Refine
Year of publication
Document Type
- Article (13364) (remove)
Language
- German (13364) (remove)
Has Fulltext
- yes (13364) (remove)
Keywords
- Deutsch (385)
- Literatur (237)
- Hofmannsthal, Hugo von (180)
- Filmmusik (152)
- Rezeption (146)
- Johann Wolfgang von Goethe (128)
- Vormärz (114)
- Frankfurt <Main> / Universität (90)
- Übersetzung (90)
- Ästhetik (85)
Institute
- Extern (688)
- Präsidium (429)
- Medizin (418)
- Biochemie und Chemie (354)
- Rechtswissenschaft (278)
- Geschichtswissenschaften (269)
- Kulturwissenschaften (189)
- Gesellschaftswissenschaften (180)
- Neuere Philologien (146)
- Universitätsbibliothek (114)
The paper discusses the request of the Jewish Middle/ Middle-East-European immigrants for images, impressions, feelings and memories from their native lands, which Aaron Lebedeff masterfully captured in his American-Jewish musicals. The paper focuses on multiculturalism and multilingualism in overlapping regions of extended cultural areas, particularly in territories along the borders of Middle/Middle-East-European states, which don’t form any abrupt cultural barriers. Using the example of a in our time in Jewish milieus worldwide frequently played quadrilingual song from Aaron Lebedeff about Romania (with the German translation of the complete version from 1925), the paper conveys the role of Yiddish as a major dialect of the German as a worldwide carrier of this language as well.
The stories about the Vaser Valley in the northern Romanian Forest Carpathians have not only fascinated the population of the region, but also famous writers who have always tried to collect the stories and tales from the historical region of the Vaser Valley. The best-known author of this region, who turned his lifelong work into this spectacular project, is the German-speaking ethnologist and writer, of Romanian origin, Anton-Joseph Ilk. His book Die mythische Welt des Wassertales includes a remarkable collection of legends and tales from this region, presented in their orally transmitted stories. The main themes of the stories naturally include customs and traditions, whereby certain values and principles were passed on not only to he children and grandchildren, but also to all succeeding generations.
The Bucharest author Oscar Walter Cisek (1897-1966) does not write about the interests of the German minority in Romania to which he himself belongs, but describes the life of the Romanian, Turkish and Tartar population in the first half of the twentieth century. The aim of the present article is to determine foreign-cultural signs in the German versions of the novella Die Tatarin (1928/29) and to analyse how an internal linguistic cultural transfer is achieved. From the evaluation of the reviews to the novella Die Tatarin appeared in the German press between 1929-1930 arise three aspects of ”otherness”: the exotic space, the foreign culture and the oriental woman. The present article analyses especially the representation of the foreign culture in Cisek’s novella.
Man kann eine literarische Konzeption oder ein literarisches Milieu auch durch seine Bereitschaft zu Theoriebildung und Programmatik kennzeichnen. In der Wiener Kultur um 1900 ist die Anzahl literaturästhetischer und kunstkritischer Arbeiten beträchtlich; die bereits genannten repräsentativen Autoren wie auch zahlreiche halb vergessene Kritiker haben daran teil. Allein auch hier fällt ein bezeichnender Umstand ins Auge. Mustert man die kritischen Schriften der wichtigsten, Bewegung und Milieu wirklich prägenden Schriftsteller, ist die Tatsache nicht zu übersehen, daß die größte Aufmerksamkeit Fragen der Drarnentheorie sowie der Poetik lyrischer Dichtung und kleiner Prosaformen gilt.
Für eine Theorie großer Erzählgattungen ist dagegen kein ausgeprägtes Interesse zu erkennen. Zwischen Kraus oder Hofmannsthal und der folgenden Generation liegt eine poetologische Zeitenscheide. Um den Dingen gerecht zu werden, ist es erforderlich, zwischen einem programmatischen bzw. poetologischen Diskurs und gelegentlichen kritischen Äußerungen über Lektüre zu unterscheiden.
Die literaturwissenschaftliche Germanistik in der Slowakei ist eine relativ junge Disziplin. Ihre Entfaltung ist seit einigen Jahrzehnten an mehreren germanistischen Zentren sowohl an Universitäten als auch im Rahmen der Slowakischen Akademie der Wissenschaften zu registrieren. Dieses qualitative Anwachsen vor und nach der Wende ist mit einigen Namen verknüpft. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, einige Aspekte der germanistischen Komparatistik nach 1990 zu beleucht
Theodor Storm (1817 – 1888) gehört zu den bedeutendsten Repräsentanten des poetischen Realismus in Deutschland. Er schrieb zahlreiche Novellen und Erzählungen sowie ästhetisch wertvolle Gedichte. Die bisherigen literarhistorischen Arbeiten betonen seine eindeutige Verankerung im deutschen Kulturraum, obwohl Storm aus der Stadt Husum (heute Bundesland Schleswig-Holstein) stammte, die bis zur Mitte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts ein Teil des Königreichs Dänemark war. Nach mehreren Kriegen, in denen Preußen und Österreich gegen Dänemark kämpften, wurde Schleswig zur preußischen Provinz und nach 1871 Teil des Deutschen Reichs. Diese Region prägte den jungen Storm wesentlich: Hier lebten Dänen neben Deutschen. Es handelte sich um diverse Formen der dänisch-deutschen Zweisprachigkeit und Biliterarität, was letztendlich zu einem regen interkulturellen Transfer führte.
