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Der Ansatz der Dekonstruktion von Jacques Derrida (1967) stellt sich gegen die Universalität sprachlicher Bedeutungskonstrukte, während sie Wörtern einen historischen Charakter zuordnet und auf die Relevanz von Subjekt, Zeit und Ort, insbesondere im Rahmen der schriftlichen Kommunikation hinweist. Die Terminologieforschung jedoch fordert eine möglichst genaue konzeptionelle Definition von Termini, damit Fachkommunikation tunlichst eindeutig verlaufen kann. In der Übersetzungswissenschaft hingegen besteht insbesondere im Rahmen theoretischer Forschungsarbeiten neben der Anforderung an eine standardisierte Terminusdefinition auch die Kritik an der Varietät der Definitionen eines Terminus. Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die Darstellung einer neuen Perspektive für die Herangehensweise an Definitionen übersetzungswissenschaftlicher Terminologie. Mit Bezug auf Paradigmenwechsel innerhalb der Übersetzungswissenschaft wird in diesem Zusammenhang die historische Entwicklung der konzeptionellen Inhalte der Termini Äquivalenz, Übersetzung und Übersetzer(in) unter dem theoretischen Blickwinkel der Dekonstruktion betrachtet. Diese Arbeit soll dabei den Beleg dafür erbringen, dass Definitionen bestimmter Termini der Übersetzungswissenschaft nicht als konkret begrenzt und universal aufgefasst werden sollten.
Karl Dedecius, 1921–2016
(2018)
Karl Dedecius gilt als einer der produktivsten deutschen Übersetzer polnischer Literatur und als herausragende Persönlichkeit des deutsch-polnischen Dialogs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er starb am 26. Februar 2016 hochbetagt in Frankfurt am Main und hinterließ ein umfangreiches Œuvre, das ca. 200 übersetzte Bücher polnischer und russischer Literatur (darunter zahlreiche Anthologien) sowie mehrere essayistische Werke umfasst. Das Kernstück bilden die 50 Titel der von ihm initiierten und herausgegebenen "Polnischen Bibliothek" (1982–2000) sowie die sieben jeweils ca. 900 Seiten starken Bände des "Panoramas der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts" (1996–2000). Die Liste der von ihm übersetzten Autoren umfasst gut 300 Namen.
August Brücher, 1888–1967
(2018)
August Brücher ist in den Jahren des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik als Übersetzer aus dem Französischen hervorgetreten. Da seine Texte überwiegend in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden, erlangte er nicht die Bekanntheit anderer zeitgenössischer Übersetzer. Gerade diese Nebenrolle im Literaturbetrieb macht die Beschäftigung mit seinem Leben und Werk zu einer interessanten Aufgabe.
Alfred Andersch, 1914–1980
(2019)
Hartmut Fähndrich, Jg. 1944
(2022)
Hartmut Fähndrich zählt zu den bedeutendsten Übersetzern aus dem Arabischen. Als Gymnasiast lernte er Bibel-Hebräisch und fühlte sich von dem "Anderssein der semitischen Sprachen" angezogen. Diese Faszination führte zum Studium der Semitistik und Islamwissenschaften, doch erst die politische Situation Ende der 1970er Jahre brachte ihn zum modernen Arabisch. Seine Laufbahn als Literatur-Übersetzer begann in den 80er Jahren. Seither hat er siebzig Romane und zahllose kürzere Texte übersetzt.
Günter Eich, 1907–1972
(2015)
Günter Eich (1907–1972) zählt zu den bekanntesten und vor allem in den 50er und 60er Jahren nachhaltig rezipierten Dichtern, Hörspielautoren und Übersetzern der Nachkriegszeit. Der posthum 1976 erschienene gelbe Suhrkamp-Band mit dem Titel "Aus dem Chinesischen", in dem Eichs Anfang der 50er Jahre erschienene Übersetzungen versammelt sind, dürfte seine relativ weite Verbreitung und Bekanntheit dem Ruhm des Dichters verdanken.
Helmut Frielinghaus war Literaturvermittler und Übersetzer aus dem Spanischen und Englischen. Nach einigen Jahren als Buchhändler in Spanien kam er wieder nach Deutschland und arbeitete als Übersetzer, dann als Lektor, u.a. von Günter Grass, und Verlagsleiter. Während seiner Jahre im deutschen Buchgewerbe hat er viele Menschen inspiriert und den Übersetzernachwuchs gefördert.
Walter Boehlich, 1921–2006
(2022)
Walter Boehlich übersetzte Texte aus dem Englischen, Französischen, Spanischen, Dänischen, Schwedischen und Italienischen, die vom 17. bis zum 20. Jahrhundert verfasst wurden. Was ihn für die Geschichte des Übersetzens in der alten Bundesrepublik bedeutsam macht, sind nicht allein diese Werke, sondern die Vielzahl der Rollen, die er ausfüllte. Über die Übersetzungskritik kam er zum Übersetzen, als Mitarbeiter des Suhrkamp Verlags lektorierte er u.a. die für die "Bibliothek Suhrkamp" vorgesehenen Übersetzungen. Nach seiner politisch motivierten Kündigung setzte er sich für die Rechte von Übersetzern ein.
Walter Fischer, 1901–1978
(2022)
Walter Fischer studierte Medizin und arbeitete in Österreich bis 1934 als Arzt. Schon als Student engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Partei, schloss sich 1934 der KPÖ an. Im Moskauer Exil wurde er als Redakteur, Nachrichten-Übersetzer und Sprecher für die Österreich-Sendungen von Radio Moskau eingesetzt, nach dem Krieg beschäftigte er sich mit Lyrik-Übersetzungen.