Refine
Year of publication
- 1999 (48) (remove)
Document Type
- Part of a Book (48) (remove)
Language
- German (48) (remove)
Has Fulltext
- yes (48)
Keywords
- Semantik (6)
- Kopula (5)
- Aufsatzsammlung (4)
- Deutsch (4)
- Johann Wolfgang von Goethe (4)
- Kunst (4)
- Literatur (4)
- werden <Wort> (3)
- Autorschaft (2)
- Kongress (2)
- Oesterle, Günter (2)
- Prädikat (2)
- Rezeption (2)
- Romantik (2)
- Syntax (2)
- Wagner, Richard / Tannhäuser (2)
- Wartburgkrieg (2)
- sein <Wort> (2)
- Übersetzung (2)
- Adverb (1)
- Altgermanistik (1)
- Amoklauf (1)
- Außenpolitik (1)
- Becher, Johannes R. (1)
- Belletristische Darstellung (1)
- Bezeichnung (1)
- Bibel (1)
- Bild (1)
- Biographie (1)
- Deutschland (1)
- Diderot, Denis (1)
- Dissoziation (1)
- Dublin <1997> (1)
- Einbildungskraft (1)
- Ekphrasis (1)
- Elisabeth <Figur> (1)
- Exilliteratur (1)
- Flaneur (1)
- Fremdheit <Motiv> (1)
- Friedensforschung (1)
- Funktionale Kategorie (1)
- Fürstenlob (1)
- Generative Transformationsgrammatik (1)
- Geschichte (1)
- Geschichte 1770-1998 (1)
- Geschichtsbild (1)
- Gesellschaft (1)
- Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften (1)
- Goethe, Johann Wolfgang von: Faust (1)
- Gottfried <von Straßburg> (1)
- Gotthelf, Jeremias (1)
- Grenzsituation (1)
- Große Heidelberger Liederhandschrift (1)
- Handke (1)
- Handschrift (1)
- Hanslick, Eduard (1)
- Heinrich <von Meißen> (1)
- Heinrich von Sax (1)
- Hiob <Mittelhochdeutsche Dichtung> (1)
- Hof (1)
- Humanismus <Motiv> (1)
- Hypertext (1)
- Innere Emigration (1)
- Internetliteratur (1)
- Intertextualität (1)
- Iserlohn <1999> (1)
- Jeff (1)
- Jenaer Liederhandschrift (1)
- Jens, Walter (1)
- Kant Immanuel (1)
- Kausalität (1)
- Kerner, Justinus (1)
- Klassizismus (1)
- Kontur (1)
- Koons (1)
- Körper (1)
- Landschaft (1)
- Landschaftsmalerei (1)
- Leich (1)
- Leonardo, da Vinci (1)
- Lessing, Gotthold Ephraim (1)
- Lettisch (1)
- Lettland (1)
- Lexikalische Kategorie (1)
- Lichtenberg, Georg Christoph (1)
- Literarische Romantik / Deutsch (1)
- Literaturtheorie (1)
- Lobrede (1)
- Lugowski,Clemens (1)
- Lyrik (1)
- Lyriktheorie (1)
- Lyrisches Ich (1)
- Mann, Thomas (Künstler) (1)
- Margarete (1)
- Margarete / Das Wesen der modernen deutschen Lyrik (1)
- Medien (1)
- Metapher (1)
- Minnesang (1)
- Modifikator (1)
- Morphologie (1)
- Mutfragen (1)
- Mythos (1)
- Männlichkeit <Motiv> (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Operette (1)
- Paraphrase (1)
- Partizip Perfekt (1)
- Parzival (1)
- Personelles und voluntatives Engagement (1)
- Perspektive (1)
- Peter (1)
- Poetik (1)
- Politik (1)
- Politische Wissenschaft (1)
- Poststrukturalismus (1)
- Proust, Marcel / À la recherche du temps perdu (1)
- Rainis, Jānis (1)
- Raum <Motiv> (1)
- Raumdarstellung (1)
- Redekunst (1)
- Rot-grüne Koalition (1)
- Russisch (1)
- Rühmkorf, Peter (1)
- Schwedisch (1)
- Sicherheitspolitik (1)
- Strauss, Johann (1)
- Streitkultur (1)
- Subjekt (1)
- Susman (1)
- Symbol (1)
- Tannhäuser (1)
- Text (1)
- Textualität (1)
- Ton <Metrik> (1)
- Ulrich <von Lichtenstein> (1)
- Ulrich von Winterstetten (1)
- Universität (1)
- Urzidil, Johannes (1)
- Videokunst (1)
- Viola, Bill (1)
- Visuelles Gedächtnis (1)
- Wagner, Richard / Die Meistersinger von Nürnberg (1)
- Walther <von der Vogelweide> (1)
- Weiblichkeit <Motiv> (1)
- Weimar (1)
- Zeichen (1)
- bleiben (1)
- böhmisch (1)
- Überlieferung (1)
Institute
Der Roman "Die Wahlverwandtschaften" ist im ersten Ansehen ein Kammerspiel des Sozialen. Dessen Kern bilden die vier Hauptpersonen, umgeben von einer begrenzten Zahl von Nebenfiguren. Um nichts anderes scheint es zu gehen als um die Charaktere und ihre Beziehungen, die Konflikte und Motive, die psychologischen und sozialen Dynamiken. So mag man Ottilie recht geben, wenn sie in ihrem Tagebuch den berühmten Grundsatz von Alexander Pope zitiert: "...das eigentliche Studium der Menschheit ist der Mensch" (417). Ist dieses aus bester Aufklärungstradition stammende Prinzip nicht eine treffendere inscriptio des Romans als die chemische Gleichnisrede von den Wahlverwandtschaften, die niemals wenn nicht fälschlich auf die Konstellationen des Romans angewendet werden kann? ...
