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Ach du dicke Trespe!
(2007)
Die dicke Trespe gehört zu den bedrohten Pflanzenarten Baden-Württembergs, für die das Land in besonderer Verantwortung steht. Ziel des Faltblattes ist, Landwirte und Öffentlichkeit gleichermaßen über Gefährdungsursachen und Maßnahmen zum Schutz dieser in ganz Mitteleuropa äußerst selten gewordenen Süßgrasart zu informieren.
Die Arbeitshilfe erläutert die Regelungen des Bundes-Bodenschutzgesetzes vom 17. 03. 1998 und die der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. 07.1999 in einer zusammenführenden und themenbezogenen Darstellung. Auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen des Bundes-Bodenschutzgesetzes liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Umsetzung der in der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung konkretisierten Regelungen mit dem Ziel, eine transparente, nachvollziehbare und einheitliche Bearbeitung von Verdachtsflächen und schädlichen Bodenveränderungen sowie von altlastverdächtigen Flächen und Altlasten in Baden-Württemberg zu gewährleisten. Die Arbeitshilfe wendet sich an alle, die mit der systematischen Bearbeitung von schädlichen Bodenveränderungen/Altlasten befasst sind, insbesondere an Behörden und Fachbüros. Anhand von Ablaufdiagrammen, die in den jeweiligen Kapiteln näher erläutert werden, werden die Regelungen des stofflichen Bodenschutzes und der Altlastenbearbeitung dargestellt. Die einzelnen, stufenweise aufeinander aufbauenden Untersuchungsschritte werden wirkungspfadbezogen und die Vorgehensweise bei der Bewertung der Ergebnisse nach jeder Untersuchungsstufe dargestellt. Ablaufdiagramme zur Durchführung der Sanierungsuntersuchung und Sanierungsplanung sowie zur Gefahrenabwehr schließen sich daran an.
Der Karsee bei Wangen im Allgäu war ursprünglich ein von Makrophyten dominierter Klarwassersee. Durch Nährstoffeinträge kam es in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zu deutlichen Eutrophierungserscheinungen. Ab Ende der 1980er Jahre wurden daher erste limnologische und fischereibiologische Untersuchungen durchgeführt. Der See wurde damals als polytroph eingestuft, sein Fischbestand war von kleinwüchsigen Cypriniden dominiert. Als hauptsächliche Belastungsquellen galten ein unzureichender Kläranlagenanschluss der Gemeinden im Einzugsgebiet sowie eine intensive landwirtschaftliche Nutzung hängiger Flächen als Grünland in unmittelbarer Umgebung des Sees. Im Rahmen des „Aktionsprogramms zur Sanierung oberschwäbischer Seen“ wurden ab 1991 kritische landwirtschaftliche Flächen im Einzugsgebiet des Karsees extensiviert. Während einige oberschwäbische Seen wie z. B. Schreckensee und Schleinsee innerhalb weniger Jahre auf vergleichbare Sanierungsmaßnahmen im Umland mit einem Anstieg der Sichttiefe und Verbesserungen weiterer Wasserparameter reagierten, blieb der ökologische Zustand des Karsees unbefriedigend. Es gelang zwar die Nährstoffgehalte zu senken, äußerlich sichtbare positive Effekte im See waren jedoch kaum festzustellen. Die Bemühungen, weitere Flächen im Einzugsgebiet des Karsees zu extensivieren, wurden daher fortgesetzt. Zudem erhielten bis 1998 die noch ausstehenden Haushalte einen zentralen Abwasseranschluss. Um das Ziel eines guten ökologischen Zustands zu erreichen, wurden auch unterstützende seeinterne Maßnahmen, so genannte Restaurierungsmaßnahmen, geprüft. Im Jahr 1995 wurde versucht, die Sanierungsbemühungen am Karsee durch einen Eingriff in den Fischbestand zu unterstützen. Ziel war es, durch eine massive Entnahme zooplanktivorer Fische das tierische Plankton zu fördern, damit den Fraßdruck auf die Plankton-Algen zu erhöhen und so längere Klarwasserphasen zu erreichen. Im Anschluss an die Befischungen konnte zwar zunächst eine Verbesserung einzelner Parameter wie z.B. Sichttiefe oder Chlorophyll-a-Gehalt festgestellt werden, nach Ende der Maßnahme stellte sich jedoch schnell wieder der unbefriedigende Ausgangszustand ein. Im Rahmen des „Aktionsprogramms zur Sanierung oberschwäbischer Seen“ wurde deshalb am Karsee eine Untersuchung zur Auswirkung einer Biomanipulation (Nahrungskettenmanipulation) durch gezielte Befischungen von