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Jan-Hendrik Müller und Stefanie Zingl verfolgen mit ihrem radikal empathischen Ansatz des Archivierens Strategien des In-Beziehung-Setzens filmischen und afilmischen Materials, wobei sie den Nachlass der österreichischen Schauspielerin und Filmemacherin, Elfriede Irrall, ins Zentrum ihrer Untersuchung stellen. Ziel dieser Auslegungen des archivarischen Kuratierens ist es, dominierender Filmgeschichtsschreibung von den Rändern her zu begegnen und sie mit anti-kanonischen Ordnungsprämissen zu konfrontieren, die dem teleologischen Positivismus der Filmgeschichte etwas entgegenstellen.
Kleine Details und feine Unterschiede machen, wie wir alle wissen, bisweilen handfeste Gegensätze. Großflächige Konflikte entfachen sich an zunächst nebensächlichen Ereignissen und Umständen. Gerade in religiösen Fragen spielen häufig vermeintliche Nebensächlichkeiten eine zentrale Rolle oder werden zur Grundlage jahrhundertelanger Diskussionen und heftiger Auseinandersetzungen; verschiedenartigste Glaubensströmungen und dogmatische Lehren entwachsen ihnen.