Die slowakische Übersetzung des Kleinen Katechismus Doktor Martin Luthers erschien 1581 (im Weiteren: Bartfelder Katechismus 1581) in der ostslowakischen Stadt Bardejov/Bartfeld in der Verlagsdruckerei von David Guttgesell. Es handelt sich um das erste gedruckte slowakische Buch, das als ein wertvolles Zeugnis des kulturellen und geistigen Erbes der Slowaken betrachtet wird. Es ist umso wertvoller, als dass von der gesamten Auflage bloß ein einziges, beschädigtes Exemplar erhalten wurde, welches in der Slowakischen Nationalen Bibliothek in Martin aufbewahrt wird...
In dieser Übersichtsarbeit wird dargestellt, wie neue Therapien oder neue Aspekte etablierter Therapien in Zusammenhang mit neuesten, aktuellen Erkenntnissen stehen. Neoadjuvanz, Lokaltherapie, neue Aspekte der Systemtherapie und Prognose- sowie Prädiktivfaktoren werden beleuchtet. In der Neoadjuvanz ist nach wie vor der Zusammenhang zwischen pCR und Prognose von Interesse, ebenso wie neue molekulare Prädiktoren für neue Therapien wie CDK4/6-Inhibitoren zu identifizieren. Bei der operativen Behandlung wird weiter nach einer Reduktion der Aggressivität gestrebt. Insbesondere das duktale Carcinoma in situ muss dafür noch besser verstanden werden. Bei den Systemtherapien wächst die Datenlage zum Verständnis der besten Kombinationen und Therapieabläufe für bestehende Therapieverfahren. Letztendlich muss mithilfe von Prognose- und Prädiktivfaktoren vermieden werden, dass Übertherapien stattfinden und nur die Patientin spezifische Therapien erhält, welche bei dieser individuellen Patientin eine nachgewiesene Wirksamkeit mit wenig Nebenwirkungen haben.
Nach der zuletzt publizierten Liste (DUCHAC 1999) waren aus dem Gebiet der Tschechischen Republik 28 Arten der Afterskorpione bekannt. Einige Arten (Mundochthonius styriacus, Apocheiridium ferum) sind auf dieser Liste angeführt, ohne dass bisher nahere Informationen über ihr Vorkommen und Fundumstande publiziert waren. In der Zeit von der Bearbeitung dieser Liste bis zu ihrer Publizierung determinierte der erste der Autoren dieses Beitrags weitere drei für das Gebiet der Tschechischen Republik neue Arten (Microbisium suecicum, Anthrenochernes stellae, Chernes vicinus) und eine Art, die in der Tschechischen Republik nach mehr als hundert Jahren wieder gefunden wurde (Roncus "lubricus"). Der zweite der Autoren bemerkte eine neue Lokalität der Art Syarinus strandi. Es ist notwendig zu betonen, dass einige interessante Funde direkt im Stadtgebiet Prags gemacht worden sind, einige fast im Stadtzentrum.
Sprache als ein Bestandteil des biologisch-kognitiven Einklangs angeborener menschlicher Fähigkeiten wird in kognitiv-linguistischer Leseart nicht als ein vom Menschen unabhängiges, abstraktes sowie autonomes System betrachtet. Sprache ist mit Bedeutung demzufolge als Verknüpfung von verschiedenen Wissensaspekten in der menschlichen Kognition verankert. Die bestimmten Spielarten der kognitiven Linguistik, die Sprache als Teil der menschlichen Kognition begreift, versuchen, besonders den Einfluss der menschlichen Wahrnehmungsprozesse auf Sprache und sprachliche Strukturen zu analysieren...
V německých gramatikách i speciálních studiích se často uvádějí prefigovaná slovesa, jako einschlafen, ausziehen aj., jako příklad sloves dokonavých (perfektivních, telických). Na druhé straně atributivním prézentním participiím (Partizip I) z nich tvořeným (einschlafende, ausziehende) se přisuzuje vid pouze nedokonavý. Na základě korpusového výzkumu se v této studii dokazuje, že prézentní atributivní participia mají v německých textech i význam dokonavý, i když se tento význam uplatňuje poměrně zřídka.
Interkulturelle Kompetenz
(2006)
Die Kommunikation zwischen den Menschen wird durch die Beherrschung der Sprache des Anderen ermöglicht und erleichtert. Ob sich aber die Partner wirklich verstehen, im Sinne wechselseitige Wünsche, Erwartungen, Ziele und vor allem ihre Wertvorstellungen, Normen und Verhaltensregeln so aufnehmen und interpretieren zu können, wie der Partner selbst es sieht und versteht, wird keine Garantie geleistet.
Die Geometrie und ihre Sprache im 16. Jahrhundert am Beispiel der deutschen volkssprachlichen Werke
(2013)
Der mathematischen Wissenschaft Geometrie kam schon in der Antike eine wichtige Stelle zuteil. Die Pythagoreer (6. Jahrhundert v. Chr.) erklärten sie zu einer der vier grundlegenden Disziplinen: Arithmetik, Astronomie, Harmonielehre (Musik) und Geometrie (mathemata). Grammatik, Rhetorik, Dialektik und die vier genannten Disziplinen galten als der weltliche Wissensstoff und wurden im Mittelalter als die sieben Freien Künste (Septem artes liberales) bezeichnet und an den ersten Universitäten gelehrt. (Vgl. Taegert 2008: 13−14). "Wissenschaftssprache war im Mittelalter Latein, so dass Mathematik in lateinischer Sprache gelehrt und notiert wurde. Die Beschäftigung mit ihr war naturgemäß auf einen sehr eng umgrenzten Personenkreis beschränkt. Alltagsrelevante praktische Anwendungen der Mathematik standen hier, wie beispielweise bei der sogenannten "Klostermathematik", nicht im Vordergrund, vielmehr wurde diese Wissenschaft als eine den Geist und das schließende Denken schulende Tätigkeit angesehen." (Schuppener 2003: 40)...
