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In der Dübener Heide (Sachsen) wurden die Auswirkungen des ökologischen Waldumbaus auf die Gefäßpflanzen und epigäischen Moose untersucht, um Änderungen in der Artenvielfalt und -zusammensetzung nach Voranbau von Buche in Kiefernforsten aufzuzeigen und durch Gegenüberstellung mit bewirtschafteten und naturnahen Buchenwäldern auf vergleichbaren Standorten zu bewerten. In den Untersuchungsbeständen wurden 479 Vegetationsaufnahmen angefertigt und ausgewählte Standortsparameter erfasst. Im Verlauf des Waldumbaus ergeben sich deutliche Veränderungen in den Deckungsgraden, Artenzahlen und der Artenzusammensetzung der Bodenvegetation. Die sich neu formierenden Baumschichten (Heranwachsen und Dichtschluss des Buchen-Unterstandes) beeinflussen über das Lichtregime und die Streufalldynamik wesentlich die Artenstruktur der Kraut- und Moosschicht. Bezüglich der mittleren Gesamtartenzahlen sind die Kiefern-Reinbestände und die Kiefernforsten mit 6-15-jährigen Voranbauten am artenreichsten. Die geringsten mittleren Gesamtartenzahlen weisen die Kiefernbestände mit 31-15-jährigen Buchen-Voranbauten und der naturnahe Referenzbestand auf. Zahlreiche Kraut- und Moosarten besitzen Stetigkeitsschwerpunkte in bestimmten Bestandestypen oder Abschnitten der Waldumbau-Chronosequenz und sind als analytische Indikatorarten geeignet.
Mit Hilfe von vier Kriterien (Stetigkeit, Artenschutz-Weiserwert, Soziologischer Weiserwert und Weiserwert für starken Wirtschaftseinfluss) wurden aus der Artengruppe analytischer Indikatoren normative Indikatorarten zur naturschutzfachlichen Bewertung abgeleitet. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich im Verlauf des Waldumbaus nicht nur die Naturnähe der Baumschichten, sondern auch die der Bodenvegetation erhöht. Die Naturnähebewertung der Kraut- und Moosschicht erfolgte durch Berechnung der relativen Anteile typischer Buchen(misch)waldarten an den Gesamtartenzahlen bzw. Deckungsgradsummen. Reine Kiefernbestände und solche mit 6-15-jährigen Buchen-Voranbauten weisen in der Bodenvegetation die geringste Naturnähe auf, der Buchenwald-Referenzbestand die höchste.
Auf der Basis von 127 pflanzensoziologischen Aufnahmen aus dem Jahr 2004 werden naturnahe bodensaure Buchenwälder entlang eines Transektes vom Bergischen Land bis ins Niederrheinische Tiefland erfasst und syntaxonomisch gegliedert. Untermauert mit den Ergebnissen bodenökologischer Analysen wird die syntaxonomische Gliederung diskutiert und mit Hilfe multivariater Analyseverfahren auf ihre Aussagekraft hin geprüft. Durch die Untersuchung von Flächen entlang eines Transektes zeigt sich, dass bodensaure Buchenwälder der Tieflagen als eigenständige Assoziation differenzierbar sind. Sie gehören zum Periclymeno-Fagetum, während das Luzulo-Fagetum in der Ilex aquifolium-reichen Ausbildung im Bergischen Land vorherrscht. Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass die Tiefland-Buchenwälder in Anbetracht des Fehlens der Charakterart Luzula luzuloides nicht nur als Vikariante eines weiter zu fassenden Luzulo-Fagetum zu verstehen sind.
Anhand von Vergleichen vegetationskundlicher Aufnahmen aus den Jahren 1966-1968 und 1999-2000 werden die zeitlichen Veränderungen der Vegetation in bodensauren Buchenwäldern und Fichtenbeständen des Solling (Niedersachsen) untersucht. Besonders für die Fichtenbestände lässt sich dabei ein Rückgang im Deckungsgrad der Bodenvegetation bei gleichzeitiger Zunahme der Artenzahlen pro Fläche belegen. Arten der Waldschläge und -verlichtungen sind neu zu der ursprünglichen Artenkombination der Bestände hinzugekommen. Steigende Tendenzen bei den mittleren Stickstoffzahlen belegen eine Zunahme von Stickstoffzeigern in der Bodenvegetation von Buchen- und Fichtenbeständen, während mit den Säurezeigern die Trennarten des Luzulo-Fagetum abgenommen haben. In Zusammenhang mit diesen anthropogenen Veränderungen der Bodenvegetation durch Eutrophierung und Kalkung wird die zukünftige Entwicklung mitteleuropäischer bodensaurer Buchenwaldgesellschaften diskutiert.
An Hand von Vegetationsaufnahmen auf Dauerflächen in den beiden Naturwaldreservaten „Hasbruch“ und „Pretzetzer Landwehr“ läßt sich die Waldvegetation auf den stau- und grundwasserbeeinflußten Böden dem Luzulo-Fagetum, Galio odorati-Fagetum (nur Hasbruch) und Stellario-Carpinetum zuordnen. Mit Hilfe der Angaben aus der Forstlichen Standortaufnahme und der Zeigerwerte nach Ellenberg wurde der Einfluß von Bodenfeuchtigkeit, Basen- und Stickstoffversorgung sowie der Bewirtschaftung auf das Vorkommen und die Dominanz von Stieleiche (Querem robur), Hainbuche (Carpinus betulus) und Rotbuche (Fagus sylvatica) geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass im atlantisch geprägten nordwestdeutschen Tiefland Fagus sylvatica auch stärker vernässte, grund- und stauwasserbeeinflußte Böden nicht meidet, sondern sich bei fehlender Bewirtschaftung sogar zur konkurrenzstärksten Baumart entwickeln kann. Mit zunehmender Vernässung, Basen- und Nährstoffversorgung nimmt der Buchenanteil in den untersuchten Wäldern zwar deutlich ab, dies ist allerdings eher als Ausdruck für die Geschwindigkeit der Sukzessionsprozesse zu werten, die mit der Zeitdauer einer fehlenden Bewirtschaftung verknüpft ist.