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Der Harz ist neben seinen Wäldern auch durch seine bunten Bergwiesen bekannt. Letztere sind schon seit längerer Zeit durch Nutzungsaufgabe oder intensivere Nutzung bedroht und gehören zu den besonders schutzbedürftigen Pflanzengesellschaften. Seit den 1980er Jahren werden zunehmend staatlich geförderte Pflegemaßnahmen zu ihrer Regeneration und Erhaltung durchgeführt. Im NSG „Bergwiesen bei St. Andreasberg“ sind seit 1987 wieder große Flächen durch einen ortsansässigen Landwirt gemäht worden. Zur Erfolgskontrolle und Erprobung anderer Pflegemaßnahmen wurden 1988 für ein Biomonitoring mehrere Dauerflächen eingerichtet, mit 10 x 10 m-Parzellen für jährliche Mahd und Brache, teilweise auch für Mahd alle zwei oder drei Jahre sowie Mulchen. Die Parzellen wurden bis 2002 auf 2x2 m-Kleinflächen erfasst. 2003 wurden die ganzen Parzellen aufgenommen, zusätzlich die Vertikalstruktur (Höhe der Schichten) und die oberirdische Biomasse gemessen.
Beschrieben werden hier vier Dauerflächen, zwei in Goldhaferwiesen (Geranio-Trisetetum potentilletosum erectae), je eine in einem Borstgrasrasen (Polygalo-Nardetum) und in einem Rubus idaeus-Brachestadium. Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch jährliche Mahd mit Abfuhr des Mähgutes überall wieder eine artenreiche, bunt blühende Magerwiese mit offener Struktur und kleinwüchsigen Pflanzen eingestellt hat. Mahd alle zwei oder drei Jahre fördert etwas wuchskräftigere Arten. Mulchen erscheint wegen stärkerer Streubildung weniger geeignet. In den Brachen haben sich Hochstaudenfluren oder andere Dominanzstrukturen entwickelt. Eine Schlüsselart für die Regeneration ist Meum athamanticum, dessen Wuchskraft am besten durch jährliche Mahd eingedämmt wird. In der Diskussion wird deshalb als beste Erhaltungsmaßnahme eine jährliche Mahd ab Ende Juni empfohlen, möglichst im Mosaik mit seltener bis gar nicht gemähten Flächen. Auch eine extensive Beweidung wird diskutiert.
Die Arbeit beschreibt Vergesellschaftung und Standortbedingungen der sieben häufigsten Alchemilla-Arten im Grasland des Thüringer Waldes. Als Grundlage dient eine Vegetationsgliederung mit sieben Einheiten, denen 213 Aufnahmen mit Alchemilla-Arten zugeordnet werden. Die Beschreibung der Standortbedingungen basiert auf N-, F,- und R-Zeigerwerten der Begleitarten sowie pH(KCl)-Wer- ten des Bodens und berücksichtigt weiter allgemeine Angaben zum Wuchsort (z. B. Nutzung und Inklination). Die meisten Arten bevorzugen frische, mäßig nährstoffreiche bis nährstoffreiche Böden und haben ihren Schwerpunkt in Beständen des Polygono-Trisetion. Das gilt nicht für Alchemilla glaucescens (bevorzugt saure, nährstoffarme Standorte) und Alchemilla glabra (überwiegend an feuchten Wuchsorten vorkommend). Abschließend werden die Ergebnisse mit Literaturangaben verglichen und diskutiert.