The article focuses on suffixoids based on titles of nobility and ecclesiastical titles. As an example, the study analyzes a total of 14 suffixoids with regard to the relation between the base word and the suffixoid. For this purpose, the author created a corpus of 200 tokens from online sources covering a 10-year period. The study presents suffixoids as active word-formation elements used as a result of linguistic expressivity and creativity. Moreover, it suggests an increasing tendency towards their use. This linguistic study can be seen as a new impetus to further investigations, especially in the field of translation studies – e.g. in the comparison of German and Czech with regard to this topic, which remains an uncharted field with no accurate studies yet available.
Die gesellschaftliche Wende 1989 hatte u. a. einen grundsätzlichen Umbau der bisherigen Verlagslandschaft in der Slowakei zur Folge. Wenn die Lage davor und danach verglichen wird, erscheinen markante Unterschiede, die neben anderen herausgegebenen Büchern auch die Übersetzungen aus der deutschsprachigen Literatur betreffen.
Am 16. April 2019 starb unser hervorragender Kollege und Freund, Literaturwissenschaftler, Hochschulpädagoge und Literaturübersetzer, Dr. habil. Milan Žitný, PhD. Der Absolvent des Studiums der Germanistik und Nordistik an der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität Bratislava begann seine wissenschaftliche Laufbahn als Mitarbeiter des Instituts für Weltsprachen und Literatur an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Hier promovierte er mit einer Dissertation über junge nonkonformistische DDR-Lyrik.
Die Arbeit enthält Untersuchungsergebnisse über die Unkrautvegetation in Südost-Slowenien, die nach unseren Feststellungen relativ gut entwickelt ist. Die Bestände wurden in 5 Assoziationen und eine Basalgesellschaft unterteilt. Allerdings war festzustellen, dass die Vielfalt bei den niedrigen Syntaxa gering ist, was auf den Rückgang extremer Standorte (Ausgleich des trophischen Nievaus) zurückzuführen ist. Vor allem wurden Typische Subassoziationen gefunden.
Im vorliegenden Aufsatz werden vor dem Hintergrund der bisherigen germanistischen und bohemistischen Phraseologieforschung und in Anlehnung an die Herangehensweise von PIIRAINEN (2001) bzw. DOBROVOĽSKIJ/PIIRAINEN (2009) einige Phraseme benannt, die eine Art verstärktes Potenzial für eine geschlechtsbedingte Restriktion aufweisen. Die Überlegungen zu der Auswahl dieser Phraseme, ihrer phraseographischen Verarbeitung, der Ermittlung erforderlicher Angaben zur Geschlechtsmarkierung und einem eventuellen interlingualen phraseologischen Vergleich werden an verbalen Phrasemen mit Substantivkomponenten aus dem semantischen Bereich der Somatismen illustriert.
Při vyjadřování a popisu emocí zaujímají frazémy mezi jazykovými prostředky ojedinělé postavení. Ĉlánek nastiňuje dŧvody k tomuto tvrzení: Prostřednictvím frazémŧ jsou emoce vyjadřovány jednak díky silné expresivní sloţce frazeologického významu, jednak i díky samotnému (expresivnímu) uţití frazému v textu. Některé frazémy rovněţ mohou emoce oznaĉovat (popisovat, tematizovat), resp. k nim svým významem odkazovat (sich die Augen ausweinen können → smutek, zoufalství). Pro ilustraci výše uvedených úvah byla vybrána formálně i sémanticky omezená skupina frazémŧ – verbální frazémy obsahující somatické substantivum. Zvláštní roli tzv. somatických frazémŧ v problematice verbální artikulace a popisu emocí lze vysvětlit jejich frazeologickou aktivitou, vysokou symboliĉností některých somatických komponentŧ (Herz) a především tím, jak odráţejí úzkou interakci mezi emocemi a tělesnými stavy (einen Kloß im Hals haben), resp. jak verbalizují nonverbální projevy mimiky a gestiky (den Kopf hängen lassen).
Die bisherige mangelhafte Berücksichtigung der substantivierten Infinitive in zweisprachigen Wörterbüchern Deutsch-Tschechisch kontrastiert mit deren oft hoher Vorkommenshäufigkeit sowie mit den Anforderungen, die an moderne Übersetzungswörterbücher seitens ihrer Benutzer gestellt werden, u. a. auch im Bereich der Darstellung der Kollokabilität und Erfassung der Synonymie bzw. Wortbildungskonkurrenz. Die Aufnahme und Darstellung der Infinitivkonvertate im entstehenden Großen Akademischen Wörterbuch Deutsch-Tschechisch wird in diesem Beitrag aus einer Corpus-Driven-Position behandelt.
Hlučín (formerly Hultschin) is now part of the Czech Republic, though the influence of the German language can be observed in the region's folk culture. Important names include August Scholtis, born in Bolatice, as well as other figures such as Hermann Janosch, Alfons Hayduk, Karl-Ernst Schellhammer, Richard Kühnau, Georg Hyckel, Ferdinand Minsberg and Elfrieda Moser-Rath. The oral folk tradition in the region has mostly been passed down via folk songs, fairy-tales, legends and other narratives. These genres reflect various themes, related primarily to local personalities, castles and manor houses or events in specific villages.
The Hultschin (Hlučín) region - now part of the Czech Republic - was annexed to the former Czechoslovakia in 1920. Throughout the centuries, its turbulent history has been shaped by various conflicting power interests, which have influenced the co-existence of the Czech and German communities which historically lived alongside each other. The Polish and Jewish communities had a relatively minor influence over the culture of this polylingual region, but the large German minority played a significant role. The influence of German language, culture and customs was not only visible in the political and economic life of the local population; it was also reflected in the various clubs and associations that were active in the region.
