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Zelluläre Zytotoxizität ist ein Phänomen, das für die Wirkung allogener Stammzelltransplantationen verantwortlich gemacht wird. Sie wird zudem genutzt im Rahmen zellulärer Immuntherapien mit Spenderlymphozyten, angereicherten, aktivierten und z.T. gentechnisch veränderten T- und NK-Zellen, Targeting der Antitumor-Immunantwort mit bispezifischen Antikörpern und der Vakzinierung mit dendritischen Zellen. Ihre Messung ist von großer Bedeutung bei der Weiterentwicklung und Validierung solcher Verfahren. In der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität werden gegenwärtig mehrere solcher Verfahren entwickelt und eingesetzt. Eine Zytotoxizitätsmessung insbesondere gegen patienteneigene Leukämieblasten ist daher unerlässlich. Proben von Leukämieblasten aus peripherem Blut oder Knochenmark von Patienten sind heterogen und enthalten in der Regel restliche gesunde Zellen. Diese Zellen verzerren die Messung einer spezifischen Zytotoxizität gegen die Blasten, wenn sie nicht gezielt aus der Auswertung ausgeschlossen werden. Effektorzellen bestehen ebenfalls aus Subpopulationen, die in unterschiedlichem Ausmaß mit den Blasten interagieren. Um solche komplexen Proben adäquat analysieren zu können, sollte ein durchflusszytometrischer Assay unter Ausnutzung des Potenzials monoklonaler Antikörper zur differenziellen Markierung von Zellpopulationen entwickelt werden. Die Auswertung der Leukämietypisierungen von 47 Patienten und Austestung in Frage kommender Antikörper ergab, dass eine Wahl der Antikörper aufgrund des immunologischen Subtyps einer Leukämie nur mit Einschränkung möglich ist, so dass eine Vorabtestung der Antikörper erfolgen muss. Bei Einsatz der Markierung von Proben mit FITC- und PEkonjugierten Antikörper in einem konventionellen durchflusszytometrischen Assay, der die PI positiven Zielzellen an den Gesamtzielzellen als Korrelat der zytotoxischen Aktivität der Effektorzellen maß, traten Diskrepanzen in den Anteilen der Zellpopulationen einer Probe auf. Diese legten den Schluss nahe, dass tote Zellen durch vollständige Fragmentierung einer Messung entgehen. In einer neu konzipierten Assayvariante wurde daher das gegenteilige Konzept gewählt, die Messung des Überlebens der Zellen. Dies wurde ermöglicht durch die Einführung eines internen Standards, der eine durchflusszytometrische Konzentrationsmessung erlaubt. Mit diesem Verfahren wurde gezeigt, dass die Zunahme der mit PI erfassten toten Zellen nur gering mit der Abnahme lebender Zellen korreliert. Die Validierung anhand des Europium-Release-Assays ergab übereinstimmende Ergebnisse dieser zweiten Assayform mit diesem bei signifikantem (P ≤ 0,01, Wilcoxon-Rangtest) Unterschied der ersten Variante. Der im Rahmen dieser Doktorarbeit entwickelte Assay erlaubte zusätzlich die Beurteilung auch des Verhaltens der Effektorzellkonzentrationen. Es wurde gezeigt, dass diese sich bei vorhandener zytotoxischer Aktivität gegen die Zielzellen änderten im Sinne einer initialen Abnahme insbesondere in den geringen Effektor:Zielzell-Ratien und einer erneuten Zunahme bei längerer Kokulturdauer im Sinne einer Proliferationsinduktion durch den Zielzellstimulus. In einem letzten Schritt wurde eine modifizierte Zytometersteuerung und die Markierung CD4 und CD8 positiver T-Zellen in der gleichen Fluoreszenz unter Ausnutzung der unterschiedlichen Fluoreszenzintensitäten eingeführt. Dadurch wurde es möglich, bei vier Fluoreszenzbereichen simultan bis zu fünf verschiedene monoklonale Antikörper zuzüglich Propidiumjodid in einem einzigen Ansatz zu verwenden und so nicht nur lebende Ziel- und Effektorzellen zu differenzieren, sondern durch entsprechende Kombination der Antikörper auch Effektorzellsubpopulationen wie CD4+ und CD8+ T-Zellen in ihrem Verhalten zu beurteilen. Über die gleichzeitige Auswertung von Ziel- und Effektorzellen in verschiedenen Effektor:Zielzell-Ratien erlaubt dieser neue Assay differenzierte Aussagen über das Verhalten und die Reaktivität von Zellen in Kokultur bei einfacher Handhabung, minimaler Zellmanipulation im Verlauf des Assays durch Markierung erst nach Kokultur und hoher Flexibilität in der bearbeiteten Fragestellung.
