Refine
Document Type
- Article (2)
Language
- German (2) (remove)
Has Fulltext
- yes (2) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- plant diversity (2) (remove)
Auf einem sandigen ertragsschwachen Standort in Nordostdeutschland wird das Nutzungssystem Dreifelderwirtschaft mit Winterroggen, Sommerroggen und Brache in Hinblick auf Vegetation, Phytodiversität und Standortparameter untersucht. Die Unterschiede ausgewählter Standortparameter werden ebenso wie der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Segetalflora und -vegetation diskutiert. Es besteht auf der Ackerfläche eine Korrelation zwischen den Standortparametern pH-Wert, Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt des Bodens und der Vegetation innerhalb des ausgebildeten Papaveretum argemones. Auf den Parzellen, die durch höhere Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte sowie die niedrigsten pH-Werte gekennzeichnet sind, reduziert sich die Stetigkeit einiger Arten. Unabhängig von den Standortfaktoren wird der Einfluss der jeweiligen und vorangegangenen Nutzung auf die Segetalvegetation deutlich. Während sich beispielsweise die Bestände von Arnoseris minima und Veronica dillenii in Winterrogen und auf der Brache gut entwickeln, tritt Hypochaeris glabra schwerpunktmäßig in Sommerroggen auf. Eine differenzierte extensive Bewirtschaftung mit wechselnder Nutzung wird aus naturschutzfachlicher Sicht empfohlen.
Voraussetzung für die Entwicklung von Schutzstrategien für den Pflanzenartenschutz ist die Kenntnis über die Verteilung der Zentren der Artenvielfalt im Raum. Je nach Einbürgerungsstatus und Gefährdungssituation kommt verschiedenen Artengruppen dabei eine unterschiedliche Bedeutung zu. In der vorliegenden Studie werden für die Gesamtfläche der Bundesländer Niedersachsen und Bremen die im Niedersächsischen Pflanzenarten-Erfassungsprogramm (1982–2003) auf Messtischblatt-Quadranten- Ebene erhobenen Verbreitungsdaten von Gefäßpflanzensippen unter Berücksichtigung der Gesamtflorenliste (1.819 Sippen), ihres Einbürgerungsstatus (1.509 Indigene, 160 Archäophyten, 145 etablierte Neophyten) und ihrer Gefährdungssituation (ungefährdete und gefährdete Arten; davon 643 Sippen mit Rote-Liste-Status 1, 2, 3, G oder R) ausgewertet. Auf Basis der Gesamtliste ergibt sich eine inhomogene Verteilung der Sippendichte im Gesamtuntersuchungsraum, wobei die standörtlich relativ homogene Küste sowie das Tiefland – mit Ausnahme der großen Stromtäler (Weser, Aller, Elbe) – relativ artenarm sind und das standörtlich sehr heterogene Hügel- und Bergland grundsätzlich die höchsten Sippendichten aufweist. Unter Berücksichtigung des Einbürgerungsstatus zeigen die Archäophyten jeweils die größten Überschneidungsbereiche zu den Indigenen und etablierten Neophyten. Die Verbreitungsmuster der großen Gruppe der Indigenen ähneln denen der Gesamtliste, während sich die Archäophyten auf den Bremer Küstenraum, das Weser-Aller-Flachland, die Börden und das südliche Weser-Leine-Bergland konzentrieren. Die Zentren der Sippenvielfalt der etablierten Neophyten liegen vor allem in städtischen Ballungsräumen und erscheinen oftmals sehr punktuell. Die Rote-Liste-Arten sind in der Mehrzahl indigen (91 %), 8 % von ihnen sind Archäo-, nur 1 % Neophyten. Ihre Diversitätszentren sind außerordentlich differenziert: An der Küste gehören nur die isoliert liegenden Nordsee- Inseln dazu, während im Tiefland das Wendland, die Lüneburger Heide und das Elbe-Weser-Dreieck großflächige Diversitätszentren aufweisen. Im Hügel- und Bergland finden sich vor allem im Raum Göttingen, dem Weserbergland und am Harzrand gut abgegrenzte Zentren der Rote-Liste-Artendiversität. Viele dieser bedrohten Sippen sind vermutlich Spezialisten, die an natürliche oder naturnahe Habitate angepasst und somit nur in den wenigen Landschaftsbereichen anzutreffen sind, die die entsprechenden Habitatbedingungen bieten.