580 Pflanzen (Botanik)
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Die Wachstumsperiode des Frühjahres 1933 mit den schnellen, großen Schwankungen von Temperatur und Wetter, oft innerhalb weniger Stunden, zeigte bei vielen Pflanzen der Olmützer Flora die verschiedensten Verkrümmungen, Schrurnpfungen, Verfärbungen an Blatt und Blüte. Die Ursache davon war eine Art Verkühlung (Unterkühlung), hervorgerufen durch den genannten Witterungscharakter. Als Folgen dieser Erkältungen, die beim Erfrieren der Pflanze den Höchstgrad erreichen, stellen sich vielfach Änderungen des normalen chemisch-physiologischen Wachstumsprozesses, aber auch Änderungen des normalen physikalischen Gleichgewichtszustandes im Gewebe ein: so erfolgt eine Reduktion des Atmungsprozesses, die Einstellung oder Verminderung synthetischer Aufbauprozesse (Chlorophyll!), Zerfall der Proteine in N-haltige Spaltungsprodukte, weiters Kälte-Kontraktion des Lellprotoplasmas, Plasmolyse, Änderung des colloidalen Zellinhaltes u. v. m. Besonders die schnell einsetzende, längere, große Unterkühlung nach warmen Tagen bewirkt unter Anderem bei der wachsenden Pflanze ein starkes Zusammenziehen des Primordialschlauches der Zelle und damit ein unregelmäßiges, mehr oder minder großes Durchtreten des Zellwassers in die Interzellularräume des Pflanzengewebes. Die dadurch notwendig entstehenden abnormen, oft einseitigen Druck- und Spannungsänderungen im Gewebsparenchym sind es nun hauptsächlich, die sich - in Verbildung der normalen Organform der Pflanze - als zeitweilige Verkrümmungen, Wellungen, Schrumpfungen , Verfärbungen u. ä. verraten, später aber wieder ausgleichen, wenn normale Wachstumsbedingungen eintreten. Die typischen Formen solcher „ Wettersiörungen" des Wachstums der Pflanzen - die "Verkühlung der Pflanze" und der "Kälte-Ikterus" - seien unter Nr. 655 u. 656 dieser Abhandlung - (VI. Teil) näher erwähnt. Über weitere publizierte Krankheiten und Mißbildungen an Pflanzen der Olmützer Flora siehe: Nr. 1-271, (1. T.), Jg. 36, 1925, cas. Vlast. spol. Mus. v Olumouci, Nr. 272-331, T.), Jg. 38, 1927, s.o. Nr. 332-440, T.), Jg. 62, 1931, Verh. des Naturf. Ver. in Brünn. Nr. 441-550, (4. T.), Jg. 63, 1932, s.o. Nr. 55 1-650, (5. T.), Jg. 64, 1933, s.o. Nr. 651-750, (6. T.), Jg. 65, 1934, s.o.
Plastid behavior in reciprocally different crosses between two races of Medicago truncatula Gaertn.
(1962)
During my mork on the inheritance of symmetry characters in Medicago (1956), chance played into my hands a case of fairIy pronounced reciprocal differentes in the behavior of plastids in a cross between two local races of Medicago truncatula GAERTN. which so far I know are not given even varietal rank. The facility in producing the hybrids encouraged me to investigate the material, and the results are reported in this paper.
Introductory chapters on the geography, vegetation and history of botanical ex loration are followed by a catalogue of 331 species of wild vascular plants, 90% of which represent first records for the island. Synonymy, references, localities and ecological data are given for each species in a condensed form. The taxonomy, nomenclature and distribution of some taxa are discussed; in one case (Silene cythnia) a drawing and a distribution map are supplied. Nomenclatural novelties are validated in the genera Centaurea, Matricana, Melica (by W. Hempel) and Trifolium. A phytogeographical and ecological analysis of the flora demonstrates its striking banality and the unexpectedly high proportion of anthropophytes. No pliytogeographical link with tlie other E. Aegean Isiands and Anatolia exists, but there are some affinities with the Cyclades. The observations are consistent with the hypotliesis of a long insular isolation leading to a strong depletion or even destruction of the original flora, which has been replaced by long-distance dispersed and anthropophytic elements.
Phykologie - Blütezeiten und Ruhepausen einer Wissenschaft im Nebenamt (Fallbeispiel Grünalgen)
(2002)
Phykologie (Algenforschung) ist der Öffentlichkeit dem Namen nach und als wissenschaftliche Disziplin kaum geläufig. Innerhalb der Botanik (Biologie) besteht die Algenkunde gleichsam "implizit" als eine Vielfalt von Entwicklungssträngen, die selten gebündelt sind, vielmehr leicht immer wieder abreißen können, denen sich aber immer wieder auch neue Stränge hinzugesellen. Die Phykologie erforscht, im Gegensatz etwa zum Studium der Blütenpflanzen, nur wenige aus dem Alltagsleben vertraute Gewächse. Ihre Untersuchungsobjekte wurden (und werden immer noch) erst nach und nach entdeckt, weshalb sich die Vorstellung, was eine Alge ist, ständig wandelt. Viele sind ohne Mikroskop gar nicht wahrzunehmen. Forschungsgegenstand und Forschungsaufgabe bilden durch ihre fortwährende Umgestaltung die Leitgedanken der Botanik und Biologie überhaupt ab, wobei die Beziehung reziprok ist. Eine lebhafte Fluktuation von ausübenden Personen und Paradigmata ist ebenso charakteristisch für die Phykologie wie eine ausgeprägte Inter- bzw. Transdisziplinarität und ein hohes aktives internes Innovationspotential. Am Beispiel der traditionellen, heute so nicht mehr bestehenden, »Chlorophyta« wird untersucht, wie diese Sippe zunächst für makroskopisch sichtbare Meeresalgen etabliert wurde. Dann wurden ihr schrittweise verschiedene binnenländische Formenkreise von Algen zugeordnet, bis hin zu den grünen Phytoflagellaten. In der jüngsten Entwicklungsphase haben sich die "grünen Algen" als heterogener Komplex mehrerer voneinander unabhängiger Entwicklungslinien erwiesen, die bis auf eine über das Niveau der Algen nicht hinausgekommen sind, wohl aber zum Landleben fähige Vertreter haben. Als Wurzelbereich der echten Landpflanzen erwies sich überraschend ein kleiner Verwandtschaftsbereich der Algenklasse der Charophyceae.