Smutek jako jedna ze základních emocí podstatně ovlivňuje ţivot jedince. Emoce pŧsobí na budoucí jednání ĉlověka ve spoleĉnosti a mají vliv na vnímání okolního světa a jeho utváření. Někdo, kdo je smutný, hodnotí své okolí spíše kriticky a toto negativní nazírání světa se pak odráţí v jeho postojích. Jedním z autorŧ, který reflektuje ve svém díle smutné záţitky z dětství, je rakouský spisovatel Thomas Bernhard. Ve svém románu "Ein Kind" líĉí emocionální izolaci a traumatické záţitky nechtěného dítěte.
Man könnte fast von einer Euphorie der kurzen Formen sprechen. Auch wenn das Aufkommen der Kurzprosa im weitesten Sinn sicher ein Phänomen der modernen Literatur immer noch bleibt, erreichte diese Form doch in der Deutschschweizer Literatur eine besondere Ausprägung. Ihre Entwicklung ist hier mit einer eigenen, aber auf keinen Fall geschlossenen Tradition verbunden, die sich im ungleich starken Maß von den Gattungen Roman und Lyrik unterscheidet.
Setkání se smrtí je jedním z témat, která jsou těsně spjata s literární tvorbou od jejich počátků. V sedmdesátých letech 20. století sděluje řada švýcarských spisovatelů otevřeně své privátní zážitky v autobiografických dílech, ve kterých nemá zůstat nic zatajeno, tedy ani hrůza nemoci a smrti.
Na konci osmdesátých a na počátku devadesátých let se hlásí o slovo mladá, zcela jinak orientovaná generace autorů. Pro jejich literaturu není typickým znakem jen odraz vnitřního světa, nýbrž i pokus spojit osobní život s veřejným zájmem. Jedním z představitelů této generace je Thomas Hürlimann. Švýcarská společnost a podmínky demokracie mu poskytují témata, která zpracovává ve stále nových variacích. V románu "Der grosse Kater" se prolínají dvě roviny. Veřejná, ve které jsou odhaleny praktiky politických šíbrů, a soukromá, která líčí bezmocnost rodiny, jež je nucena bezmocně přihlížet umírání dítěte. Obě roviny se setkávají ve styčném bodě, kterým je smrt. Smrt ovlivňuje rozhodující měrou životní osudy protagonistů a určuje jejich budoucí směřování.
Postmoderne Merkmale in der Schweizer Literatur am Beispiel Zoë Jennys Roman 'Das Blütenstaubzimmer'
(2009)
Postmodernì literatura se vyznačuje pluralitou moņnostì, charakteristickou pro dìla vznikajìcì na přelomu 21. stoletì. Jejich autoři usilujì o originalitu a individualitu své tvorby, coņ platì i pro ńvýcarské spisovatele. Představitelka nejmladńì generace spisovatelů Zoe Jenny lìčì v autobiograficky zabarvené románové prvotině 'Das Blütrenstaubzimmer' bolestné zránì mladé hrdinky. Do jejìho literárnìho ztvárněnì se promìtajì jednotlivé znaky postmodernì literatury, z nichņ některé jsou podrobněji analyzovány.
Das Hultschiner Ländchen ist heute ein Teil der Tschechischen Republik, in dem seit Jahrhunderten die mährischen/tschechischen, deutschen und polnischen sprachlichen und kulturellen Bevölkerungsgruppen zusammenlebten, wobei der deutsche Aspekt eine bestimmende Rolle spielte. In dieser Region wurde der vielseitig begabte Max Ring geboren, der als Arzt, Schriftsteller, Dramatiker und Journalist in Oberschlesien und vor allem in Berlin tätig war. In seinem autobiografischen Werk 'Erinnerungen' schildert Ring seine Kinderjahre im national und religiös liberalen Milieu des Heimatdorfes und die sozialen Verhältnisse im industriellen Oberschlesien genauso wie das Leben der Boheme in den Berliner literarischen Gesellschaften.
The early 20th century is associated with many terrible events in Europe's wartime history. The loss of historical awareness and the attempt to reconcile oneself with the wartime past is the subject of many novels. The theme of alienation and deracination as a result of the horrors of war is treated by W. G. Sebald in his novel 'Austerlitz'. The hero of the novel, having experienced the horrors of the Holocaust, is condemned to a lifetime of remembering, which uncovers terrible secrets that were never meant to be revealed.
During the last two decades of the 20th century writers gradually returned to traditional narrative methods, though their works were creatively enriched by the incorporation of new tendencies. The results of these efforts show traces of literary postmodernism. One of the representatives of German-language postmodern literature is Sten Nadolny, whose oeuvre is typified by its openness to the plurality and diversity of the world. His novel "Ein Gott der Frechheit" revives ancient gods and mythological figures, revealing the mysteries of old legends; this is viewed as a background to the self-destructive disorientation of contemporary society.
In the present research a pronunciation training, which was implemented within the scope of the seminar "Reading skills II", is being discussed. Turkish students in their first year, studying German Language Teaching at Uludağ University participated in this research. After a theoretical grounding, the conception of the pronunciation training and how it was implemented in the seminar will be introduced. The aim of this study is to examine, how the detected phonetic problems of the students can be eliminated through a targeted pronunciation training and how it can be perceived by the students. Orientated on the Qualitative Evaluation by Kuckartz et al. (2007) the analysis has been carried out. Therefore a questionnaire and a group-interview have been applied. Considering the evaluated results, possible perspectives for the specific field of research and teaching practice have been presented.