Die Häufigkeitsrate atopischer Erkrankungen bei Kindern, wie Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis (atopische Dermatitis), nimmt weltweit zu. Die Gründe sind vielschichtig. Gesichert ist der Zusammenhang zwischen der erblichen Überempfindlichkeit gegenüber natürlichen Substanzen (Atopie) und vermehrter Allergen- und Passivrauch-Exposition sowie Zunahme der Ein-Kind-Familien, Veränderung der mikrobiologischen Besiedlung des Darmes und Infektexposition. Besonders gut untersucht wurden diese Zusammenhänge von Erika von Mutius in einer Studie, in der sie von 1991 bis 1992 die Häufigkeit von Asthma in München (5030 Kinder) und Leipzig/Bitterfeld (2623 Kinder) verglichen hat.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit automatischer Informationssuche in heterogenen medizinischen Datenquellen. Informationssuche beschreibt einen Vorgang zur Deckung eines vorhandenen Informationsbedarfs, der aus einem Mangel an Wissen resultiert. In der modernen medizinischen Praxis sind aktuelle Informationen zur optimalen Behandlung eines Patienten wichtig. Fehlen diese Informationen, resultieren negative Folgen für den Behandlungsprozess. Im Hinblick auf den ableitbaren Erkenntnisgewinn ist die Fülle an aktuellen medizinischen Informationen, die heute über Literatur- und Wissensdatenbanken im Internet zur Verfügung steht, eigentlich wünschenswert. Das gezielte Auffinden relevanter Informationen, die zum Kenntnisstand des Arztes und dem Problem des Patienten passen, ist aber mühsam, fehlerbehaftet und zeitaufwändig. Der Aufwand, problemspezifische Informationen zu finden, wird zusätzlich dadurch vergrößert, dass die vorhandenen medizinischen Informationsanbieter unterschiedliche Anfragesprachen zum Zugriff auf die Daten bereitstellen und sich die Struktur der angebotenen Informationen von Anbieter zu Anbieter unterscheidet. Zur Lösung dieser Problematik werden Verfahren untersucht, mit denen die Informationsrecherche automatisiert werden kann. Ausgehend von den Informationen in der elektronischen Patientenakte und den persönlichen Interessen des Arztes werden Suchanfragen automatisch generiert, an verschiedene Informationsanbieter versandt, und die Suchergebnisse anschließend bedarfsgerecht gefiltert präsentiert. Die so gewonnenen Informationen ergänzen die Inhalte der elektronischen Patientenakte. Für die Generierung von problemspezifischen Suchanfragen wird ein komplexes, universelles Verfahren auf der Basis von dynamischen Textgenerierungsmethoden mittels XML-Strukturen entwickelt. Als Grundlage dient eine formal definierte Beschreibung des Informationsinteresses. Daten aus der elektronischen Patientenakte und dem Interessenprofil des Arztes werden über sog. Datencontainer in die Beschreibung eingebettet. Die Auswertung der Datencontainer ergibt eine allgemeine Anfrage, die erst in einem weiteren Schritt in die spezifische Anfragesyntax der einzelnen Informationsanbieter transformiert wird. Als Informationsanbieter kommen sowohl Anbieter medizinischer Literaturdatenbanken als auch eine medizinische Suchmaschine für das World Wide Web zum Einsatz. Das Konzept der virtuellen Datenbank wird verwendet, um aus den Antworten der Informationsanbieter die jeweils erforderlichen Informationsbestandteile zu extrahieren und in ein universelles XML-Dokumentenformat zu integrieren. Der Arzt, der mit dem System arbeitet, erhält als Ergebnis einer Recherche eine einheitliche, übersichtsartige Darstellung der Suchergebnisse, unabhängig von der Struktur der Informationen. Die Realisierung erfolgt als Prototyp eines Informations-Agentensystems, das aus einer interaktiven und einer automatischen, im Hintergrund arbeitenden Komponente besteht.
