580 Pflanzen (Botanik)
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Beim Zielgebiet handelt es sich ohne Zweifel um eines der botanisch noch attraktivsten Gebiete des nordwestdeutschen Tieflandes. Die Exkursion wurde mit vier Bussen und acht Führern durchgeführt. Einiges wird im vorliegenden Beitrag noch einmal aufgegriffen, um auch anderen Interessenten einige grundlegende Einblicke in diesen Bereich zu vermitteln.
Nach einer allgemeinen Abgrenzung der Eichen-Hainbuchenwälder (Carpinion betuli Oberd. 1953) wird mit Hilfe einer großen Übersichtstabelle eine Gliederung dieser Wälder in Nordwest-Deutschland vorgenommen. Die 5 Subassoziationen des Stellario-Carpinetum Oberd. 1957 em. Th. Müller 1966 werden in zwei Gruppen zusammengefasst:
Stellario-Carpinetum, Subass.-Gr. von Lonicera periclymenum (mit St.-C. lonicero-typicum, St.-C. lonicero-luzuletosum), sowie Stellario-Carpinetum, Subass.-Gr. von Stachys sylvaticae (mit St.-C. stachyo-filipenduletosum, St.-C. stachyo-typicum, St.-C. stachyo-corydaletosum).
Außerdem wird eine Abgrenzung des Galio-Carpinetum Oberd. 1957 em. Th. Müller 1966 vorgenommen, das in Nordwest-Deutschland fast nur auf lokalklimatisch besonders warm-trockenen Kalkstandorten vorkommt.
Innerhalb des Stellario-Carpinetum lassen sich drei Gebietsausbildungen (Vikarianten) erkennen: eine nordwestliche mit Ilex aquifolium, eine mittlere ohne Trennarten und eine südöstliche mit mehreren subkontinentalen Arten.
Im zweiten Teil werden die Eichen-Hainbuchenwälder Süd-Niedersachsens genauer dargestellt. Alle 5 Subassoziationen des Stellario-Carpinetum lassen sich nachweisen, außerdem das Galio-Carpinetum primuletosum veris und luzuletosum.
Bücherschau
(1985)
Der Pflanzensoziologische Arbeitskreis soll allen Mitgliedern der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft offenstehen, die wissenschaftlich im Bereich der Pflanzensoziologie arbeiten. Gedacht ist hier an Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter der Hochschulen und (in der Regel) promovierte Pflanzensoziologen anderer Institutionen.
Die Trias-Landschaft Süd-Niedersachsens bildet mit ihrem Wechsel basenreicher und -armer Gesteine sowie kleinräumiger Relief-Differenzierung ein sehr abwechslungsreiches Gebiet. In diesem Teil werden vorwiegend die naturnahen Buchenwälder syntaxonomisch gegliedert. Hierzu wird zunächst etwas eingehender auf die Entwicklung und den heutigen Stand der Syntaxonomie des Fagion eingegangen, z.B. auf die Frage der Trennung von Melico-Fagetum und Lathyro- bzw. Elymo-Fagetum (Braunerde- und Kalk-Buchenwald) oder Melico- und/oder Asperulo-Fagetum.
Als Kompromiss für eine floristisch befriedigende Gliederung artenreicher Buchenwälder wird die Aufstellung von Subassoziations-Gruppen vorgeschlagen, die innerhalb des Melico-Fagetum Braunerde- und Kalkbuchenwälder jeweils näher zusammenfassen. Insgesamt werden neben einer Gesamtübersicht aller verbreiteten Laubwald-Gesellschaften (Tabelle 1) die folgenden Buchenwald-Assoziationen und Subassoziationen beschrieben:
Luzulo-Fagetum Meusel 1937 (Tabelle 2), mit Subass. leucobryetosum, typicum, dryopteridetosum und galietosum odorati; Melico-Fagetum Seibert 1954 (Tabelle 3), mit Subass.-Gr. von Lathyrus vernus und den Subass. lathyro-convallarietosum, lathyro-allietosum, lathyro-typicum, lathyro-athyrietosum, und mit Typischer Subass.-Gruppe und den Subass. eu-allietosum, eu-dryopteridetosum und eu-luzuletosum; Carici-Fagetum Moor 1952 (Tabelle 4), mit Subass. lithospermetosum, seslerietosum, actaeetosum, typicum und luzuletosum.
Ein Heracleum mantegazzianum-Bestand im NSG "Heiliger Hain" bei Gifhorn (Nordwest-Deutschland)
(1984)
Aus dem Naturschutzgebiet "Heiliger Hain", einem Heide- und Moorgebiet im östlichen Niedersachsen, wird ein Bestand mit dem Neophyten Heracleum mantegazzianum Somm. & Lev. beschrieben und mit einer Vegetationsaufnahme belegt. Vergleiche mit der Literatur zeigen, dass Heracleum zwar heute in weiten Teilen Europas eingebürgert, aber über sein soziologisches Verhalten noch wenig bekannt ist. Vorerst lässt sich nur von einer Heracleum mantegazzianum-Galio-Urticenea-Gesellschaft sprechen.
Bücherschau
(1983)
Die Ergebnisse langjähriger pflanzensoziologischer und ökologischer Untersuchungen in der Umgebung von Göttingen (Süd-Niedersachsen) sollen in einer Reihe von Beiträgen veröffentlicht werden. In diesem ersten Teil wird der allgemeine phänologische Jahresrhythmus sommergrüner Laubwälder zusammenfassend dargestellt. Obwohl im Verlauf der Vegetationsperiode verschiedene Entwicklungswellen fast übergangslos einander ablösen, lassen sich doch bei langjähriger Untersuchung bestimmte phänologische Phasen erkennen, die je nach Gesellschaft und Witterungsverlauf unterschiedlich klar hervortreten.