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Im Jahr 2010 erschien eine aufschlussreiche Publikation, die die über 200-jährige Tradition der Aufnahme fach- und sondersprachlicher Lexik in deutsche Bedeutungswörterbücher dokumentieren will. Die Autorin der Publikation, Undine Kramer, äußert sich dazu wie folgt: "Die Kodifikation der Lexik spezieller Tätigkeitsbereiche – Adelung (1774) spricht von "Kunstwörtern aus allen Lebensarten, Künsten und Wissenschaften", Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (1999) "von Begriffen aus Fach- und Sondersprachen" – hat wie ihre explizite Kennzeichnung durch diatechnische Angaben in der deutschen Lexikografie eine lange und ungebrochene Tradition.“ (Kramer 2012: 314).
Das Neue deutsch-russische Großwörterbuch (im Weiteren NDRGW), dessen Erstellung mehrere Jahrzehnte intensiver Arbeit vieler Mitarbeiter unter der Leitung von Professor D. O. Dobrovoľskij in Anspruch nahm, stellt in der deutsch-russischen lexikografischen Geschichte einen Meilenstein dar. Im Vergleich zum Großen deutsch-russischen Wörterbuch (1998, 2004) unter der Leitung von O. I. Moskaľskaja bringt dieses Wörterbuch vor allem eine Aktualisierung des lexikalischen Systems der deutschen Sprache. Es handelt sich besonders um Wörter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur der deutschsprachigen Länder sowie um neuere Fachterminologie, die eine breitere Verwendung in der alltäglichen Kommunikation gefunden hat. Die Archaismen (archaische Lexeme, feste Wendungen bzw. archaische Bedeutungen) wurden aus der Stichwortliste ausgeschlossen, die Historismen dagegen differenziert behandelt. Denjenigen, die mit wichtigen politischen Realien auch aus der jüngsten Geschichte verbunden sind, wurde durch verschiedene Vermerke und Kommentare besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Volkmar Siguschs 1984 erschienenes Buch "Die Mystifikation des Sexuellen" bietet gute Anknüpfungspunkte, um die Eingebundenheit der Kategorien "Geschlecht" und "Sexualität" in die kapitalistische Produktionsweise verstehen und Ableitungen für emanzipatorisches Streiten treffen zu können. Zusammen mit weiteren – auch neueren – Arbeiten Siguschs ergeben sich Anschlussmöglichkeiten für die kapitalismuskritische und antikapitalistische Fortentwicklung feministischer und queer-feministischer Ansätze.
[Sammelrezension zu:] Peter V. Zima: Komparatistik und Peter V. Zima: Komparatistische Perspektiven
(2012)
Sammelrezension zu Peter V. Zima: Komparatistik. Einführung in die Vergleichende Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Tübingen (Narr Francke Attempto Verlag) 2011 (= UTB 1705). 425 S.
Ders.: Komparatistische Perspektiven. Zur Theorie der Vergleichenden Literaturwissenschaft. Tübingen (Narr Francke Attempto Verlag) 2011. 169 S.
Peter V. Zimas Einführung in die Vergleichende Literaturwissenschaft hat wohl viele Studierende der Komparatistik durch ihr Studium begleitet. Nun ist das Werk in der zweiten Auflage erschienen, überarbeitet und durch Kapitel zur Vergleichenden Gattungsgeschichte (behandelt am Beispiel des Romans) sowie der Thematologie und Mythenforschung ergänzt. Gleichzeitig erscheint ein weiterer Band des Klagenfurter Professors für Vergleichende Literaturwissenschaft, in dem er Arbeiten zur Theorie des Fachs vorlegt: 'Komparatistische Perspektiven'. Auch er soll im Rahmen dieser Rezension kurz besprochen werden.
Rezension zu Rüdiger Zymner (Hg.): Handbuch Gattungstheorie. Stuttgart, Weimar (Metzler) 2010. 368 S.
Es gibt Bücher, die man von vorne bis hinten lesen muss. Sammelbände zählen nicht dazu; Lexika noch weniger: sie folgen einer Ordnung, die der Sache ganz äußerlich ist. Und Handbücher? Im Unterschied zu Lexika, die ihren Gegenstand profilieren, indem sie die alphabetisch geordneten Begriffe durch eine Hyperlink-Struktur dicht vernetzen, sind diese nicht nur dazu gedacht, ihren Gegenstand begrifflich zu erschließen, sondern ihn auch systematisch zu präsentieren. Handbücher wollen nicht nur gelegentlich zur Hand genommen werden, sie zielen auch darauf ab, alles, was man wissen und bedacht haben sollte, in handlichem Format darzustellen. Die hier zu besprechende Publikation erfüllt diese Ansprüche auf mustergültige Weise.
[Rezension zu:] Norbert Bachleitner und Michaela Wolf (Hg.): Streifzüge im translatorischen Feld
(2012)
Rezension zu Norbert Bachleitner und Michaela Wolf (Hg.): Streifzüge im translatorischen Feld. Zur Soziologie der literarischen Ubersetzung im deutschsprachigen Raum. Wien (LIT) 2010 (= Repräsentation - Transformation, Bd. 5), 372 S.
Vorliegender Sammelband stellt eine Aktualisierung und Erweiterung des sechs Aufsätze umfassenden, ebenfalls von den Herausgebern besorgten Themenhefts "Soziologie der literarischen Übersetzung" im Internationalen Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 29, Bd. 2 (2004) dar. Drei Beiträge aus dem Themenheft wurden in überarbeiteter Fassung in die Buchpublikation übernommen, neu hinzugekommen sind elf Aufsätze und drei Interviews mit übersetzenden SchriftstellerInnen.
Since the study of Late Antiquity evolved in the last few decades into an important research topic, several publications have been dedicated to the late antique city, resulting in lively discussions on "decline" and "transition". In line with this evolution Late Antiquity has recently been the central theme of several conferences and workshops, dealing with specific study themes of Late Antiquity as a whole, focussing on a particular time period and/or dedicated to well-defined geographical areas. ...
After this contribution dealing with the capital of Asia, the paper of Axel Filges discusses the late antique and Byzantine situation in the smaller town of Blaundos in Phrygia (Zum Aussagepotential ruinöser Mauern. Bevölkerung und Bebauung im spätantiken und byzantinischen Blaundos [Phrygia]). ...