Von 1000 lebend geborenen Kindern haben eta 8-10 einen angeborenen Herzfehler. Dabei ist der Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp (ASD) mit einer Häufigkeit von 0,5 bis 1:1000 nach dem Ventrikelseptumdefekt (VSD) das zweithäufigste angeborene Vitium. Im Erwachsenenalter ist der ASD der häufigste angeborene Herzfehler. ...
Die Anzahl der per- und subtrochantären Frakturen des Femurs werden, wie viele Hochrechnungen voraussagen, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten dramatisch zunehmen. Ziel muss es sein diese Patienten, die meist höheren Alters sind, optimal zu versorgen. Wobei hier die Wiedererlangung der Mobilität im Vordergrund steht Zur Versorgung der per- und subtrochantären Femurfrakturen stehen verschiedene bewährte Osteosyntheseverfahren zur Verfügung. Seit 1992 ist der, bisher in der Literatur nur wenig beschriebene Classic-Nail, ein intramedulläres Hüftschraubensystem (lHMS), von Smith&Nephew auf dem Markt. Dieser Classic-Nail wurde in dieser Studie erstmals in modifizierter Form, mit der zusätzlichen Möglichkeit der distalen dynamischen Verriegelung, implantiert. In einer prospektiven Studie wurden die operativen Ergebnisse, sowie der weitere Verlauf der Behandlung und die Nachuntersuchungsergebnisse, innerhalb 6 Monate postoperativ, überprüft und mit den Ergebnissen des Original Classic-Nail, sowie den anderen intramedullären Hüftschraubensystemen verglichen. Allen 123 Patienten dieser Studie wurde zwischen dem 17.02.1994 und 30.09.1997 in der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Klinikums Darmstadt ein modifizierter Classic-Nail implantiert. Das durchschnittliche Alter betrug 73,4 Jahre, es waren 84 weibliche und 39 männliche Patienten. Postoperativ erfolgte bei 61 Patienten (49,6%) eine Nachuntersuchung nach durchschnittlich 67,2 Tagen (27-173 Tagen). Die postoperative Mobilität wurde, wie auch präoperativ, nach einem modifizierten Score nach Jensen erfasst und verglichen. Die Ergebnisse der allgemeinen Patientendaten sind mit denen der Literatur vergleichbar. Bei der Einteilung des Frakturtyps zeigt sich in unserem Krankengut keine 31-A1- Fraktur, da diese in unserem Hause prinzipiell mit DHS versorgt wurden. Die intraoperative Komplikationsrate (7,3%) liegt unter der in der Literatur für den Original Classic-Nail und für andere intramedulläre HOftschraubensysteme angegebenen Rate. Es fällt allerdings eine hohe Infektionsrate mit insgesamt 6,5% auf, die deutlich Ober den Zahlen der Literatur liegt. Ohne diese hohe Infektionsrate liegt die Anzahl der FrOh- und SpätkompUkationen im Bereich der für den Original Classic-Nail angegebenen Komplikationen und niedriger als die des Gamma Nagels. Insbesonders zeigt sich eine deutlich niedrigere Rate von Nagelrandfrakturen. Die Krankenhausletalität betrug 10,6%, bei der Nachuntersuchung waren wieder 55,7% der Patienten in ihrer präoperativen Mobilitätsstufe, während sich 36,1 % um eine Stufe und 8,2% um zwei Stufen verschlechtert hatten. Insgesamt 54,1 % der nachuntersuchten Patienten gaben einen erst posttraumatisch aufgetretenen Schmerz an. Bei der Prüfung auf signifikante Abhängigkeiten wurden Abhängigkeiten (p<O,05) zwischen dem Alter der Patienten und der postoperativen Letalität, wie auch der prä- und postoperativen Mobilitätsstufe, gesehen. Ebenso zeigten sich signifikante Abhängigkeiten zwischen der Art der Reposition (offen, geschlossen) und dem Blutverlust. Gleiches gilt auch für das Aufbohren der Markhöhle und dem Blutverlust. Wichtig erscheint noch eine signifikante Abhängigkeit zwischen der Dynamisierungsstrecke des Nagels und der Beinlängenverkürzung. Insgesamt zeigt sich, das der modifizierte Classic-Nail ein sicheres und komplikationsarmes Implantat ist Die Komplikationsraten, besonders intraoperativ, liegen unter denen des Gamma Nagels. Allerdings konnte in dieser Studie nicht nachgewiesen werden, ob die Dynamisierungsmöglichkeit dieses Nagels zu einer Verringerung der Nagelrandbrüche gegenüber dem Original Classic-Nail führt oder nicht. Dies müssten noch größere Studien klären.
