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Im Herbst 2007 entbrannte der Streit um den Bau einer Moschee im Frankfurter Stadtteil Hausen. In der vorliegenden Arbeit wird die Repräsentation dieses Streits als "Kulturkonflikt" oder als "Integrationsproblem" zum Anlass genommen, nach den diskursiven Grenzziehungen gegenüber MuslimInnen innerhalb der Auseinandersetzung zu fragen. Prozesse der Zuschreibung und Essentialisierung werden hinsichtlich der Konzeptualisierung von Ethnizität und kultureller Identität in den Blick genommen und in Zusammenhang mit rassismustheoretischen Ansätzen dargestellt. Die Beobachtungen am konkreten Fall des Frankurter Moscheebaustreits werden so eingeordnet in die aktuellen Debatten zum Islam und zu Islamophobie in Europa.
Gefährliche Kulturen?
(2011)
Kürzlich hat Thomas Steinfeld das Pamphlet des Osloer Attentäters analysiert und festgestellt, dass es vor allem von zwei stets wiederkehrenden Feindbildern durchsetzt ist: “Multikulturalisten” und “Kulturmarxisten” (SZ vom 27.07.2011). Augenfällig enthalten beide Begriffe das Wort Kultur. Für Steinfeld ist es diesem semantischen Additiv geschuldet, dass es dem rechtsextremen und fundamentalistischen Milieu so leicht gelingt, aus Einwanderern ‘Islamisten’ und aus Sozialdemokraten ‘Stalinisten’ zu machen. Wer zustimmend von Multikulturalismus spricht, befürworte zwar Vielfalt, der Begriff kann aber ebenso leicht zur Konstruktion von unverrückbar erscheinenden “kulturellen Anderen” dienen. Ähnlich diffus subsumierend operiere die Rhetorik von Kulturmarxisten. Aufgrund dieses Missbrauchspotentials sei eine starke Zurückhaltung gegenüber dem Kulturbegriff geboten. Man solle besser, so Steinfeld “auf das Wort verzichten”(ebd.)...