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Aus der Distanz von beinahe zwei Dekaden werden der Literaturstreit und die daran anschließende Stasi-Debatte in dem selbsterkundenden Buch Stadt der Engel als Gewaltdiskurs wahrgenommen und ambivalent reflektiert. Die erzählerische Reflexion dieses Diskurses ist allerdings in ein Geflecht von Gewaltnarrativen eingebettet, das nur schwer zu entwirrenund zu entschlüsseln ist. Der vielschichtige Text ist jedoch nicht auf die literarische Vergegenwärtigung der strukturellen Gewalt im DDR-Regime oder der symbolischen Gewalt in den medialen Kontroversen zu reduzieren, ebenso wäre die Einschränkung auf die quälende Selbstbefragung der Erzählerin im Zusammenhang mit ihren in Vergessenheit geratenen Stasi-Kontakten und damit der eigenen Verstrickung in die Gewaltstrukturen eine unzulässige Vereinfachung.
In der österreichischen Literatur entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhundertskeine literarische Bewegung, die mit der deutschen Romantik vergleichbar wäre. Der Aufenthalt und ausgedehnte Tätigkeiten vieler deutscher Romantiker in Wien jedoch hatten Auswirkungen auf das geistig-kulturelle und literarische Leben in Österreich und führten zu heftigen Debatten und wortgewaltigen Polemiken in der literarischen und journalistischen Szene. Die Aufklärungspostulate hatten in Wien Prämissen gesetzt, die das kulturelle Leben der österreichischen Länder bis weit in das 19. Jahrhundert hinein stark beeinflussten.
Auf die als Zürcher Literaturstreit bekannt gewordene philosophisch-ästhetische Heiterkeitsdebatte um Emil Staiger Ende der 1960er Jahre folgte 1982 erneut eine Auseinandersetzung um die Möglichkeiten heiterer Literatur. Den Beginn der neuen Heiterkeitsdebatte in den 1980er Jahren bildet Hans-Jürgen Heises in der Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlichte Klage über die "Übellaunigkeit" der gegenwärtigen Poesie, in der er die "lebenszugewandten und sinnfrohen Verlautbarungen" vermisst. Autoren wie Günter Kunert, Peter Härtling, Karl Krolow, Michael Krüger und Adolf Muschg reagieren kritisch auf diese 'neue' Forderung nach mehr Fröhlichkeit in der Dichtung. In einer rekonstruierenden und kontextualisierenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern sich die Argumente der neuen Heiterkeitsdebatte von denen des durch Staigers Forderungen ausgelösten Zürcher Literaturstreits unterscheiden. Damit verbunden ist die These, dass Heiterkeit wieder nur als feuilletonistischer 'Kampfbegriff' verwendet wird, der eine differenzierte Sicht auf Heiterkeit als ästhetische Kategorie letztlich verstellt und die der Debatte eigentlich zugrundeliegende Frage nach dem Verhältnis von Lyrik und Gesellschaft unbeantwortet lässt.