Massenfischen durchgeführt. Das Vorhaben mit einer Laufzeit von fünf Jahren (1997–2001) wurde aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt und Verkehr sowie der Fischereiabgabe finanziert. Im Projekt sollten Erfahrungen gewonnen werden, inwiefern fischereiliche Eingriffe zur Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen empfohlen werden können, wie nachhaltig diese wirksam sind und wie diese sich auf die Beschaffenheit und die Zusammensetzung von Teilen der Lebensgemeinschaft See auswirken. Bei den Untersuchungen zeigte sich deutlich, dass bei jeder Seensanierung primär die Nährstoffeinträge im hydrologischen Einzugsgebiet so weit reduziert werden müssen, dass sich die Nährstoffgehalte im Gewässer entsprechend verringern können. Eine deutliche Reduzierung der Nährstoffwerte hat in der Regel auch eine Verbesserung der Wasserqualität zur Folge. In Einzelfällen kann eine Biomanipulation als flankierende Maßnahme zu weiteren Sanierungsbemühungen sinnvoll sein, in dem sie als zeitlich begrenzte Maßnahme eine bereits erfolgte Sanierung unterstützt und den Umschwung von einem Algen zu einem Makrophyten dominierten See fördert. Damit dies möglich ist müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So muss die jährliche Durchschnittskonzentration für Gesamt-Phosphor im betreffenden Gewässer unter 100 μg/l liegen. Je weiter dieser Wert unterschritten wird, desto höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit. Daneben müssen mindestens 75 % der Fischbiomasse entnommen werden, um mit einem nachhaltigen Effekt rechnen zu können. In Flachseen ist eine langfristige Verbesserung der Wasserqualität nach massiven Befischungsmaßnahmen deutlich aussichtsreicher als in tieferen Seen. Als Sekundäreffekt können sich in flachen Seen mit zunehmender Sichttiefe Makrophyten großflächig ausbreiten und zu einer Stabilisierung des Klarwasserstadiums beitragen. Auch bei günstigen Voraussetzungen ist ein Erfolg nach Biomanipulationsmaßnahmen nicht sicher vorhersagbar. Häufigste Ursache für ein Scheitern ist, dass die angestrebte Entnahmemenge nicht erreicht werden kann.
Wie schon in den vergangenen Jahren fand auch in diesem Jahr wieder ein praxisorientierter Workshop im Anschluss an die COLEO‑ Jahreshauptversammlung in der Urdenbacher Kämpe bei Monheim statt. Im Mittelpunkt des diesjährigen Workshops standen Fragen, Tipps und Hilfestellungen aus der praktischen Coleopterologie. Intention und Ziel war es, jungen Kollegen und Neueinsteigern Hilfen in diesen allgemeinen und grundlegenden Fragen geben.
Der Große Höckerflohkrebs Dikerogammarus villosus und die Körbchenmuschel Corbicula fluminea zeigen in den Bundeswasserstraßen Rhein, Main, Donau, Neckar und Mosel seit Mitte der 1990er Jahre invasorische Ausbreitungstendenzen. Beide Arten wurden nun auch im Bodensee nachgewiesen. Zwischen Juni und November 2004 wurde ihre Ausbreitung im Rahmen des vorliegenden Untersuchungsprogramms dokumentiert. Mit Hilfe eines dichten Probestellennetzes konnten die aktuellen Verbreitungsgrenzen der beiden Arten unterschiedlich genau abgegrenzt werden. Durch flächenbezogene Proben und Proben aus verschiedenen Wassertiefen wurden Informationen über ihre relative Besiedlungsdichte und Biomasse gewonnen. Die Proben von Uferabschnitten außerhalb der aktuellen Verbreitung der beiden Arten lieferten Referenzdaten zur Zusammensetzung der bisherigen Benthosbiozönose. Die Überprüfung (Screening) bisher noch nicht bearbeiteter Proben von Dauerbeobachtungsstellen des Limnologischen Instituts der Universität Konstanz erbrachte, dass Dikerogammarus villosus bereits im Oktober 2002 bei Immenstaad am nördlichen Bodenseeufer mit wenigen Exemplaren vorkam. Auf der Westseite des Überlingersees (Wallhausen) wurde Dikerogammarus in Uferproben seit August 2003 nachgewiesen; hier wurde er jedoch bereits seit Februar 2003 lokal beobachtet. Dikerogammarus breitete sich seither über den gesamten nordwestlichen Teil des Bodensees aus. Seine westliche Ausbreitungsgrenze lag im November 2004 im Konstanzer Trichter oberhalb des Seerheins. Seit Februar 2004 zeigte diese Krebspopulation eine Arealvergrösserung von rund 4 km Uferlänge. Seine nordöstliche