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Die gegenwärtige Entwicklung innovativer Medizintechnologien erweist sich als ein lebendiges wie gespenstisches Geschehen. Sie erzeugt therapeutische Handlungsspielräume für Krankheitsformen, die vormals als nicht mehr behandelbar galten und sich jeglicher kurativen Einflusssphäre entzogen. Gleichermaßen berühren sich mit der Effizienz der Eingriffsmöglichkeiten, Regionen des Ungewissen über die Wirkmechanismen des jeweiligen technologischen Verfahren. Die hieraus resultierenden Deutungsherausforderungen betreffen sowohl die beteiligten Ärztinnen, Patienten und Angehörige (Peter, Funcke 2013). Als exemplarisch für ein solche gleichzeitige Hervorbringung medizinisch hoffnungsvoller sowie vertraute Erfahrungsweisen verunsichernder Technologien wird in diesem Vortrag die neurochirurgische Behandlungsmethode der tiefen Hirnstimulation (THS) als Gegenstand soziologischer Betrachtung thematisiert. Die THS ist ein reversibler Eingriff, bei welchen vermittels stereotaktischer Techniken impulsgebende Elektroden tief ins Hirn eingesetzt werden. Die je nach diagnostizierten Störungsbild anvisierten Zielregionen werden im Anschluss an die Implantation elektronisch stimuliert. Medikamentös nicht mehr zu behandelnde Symptome können reduziert werden. Trotz ihrer infolge zahlreicher klinischer Studien nachgewiesenen Effizienz bildet die THS weiterhin eine kontroverse Behandlungsmethode, die sowohl unter medizinischen als auch ethischen Prämissen diskutiert wird. Einerseits kristallisiert sich am Nicht-Wissen über die spezifischen Wirkungszusammenhänge die Notwendigkeit einer erweiterten klinischen Forschung. Andererseits verweist das Auftreten nicht-intendierter Nebenwirkungen, die von Patient_innen, wie deren Angehörigen als individuelle Persönlichkeitsveränderungen wahrgenommen werden, auf die Relevanz einer interpretativen Bestimmung der subjektiven Erfahrung von Seiten der Betroffenen. Der Beitrag nimmt sich zum Ziel, entlang einer empirischen Fallstudie, in der eine Patientin vor und nach der Operation begleitet wurde, und vermittelt durch eine ereignistheoretische Konzeption, auf die Auslegungsbedingungen für betroffene Patient_innen im Zuge der neurotechnologischen Anwendung der THS aufmerksam zu machen.
The fear that with the existence of an unconditional basic income sufficient for living many people would cease to engage in a productive life, would only relax, consume and devote to having fun, can be addressed from different perspectives. One of these is the sociology of religion, which allows elaborating the argument that with such a way of life the question about the meaning of life cannot be answered. But this "meaning question", the whole research within the field of the sociology of religion speaks for this, compellingly must be answered by each life praxis. It cannot remain unanswered, as is said already in the Bible: "Man does not live on bread alone, [but on every word that comes from the mouth of God.]" (5. Moses 8.3, Matthew 4.4, Lukas 4.4) The paper examines the reasons of this fact and its consequences in regard to a life with an unconditional basic income sufficient for living.
This volume contains the abstracts of all oral and poster presentations of the international scientific conference „Sustainable Consumption – Towards Action and Impact“ held in Hamburg (Germany) on November 6th-8th 2011. This unique conference aims to promote a comprehensive academic discourse on issues concerning sustainable consumption and brings together scholars from a wide range of academic disciplines.
In modern societies, private consumption is a multifaceted and ambivalent phenomenon: it is a ubiquitous social practice and an economic driving force, yet at the same time, its consequences are in conflict with important social and environmental sustainability goals. Finding paths towards “sustainable consumption” has therefore become a major political issue. In order to properly understand the challenge of “sustainable consumption”, identify unsustainable patterns of consumption and bring forward the necessary innovations, a collaborative effort of researchers from different disciplines is needed.
