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Im folgenden Beitrag wird zunächst die Entwicklung der personellen Einkommensverteilung in Deutschland zwischen 1993 und 1998 auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) dargestellt. Dabei werden - ähnlich wie in früheren Analysen auf Basis der EVS und des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) - hoch aggregierte Indikatoren berechnet, mit denen die Informationsfülle einer Mikrodatenquelle zu nur einer Zahl bzw. zu einer eindimensionalen relativen Häufigkeitsverteilung verdichtet wird. In einem zweiten Schritt und schwerpunktmäßig wird untersucht, welche Verteilungsstrukturen sich hinter diesen Darstellungen der Gesamtverteilung verbergen.
Einkommensverteilung in Deutschland : Strukturanalyse der Ungleichheit nach Einkommenskomponenten
(2000)
Ergebnisse von Verteilungsanalysen fallen je nach der Bezugseinheit - Haushalt oder Person - recht unterschiedlich aus. Dies gilt sowohl für das Niveau von Verteilungsindikatoren und deren Entwicklung im Zeitverlauf, als auch hinsichtlich der Beiträge einzelner Einkommens- und Abgabearten zu der gemessenen Ungleichheit. Auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichproben 1988 und 1993 und unter Verwendung der "älteren OECD-Skala" hat sich gezeigt, dass die Ungleichheit der personellen Verteilung der Nettoäquivalenzeinkommen im Beobachtungszeitraum in den alten Ländern zugenommen hat, aber nach wie vor wesentlich gleichmäßiger als die unveränderte Verteilung der Haushaltsnettoeinkommen auf Haushalte ist. In den neuen Ländern ist der Unterschied zwischen der haushaltsbezogenen und der personenbezogenen Einkommensverteilung noch deutlicher bei insgesamt geringerer Ungleichheit als in den alten Ländern. Auch die Zerlegung der aggregierten Ungleichheit nach Einkommenskomponenten führt zu teilweise abweichenden Ergebnissen in Abhängigkeit von der Bezugseinheit, da bei einzelnen Haushaltstypen im Durchschnitt jeweils unterschiedliche Einkommensarten dominieren. Entgegen gängigen Vorstellungen über Verteilungsstrukturen zeigt sich allerdings generell, dass die Verteilungsungleichheit zum größten Teil durch die Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit bestimmt wird. Zwar sind die Selbständigen- und Vermögenseinkommen erwartungsgemäß wesentlich ungleicher verteilt, durch ihren vergleichsweise geringen Anteil am Gesamteinkommen ist ihr Einfluss auf die Gesamtverteilung aber - insbesondere in Ostdeutschland, aber auch in Westdeutschland - begrenzt. Dies wird bei der Analyse der personellen Verteilung allerdings weniger deutlich als bei der Bezugnahme auf Haushalte. Wiederum im Gegensatz zu verbreiteten Annahmen wird die Ungleichheit der Verteilung der Haushaltseinkommen durch staatliche Transferzahlungen nicht oder nur unwesentlich gemildert. Dies ist aber nur auf den ersten Blick überraschend, da nur ein geringer Teil der Transfers vorrangig vertikalen, interpersonellen Umverteilungszielen dient. Die Leistungen der Sozialversicherung und vergleichbarer Systeme bezwecken hauptsächlich eine intertemporale Umverteilung und Lebensstandardsicherung bei Eintritt bestimmter Risikotatbestände (Alter, Tod des Ernährers, Unfall, Arbeitslosigkeit, Krankheit), so dass sie die Verteilung der Einkommen aus unselbständiger Arbeit abgeschwächt wiederspiegeln. Demzufolge geht auch von ihnen keine merkliche Verminderung der Ungleichheit der Nettoeinkommensverteilung auf der Haushaltsebene bzw. sogar eine leichte Erhöhung der Ungleichheit der personellen Verteilung der Nettoäquivalenzeinkommen in Westdeutschland aus. Aber selbst von den steuerfinanzierten Transfers geht unter Bezugnahme auf Haushalte insgesamt nur ein sehr geringer nivellierender Effekt aus. Hier wird die konzeptionelle Schwäche des analytischen Ansatzes am ungewichteten Haushaltseinkommen besonders deutlich. Denn mit dem Haushaltseinkommen wird ohne eine Berücksichtigung der Haushaltsgröße und -struktur die Bedarfssituation der Haushaltsmitglieder, die für viele steuerfinanzierte