In der vorliegenden Arbeit wurde eine Serie von funktionellen Bildgebungsstudien mit Paradigmen zum visuellen Vorstellungsvermögen sowie zur Farbe-Graphem Synästhesie durchgeführt und ausgewertet. Nach einer Einführung in die Phänomenologie der Synästhesie, bei der physikalische Stimuli, außerhalb der Submodalität, in der sie wahrgenommen werden, eine weitere lebhafte Empfindung auslösen, wurden die Grundprinzipien der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) beschrieben und die Experimente zur Untersuchung des mentalen Vorstellungsvermögens und der Farbe-Graphem Synästhesie dargestellt. Es wurde insbesondere der Frage nach Gemeinsamkeiten im kortikalen Aktivierungsmuster während der visuellen Wahrnehmung eines Perzeptes und der Wahrnehmung von mental generierten Bildern im Rahmen einer räumlichen Analyse bzw. einer synästhetischen Farbempfindung nachgegangen. Als Paradigma für die Untersuchung des visuellen Vorstellungsvermögens diente der mental clock task, ein Test bei dem die Probanden die Winkel der Zeigerstellung zweier Uhren vergleichen müssen, deren Zeiten nur akustisch dargeboten werden. Die Aufgabe erforderte die Generierung zweier entsprechender Vorstellungsbilder und deren räumlichen Vergleich. Der mental clock task stellt sowohl ein kontrolliertes Paradigma für das mentale Vorstellen als auch einen Test räumlicher Funktionen dar, der nicht auf visuell präsentiertem Material beruht. Als Paradigma für die räumliche Analyse und Koordinatentransformation von Material der visuellen Wahrnehmung wählten wir Aufgaben zur Winkelunterscheidung von visuell präsentierten Zeigerstellungen. In den Experimenten zur Synästhesie wurde mit Hilfe des Polarwinkel-Mappens eine retinotopische Karte des visuellen Kortex erstellt und das Areal V8 („das Farbzentrum des menschlichen Gehirns“) identifiziert. Durch ein Farb-Mapping mit chromatischen und achromatischen Mondrians und die Projektion der aktivierten Cluster auf die retinotopische Karte bestätigten wir die individuelle Lage des Farbzentrums im Areal V8 für jeden Probanden. Für jeden der Farbe-Graphem Synästhetiker wurde ein individuelles Experimenten-Design mit Buchstaben, die synästhetische Farbempfindungen auslösen (Synästhesie-Bedingung), und Buchstaben, die keine zusätzlichen Farbempfindungen auslösen konnten (Kontrollbedingung), erstellt. Obwohl in beiden Bedingungen des Experimentes den Synästhetikern jeweils schwarze Buchstaben auf einem weißen Untergrund präsentiert wurden, kam es nur in der Bedingung, in der Synästhetiker auch subjektiv die lebhafte Empfindung von Farbe schilderten, zu einer Aktvierung des Areals V8. Auf diese Weise kann auch aus Sicht der funktionellen Bildgebung noch einmal die Authentizität des Phänomens „Farbensehens“ während synästhetischer Empfindungen unterstrichen werden. Auch das parietale Aktivierungsmuster während der Winkelunterscheidungsaufgabe des visuellen Paradigmas gleicht dem Aktivierungsmuster, welches der Analyse der Winkel im mental clock task zugeschrieben werden konnte: eine bilaterale Aktivierung im Sulcus intraparietalis (intraparietal sulcus; IPS) des hinteren Parietalkortex (posterior parietal cortex; PPC). Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um ein kortikales System für die räumliche Analyse, welches auch der Koordinatentransformation visuellen Materials dient, jedoch nicht auf eine visuelle Stimulation angewiesen ist. Da wir bei den Experimenten zum visuellen Vorstellungsvermögen ein event-related Design benutzten, waren wir zusätzlich in der Lage, die zeitliche Abfolge der Aktivitäten im Kortex während der Ausführung des mental clock task darzustellen. Sowohl im Synästhesie-Experiment als auch im Experiment zum mentalen Vorstellungsvermögen kam es zu keiner signifikanten Aktivierung der frühen visuellen Arealen V1/V2. Als mögliche Erklärungsansätze werden hier der einfache schematische Aufbau der vorzustellenden Objekte beim mentalen Paradigma und die Aktivierung von V8 ohne verstärkte Aktivierung von V1/V2 bei anderen Phänomenen als der synästhetischen Farbempfindung, wie z.B. der Wahrnehmung von Nachfarben, diskutiert. Die Ergebnisse unserer Experimente stützen die Theorie, daß die Aktivierung früher visueller Areale nicht unbedingt Voraussetzung für eine bewußte visuelle Wahrnehmung ist.