Der Ausgangspunkt ist die These, daß die verschiedenen Adverbialklassen im Deutschen unterschiedliche Basispositionen aufweisen und daß sich diese durch unterschiedliche strukturelle Anforderungen an die Klassen ergeben. Es soll gezeigt werden, daß sich die plausible Vermutung, daß die Adverbialklassen in Sprachen wie dem Deutschen und dem Englischen entsprechenden strukturellen Bedingungen unterliegen, bestätigt. Unterschiede im Verhalten der Adverbiale in den beiden Sprachen werden demnach nicht durch unterschiedliche Eigenschaften der Adverbiale erfaßt, sondern diese ergeben sich durch die unterschiedlichen Satzstrukturen und die unterschiedlichen Weisen der Argumentverwaltung. Dies wird illustriert anhand von Adverbialen der Art und Weise, Lokal- und Temporaladverbialen, Adverbialen der Subjekthaltung und Satzadverbialen.
Die Gattung Lobrede zwingt zur Einseitigkeit. Deshalb ist sie der Paradefall für den Konflikt zwischen Rhetorik und Wahrhaftigkeit, Paradefall damit für den Streit um Glanz und Elend der Redekunst. Der Glanz schöner Worte und das Elend von Schmeichelei und Lüge können nirgendwo so eindrucksvoll erscheinen wie in der Lobrede. Archetypisch zeigt dies der Gegensatz zwischen den Sophisten und Sokrates: Lob ist das Schaustück, an dem die einen die Macht und der andere die Falschheit der Redekunst erweisen. Doch nicht nur der Streit um die Rhetorik überhaupt, sondern auch die Geschichte der Rhetorik selbst, der historische Wertewandel innerhalb der rhetorischen Theorie wechselt bei der Lobrede in extremes Für und Wider. Das hat eine politische Dimension. Denn nach der Aristotelischen Trias ist die epideiktische Gattung ja die Form fragloser Rede. Im Gegensatz zur Gerichts- und Beratungsrede geht es in ihr nicht um Strittiges, sondern um feststehende Urteile und Ansprüche, die - anstatt zu diskutieren - nur vorzuführen sind. Als politische Dimension entspricht dem der Unterschied von Meinungsstreit und Herrschaftsrepräsentation. [...]Wie die Gattung Lobrede heute politisch konnotiert ist, läßt sich indirekt an der hohen Konjunktur des Wortes "Streitkultur" ablesen. Der deutlichste germanistische Beitrag dazu war die Lessing-Tagung 1991, die unter dem Titel "Streitkultur" den Kritiker, den Polemiker, den in argumentativer Schärfe auf produktiven Widerspruch setzenden Lessing als Vorbild für die eigentliche öffentliche Rede würdigte.
Ich möchte in meinem Beitrag zeigen, daß der Verzicht auf den Autor […] sachlich unhaltbar ist. Auf der Grundlage intertextualitätstheoretischer Argumente läßt sich der Autor aus der Textinterpretation nicht verabschieden. Vielmehr bleibt er selbst in Fällen von extremer Intertextualität ein notwendiger (wenngleich nicht hinreichender) Bezugspunkt der Interpretation. Eine Intertextualitätstheorie, die elementare Voraussetzungen ästhetischer Sinnbildung erfassen will, muß am Autorbegriff festhalten. Um zu verdeutlichen, daß meine Kritik am Autorkonzept der poststrukturalistischen Intertextualitätstheorie über das Feld der Literatur hinausreicht, beziehe ich mich im folgenden auf Beispiele aus verschiedenen Künsten, nämlich auf die Skulptur „String of Puppies“ (1988) des amerikanischen Künstlers Jeff Koons und auf Peter Handkes Text „Die Aufstellung des 1. FC Nürnberg am 27.1.1968“ (1969). Unbeschadet aller medialen und ästhetischen Unterschiede haben diese beiden Werke Eines gemeinsam: Aufgrund ihres hochgradig imitativen Charakters scheint das Konzept des Autors für die Erfassung ihrer Bedeutung keine Rolle zu spielen – jedenfalls nach Ansicht einiger Interpreten. Deshalb wirken sie auf den ersten Blick wie besonders überzeugende Belege für die poststrukturalistische These vom Tod des Autors.
