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In der erziehungswissenschaftlichen Diskussion um das Altern haben bislang Prozesse des Stillstands und des Verlusts wenig an Bedeutung erlangt. Im Vordergrund standen vielmehr Aktivierung und an Steigerung orientierte Entwicklung. Die vorgestellte empirische Studie nähert sich aus erziehungswissenschaftlicher Sicht der Frage des individuellen wie institutionellen Umgangs mit Verlusten und Grenzen im Alternsprozess (am Beispiel einer im Alter eintretenden Sehbehinderung, der Makuladegeneration). Die Beschäftigung mit diesem Gegenstand verlangt nach einem theoretischen Rahmen, der sowohl individuelle Lebenswelten in den Blick nimmt und gleichzeitig deren institutionell und sozial strukturierte Infrastrukturen. Dafür arbeitet die qualitativ angelegte Studie mit der Heuristik der "sozialen Welt". In diese ist eine Vielzahl pädagogischer Formen eingebettet, auf die von den Befragten jeweils unterschiedlich Bezug genommen wird. Die Relationierung von Akteursperspektiven innerhalb der untersuchten sozialen Welt zeigt dabei auf, dass man den Umgang mit einer altersbedingten Kompetenzeinbuße nicht angemessen begreifen kann, wenn man lineare Vorstellungen pädagogischen Handelns im Sinne einer Steigerung zugrunde legt. Zudem zeigt sich, dass das Pädagogische in sozialen Formen institutionalisiert ist, die eng mit nicht-pädagogischen Handlungsformen verschränkt sind.