Im Bereich des Deutschen als Fremdsprache bietet etwa das Goethe-Institut Prüfungen auf allen Niveaus (A1-C2) an und entwickelt entsprechende Vorbereitungsmaterialien. Dazu gehören neben Modellprüfungen auch Wortlisten A1, A2 und B1 (vgl. z. B. Goethe-Institut 2016). Zur Arbeit mit den Wortlisten im DaF-Unterricht liegen nach Auskunft des Informationszentrums für Fremdsprachenforschung der Philipps-Universität Marburg vom 01.12.2017 weder wissenschaftliche Untersuchungen noch Praxisberichte vor. Mit der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, zum Beheben dieses Desiderats beizutragen. Der Untersuchungsfokus liegt dabei auf den Erfahrungen der DaF-Studierenden mit dem Einsatz der Wortliste im Unterricht sowie ihren persönlichen Speicherstrategien beim Vokabellernen.
Alfred Döblin ist einer der erfolgreichen Schriftsteller, der die Eigenschaften der Literatur und Medizinwelt in seinen Werken vereint. Problematische Beziehungen des Menschen mit sich selbst und mit seiner Umgebung, seine Zerrissenheit in der Groβstadt, seelische Krankheiten prägen seine literarischen Werke und seine literarische Kreativität steht unter dem Einfluss seiner medizinischen Kenntnisse und insbesondere unter den seelischen Motiven. Aus diesem Grunde besteht immer die Möglichkeit, in seinen Werken diesen medizinischen Einflüssen häufig zu begegnen.
Döblin stellt in der Erzählung "Die Ermordung einer Butterblume" die Erlebnisse des Herrn Michael Fischer bei einem Waldspaziergang dar. Die Komplexität der Figur wird durch den Erzähler und seine Erzählweise konkretisiert. Denn die Konstruktion des Textes ist ebenso wichtig wie der Inhalt. Deswegen führt die Konstruktion des Textes dazu, den gesamten Text durch den Erzähler und die wechselnden Erzählperspektiven aufzuklären. Außer der wichtigen Funktion des Erzählers wird die Erzählung auch mit der außerordentlichen Figur in Betracht gezogen. Die Figur ist in einer Auseinandersetzung mit sich selbst und hat seelische Probleme. Seine seelischen Probleme werden durch den Erzähler und seine Erzählweise untersucht und aufgeklärt. Die Einflüsse dieser seelischen Probleme werden durch die Verfolgung des Erzählers gefunden und die Spuren/Motive werden durch die Einstellung des Erzählers gegenüber der erzählten Welt gelöst.
Der XIV. Internationale Türkische Germanistik-Kongress fand im Zeitraum vom 25. bis zum 27. Oktober 2018 unter dem Motto "Ex Oriente Lux: Orient in der deutschen Sprache, Literatur und Kultur" an der Atatürk Universität in Erzurum statt. Der Kongress wurde vom dortigen Institut für Deutsche Sprache und Literatur in Kooperation mit dem Türkischen Germanistenverband (GERDER) organisiert. [...] Auf dem Kongress wurden die Beiträge in fünf Parallelsitzungen zu den Fachbereichen Literaturwissenschaft, Sprachdidaktik (DaF), Linguistik und Translationswissenschaft vorgetragen.
Obwohl der Antisemitismus als Begriff im Jahre 1860 zum ersten Mal von dem österreichischen jüdischen Wissenschaftler Moritz Steinschneider benutzt und 1879 von Wilhelm Marr verbreitet wurde, beruht das Phänomen des Antisemitismus auf Tausenden von Jahren. Diese Feindseligkeit tauchte von Zeit zu Zeit mit zunehmender Stärke auf. Obwohl unter den Ursachen dieser Kräftigung die Auswirkung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Faktoren ist, kann die Rolle der Literatur nicht bestritten werden. Ebenso gibt es literarische Werke gegen den Antisemitismus. Das Ziel dieser Arbeit ist, den Einfluss des Antisemitismus auf die Literatur zu bestimmen, die in Frankreich und Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Man wird gleichzeitig versuchen, den Einfluss der Literatur auf den Antisemitismus zu bestimmen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde vor allem die Geschichte des Antisemitismus und die Entstehung des Antisemitismus-Konzeptes in Europa erforscht. Danach wurden die zwei Ereignisse, die den Antisemitismus am meisten in der Neuzeit anheizten, der Dreyfus-Fall und die Dolchstoßlegende, im literarischen Hintergrund erforscht. Eine reziproke Beziehung zwischen Literatur und Antisemitismus wurde in der Studie des Dokuments gefunden. Demnach entstehen gleichzeitig literarische Werke infolge der Judenfeindlichkeit, während die Judenfeindlichkeit infolge der Literatur entsteht. Einige dieser literarischen Werke - wie das berühmte Werk von Emile Zola, "J'accuse" - sind gegen die Judenfeindlichkeit entstanden. Es wird festgestellt, dass die Reaktion der beiden Gesellschaften auf Antisemitismus in dieser Hinsicht anders ist, wenn der politische Hintergrund berücksichtigt wird. Darüber hinaus kann man nach den Ergebnissen der durchgeführten Forschung feststellen, dass die Macht der literarischen Werke auch einer der Faktoren ist, der die Kräftigung oder den Rückgang des Phänomens Antisemitismus beeinflusst. Daher wird der Einfluss der Literatur auf die Gesellschaft betont.
