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- Bupleurum virgatum (1)
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Canis lupus, der Wolf, kommt verstärkt und etappenweise in seine angestammten deutschen Siedlungsgebiete zurück. Nachdem es in Sachsen vor 5 Jahren die erste Beobachtung eines Wolfsrudels (Elterntiere und 4 Jungtiere) gab und seither in der Oberlausitz alljährlich Reproduktionsnachweise gelangen, soll zum Anfang des Jahres ein etwa 10 Monate alter Jungwolf in der Altmark beobachtet worden sein.
Das Ruten-Hasenohr (Bupleurum virgatum CAV.) kommt in Deutschland ausschließlich im Selketal vor und ist in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Die nächsten Vorkommen dieser Art befinden sich in Frankreich im Tal der Loire sowie im Rhône-Tal. Der Verbreitungsschwerpunkt des Ruten-Hasenohrs liegt in Südwesteuropa. Dort ist die Art auf offenen, trockenen Standorten sowie am Rande von Feldern anzutreffen.
Die bedeutendste Gefährdung für das in Deutschland vom Aussterben bedrohte Ruten-Hasenohr (Bupleurum virgatum CAV.) geht derzeit vom Menschen aus. Durch touristische Übernutzung wurden am bislang letzten Standort der Art (Selketal: „Alter Falkenstein“) Ruderalisierungs- und Eutrophierungsprozesse initiiert, durch die sich der für B. virgatum verfügbare Lebensraum ständig verkleinert. Darüber hinaus werden jährlich zahlreiche Individuen der annuellen Art durch menschliche Tritteinwirkung geschädigt bzw. gänzlich zerstört. Die vordringlichste Aufgabe zur Erhaltung des Ruten-Hasenohrs in Deutschland besteht deshalb darin, durch wirksame Besucherlenkung den Standort der Art am „Alten Falkenstein“ zu entlasten und zu sichern.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht eine schmalblättrige Sippe aus dem Ornithogalum umbellatum-Aggregat, die in Ostdeutschland bisher aus dem Hallenser Porphyrkuppengebiet und dem Elbtal bekannt ist und deren Ansprache den Botanikern in der Vergangenheit einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Auf diese Sippe wurden verschiedene Namen angewendet: O. tenuifolium (HEGI 1939), O. gussonei (ROTHMALER 1952-1967), O. kochii (MEUSEL & SCHUBERT 1972-1982) oder auch O. orthophyllum (SCHUBERT et al. 1984). Neben den die Benennung betreffenden Schwierigkeiten herrschte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt Unklarheit über die Verwandtschaft und Abgrenzung der schmalblättrigen Dolden- Milchsterne Ostdeutschlands. Im Rahmen einer am Institut für Geobotanik in Halle bei Prof. Dr. E. J. JÄGER angefertigten Diplomarbeit (HERRMANN 2000) konnte der Autor unter Einsatz von karyologischen und molekularen Methoden zeigen, daß es sich bei den bestimmungskritischen Ornithogala des Elbtals und des Hallenser Porphyrkuppengebiets um ein und dieselbe Sippe handelt. Auf diese Sippe wurde vorläufig der Name „Ornithogalum angustifolium“ angewendet; eine gesicherte Aussage über die Artzugehörigkeit der schmalblättrigen Dolden-Milchsterne Ostdeutschlands ist indes auch weiterhin unmöglich. (Zur Kennzeichnung des vorläufigen Charakters dieser Zuordnung wird der Name O. angustifolium, soweit er sich direkt auf die kritischen Ornithogala Ostdeutschlands bezieht, hier in Anführungszeichen gesetzt). In der folgenden Abhandlung werden der Ausschluß der bisher gebräuchlichen Namen und die vorläufige Zuordnung zu O. angustifolium begründet und damit im Zusammenhang stehende Probleme genannt. Außerdem werden Differenzierungsmerkmale zwischen „O. angustifolium“ und O. umbellatum aufgeführt. Anschließend wird die bisher bekannte Regionalverbreitung von „O. angustifolium“ in Ostdeutschland geschildert. Anmerkungen zum Naturschutz beschließen die Arbeit. Den Ausführungen voran geht eine Darstellung der Entdeckungs- und Verwechslungsgeschichte der schmalblättrigen Dolden- Milchsterne im Hallenser Porphyrkuppengebiet und im Elbtal.