Transfers maßgeblich ist, nur unzureichend erfasst. Dementsprechend erweist sich der ausgleichende Effekt der Transfers der Gebietskörperschaften unter Bezugnahme auf Personen als recht deutlich, wenn auch in Westdeutschland im Vergleich zum Anteil am Einkommensaggregat als unterproportional. Bei einer weiteren Aufspaltung des heterogenen Komplexes der steuerfinanzierten Transfers in das einkommensunabhängige Kindergeld, Einkommensübertragungen mit Entschädigungscharakter und Transfers mit dem vorrangigen Ziel vertikaler Umverteilung zeigt sich aber auch für Westdeutschland eine weit überproportionale Reduzierung der Ungleichheit der Verteilung der Nettoäquivalenzeinkommen durch i. e. S. bedarfsabhängige Transfers. Absolut gesehen macht der ausgleichende Effekt zwar in den alten Ländern weniger als ein Zehntel, in den neuen Ländern ungefähr ein Fünftel der entsprechenden Effekte der persönlichen Steuern aus; unter Berücksichtigung des geringen Volumens der Transfers mit vorwiegend vertikaler Ausrichtung ergibt sich aber eine recht hohe Effizienz. Sie scheint in Westdeutschland zwischen 1988 und 1993 allerdings etwas zurückgegangen zu sein, ähnlich wie der ausgleichende Einfluss der persönlichen Steuern. Schließlich zeigt sich für das Kindergeld eine nur mäßige relative Reduzierung der Ungleichheit der personellen Einkommensverteilung, die 1993 in West- wie in Ostdeutschland nur ungefähr zwei Dritteln des Anteils am Einkommensaggregat entspricht. Dies ist angesichts der horizontalen Ausrichtung des Familienlastenausgleichs in Deutschland nicht verwunderlich, könnte aber für eine Zieldiskussion im Zusammenhang mit Reformüberlegungen Anlass geben.
Die Auswertungen der EVS 2003 zur Höhe und Struktur der Konsumausgaben der Paarhaushalte mit einem Kind im unteren Einkommensbereich erfolgten vorrangig mit dem Ziel, Anhaltspunkte zur Beurteilung des gegenwärtigen Niveaus der mit Arbeitslosengeld II und Sozialgeld gegebenen Grundsicherung von Familien zu erarbeiten. Die Ergebnisse vermitteln einen ersten Eindruck über die insgesamt stark eingeschränkten Teilhabemöglichkeiten von Familien mit Bezug von Grundsicherungsleistungen. ...
We investigate US households’ direct investment in stocks, bonds and liquid accounts and their foreign counterparts, in order to identify the different participation hurdles affecting asset investment domestically and overseas. To this end, we estimate a trivariate probit model with three further selection equations that allows correlations among unobservables of all possible asset choices. Our results point to the existence of a second hurdle that stock owners need to overcome in order to invest in foreign stocks. Among stockholders, we show that economic resources, willingness to assume greater financial risks, shopping around for the best investment opportunities all increase the probability to invest in foreign stocks. Furthermore, we find that households who seek financial advice from relatives, friends and work contacts are less likely to invest in foreign stocks. This result corroborates the conjecture by Hong et al. (2004) that social interactions should discourage investment in foreign stocks, given their limited popularity. On the other hand, we find little evidence for additional pecuniary or informational costs associated with investment in foreign bonds and liquid accounts. Finally, we show that ignoring correlations of unobservables across different asset choices can lead to very misleading results.
We present a simple model of personal finance in which an incumbent lender has an information advantage vis-a-vis both potential competitors and households. In order to extract more consumer surplus, a lender with sufficient market power may engage in "irresponsible"lending, approving credit even if this is knowingly against a household’s best interest. Unless rival lenders are equally well informed, competition may reduce welfare. This holds, in particular, if less informed rivals can free ride on the incumbent’s superior screening ability.
