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Calacalles droueti (Crotch 1867) von den Azoren (Pico) wurde in einem Zweig der Entwicklungspflanze Euphorbia stygiana Wats. gezüchtet. Ausgehend von den Biotopbedingungen auf den Azoren (z.B. hohe Niederschläge) werden die biotischen und abiotischen Faktoren bzw. methodischen Voraussetzungen dieser über einen Zeitraum von 4 Monaten erfolgten Zucht vorgestellt. Anhand von 16 Farbtafeln werden alle Phasen der Entwicklung und der Zucht dargestellt. In einer abschließenden Diskussion werden Arbeitsthesen für weitere Zuchten flugunfähiger Cryptorhynchinae aufgestellt.
Aleochara bellonata Krása, 1922 - neu für die Bundesrepublik (Insecta, Coleoptera, Staphylinidae)
(2001)
Im Frühsommer 1999 konnte auf einem Mesobrometum am Heimberg bei Schloßböckelheim (Mittlere Nahe / Rheinland Pfalz ) ein Exemplar des Kurzflüglers Aleochara bellonata Krása, 1922 erstmals für die Bundesrepublik nachgewiesen werden. Das Tier entstammt einer Bodenfalle. Mit einem weiteren Fund im Mai 2000 konnte das Vorkommen dieser Art am Heimberg bestätigt werden.
Am Kaiserstuhl bei Freiburg in Südwestdeutschland fand ich im Oktober 1999 die hauptsächlich asiatisch verbreitete Epuraea ocularis FAIRMAIRE; es ist die erste Meldung dieser Art aus Deutschland. Die ähnliche pantropische Art E. luteola ERICHSON breitet sich ebenfalls in Südeuropa aus und könnte auch nach Deutschland vordringen. Zur Identifizierung von E. ocularis und E. luteola wird die Bestimmungstabelle der mitteleuropäischen Epuraea-Arten (SPORNRAFT 1963) ergänzt.
Es wird die Wiederentdeckung von Acalles droueti Crotch 1867 an Euphorbia stygiana auf Pico und Faial anläßlich einer Reise auf die Azoren im Sommer 2003 beschrieben. Die Biologie und Ökologie sowie die Habitatansprüche dieser Art werden vor dem Hintergrund der fortschreitenden Zerstörung des Laurisilva auf den Azoren dargestellt und diskutiert. Eine Liste der Curculionoidea-Beifänge und der Neufunde für die Azoren insgesamt (2 Arten) bzw. für einige Inseln (5 Arten) wird im Anhang vorgestellt.
Während des Sommerhalbjahres 2001 wurden coleopterologische Aufsammlungen im Lampertheimer Wald / Südhessen durchgeführt. Im Verlaufe der Untersuchung konnten 274 Arten nachgewiesen werden. Neben 65 faunistisch bemerkenswerten Arten konnte ein Neufund und ein Wiederfund für Hessen getätigt werden. 44 Käferarten gehören zu den gefährdeten Rote-Liste-Arten der Kategorie 1 bis 3.
Es wird das isolierte Vorkommen einer Acalles micros-Population in einem Buchenwald des Niederbergischen Landes ("Vogelsangbachtal": Deutschland / Kreis Mettmann, NRW) beschrieben. Die Nordgrenze dieser vor allem aus dem nördlichen Mittelmeeraum bekannten, wärmeliebenden Art lag bisher 300 km weiter südlich (Rheinland-Pfalz, Taben-Rodt). Neben einer Differentialdiagnose der Arten Acalles micros, Acalles lemur und Acalles commutatus werden alle Funddaten und eine westpaläarktische Verbreitungskarte von Acalles micros vorgestellt. [Fig. 1] Das nördlichste, isolierte Reliktvorkommen von Acalles micros, das aufgrund der Nähe zum Rhein "fluvial" und wahrscheinlich "postglazial" (warmzeitlich) entstanden ist, war ursprünglich zweifellos bedeutend größer. Vor allem infolge flächenintensiver Rodungen in historischer Zeit wurde der Lebensraum dieser Buchenwaldart erheblich eingeschränkt.
Wölfe
(2006)
In internationalen Übereinkommen wie der Berner Konvention, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Biodiversitäts-Konvention von Rio verpflichten sich die Staaten zu Maßnahmen zur Regenerierung bedrohter Arten und Lebensräume. Danach hat sich auch die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die Rückkehr des Wolfes zu unterstützen. Leider stehen dieser Rückkehr nicht unerhebliche Hindernisse im Wege. Hier sind vor allem die zunehmende Zerstückelung des Lebensraumes durch Straßen, Eisenbahntrassen und andere Infrastruktureinrichtungen zu nennen. Verluste durch den Verkehr, genauso wie solche aufgrund direkter (illegaler) Verfolgung oder Verwechslung mit wildernden Hunden, schränken eine mögliche Populationsentwicklung nicht unwesentlich ein. Die Menschen müssen lernen, sich auf die Wiederkehr des Wolfes einzustellen, wieder mit dem Wolf zu leben. Im Bereich der Viehhaltung sind vor allem Konflikte mit Schafhaltern zu erwarten. Insbesondere Schafe, die nicht ausreichend gesichert sind, können gefährdet sein. Hier müssen Konzepte gefunden werden, in denen bei der Viehhaltung - in Abhängigkeit von der jeweils spezifischen Situation - neuere Schutzstrategien mit alten, traditionellen Schutzvorkehrungen (die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind) kombiniert werden, um das örtlich Geeignete zu realisieren. So können, wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, durch Maßnahmen wie die Errichtung von Elektro- und/oder Lappenzäunen, die Unterbringung der Tiere in Nachteinständen, die Beaufsichtigung durch Hirten, ebenso wie durch den Einsatz von Herdenschutzhunden oder verschiedene Formen der Vergrämung, Verluste weitgehend vermieden werden. Derzeit werden für etwaige Viehverluste durch Wölfe in diversen europäischen Staaten (z.Z. noch nicht in der BRD) staatliche Entschädigungen geleistet, die eventuell durch private Mittel von NGO’s wie z.B. die GzSdW oder anderen Naturschutzorganisationen ergänzt werden könnten. Eine Wiederbesiedelung von Wölfen hat auch Einfluss auf das Jagdwesen. Deshalb wird es wichtig sein, gemeinsam mit der Jägerschaft, den Forstleuten und Wildbiologen das gesamte Mensch-Wald-Wildsystem als Ganzes langfristig zu beobachten, um daraus die richtigen Maßnahmen ableiten zu können.