This article aims to reveal the hitherto unknown circumstances of the creation of the opera "King Roger" ["Król Roger", premiere 1926] by the Polish composer Karol Szymanowski (1882-1932). As will be shown, this opera, with its oriental color, owes its genesis to the concluding of what we call "an emotional pact", referring to the 1918 meetings in Elizavetgrad, and then in Odessa on the Black Sea, between the composer and his cousin, the prose writer and poet Jarosław Iwaszkiewicz (1894-1980). Their Odessa stay, in particular, fostered the crystallization of their conception of beauty, and allowed namely the Dionysian element to emerge. At the same time, Odessa was where the creators were able to share the secret of their homosexuality, a place which functioned as a substitute for the Orient and an escape from the nightmare of World War I - all elements that found a wonderful expression in the libretto and the music of "King Roger".
Die kontrastive und didaktisch orientierte Sprichwortforschung ist bisher [...] stark vernachlässigt worden. Dieses Desiderat ist durch jüngste Untersuchungen, die empirischlinguistische, korpusbasierte, kontrastive und didaktische Gesichtspunkte einbezogen haben, deutlich zu Tage getreten ist (vgl. v.a. P. Ďurčo: Sprichwörter in der Gegenwartssprache, Trnava, 2005). Es gibt bisher keine statistisch relevanten empirischen Untersuchungen zum aktuellen Gebrauch und zur gegenwärtigen Kenntnis von Sprichwörtern bei den Sprachbenutzern. Und es sind folgerichtig bisher keine spezialisierten Sprichwortkorpora erstellt worden. Es fehlen ebenso moderne ein- bzw. zweisprachige Sprichwortlexika, die ausschließlich auf der Basis umfangreicher Korpusanalysen erstellt worden wären. Ungelöst scheint nach wie vor die Problematik einer theoretisch und funktional begründeten parömiologischen Äquivalenz zwischen verschiedenen Sprachen. Offen ist nicht zuletzt die Frage der kontrastiven Klassifikation und Differenzierung von Sprichwörtern aus linguistischer Sicht.
In diesem Beitrag geht es um den Versuch, die erste Bestandsaufnahme der lexikografischen Produktion der allgemeinen deutsch-slowakischen Wörterbücher vorzulegen, jedoch ohne Anspruch auf eine tiefere linguistische Analyse der lexikografischen Konzepte und des bearbeiteten Materials in den einzelnen Lexika. Die speziellen Wörterbücher und Fachwörterbücher werden Untersuchungsgegenstand einer Folgestudie sein. Die gesamte Produktion kann man aus Sicht des Mediums zunächst in Printwörterbücher und digitale Wörterbücher teilen.
Der zwanzigjährige Weg, den die Germanistik in der Slowakei nach der Wende zurückgelegt hat, spiegelt sich in quantitativen und qualitativen Veränderungen, Erfolgen und Positiva in der breitesten und allgemeinsten Auffassung (der deutschen Sprache und der Arbeit im Bereich Germanistik tätiger Fachleute) wider. Beeinflusst von politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen in der Slowakei sowie von Internationalisierungs- und Globalisierungstendenzen haben die deutsche Sprache und die Germanistik in der Slowakei Bedeutung erworben. Dies hatte eine massenhafte Vermittlung der deutschen Sprache auf allen Bildungsebenen (von Kindergärten bis zu Universitäten und Betrieben), die Gründung von germanistischen Instituten, Erweiterung von Studiengängen und Entwicklung der wissenschaftlichen und Forschungstätigkeit im Bereich der deutschen Sprache zur Folge. Zu einem in der Slowakei etablierten Forschungsbereich ist auch die deutsche Fachsprache geworden.
Der Beitrag präsentiert die Problematik der Possessivität in zwei typologisch diversen Sprachsystemen. Die Autoren analysieren die Ausdrucksweisen und die Spezifika der Kategorie der Possessivität in der deutschen Sprache (als einem Repräsentanten der germanischen Sprachgruppe) und in der slowakischen Sprache (als einem Repräsentanten der slawischen Sprachgruppe und zugleich der Muttersprache der Autoren). Es werden die vielseitigen semantischen und strukturellen Aspekte in beiden Sprachen beschrieben, wobei die konfrontative und kontrastive Betrachtung von Bedeutung ist. Es wurden die Konstruktionen beider Sprachen ausgewählt, die nach der von den Autoren angenommenen Begriffsbestimmung der Possessivität als possessiv zu betrachten sind. Die präsentierte Problematik kann für weitere Analysen und Untersuchungen sowohl im Bereich der Sprachwissenschaft als auch für die Erweiterung der interlingualen Kompetenz in beiden Sprachsystemen inspirierend und hilfreich sein.