American households have received a triple dose of bad news since the beginning of the current recession: The greatest collapse in asset values since the Great Depression, a sharp tightening in credit availability, and a large increase in unemployment risk. We present measures of the size of these shocks and discuss what a benchmark theory says about their immediate and ultimate consequences. We then provide a forecast based on a simple empirical model that captures the effects of wealth shocks and unemployment fears. Our short-term forecast calls for somewhat weaker spending, and somewhat higher saving rates, than the Consensus survey of macroeconomic forecasters. Over the longer term, our best guess is that the personal saving rate will eventually approach the levels that preceded period of financial liberalization that began in the late 1970s. Classification: C61, D11, E24
We analyze a national sample of Americans with respect to their debt literacy, financial experiences, and their judgments about the extent of their indebtedness. Debt literacy is measured by questions testing knowledge of fundamental concepts related to debt and by selfassessed financial knowledge. Financial experiences are the participants’ reported experiences with traditional borrowing, alternative borrowing, and investing activities. Overindebtedness is a self-reported measure. Overall, we find that debt literacy is low: only about one-third of the population seems to comprehend interest compounding or the workings of credit cards. Even after controlling for demographics, we find a strong relationship between debt literacy and both financial experiences and debt loads. Specifically, individuals with lower levels of debt literacy tend to transact in high-cost manners, incurring higher fees and using high-cost borrowing. In applying our results to credit cards, we estimate that as much as one-third of the charges and fees paid by less knowledgeable individuals can be attributed to ignorance. The less knowledgeable also report that their debt loads are excessive or that they are unable to judge their debt position. JEL Classification: D14, D91
This paper provides a joint analysis of household stockholding participation, stock location among stockholding modes, and participation spillovers, using data from the US Survey of Consumer Finances. Our multivariate choice model matches observed participation rates, conditional and unconditional, and asset location patterns. Financial education and sophistication strongly affect direct stockholding and mutual fund participation, while social interactions affect stockholding through retirement accounts only. Household characteristics influence stockholding through retirement accounts conditional on owning retirement accounts, unlike what happens with stockholding through mutual funds. Although stockholding is more common among retirement account owners, this fact is mainly due to their characteristics that led them to buy retirement accounts in the first place rather than to any informational advantages gained through retirement account ownership itself. Finally, our results suggest that, taking stockholding as given, stock location is not arbitrary but crucially depends on investor characteristics. JEL Classification: G11, E21, D14, C35
We provide explicit solutions to life-cycle utility maximization problems simultaneously involving dynamic decisions on investments in stocks and bonds, consumption of perishable goods, and the rental and the ownership of residential real estate. House prices, stock prices, interest rates, and the labor income of the decision-maker follow correlated stochastic processes. The preferences of the individual are of the Epstein-Zin recursive structure and depend on consumption of both perishable goods and housing services. The explicit consumption and investment strategies are simple and intuitive and are thoroughly discussed and illustrated in the paper. For a calibrated version of the model we find, among other things, that the fairly high correlation between labor income and house prices imply much larger life-cycle variations in the desired exposure to house price risks than in the exposure to the stock and bond markets. We demonstrate that the derived closed-form strategies are still very useful if the housing positions are only reset infrequently and if the investor is restricted from borrowing against future income. Our results suggest that markets for REITs or other financial contracts facilitating the hedging of house price risks will lead to non-negligible but moderate improvements of welfare.
We investigate, using the 2002 US Health and Retirement Study, the factors influencing individuals’ insecurity and expectations about terrorism, and study the effects these last have on households’ portfolio choices and spending patterns. We find that females, the religiously devout, those equipped with a better memory, the less educated, and those living close to where the events of September 2001 took place worry a lot about their safety. In addition, fear of terrorism discourages households from investing in stocks, mostly through the high levels of insecurity felt by females. Insecurity due to terrorism also makes single men less likely to own a business. Finally, we find evidence of expenditure shifting away from recreational activities that can potentially leave one exposed to a terrorist attack and towards goods that might help one cope with the consequences of terrorism materially (increased use of car and spending on the house) or psychologically (spending on personal care products by females in couples).