Verbreitungsgrenze liegt bei Langenargen, möglicherweise handelt es sich hier um eine zweite Inizialpopulation. Dikerogammarus zeigte innerhalb seiner Verbreitungsgrenzen eine auffällige Habitatkonkurrenz gegenüber anderen Benthosorganismen, vor allem gegenüber der bisher im See dominierenden Flohkrebsart Gammarus roeseli. Die durchschnittlichen Besiedlungsdichten von Dikerogammarus liegen zwar bisher unter denen der zuvor an gleicher Stelle siedelnden G. roeseli; auf geeignetem Substrat zeigte jedoch auch Dikerogammarus Massenvorkommen mit über 2000 Individuen/m2. Corbicula fluminea besiedelte im September 2004 am vorarlbergischen Rohrspitz einen Flachwasserbereich von rund 5 km Länge. Die Art kommt im ganzen Bodensee bisher nur in diesem Bereich vor und zeigt dort ohne ihre mindestens ebenso häufigen Individuen 2mm zu berücksichtigen, maximale Besiedlungsdichten von rund 600 Individuen/m2. Eine im Rahmen des vorliegenden Programms konzipierte Datenbankstruktur dient künftig dazu, recherchierte, aktuelle und gesammelte Informationen zur Neozoenausbreitung - auch über regionale Grenzen hinweg - zentral zusammenzustellen und mit Hilfe eines geografischen Informationssystems darzustellen. Mit dem Untersuchungsprogramm sollte die Grundlage für Langzeitbeobachtungen invasorischer Neozoen im Bodensee und seinem Einzugsgebiet bereitstellt werden. Neben den Benthosuntersuchungen am Bodenseeufer wurde auch begonnen, weitere Informationen über Bodensee-Neozoen zusammen zu stellen. Ein Informationsaustausch erfolgt seither mit allen namhaften Forschungsinstitutionen und Gewässerschutzfachstellen am Bodensee und in seinem Einzugsgebiet.
Eine fachübergreifende Zusammenarbeit von Fachleuten aus den Bereichen Makrophyten, Makrozoobenthos und Ornithologie hat am Bodensee zum ersten Mal das Beziehungsgefüge zwischen limnischen Nahrungsressourcen der Flachwasserzone und deren Hauptprädatoren, den Wasservögeln, aufgezeigt und die hohe Dynamik in diesem Ökosystem beleuchtet. Hierfür wurden bei dieser Untersuchung Stellen am Bodensee ausgewählt, die geeignet waren, um den Einfluss der Wasservögel auf Makrophyten beziehungsweise auf Dreikantmuscheln (Dreissena polymorpha PALLAS) zu untersuchen. Wasservögel wurden in halbmo-natlichem Abstand zwischen September und März quantifiziert und deren Aktivität abge-schätzt. Diese Erfassung wurde tags und nachts mit einem Infrarotgerät oder einem Restlichtverstärker durchgeführt. Die Beprobung von Makrophyten erfolgte über das gesamte Winterhalbjahr in 3 Tiefenstufen (-1, -1,5 und -2 m) bezogen auf die Mittelwasserlinie (MW, Pegel Konstanz = 361 cm) und wurde am Bodensee zum ersten Mal durchge-führt. Die Characeen-Vegetation im flacheren Litoralbereich des Zeller Sees war bis Dezember schon stark von Wasservögeln genutzt worden, während die tieferen Zonen erst nach der Vereisungsperiode im Februar und März abgeweidet wurden. Ferner zeigte die zum Ende des Winters noch vorhandene Biomasse in Fraßschutzkäfigen, dass der Seneszenzpro-zess am Biomasseverlust offensichtlich nur einen geringen Anteil hat. Bis in -2 m Wasser-tiefe wurde die vorhandene Characeen-Biomasse von den Wasservögeln fast vollständig als Nahrungsressource genutzt. In Iznang verknappten die Ressourcen in -1 m Tiefe frü-her als in Gundholzen. Die Vögel wichen aber nicht nach Gundholzen aus, wo noch genügend Nahrung in dieser Tiefenstufe vorhanden war, sondern sie erschlossen zunächst am selben Ort die tieferen Bereiche. Dies belegt eine Bevorzugung bestimmter Nahrungsgründe. Während der Untersuchungen im Dezem-ber 2001 wurden hier 10.000 Kolbenenten festgestellt, die wesentlich zur Reduktion der dortigen Chara-Bestände beitrugen. Aber im Gegensatz zu den Kolbenenten, die im Februar zahlenmäßig gering vertreten waren, schöpften die Blässhühner die aufgrund des gefallenen Wasserstandes leicht erreichbaren Chara-Rasen noch weiter ab. Die limnologischen Untersuchungen der Dreikantmuscheln erfolgten in vier Tiefenstufen (-1, -3, -7 und -11 m) unter dem Mittleren Niedrigwasserstand (MNW, Pegel Konstanz = 264 cm). Die Probennahmen fanden an allen Stellen vor (September), während (Januar) und nach der Prädation (März) durch Wasservögel statt.