Die Wachstumsperiode des Frühjahres 1933 mit den schnellen, großen Schwankungen von Temperatur und Wetter, oft innerhalb weniger Stunden, zeigte bei vielen Pflanzen der Olmützer Flora die verschiedensten Verkrümmungen, Schrurnpfungen, Verfärbungen an Blatt und Blüte. Die Ursache davon war eine Art Verkühlung (Unterkühlung), hervorgerufen durch den genannten Witterungscharakter. Als Folgen dieser Erkältungen, die beim Erfrieren der Pflanze den Höchstgrad erreichen, stellen sich vielfach Änderungen des normalen chemisch-physiologischen Wachstumsprozesses, aber auch Änderungen des normalen physikalischen Gleichgewichtszustandes im Gewebe ein: so erfolgt eine Reduktion des Atmungsprozesses, die Einstellung oder Verminderung synthetischer Aufbauprozesse (Chlorophyll!), Zerfall der Proteine in N-haltige Spaltungsprodukte, weiters Kälte-Kontraktion des Lellprotoplasmas, Plasmolyse, Änderung des colloidalen Zellinhaltes u. v. m. Besonders die schnell einsetzende, längere, große Unterkühlung nach warmen Tagen bewirkt unter Anderem bei der wachsenden Pflanze ein starkes Zusammenziehen des Primordialschlauches der Zelle und damit ein unregelmäßiges, mehr oder minder großes Durchtreten des Zellwassers in die Interzellularräume des Pflanzengewebes. Die dadurch notwendig entstehenden abnormen, oft einseitigen Druck- und Spannungsänderungen im Gewebsparenchym sind es nun hauptsächlich, die sich - in Verbildung der normalen Organform der Pflanze - als zeitweilige Verkrümmungen, Wellungen, Schrumpfungen , Verfärbungen u. ä. verraten, später aber wieder ausgleichen, wenn normale Wachstumsbedingungen eintreten. Die typischen Formen solcher „ Wettersiörungen" des Wachstums der Pflanzen - die "Verkühlung der Pflanze" und der "Kälte-Ikterus" - seien unter Nr. 655 u. 656 dieser Abhandlung - (VI. Teil) näher erwähnt. Über weitere publizierte Krankheiten und Mißbildungen an Pflanzen der Olmützer Flora siehe: Nr. 1-271, (1. T.), Jg. 36, 1925, cas. Vlast. spol. Mus. v Olumouci, Nr. 272-331, T.), Jg. 38, 1927, s.o. Nr. 332-440, T.), Jg. 62, 1931, Verh. des Naturf. Ver. in Brünn. Nr. 441-550, (4. T.), Jg. 63, 1932, s.o. Nr. 55 1-650, (5. T.), Jg. 64, 1933, s.o. Nr. 651-750, (6. T.), Jg. 65, 1934, s.o.
Der Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice veranstaltete schon zum siebtem Mal seine traditionelle "bienale" internationale Konferenz "Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext" zum aktuellen Thema Multikulturalismus in allen möglichen Erscheinungen, Dimensionen, Engpässen sowie Konsequenzen. In Bezug auf die Tradition der vorherigen erfolgreichen Begegnungen hat man ein großes Interesse von Akademikern an der aktiven Teilnahme auch im Jahre 2017 erwartet, und zwar nicht nur aus der Tschechischen Republik, sondern auch vor allem aus dem Ausland.
Die aktuellen Ereignisse in Europa und die Migrationskrise bewegen die ganze Welt. Mit diesem Thema beschäftigte sich die internationale Konferenz, die im Rahmen des europäischen Projekts "My!Europe" der Sonnenberg-Kreis der Tschechischen Republik in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice von 7.- 8. April 2016 veranstaltete. Am akademischen Boden der ostböhmischen Universität trafen sich 130 Fachleute, Interessenten, Studenten und Schüler.
Der Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice veranstaltete schon zum siebten Mal seine traditionelle "biennale" internationale Konferenz "Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext" zum aktuellen Thema Multikulturalismus in allen möglichen Erscheinungen, Dimensionen, Engführungen sowie Konsequenzen.
Im Buch "Arthur Schopenhauer als Interpret des Götheʼschen Faust" (Leipzig 1859) erhebt David Asher den ersten Teil des Dramas zum Prüfstein der Schopenhauer’schen Philosophie. Zugleich aber sieht er den "überwiegenden philosophischen Charakter" der Dichtung nicht der idealen Dialektik Hegels, sondern dem voluntativen Irrationalismus dessen Antipoden Schopenhauer entwachsen. Diese Einsicht kam einem Paradigmenwechsel gleich, bedenkt man, dass der Gedankenaustausch zwischen Schopenhauer und Goethe mit einem pseudoödipalen Fiasko endete.
The reformation in Germany and Martin Luther did not come out of nothing. A whole century before, the era was characterized by a series of attempts at religious reform. Two of Luther's predecessors lived in Bohemia: Jan Hus (about 1369-1415) and Jerome of Prague (about 1378/79-1416). The latter studied in Oxford where he was inspired by the teachings of John Wyclif and brought these ideas to Prague. There they inspired the Dean of the Arts Faculty, Jan Hus, to deliver great sermons. Jan Hus also received enthusiastic support from the Bohemian aristocracy, the Prague middle class and the common people. His reformation was therefore more than just a theological affair; it became a political power factor and a revolutionary project. In 1415 Hus was summoned to the Council of Constance, where he was condemned and burnt to death, despite being promised safe passage. His death as a martyr triggered revolts in Bohemia, leading to the Hussite civil wars. The Hussites' most important demands (free sermons based on the Bible, Communion provided in bread and wine, separation of church and state rule, the overcoming of social injustices) and church services in the national language were to become central demands of Luther, but they had already been implemented in Bohemia a hundred years earlier.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit sprachbezogenen Witzen und ihrem konkreten Einsatz im Deutsch als Fremdsprachenunterricht. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Empfehlung von Anwendungsbeispielen für die Nutzung von sprachbezogenen Witzen im DaF-Unterricht, die das vorrangige Ziel der Beschäftigung mit Stereotypen und der Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz anstreben. Hierzu wird vorerst klargestellt was mit dem Begriff Witz gemeint wird, insbesondere, was als "sprachbezogener Witz" in der Studie angesehen wird. Im Nachhinein wird auf die Bedeutung des Einsatzes von Witzen im Fremdsprachenunterricht eingegangen, sodass der Bedarf und Grund für die Anwendung dargelegt werden kann. Zur Lieferung adäquater Antworten auf die Forschungsfragen soll der Forschungsstand beschrieben werden und im praktischen Teil sollen Witze aus verschiedenen online Quellen ausgesucht und bewertet werden, die das Thema "Sprache" vorweisen. Die Witze wurden zum Schluss als jeweils ein Didaktisierungsvorschlag erarbeitet. Mit den Didaktisierungsvorschlägen wurde aufgezeigt, dass sprachbezogene Witze sich für die Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz, durch die Beschäftigung mit Stereotypen und Vorurteilen im DaF-Unterricht, sehr gut eignen können. Die Didaktisierungsvorschläge wurden nach dem Modell "Didaktische Analyse" erstellt.
