Botanik und Naturschutz in Hessen, Band 16 (2003)
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Erscheinungsjahr
- 2003 (12)
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Der Kambrische Scheinmohn (Meconopsis cambrica) ist ein westeuropäischer Endemit, der in Mitteleuropa Tendenzen zur Einbürgerung zeigt. In Baden-Württemberg konnten derartige Vorkommen bereits nachgewiesen werden. Bei floristischen Untersuchungen wurde ein Vorkommen von Meconopsis cambrica in Hessen entdeckt.
Buchbesprechungen
(2003)
Der in neuerer Zeit in Ackerbiozönosen Deutschlands sich ausbreitende und häufiger werdende Bromus commutatus ist gegenüber dem B. commutatus des Grünlandes durch tendenziell kürzere Deck- und Fruchtspelzen, stärkere Krümmung der Fruchtspelzenränder, mehr zögernden Ährchenzerfall und dickere Karyopsen ("Körner") gekennzeichnet und heißt B. commutatus subsp. decipiens (comb. nov.). Spezifisch verschieden ist diese Sippe von B. secalinus, mit dem sie bisweilen verwechselt wurde.
Fast alle Angaben zu Bromus commutatus beziehen sich, wie Herbarrevisionen ergaben, nicht auf die Sippe im engen Sinn, sondern auf die kürzlich neu beschriebene Unterart decipiens. Von der Unterart commutatus befanden sich in dem untersuchten Material nur wenige Belege aus Hessen, die aus Feuchtwiesen, aber auch von Äckern und Weinbergen stammen. Bromus commutatus subsp. decipiens kommt in dem Bundesland offenbar zerstreut vor. Bei dem gegenwärtigen Kenntnisstand konzentrieren sich die Funde auf Südhessen und die Kalkgebiete Osthessens. Die Unterart besiedelt hauptsächlich Äcker und Ackerbrachen, ferner Magerrasen, Ruderalstellen sowie Feuchtwiesen.
Internetseiten
(2003)
Es werden aktuelle Publikationen zu folgenden Themen und Arten(gruppen) referiert (teilweise unter Wiedergabe von Bestimmungsschlüsseln): Buglossoides, Erigeron annuus/strigosus, Galium glaucum, Festuca, Lolium und Vulpia, Hypericum, Littorella, Panicum schinzii und Panicum dichotomiflorum, Primulaceae, Senecio paludosus, Soldanella und nomenklatorische Kurznachrichten.
Am 7. Dezember 2002 verstarb Walter Klein. Er war begeisterter Amateurfunker und Segelflieger, und er engagierte sich seit den siebziger Jahren zunehmend intensiver in der Botanik und dem Naturschutz. Die intensive Beschäftigung mit der Flora begann 1978, als für das Projekt der Kartierung der Flora Mitteleuropas Mitarbeiter gesucht wurden. Walter Klein und seine Ehefrau Elisabeth übernahmen vier Kartierungsgebiete in der östlichen Wetterau. Auf ungezählten Exkursionen während sieben Jahren wurde die über 500 Quadratkilometer große Fläche eingehend erforscht. Walter Klein trat bald in die 1979 gegründete Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen (BVNH) ein, übernahm 1985 die Funktion des so genannten Kreisvertrauensmannes und wurde wenig später Mitglied im Naturschutzbeirat des Wetteraukreises.
Im südlichen Odenwald wurden kleinwüchsige und extrem wenigblütige Formen von Juncus effusus gefunden, die zu Verwechslungen mit Juncus filiformis führen können. Frühere Hinweise auf solche Formen aus der Literatur werden dargestellt, und die mögliche ökologische Bedeutung der Paedomorphose wird diskutiert. Eindeutige Unterscheidungsmerkmale zwischen Juncus effusus und J. filiformis liegen in der Wuchsform (horstig - Rhizom bildend) und in der Oberfläche der Blätter und Stängeltriebe (glatt - deutlich gerillt).