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Im südöstlichen Österreich, im angrenzenden Westungarn und Nordostslowenien wurden insgesamt 31 Bestände mit Fritillaria meleagris pflanzensoziologisch erfasst, ausgewertet und durch Bodendaten ergänzt. In folgenden Pflanzengesellschaften konnte die Schachblume nachgewiesen werden: Pruno-Fraxinetum, Pseudostellario-Carpinetum, Galio palustris-Caricetum ripariae, Lysimachio vulgaris-Filipenduletum caricetosum acutiformis, Iridetum sibiricae, Serratulo-Festucetum commutatae, Silaetum pratensis, Festuco pratensis-Alopecuretum pratensis. Die Auswertung zeigt, dass F. meleagris im Untersuchungsgebiet eine breite phytocoenologische Amplitude hat und nicht als Charakterart einer bestimmten Assoziation aufgefasst werden kann. Alle Standorte weisen Eingriffe in den Bodenwasser-haushalt in Form von Entwässerungsmaßnahmen auf, die sich aufgrund der sand- und schluffreichen, meist hydromorphen Böden z. T. erst allmählich auf die Artenzusammensetzung der Flächen auswir-ken. Besonders die Vorkommen im Arrhenatherion sollten dringend einem Monitoring unterzogen werden, um einen weiteren Rückgang der Art erkennen und verhindern zu können.
Calamagrostis phragmitoides wurde erstmals 1983 im Harz entdeckt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Wuchsorte bekannt, die sich alle in Höhenlagen zwischen 500 und 650m ü.NN befinden. Aufgrund der teilweise schwierigen Abgrenzung von der im Harz allgegenwärtigen und morphologisch sehr variablen Calamagrostis villosa bzw. aufgrund von Verwechslungen mit Calamagrostis canescens blieben die Vorkommen von C. phragmitoides im Harz lange unentdeckt. Mehrheitlich sind die untersuchten Exemplare apomiktisch und fallen in die Variationsbreite der als wichtig erachteten Merkmale. Allerdings treten im Harz auch Individuen auf, deren morphologische Merkmale (incl. Habitus) völlig mit apomiktischem C. phragmitoides übereinstimmen, aber stets aufblühen und aus ihren sich öffnenden Antheren Pollenkörner entlassen. Hier handelt es sich offensichtlich um Formen der C. phragmitoides, die vorerst als „Calamagrostis phragmitoides pollenbildend“ bezeichnet werden. Ergänzend wurden in den Jahren 1998 und 1999 an zahlreichen Wuchsorten Vegetationsaufnahmen erstellt, die die Soziologie des Purpur-Reitgrases dokumentieren. Neben Vorkommen in lichten Erlenwäldern und an Bachufern wächst die Art in anthropogen entstandenen, allerdings aktuell nicht mehr genutzten Kleinseggenriedern des Caricion fuscae und Hochstaudenfluren sowie aufgelassenen Feuchtwiesen (Filipendulenion bzw. Calthion palustris). Diese Vergesellschaftung ist für C. phragmitoides zumindest in Mitteleuropa typisch. Bemerkenswert ist die Fähigkeit dieses Glazialrelikts, geeignete Offenlandbiotope in räumlicher Nähe zu „natürlichen Vorkommen“ nach Nutzungsaufgabe zu besiedeln und vielerorts die vorhandene Vegetation zu verdrängen. Das Resultat sind artenarme Calamagrostis phragmitoides-Dominanzbestände.