Aus dem Vorwort: ...seit dem letzten Jahr beteiligt sich die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) mit ihren Standorten in Karlsruhe, Stuttgart und Langenargen am europäischen Öko-Audit, kurz EMAS. Wir haben Schritt für Schritt ein Umweltmanagementsystem aufgebaut und durch einen unabhängigen Gutachter validieren lassen. Zugleich haben wir uns verpflichtet, die Öffentlichkeit jährlich über unsere Umweltauswirkungen und die umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen zu informieren. Dem kommen wir mit dieser aktualisierten Fassung der Umwelterklärung gerne nach. Auf den folgenden Seiten wollen wir über die fortgeschriebenen Daten und die Neuerungen seit August 2004 berichten. Die Informationen gelten nur im Zusammenhang mit der Umwelterklärung 2004, die Sie als gedrucktes Exemplar bestellen oder über das Internet abrufen können. Neben den „trockenen Zahlen“ haben wir uns bemüht, auch weitere interessante Ergebnisse unseres Umweltmanagements darzustellen. Dazu gehören vor allem die so genannten „indirekten Umweltaspekte“ und die Mitarbeiterbeteiligung im Rahmen von EMAS. ...
Fahrtabschnitt MSM 03/1: Der nördliche Atlantik weist drei Eigenschaften auf, die ihn zu einem der interessantesten Meeresgebiete machen. Zum einen beginnt hier das Absinken von kalten und dichten Wassermassen nördlich von Grönland und Island und bildet dadurch einen wichtigen Faktor der globalen ozeanischen Wasserzirkulation, dem globalen Strömungsgürtel. Zum anderen transportiert die Verlängerung des Golf Stromes, die Nordatlantische Drift, warmes Oberflächenwasser bis nach Spitzbergen und beeinflußt so entscheidend das Klima in Europa. Schließlich fließen kalte Oberflächenwässer an der Küste Grönlands entlang südwärts und transportieren nährstoffreiches Wasser in den Süden. Während der letzten 15 Jahre ist mit Hilfe von kultivierungsunabhängigen Methoden die mikrobiellen Gemeinschaften in verschiedenen marinen Systemen sehr intensiv erforscht worden. Viele unbekannte und nicht kultivierte Organismen wie der weit verbreitete SAR11 Cluster wurden entdeckt und quantitativ verfolgt. Kürzlich wurden Genomanalysen ganzer mikrobieller Gemeinschaften initiiert (Metagenomics). Jedoch bleibt solche Forschung oft auf küstennahe Standorte beschränkt. Nur wenige Studien beschrieben bisher die mikrobielle Diversität, Struktur und Funktion im offenen Ozean und über ganze Meeresbecken hinweg. Das sogenannte AMT (Atlantic Meridional Transect) Programm ist eines dieser Studien, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, den gesamten Atlantischen Ozean von den britischen Inseln (50°N) bis zu den Falkland Inseln (50°S) zu untersuchen. Zweimal im Jahr werden in einem interdisziplinären Ansatz der Einfluß der biotischen (Phytoplankton, Zooplankton, Mikrobiologie) und abiotischen Faktoren (physikalischen und chemischen Parameter) auf die gesamte mikrobielle Gemeinschaft untersucht. Erste Ergebnisse dieser Studien bestätigten zum Beispiel die Einnischung von verschiedenen Ökotypen des wichtigen Primärproduzenten Prochlorococcus in distinkte Wasserkörper (Tiefe, Breitengrad) entlang des Atlantischen Ozeans. Eine erste Studie zur Erforschung des Picoplanktons nördlich des 50° Breitengrades stellte das PRIME Programm dar. Neuere Untersuchungen in dem Gebiet richteten sich auf die Bakterioplankton-Gemeinschaft von Tiefenwässern unterhalb von 1000 m. Für die Oberflächengewässer dieser Region jedoch fehlt eine genauere Untersuchung der Diversität, Struktur und Funktion der mikrobiellen Gemeinschaft mit modernen molekularbiologischen Methoden. Fahrtabschnitt MSM 03/2: Das