Zehn Jahre sind seit der Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vergangen. Aus zwei "Rationalstaaten" (C. Hacke) ist wieder ein Nationalstaat geworden. Die "Bundesrepublik" bildet auch heute noch einen Teil des Staatsnamens, aber die meisten haben sich wieder angewöhnt, einfach von "Deutschland" zu reden. Trotz aller Beschwörungen der Kontinuitätselemente zwischen alter und neuer Bundesrepublik überwiegt inzwischen die Differenz zwischen beiden. Diese wird in der Unterscheidung zwischen "Bonner" und "Berliner Republik" treffend eingefangen...
Zur Tagungsbegleitung und als virtueller Abstractroom stehen auf dem Bretterblog nun die Beiträge der Jungen AFK-Konferenz „Welches Wissen(-)schafft Praxis?“ bereit, um sie im Vorfeld, parallel und im Nachhinein zu diskutieren und barrierefrei über die Tagungsgrenzen hinaus, thematische Anregungen zu liefern.
Workshopleitung: Anne Menzel und Mechthild Exo
Die Idee: Welchen Feminismus brauchen, wollen, leben wir? Unter dieser breiten Fragestellung möchten wir uns mit Teilnehmer*innen darüber austauschen, was Feminismus für uns nicht nur in der Wissenschaft und unserer wissenschaftlichen Praxis bedeutet.
Wie halten wir es eigentlich in unserem Alltag mit dem Feminismus? Wie und wann brauchen, wollen, leben wir Feminismus als Berufstätige, Selbstständige, Erwerbsarbeitssuchende, Elternteile, Alleinerziehende, Feldforschende, Kinderlose, Aktivist*innen und/oder vieles mehr? Fordern wir die Perspektiven und Rechte, die wir grundsätzlich vertreten, auch für uns selbst und für andere in unserem direkten Umfeld ein? Werden wir ihnen gerecht? Geht es uns vielleicht sogar um grundlegende, sozusagen revolutionäre Veränderungen der Herrschaftsverhältnisse? (Ver-)Zweifeln wir in bestimmten Situationen auch an feministischen Perspektiven und den Forderungen nach Frauenrechten?
Über diese und andere Fragen möchten wir sprechen und diskutieren. Wir wünschen uns einen ehrlichen, nachdenklichen und hoffentlich auch befreienden Austausch, der gerne auch wissenschaftlich inspirieren darf.
Workshopleitung: David Scheuing, Esther Binne und Daniela Pastoors
Welches Wissen schafft Praxis? Wie hängen Forschung, Theorie und Praxis zusammen? Wie kann die Friedens- und Konfliktforschung hier eine Brücke sein? Wie kann Forschung in und mit der Praxis gemeinsam stattfinden?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Workshop, der auf Erfahrungen des Praxis<->Forschungsseminars basiert, das 2017/2018 im Marburger M.A. Friedens- und Konfliktforschung als einjähriges Forschungsseminar stattfindet und Studierenden die Möglichkeit bietet, ihre Praxiserfahrungen forschend zu begleiten.
Im Workshop werden wir einen Einblick in unsere Erfahrungen mit dem Seminarprozess geben, indem wir unser Seminarkonzept vorstellen und einzelne Methoden gemeinsam anwenden, um das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis zu erkunden. Wir wollen einen Reflexions- und Diskussionsraum für die Frage anbieten, welche Rolle dieses Spannungsfeld im Studium der Friedens- und Konfliktforschung einnehmen sollte.
Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Workshops wollen wir Perspektiven für diese Form der Praxisforschung diskutieren und in die Zukunft einer stärkeren Integration von Praxiserfahrungen im Studium blicken. Wir freuen uns, wenn Teilnehmende ihre eigenen Fragen und Erfahrungen an und mit Praxisforschung(slehre) mitbringen.