Hinter dem Begriff "Schlaganfall" verbergen sich verschiedene Krankheitsbilder, die durch gemeinsame Merkmale gekennzeichnet sind: Die Beschwerden treten akut auf, oftmals von einer Sekunde zur anderen. Ein Schlagfall ist darüber hinaus durch das Auftreten von charakteristischen neurologischen Symptomen gekennzeichnet, wie halbseitige Lähmungen, Sprach-, Seh- oder Gefühlsstörungen. Die Ursache hierfür liegt in Veränderungen in den Blutgefäßen des Gehirns, wie die Autoren erläutern.
Die vorliegende Arbeit analysiert die Langzeitergebnisse eines Siliziumkarbid beschichteten Stents (Tenax™) und eines unbeschichteten Stahlstents (Nir™). Anliegen der Arbeit war es, eine Information über das Langzeitverhalten eines beschichteten Stents im Vergleich zu einem unbeschichteten Stent zu erhalten. In Tierversuchen gelang es darzustellen, dass Siliziumkarbid wegen seiner elektochemischen Mechanismen wenig thrombogen war. Desweiteren reduzierte es die Stentstenose durch geringe Gewebereaktionen. Langzeitergebnisse mit dieser Oberflächenbeschichtung lagen bis jetzt noch nicht vor. Nach einer Zeit von 81±12 Wochen wurde in einem randomisierten Patientenkollektiv von 497 Patienten untersucht, ob sich Unterschiede nach definierten Endpunkten für beide Stents ergaben. Nach diesem Zeitraum zeigten sich gute klinische und angiografische Ergebnisse. Die ereignisfreie Überlebensrate war bei beiden Stents fast gleich. Es ergaben sich bei der MACE-Rate im gesamten Zeitraum keine Unterschiede. In den ersten sechs Beobachtungsmonaten war der Tenax™-Stent im Vergleich zum Nir™-Stent unwesentlich schlechter. Die folgenden sechs Monate verlief die MACE-Rate des Tenax™-Stent fast plateauartig im Vergleich zum Nir™-Stent. In dieser Zeitspanne war der Nir™-Stent bei der Todesrate und bei der MACE-Rate unwesentlich schlechter. Die Infarktrate war in den ersten 6 Monaten schon zu Ungunsten des Nir™-Stents verteilt. In den folgenden 6 Monaten war der Nir™-Stent deutlich schlechter und über den gesamten Zeitraum gesehen signifikant schlechter als der Tenax™-Stent. Beide Stents zeigten etwa gleiche Revaskularistionsraten in der Zielläsion, die bei 20% lagen. Die Restenose war im Vergleich beider Stents fast identisch mit 27±19%. Beide Stents zeigten gute Langzeitergebnisse in der MACE-Rate und in der ereignisfreien Überlebensrate. Die Oberflächenbeschichtung mit Siliziumkarbid erbrachte im Langzeitverlauf keinen entscheidenden Vorteil für den Tenax™-Stent, wie nach den im Vorfeld durchgeführten Studien mit dieser Oberflächenbeschichtung zu erwarten gewesen wäre.21 Eine eindeutige Beurteilung der Vorzüge der Oberflächenbeschichtung mit Siliziumkarbid im Langzeitvergleich beim Menschen ist aufgrund des unterschiedlichen Designs der Stents nicht möglich. Beide Stents haben niedrige Restenoseraten im Langzeitvergleich mit einer hohen ereignisfreien Überlebensrate und sind damit für den klinischen Gebrauch geeignet, zeigen jedoch keine signifikante Senkung der Restenose zu vergleichbaren Stenttypen. Der Vorteil der Stents im Langzeitverlauf ist die signifikante Reduktion von Revaskularistionen in der Zielläsion und damit eine deutliche Senkung der MACE-Rate bei niedriger Inzidenz von prozessualen Komplikationen.
