580 Pflanzen (Botanik)
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Buchenwälder sind heute die potenzielle und teilweise auch (wieder) die aktuelle zonale Vegetation in größeren Bereichen Europas. Ihr Verbreitungszentrum liegt in Mitteleuropa, mit Außengrenzen im östlichen Polen, südlichen Skandinavien und in Süd-England. In humiden Berglagen reicht das Buchenareal weit nach Süd-Europa, so bis nach Sizilien und Mittel-Griechenland. Auf frischen Standorten wachsen artenreiche, eutraphente Buchenwälder mit auffälliger phänologischer Rhythmik der Blütenpflanzen. Trotz vieler gemeinsamer, weit verbreiteter Arten gibt es floristische Gradienten mit Diversitätszentren in der Nähe der glazialen Refugien in Süd-Europa. Dies ermöglicht die Unterscheidung verschiedener Syntaxa innerhalb der Fagetalia sylvaticae. Vorgeschlagen wird eine Gliederung in 9 regionale Verbände, die durch Kombination und stufenweise Zu- bzw. Abnahme bestimmter Artengruppen charakterisiert sind. Die Dynamik der Buchenwälder wird durch natürlichen Tod der Bäume oder durch natürliche und anthropogene Störungen bedingt und zeigt eine zyklische Sukzession mit verschiedenen Stadien und Phasen, die eine große Strukturdiversität in Zeit und Raum zur Folge haben. Buchenwälder sind wichtige Holzproduzenten; besonders hohen ökonomischen Wert haben die eingestreuten Edellaubhölzer (Acer, Fraxinus, Ulmus). Uber lange Zeit war die Buche allerdings durch Nieder- und Mittelwaldwirtschaft stark zurückgedrängt. Sie konnte sich erst wieder im Zuge einer modernen, planmäßigen Forstwirtschaft ausbreiten. Heute versucht man, anstelle der Kahlschlagwirtschaft durch Femel- und Plenterschlag die natürliche zyklische Sukzession nachzuahmen. Für den Erhalt und die Wiederherstellung einer natürlichen Dynamik sind Naturwaldreservate und Nationalparke am besten geeignet.
Vegetationskundliche und populationsbiologische Untersuchungen im Hohendeicher See in Hamburg
(1997)
Die Zusammensetzung des Arteninventars, die Vergesellschaftung der Arten im See und die erheblichen Veränderungen im Lauf von mehr als fünfzehn Jahren werden beschrieben. Durch Erkundungen phänologischer Stadien, der Lebensgeschichte der Arten und der verschiedenen Wachstumsphasen einzelner Makrophyten im Jahresverlauf wurde versucht, Zusammenhänge zwischen der Entwicklung von Plankton, Epiphyton und Epipelon, der Detritusbildung, der Herbivorie und den beobachteten Veränderungen bei der Makrophytenvegetation zu finden.