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Die folgende Studie ist der zweite Teil einer Arbeit über die Pflanzengesellschaften der Wohn- und Gewerbequartiere der Stadt Osnabrück. Die RuderalgeseIlschaften (im engeren Sinne) werden vorgestellt im Kontext ihrer typischen Mosaike und im Rahmen der Freiräume, in denen sie typischerweise auftreten. Die gewählte Vorgehensweise wird eingangs kurz begründet. Vorgestellt werden: (1.) Freiräume citynaher Gründerzeitquartiere, (2.) Freiräume in konsolidierten Wohnquartieren der Zwischen- und Nachkriegszeit, (3.) "verwilderte" Freiräume auf Bahngelände sowie (4.) und (5.) typische Vegetationsmuster an der noch nicht konsolidierten Stadtperipherie. Besonders berücksichtigt wird dabei nicht nur die zeitliche und räumliche Dynamik dieser Pflanzengesellschaften, sondern vor allem auch ihre nachhaltige Prägung durch Freiraumnutzung und "Pflege". Nicht zuletzt soll die Arbeit aufmerksam machen auf die (oft unbeabsichtigten) Konsequenzen der üblichen Freiraumnutzungen und der üblichen "Pflegemaßnahmen".
Die räumliche Verteilung der Mäusegerste (Hordeum murinum L.) sowie einiger Mäusegerste-reicher Gesellschaften hat sich im Stadtgebiet von Osnabrück zwischen 1978 und 1990 deutlich verändert. Die früher eher sektorale und asymmetrische Verteilung im Stadtgebiet (mit Schwerpunkt im östlichen Teil der Kernstadt) hat sich abgeschwächt, ebenso die Irüher starke Bindung an statusniedere Eastend-Quartiere. Die Arbeit beschreibt zunächst die Synökologie von Hordeum murinum, dann die soziologische Anbindung der Art sowie die sigmasoziologische Anbindung ihrer Gesellschaft. Schließlich wird die Veränderung ihres Vorkommens im Stadtgebiet dokumentiert und interpretiert.
Es werden ausgedehnte Schlammfluren und ihre Kontaktgesellschaften aus dem Stadtgebiet von Osnabrück beschrieben, vor allem das Ranunculo-Rumicetum maritimi SISS. 66 und verwandte Bidentetalia-Gesellschaften. Diese Vegetation wächst auf sandigem Material, das bei Straßenbau und anderen Tiefbauarbeiten aufgeschüttet, zwischengelagert und z. T. planiert wurde. Bemerkenswert waren unter anderm große Vorkommen von Rumex palustris, Rumex maritimus, Senecio congestus (Tephroseris palustris), Coronopus didymus, Galega officinalis und Conium maculatum. Es wird erörtert, daß solche Vorkommen unbeabsichtigte und meist unbeachtete Nebenprodukte normaler Arbeitsvorgänge sind. Sie sind weder planbar, noch können sie erhalten werden. Sie können deshalb auch kein möglicher Gegenstand eines sinnvollen Natur-, Arten- oder Biotopschutzes sein.