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Die reich besuchte Exkursion führte zum Schlangenberg (5203/32 & 5203/41) bei Breinig- Breinigerberg. Das Gebiet ist bekannt für seinen Reichtum an Pflanzen, aber auch Tieren wie Schmetterlingen und Vögeln. Da es seit vielen Jahren intensiv von vielen Botanikern beobachtet wird, waren Neufunde nicht zu erwarten. Trotzdem präsentierte sich den Besuchern eine interessante und abwechslungsreiche Flora und Fauna.
Beim Exkursionsgebiet handelt es sich um eine hügelige Landschaft, die von einzelnen Gehölzen unterbrochen wird. Auf den sehr vielfältigen, artenreichen Magerrasen wachsen im ständigen Wechsel – teilweise dicht beieinander oder durcheinander – Arten der Kalkmagerrasen, sauren Magerrasen, Heiden und Schwermetallrasen. Immer wieder sind feuchtere Bereiche und wiesenartige Flächen, die von höheren Gräsern dominiert werden, zu finden.
Offene Bodenstellen im Siedlungsbereich und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen werden von Pionieren nicht nur unter den Gefäßpflanzen, sondern auch unter den Moosen besiedelt. Dieses Pflanzenportrait stellt mehrere Arten von Moosen vor, die bevorzugt an solchen gestörten Stellen wachsen. Hierbei handelt es sich nur um einen kleinen Ausschnitt einer großen Artenfülle. Weitere Arten sind selten oder schwerer zu erkennen. Neben einfach zu erkennenden Arten werden auch zwei kritische Arten besprochen, Bryum barnesii und B. dichotomum, die nach Ansicht des Verfassers auch von Anfängern zu erkennen sind.
Die Sippen der Sagina apetala-Gruppe sind seit Jahren Thema vieler Diskussionen, wobei insbesondere der Status der beiden traditionell unterschiedenen Sippen, die heute im Artstatus S. apetala und S. micropetala heißen, Gegenstand der Kontroversen ist. Einerseits werden sie als Arten unterschieden, während andererseits innerhalb der Verwandtschaftsgruppe von einer kontinuierlichen Variabilität ausgegangen wird, die eine Differenzierung spezieller Sippen nicht erlaubt (z. B. Montserrat Martí & Montserrat Martí 1990, Dickoré 2011: "Die hier als Synonyme aufgefassten Sippen werden auf wechselnden Rangstufen häufig (als Sagina micropetala Rauschert) unterschieden. Sie scheinen jedoch nur zufällige Merkmalskombinationen innerhalb der überwiegend autogamen und sehr variablen Art abzubilden.").
Die Veronica hederifolia-Gruppe (Efeu-Ehrenpreise) ist in Mitteleuropa ein kritischer Formenkreis aus drei Arten, die auch heute noch oft als Unterarten betrachtet werden. Die diploide V. triloba (= V. h. subsp. triloba, 2n=18) ist ein Bewohner kalkreicher Äcker, der von Süden her bis ins südliche Deutschland einstrahlt, aber nach derzeitiger Kenntnis in Nordrhein- Westfalen fehlt. Hier sind die tetraploide V. sublobata (= V. h. subsp. lucorum, 2n=36) und die hexaploide V. hederifolia s. str. (= V. h. subsp. hederifolia, 2n=54) verbreitet. V. hederifolia und V. sublobata werden in diesem Pflanzenporträt vorgestellt. Nach Haeupler & al. (2003) ist die Artengruppe in Nordrhein-Westfalen fast überall verbreitet, fehlt aber offenbar gebietsweise im Süderbergland. Dabei lassen sich keine wesentlichen Arealunterschiede zwischen beiden Arten erkennen. Die morphologischen und ökologischen Angaben in diesem Pflanzenporträt entstammen der Literatur, speziell Fischer (1974), Fischer & al. (2008), Haeupler & Muer (2007), Jäger & Werner (2005), Philippi (1996), Silverside (1977) und Stace (2010), sowie eigenen Beobachtungen.