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Die schöne Lau repräsentiert den biedermeierlichen Typus der Wasserfrau. In manchen Zügen erinnert sie an die Kleine Meerjungfrau Hans Christian Andersens, mit dessen Lebenszeit sich Mörikes Lebenszeit weitgehend deckt. Im ersten Schritt meines Beitrags gehe ich auf Mörikes Verhältnis zur Gattung des Märchens ein. Im zweiten Schritt rekonstruiere ich die vielfältigen Bezüge der schönen Lau zu ihren literarischen Vorbildern. Im dritten Schritt untersuche ich Komposition und Zeichenstruktur des Textes, um die Interpretation des Märchens vorzubereiten, die im vierten Schritt erfolgt. Im fünften Schritt skizziere ich die biedermeierlichen Geschlechterverhältnisse, die Mörike in seinem Märchen verhandelt.
In der Forschung ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dass dem Leser in Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert" (ED 1797) verschiedene Lesarten angeboten werden, die auf den ersten Blick streng voneinander getrennt scheinen, sich aber bei naherem Hinsehen als indifferent erweisen. In einem ersten Schritt soll in diesem Aufsatz eruiert werden, worin die verschiedenen Lesarten bestehen und wie sie miteinander verbunden sind, bevor eine besondere, nämlich die des (zeitgenössisch zu denkenden) Verfolgungswahns, herausgehoben und auf ihre hereditaren und kindheitsmemorialen Aspekte befragt wird; all dies unter besonderer Berücksichtigung der romantischen Allegorie, innerhalb deren die verschiedenen Lesarten angeboten werden.