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Mit der dritten Auflage des Internationalen Code der Pflanzensoziologischen Nomenklatur wurde ein spezielles Komitee etabliert, um eine Entscheidung der Nomenklaturkommission über eingereichte Vorschläge für nomina ambigua, nomina inversa, nomina mutata und nomina conservanda zu erleichtern und zu beschleunigen. Wir legen hier den ersten Report dieses Komitees vor. Im ersten Teil der Arbeit wird ein kurzer Überblick über die Hauptprobleme mit jeder einzelnen dieser vier Kategorien gegeben. Im zweiten Teil werden 19 Vorschläge diskutiert und eine Empfehlung gegeben, ob der Vorschlag akzeptiert oder abgelehnt werden sollte. Autoren, die einen Vorschlag an die Nomenklaturkommission senden möchten, werden gebeten, diesen Report als Richtlinie zu nutzen.
Drei neue Rubus-Arten (Haselblattbrombeeren) der Sektion werden beschrieben: Rubus tilioides W. JANSEN & H.E. WEBER mit Vorkommen vor allem in Thüringen, außerdem in Sachsen und Sachsen-Anhalt; R. anhaltianus H.E. WEBER (mittleres bis südwestliches Sachsen-Anhalt, angrenzendes Thüringen) und R. orbifrons H. E. WEBER (südwestliches Sachsen-Anhalt, ein Nachweis auch im angrenzenden Thüringen). Neu für Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurde Rubus xiphophorus H. E. WEBER. Außerdem wurden weitere Fundorte für Rubus wahlbergii ARRH. bei Bergwitz und Helbra in Sachsen-Anhalt ermittelt. Die neuen Arten sind illustriert durch Fotos ihrer Holotypen und von lebenden Pflanzen im Gelände. Ihre Verbreitung wird durch Auflistung von Herbarbelegen und durch Rasterkarten mitgeteilt.
Schriftenschau
(2008)
In Ergänzung zu früheren Veröffentlichungen (z. B. Pedersen & Weber 1993) wird eine aktualisierte Übersicht über die Brombeerflora (Rubus L. subgen. Rubus) von Niedersachsen und Bremen gegeben. Bis jetzt sind 169 Arten der Sektionen Rubus und Corylifolii in diesem Gebiet nachgewiesen. Davon gehören 117 zur Sektion Rubus und 52 zur Sektion Corylifolii. Fünf Arten der Sektion Rubus sind Gartenflüchtlinge und inzwischen völlig eingebürgert: Rubus allegheniensis, R. armeniacus, R. canadensis und R. laciniatus. Selten und zufällig eingeschleppt wurden Rubus bifrons und R. ulmifolius. Somit besteht die Brombeerflora in Niedersachsen und Bremen aus 162 einheimischen Arten, von denen 52 (= 32%) zur Sektion Corylifolii gehören.
Ernst Preising (1911-2007)
(2008)
Rubus pottianus H. E. Weber wird als neue Brombeerart der Serie Pallidi W. C. R. Watson (Sektion Rubus) beschrieben. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Teile Nordhessens und Südniedersachsens. Die neue Art ist illustriert durch Fotos des Holotypus und der lebenden Pflanze am locus typicus. Ihre Verbreitung und Ökologie sind erläutert, und eine Liste von Herbarexemplaren ist beigefügt.
Der Beitrag behandelt die in Europa nachgewiesenen Zwergformen der Gattung Rubus L. Sechzehn Arten (alle nur Sekt. Rubus) bilden solche offensichtlich genetisch fixierten Abwandlungen aus, die als Varietäten der betreffenden Arten eingestuft werden. Neu beschrieben werden R. marssonianus H. E. WEBER var. pusillus H. E. WEBER, R. muenteri T. MARSS. var. pusillus H. E. WEBER und R. senticosus KÖHLER ex WEIHE var. pusillus H. E. WEBER & KIESEWETTER. Einen status novus erhalten R. gracilis J. & C. PRESL var. parvulus (HÜLSEN) H. E. WEBER, R. pyramidalis KALT. var. parvifolius (K. FRID. & GELERT) H. E. WEBER und R. silvaticus WEIHE & NEES var. microphyllus (K. FRID. ex ERICHSEN) H. E. WEBER. – Zwergformen sind meist etwa nur halb so groß wie die Normalform und weisen weitere charakteristische Merkmale auf. Ihre Häufigkeit nimmt von Norden nach Süden ab. Die meisten Zwergformen wachsen in Dänemark (13), es folgen Norddeutschland (9) und Mitteleuropa bis zur Donau (4). Weiter südlich und in Südeuropa fehlen sie. Von den Britischen Inseln sind vier Zwergformen bekannt.
Limodorum abortivum (L.) Sw. (Orchidaceae) wurde 1932 auf dem Silberberg bei Natrup-Hagen (Landkreis Osnabrück) gefunden. Das Belegstück ging leider verloren, aber die Angabe stammt von dem zuverlässigen Pflanzenkenner Wilhelm Meyer (Direktor des Botanischen Gartens in Oldenburg), und das Exemplar wurde nach einer Zeitungsnotiz von Hunderten von Besuchern, darunter von zahlreichen Botanikern besichtigt. Der Silberberg ist der weitaus nördlichste Fundort dieser thermophilen Orchidee.