Überprüfung der psychometrischen Parameter von CBCL 1 1/2-5 und C-TRF an einer deutschen Stichprobe
(2003)
Der Elternfragebogen (CBCL 11/2-5) und der Erzieherfragebogen (C-TRF) über das Verhalten von Klein- und Vorschulkindern sind die ersten deutschen Fassungen der von Achenbach 1997 modifizierten CBCL/2-3 (Achenbach, 1992), die von der Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1993 bereits übersetzt wurde. Beide Verfahren dienen der Erfassung von psychischen und emotionalen Auffälligkeiten von Klein- und Vorschulkindern im Alter von 11/ 2 bis 5 Jahren. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit besteht zum einen in der Überprüfung der psychometrischen Güte der deutschen Version, zum anderen der Anwendbarkeit der Instrumente im deutschen Sprachraum. Zur Überprüfung der CBCL 1 1/2-5 diente eine gemischte Stichprobe von insgesamt 246 Kindern. 175 Bögen der Feldstichprobe wurden von Eltern in einer Kinderarztpraxis und verschiedenen Kindergärten ausgefüllt, 71 Beurteilungen in verschiedenen klinischen Einrichtungen, in denen Eltern ihre Kinder wegen Verhaltensauffälligkeiten vorgestellt haben. Die Stichprobe zur Überprüfung der C-TRF umfasst 176 Erzieherbeurteilungen aus verschiedenen Kindergärten und -krippen in und um Frankfurt/Main. 62 Kinder wurden gleichzeitig von Eltern und Erzieherin beurteilt. Bis auf wenige Ausnahmen zeigen die Reliabilitätsanalysen von CBCL 1 1/2-5, sowie C-TRF der hier vorliegenden deutschen Version gute interne Konsistenzen, die vergleichbare Werte mit der amerikanischen Originalstichprobe aufweisen. Lediglich die Skalen "Emotional Reaktiv" und "Körperliche Beschwerden" sind eher niedrig und sollten deshalb mit Vorsicht in die Einzelbewertung einfließen. Die gute Validität der CBCL 1 1/2-5 bestätigt sich durch die hochsignifikante Diskriminination der einzelnen Skalenrohwerte zwischen Feld- und Klinikstichprobe. Auch die Aufteilung der Klinikstichprobe in verschiedene Diagnosegruppen zeigte signifikante Unterschiede. Die Korrelation zwischen CBCL 1 1/2-5 und C-TRF, in denen von Eltern und Erzieherin das gleiche Kind beurteilt wurde, liegen im üblichen Bereich und stimmen weitgehend mit der amerikanischen Stichprobe überein. Insgesamt sind die aus den verschiedenen Stichproben ermittelten Mittelwerte und Standardabweichungen der CBCL 1 1/2-5 und der C-TRF vergleichbar mit der amerikanischen Originalstichprobe. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die amerikanische Normierung ohne die Gefahr größerer Verfälschungen auch im deutschen Sprachraum angewandt werden kann, bis Normwerte an einer entsprechend repräsentativen Stichrobe vorliegen.