Das "Fürstenlob" des "Wartburgkriegs" - Heinrich III. von Meißen und die "gemischte Medialität"
(1999)
Was wir vom WARTBURGKRIEG der Mitte des 13. Jahrhunderts fassen können, müssen wir aus der schriftlichen Überlieferung des 14. (und 15.) Jahrhunderts erschließen, aus dem „(subsidiär verschriftlichen) Inhalt eines Text- und Wissensspeicher“ (...), den zu aktualisieren nur teilweise gelingen kann. Die wichtigsten Handschriften sind die MANESSISCHE LIEDERHANDSCHRIFT C und die JENAER LIEDERHANDSCHRIFT J (...). Hier soll es zur Hauptsache um den eigentlichen „Wartburgkrieg“, nämlich das (...) „Fürstenlob“ gehen, daneben um das „Rätselspiel“. Ziel ist die sozial- und medientheoretische Verortung des „Fürstenlobs“, d.h. eine weitere argumentative Absicherung der These, es sei für Markgraf Heinrich III. von Meißen verfaßt (...).
Der Versuch, die Beziehung, oder vielmehr die vielfältigen Beziehungen zwischen der Welt der Texte und der Welt der Bilder zu erhellen, führt bald auf Fragen grundsätzlicher Natur, respektive […] zu antagonistischen Auffassungen: Besteht zwischen Texten und Bildern eine innere Analogie, eine wie auch immer geartete Entsprechung – oder kann eine solche zumindest bestehen? Existiert so etwas wie eine verbindende Tiefengrammatik von Text- und Bildphänomenen? Gibt es Gesetze oder doch Spielregeln der Repräsentation, welche beide "Welten" […] miteinander verbinden? Oder sind Texte und Bilder einander stattdessen unwiderruflich fremd? Haben sie sich womöglich […] als Konsequenz der Abkehr von logozentrischen Modellen der Weltauslegung voneinander entfremdet? Stehen sie einander auch dort, wo sie scheinbar und vordergründig ein gemeinsamer Gegenstand oder ein gemeinsames Thema verbindet, ja sogar dort, wo Texte sich ausdrücklich auf Bilder beziehen und Bilder sich Texten anlagern, unvermittelt und unvermittelbar gegenüber? Es ist keineswegs sicher, daß ein Text je sagen kann, was ein Bild zeigt, daß Worte Bilder und deren Gegenstände angemessen erklären, daß sie dazu beitragen können, uns Bilder besser verstehen oder gar besser sehen zu lassen. Umgekehrt darf und muß kritisch gefragt werden, inwiefern und unter welchen Bedingungen Bilder dabei helfen können, Worte und Texte zu verstehen.
Die langanhaltende Faszination des Vorschlags von Leonardo da Vinci durch "verworrene und unbestimmte Dinge", als da sind "Mauerflecken, Asche im Feuer, Wolken oder Schlamm", den "Geist zu neuen Erfindungen" anzuregen, dürfte mit der Tatsache zusammenhängen, daß wir es hier mit einer Übergänglichkeit zwischen 'reiner' Projektion (bzw. Halluzination) ohne einen äußeren Stimulus und äußere, wenn auch noch so marginale Anreize zur Imagination zu tun haben. […] Auch kann man sagen, daß die Kräfte der Identifizierung und die der Entfremdung simultan ins Spiel treten[.]
In contradistinction to main verbs copula verbs like 'sein', 'werden' or 'bleiben' ('be', 'become' or 'remain') can, though with some restrictions, take projections of all lexical categories as complements. Semantically 'werden' and 'bleiben' are considered to be dual operators, related to each other by inner and outer (= dual) negation. But there are contexts where 'bleiben' seems to assume the meaning of its dual 'werden'. What at first glance appears to be an idiosyncracy of German turns out to hold for Swedish, Brazil-Portuguese and other unrelated languages as well.
'Werden' is more restricted than 'sein' and 'bleiben', it cannot have a locative complement. 'Bleiben' has the widest distribution, it can also take infinitives of verbs of position as complement. But in this case 'stehen bleiben' is ambiguous between a "remain" -reading and a "become" -reading.
In 15th century the Swedish verb 'bliva' - a borrowing from German - has undergone a change from the "remain"-reading to the "become"-reading. The "become"-reading of 'bliva' (later form 'bli') is only blocked (as is the German verb 'werden') in the case of a locative complement, where the "remain"-reading has survived. The two readings of 'bli' do not produce any ambiguity, except when taking a verb of position as complement - much the same as in German.
The paper attempts to pinpoint the conditions that lead to this surprising shift of meaning between duals.