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Die Arbeit ist der Theorie der Dichtungsarten im genannten Zeitraum ge-widmet und geht den konkurrierenden Einteilungen (Zwei-, Drei-, Vier-, Fünfteilung) und den Gattungsexperimenten der Poetik nach. Die Spekulationen der Romantik und des Idealismus haben diesem Gebiet das Gewicht gegeben, das es bis heute behalten hat. Die Poetik des späteren 18. Jahrhunderts leitet diese Entwicklung ein, doch kennt sie die dialektische Struktur der idealistischen Systeme noch nicht. Sie hat sich mit formalen und inhaltlichen Gesichtspunkten begnügt und nicht selten auf eine Gattungssystematik ganz verzichtet.
Zur Forschungs- und Quellenlage, S. 2 Lesefähigkeit, S. 6 Alphabetismus und Schule, S. 6 Exkurs: Die Schulbildung in Est- und Livland, S. 9 Erwachsenenbildung, S.151 Lesemöglichkeiten, S. 11 Die Stellung der Obrigkeit, S. 11 Die Volksaufklärer, S. 15 Zur Distribution aufklärerischer Volksliteratur, S. 20 Lesebereitschaft und –Bedürfnis, S. 24 Soziale Situation der Landbevölkerung, S. 24 Zur psychischen Struktur des Bauern, S. 26 Zum bäuerlichen Erwartungshorizont, S. 29 Die bäuerliche Lektüre, S. 34 Das Vorlesen, S. 35 Neue Tendenzen am Jahrhundertende, S. 36 Industrialisierung und Pauperisierung, S. 36 Der Schock der Revolution, S. 39 Anmerkungen, S. 44 Literaturverzeichnis, S. 53
Maren Lorenz zeigt anhand gedruckter ärztlicher Gutachtensammlungen und Rechtstexten der Aufklärung zu "Notzucht", wie das sexuelle Verhältnis der Geschlechter im gerichtsmedizinischen Diskurs nachhaltig naturalisiert wurde. Soziale Normen und patriarchale Mythen setzten "neue" naturwissenschaftliche Normen, die Kraft ihrer axiomatischen Autorität Legislative und Judikative gleichermaßen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts prägten. Die Möglichkeit sexueller Gewalt, v.a. gegen erwachsene Frauen, wurde auf diese Weise de facto "wegdefiniert".
Die teilweise bis in die Antike zurückreichende Pathologisierung weiblichen sexuellen Begehrens, die sich im 19. Jahrhundert zum einen in Psychiatrisierung und schließlich massenhafter Hysterektomie niederschlug, zum anderen die Entstehung der Psychoanalyse maßgeblich beeinflusste, erlangte erst durch die Medizinkasuistik der Aufklärung den Status einer naturwissenschaftlichen Tatsache. Der Nachweis und die Systematisierung der "Hysterie" als globales Krankheitsbild für vielfältige sozial irritierende Verhaltensweisen von Frauen gelang primär über die Empirie der Fallstudien akademischer Ärzte der Aufklärung, die sich mit "Mutterwuth" bzw. "furor uterinus" beschäftigten. Ihre modern gewandeten Beobachtungen und Deutungen lösten das traditionelle Traktatwissen ab und dienten seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in immer stärkerem Maße auch der Justiz als Grundlage in Zivil- wie Kriminalprozessen gegen Frauen.
Maren Lorenz untersucht die individuelle Wahrnehmung von Schwangerschaft durch ledige Frauen des 18. Jahrhunderts anhand von Prozessakten und ärztlichen Gutachten. Während der medizinische Nachweis der Schwangerschaft eine auf normativen Axiomen basierende Scheingewissheit ist, orientieren sich die Frauen selbst an individuellen Erfahrungsmustern, Wunsch- bzw. Abwehrdenken und der Kommunikation mit anderen. Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Deutungsmustern körperlicher Vorgänge, die auch auf medizinischer Seite weit von heutigen Vorstellungen abweichen, und die Ungewissheit über einen Zustand, der sich erst mit (k)einer Entbindung klärt, führt zur Auflösung scheinbar transhistorischer Gewissheiten. Damit eng verknüpft sind sich wandelnde Definitionen über den Beginn des menschlichen Lebens.
"Es gehört zum Konsens der deutschen Literaturwissenschaft, daß spätestens im Sturm und Drang Subjektivität und Individualität zu konstituierenden Kategorien der literarischen Figurenkonzeption werden. ´Typen´ werden abgelöst von ´Charakteren´, lautet eine griffige Formel für diese Veränderung. Eine solche Deutung operiert mit der Vorstellung, daß die Figurengestaltung sich der Realität, nämlich der tatsächlichen Individualität des Menschen, angenähert habe. Der Wandel der Figurenkonzeption erscheint so als größere Approximation an den wirklichen Menschen geradezu naturwüchsig. Eine wissenssoziologische Beschreibung desselben Phänomens sieht dagegen die verschiedenen Auffassungen vom Individuum als prinzipiell gleichwertige, d.h. auch gleich erklärenswerte Konstruktionen an. Sie konstatiert angesichts der Umstellung der Figuren- bzw. Personendeskription als deren auffälligstes Merkmal ihre große Unwahrscheinlichkeit."
Sholem Asch's epic novel "Moses" has been criticized for a number of shortcomings. One of the main reproaches has do with Asch's attempt to present myth as history in a serious and at times "stuffily reverential" style (Siegel 194). Leslie Fiedler compares Asch's retelling of Exodus-Deuteronomy to Thomas Mann's version of Genesis in "Joseph and his Brothers" and argues that Asch, unlike Mann, lacks the irony of Mann's approach which is essential for handling mythological material in the modern age. Fiedler maintains that Mann's novel is superior to Asch's because Mann does not try to modernize the original material by rationalizing it (Fiedler 73-4). While there is much truth in what Fiedler says about "Moses", the contrast between Mann and Asch is not quite so clear-cut. Undoubtedly, the two authors did handle their material in radically different ways. However, both authors were writing modern realistic novels, i.e., they were dealing with a genre that demands structural coherence. And in this respect one must not overemphasize the difference between Asch's and Mann's treatment of myth.
O presente artigo e uma análise comparativa de "Das Parfum" de Patrick Süskind e "Peter Schlemihls wundersame Geschichte" de Adalbert von Chamisso. A análise aplica os conceitos de experiencia e evento da Walter Benjamin à estrutura profunda das narrativas e dos caracteres e confronta a temátiea da identidade do herói moderno sem nenhuma experiência com a perda de sentido que o indivíduo sofre em função do desencantamento do mundo.