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Am Beispiel von Arrhenatherion-Rasen aus der westlichen Tschechoslowakei wird der Prozess der Verstaudung charakterisiert, der bei Einstellung der Bewirtschaftung von gemähten Wiesen eintritt. Die Verstaudung geht im allgemeinen Hand in Hand mit der Eutrophierung, die durch Intensivierung der Landwirtschaft bedingt ist. Ein Vergleich von gemähten und ungemähten Arrhenatherion-Rasen brachte folgende Resultate:
1. In aufgelassenen Wiesen sinkt die Artenzahl, besonders der Klassen-, Ordnungs- und Verbandscharakterarten.
2. Unter den Begleitern erhöhen sich wesentlich Zahl und Deckungsgrad von Ruderal- und Unkrautarten.
3. In der Bestandesstruktur setzen sich Hochstauden und ausdauernde Kräuter durch.
4. Es kommt zu Änderungen in der Artenzusammensetzung und in der quantitativen Vertretung mehrerer Wiesenpflanzen.
Die sukzessionsbedingte Verstaudung ist von der Eutrophierung zu unterscheiden. Während die durch Verstaudung entstandenen Ausbildungen des Arrhenatheretum elatioris als eine Phase dieser Assoziation zu bewerten sind, stellen die durch höhere Nährstoffzufuhr verursachten Abweichungen Varianten bis Subvarianten der Syntaxa von Wirtschaftswiesen dar.
Nach Nutzungsaufgabe ehemals artenreicher Feuchtwiesen (Senecioni-Brometum racemosi) der Talauen entwickelten sich artenarme Hochstaudenfluren. Das qualitative Ausmaß der Veränderungen konnte am Beispiel des mittleren Ostetals durch den Vergleich genauer Vegetationskarten und Dauerquadrataufnahmen analysiert werden. Der drastische Artenzahlrückgang ist verbunden mit der Dominanz weniger, hochwüchsiger Arten. Phalaridetum, Glycerietum, Filipendula- und Convolvuletalia-Gesellschaften sind auch noch nach 30 Jahren Brache Folgegesellschaften des Senecioni-Brometum. Aufgrund ihrer Konstitutionsmerkmale (Nährstoffakkumulation, Phytomasseproduktion und Fähigkeit, mit kräftigen Rhizomausläufern hohe Streuauflagen zu durchwachsen) sind Filipendula, Glyceria oder Phalaris in der Lage, in allen Ausbildungen der Sumpfdotterblumen-Wassergreiskrautwiesen schnell die Vorherrschaft zu gewinnen. Standorttypische Gehölze benachbarter Alno-Ulmion-Gesellschaften konnten sich infolge starker Beschattung noch nicht etablieren. Nach Wiederaufnahme der Nutzung ist bereits in den ersten 3 Jahren ein gravierender Ertragsrückgang festzustellen. In den nicht gedüngten Mädesüß-, Wasserschwaden- und Rohrglanzgras-Brachen wird bei zweimaliger Mahd bereits nach 3 Jahren eine erfolgsversprechende Restitution artenreicher Sumpfdotterblumenwiesen eingeleitet: viele Kennarten charakterisieren den rapiden Anstieg der Artenzahl. Die Reversibilität der Bracheentwicklung kann mit einer schnellen "biologischen Auslagerung" der naturnahen (nicht meliorierten) Brachestandorte erklärt werden.