Ziel der Forschungsfahrt ist die detaillierte Untersuchung des flachen Untergrundes im Logatchev Hydrothermalfeldam Mittelatlantischen Rücken (MAR) bei 15°N mit bis zu 15 m tiefen Bohrungen. Die Fahrt findet im Rahmen des DFG-SPP 1144 statt und komplettiert die bisher gewonnenen Oberflächenproben sowie die im Rahmen des ODP-Leg 209 gewonnenen Tiefen-proben. Das in 3000m Wassertiefe liegende und an Mantelgesteine gebundene Logatchev Hydrothermalfeld ist durch intensive Anreicherung an Kupfer, Gold, Kobalt und anderen Wertelementen am Meersboden und vermutlich auch im flachen Untergrund gekennzeichnet. Gleichzeitig sind die hydrothermalen Fluide an bestimmten Gasen wie CH4 und H2 sehr stark angereichert, was intensive Auswirkungen auf die an das Hydrothermalsystem gekoppelten Mikroorganismen hat. Die Mikroben sitzen auf den Oberflächen der Untergrundgesteine und Mineralpräzipitate im Bereich der hydrothermalen Austrittsstellen, wobei letztere spezifische ökologische Nischen bilden. Neben der Untersuchung der Tiefenzonierungen der Mineralisationen und Alterationen sowie deren Altersstellungen, ist die vermutete direkte Interaktion zwischen den Mikroorganismen (subsurface biosphere) und den hydrothermalen Mineralbildungen ein weiterer wichtiger wissenschaftlicher Aspekt. Auf der MSM03/2-Reise wird erstmals das ferngesteuerte Bohrgerät Rockdrill2 des British Geological Survey eingesetzt. Neben deutschen Wissenschaftlern der Fachrichtungen Lagerstättenkunde, Petrologie, Geochemie und Mikrobiologie werden britische Techniker und Ingenieure sowie Wissenschaftler aus Russland und China an der Fahrt teilnehmen.
FS MARIA S. MERIAN Expedition MSM06 umfasst drei Fahrtabschnitte, die zum Ziel haben den Hydrothermalismus sowie Tiefwasser-Ökosysteme im Atlantik zu untersuchen. Der erste Fahrtabschnitt konzentriert sich auf die Untersuchung von Kaltwasserkorallen-Ökosystemen im Golf von Cádiz. Das Hauptziel ist die Identifizierung der für die Korallenverteilung verantwortlichen Kontrollfaktoren. Zudem soll untersucht werden, wie sich die Korallenökosysteme in der Vergangenheit unter sich verändernden Umweltbedingungen entwickelt haben. Der zweite Fahrtabschnitt führt zum Logatchev-Hydrothermalfeld am Mittelatlantischen Rücken im westlichen N-Atlantik. Es ist geplant eine örtlich fokussierte Studie durchzuführen, um die Ursachen für zeitliche und örtliche Unterschiede in der Zusammensetzung von hydrothermalen Fluiden sowie deren Auswirkungen auf Vent-Lebensgemeinschaften zu erforschen. Fahrtabschnitt 3 führt zu einem weiter östlich, direkt südlich des Äquators, gelegenen Bereich des Mittelatlantischen Rückens. Hier soll der Einfluss großmaßstäblicher magmatischer und tektonischer Prozesse an Hydrothermalsystemen in vier verschiedenen Vent-Feldern untersucht werden. Um die genannten Detail-Untersuchungen in den einzelnen Untersuchungsgebieten durchführen zu können, ist v.a. der Einsatz eines ferngesteuerten Tauchroboters (ROV) auf allen 3 Fahrtabschnitten von besonderer Bedeutung. Dies unterstreicht, wie neue Technologien, wissenschaftliche Arbeiten zu einem bis dato unerreichten Niveau der Detailgenauigkeit verhelfen.
Neophyten («neue Pflanzen») sind Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Europa eingebracht wurden. Die meisten dieser Arten verschwinden schnell wieder oder fügen sich problemlos in unsere Pflanzenwelt ein. Einige setzen sich aber hartnäckig durch (sie werden invasiv) und müssen mit geeigneten Maßnahmen möglichst frühzeitig reguliert werden. Dieser Flyer des Kanton Luzern befasst sich mit den Gefahren und dem Umgang von Neophyten in der Schweiz.