Joseph Roth, ein Autor, dessen Werke der sogenannten deutschsprachigen österreichischen Exilliteratur zugeschrieben werden können, stellt in seinem Roman "Das falsche Gewicht" 1937, die Geschichte eines Eichmeisters dar, der nach viele Jahren Militärdienst einem Grenzgebiet namens Zlotogrod zugeteilt wurde. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Heimatauffassung Galiziens im dargestellten Werk und untersucht nach einem kurzen Überblick die Bedeutung des Wortes Heimat und Schlüsselbereiche wie Heimatromane und das typologische Modell des traditionellen Heimatromans. Die allgemeinen Aspekte des Heimatromans fußen weitgehend auf Karlheinz Rossbachers Auffassung, die von Andrea Kunne weitläufig vorangetrieben wurde. Die Aufteilung von Kunne in zwei vereinfachte Gruppen berücksichtigt nur die grundlegendsten Merkmale dieses Genres und wird daher ausschließlich für den Zweck dieser Studie verwendet. Im zweiten Schritt werden Vergleiche und Analysen anhand von Beispielen aus dem Werk des Autors durchgeführt. Ziel ist es daher, das Werk des Autors zu untersuchen und aufzuzeigen, wie die Kritik des betreffenden Landes durch die literarische Kunst reflektiert wird. Schließlich wird eine Auswertung der Ergebnisse veranschaulicht.
One of the main controversial topics of German language is the definition of word types and the classification of the principles. There are different views on the definition of 'particle' and 'intensive particle'. An interesting object of study of linguistics in this context are primarily grammaticalized words that lose their actual lexical meaning, assume grammatical functions and act as lexical intensifiers. In the first part of this article, general information is given about the definition and classification of the concepts of 'particle' and 'intensive particle'. The second part of the study handles the 'intensive particle', so called by the German language linguist Hentschel (1998), which have partly metaphorical features. The use of these words as 'intensive particle' in certain areas has been examined with German and Turkish examples and the differences and similarities have been revealed in two languages.
Namen sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Menschen. Die Auswahl eines geeigneten Namens spielt für viele Eltern eine große Rolle für ihr Kind. Infolgedessen ist die Benennung nach der Geburt für alle Kulturen ein äußerst wichtiges Ereignis. In der vorliegenden Arbeit werden Vornamen im Deutschen und im Türkischen untersucht, die aus Blumennamen stammen. Das Ziel ist es, herauszufinden, aus welchen Sprachen die Vornamen mit Blumennamen ins Türkische und Deutsche entlehnt worden sind, und ob es Parallelen und Unterschiede bei der Frequenz der entlehnten Vornamen aus unterschiedlichen Sprachen und beim Gebrauch von bestimmten Blumenarten gibt.
Türk üniversitelerindeki Alman dili ve edebiyatı bölümleri bir süredir kriz içinde. Zira ülkemizde Alman dili ve edebiyatı bölümü mezunlarının iş arama ve bulmada yaşadıkları maddi ve manevi sıkıntılar, üniversiteye girme aşamasındaki Almanca bilen gençlerimizin bu bölümlere olan ilgilerinin giderek azalmasına, mezun olduktan sonra kendilerine daha iyi olanak sunacak farklı bölümlere girmeyi tercih etmelerine neden olmaktadır. Ülkemizde üniversiteye girecek olan öğrencilerin Alman dili ve edebiyatı bölümlerinden aldıkları diplomaları ile ulusal ve uluslararası alanlarda arzu edilen şartlarda iş bulabilmeleri için Alman dili ve edebiyatı bölümlerinin programları yeniden gözden geçirilmektedir. Bu yazıda da Alman dili ve edebiyatı bölümlerinin konumu, bu bölümlerde okuyan öğrencilerimizin sorunları, nedenleri ve bu sorunların üstesinden gelmek için önerilen düşünceler tartışılacaktır.
Es ist nicht zu übersehen, dass Migration und Flucht seit langem in Deutschland als Problem und besonders Integration für den sozialen Zusammenhalt als unbedingt notwendig dargestellt werden. Weder die Einheimischen noch die Einwanderer hatten von der Sprache und Kultur voneinander viel Ahnung und die Einheimischen verlangten bald die Integration, da sie dachten, dass alle Probleme, die die Arbeitsmigranten und Flüchtlinge verursachten, durch die Integration gelöst würden, und ein friedliches Zusammenleben in diesen Sprach- und Kulturkonflikten ermöglicht würde. So wurde das Wort "Integration" in Deutschland seit den 70er Jahren ein Zentralbegriff in der Migration. Es ist auch erfreulich zu beobachten, wie immer mehr deutsche AutorInnen die Migranten-und Flüchtlingskinder, ihr Konfliktpotential und ihre Integration in die deutsche Gesellschaft in ihren Werken behandeln, die zur Zeit in der problemorientierten realistischen Kinder- und Jugendliteratur einen wichtigen Platz einnehmen. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich einerseits auf die aktuelle deutsche Kinder- und Jugendliteratur, in der es um Kinder und Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund geht, andererseits wird versucht, anhand der literarischen Textanalysen ausgewählter Kinder- und Jugendbücher aufzuzeigen, ob die Integrationsbestrebungen dieser Kinder und Jugendlichen erfolgreich waren oder gescheitert sind.
Bericht über die Tagung "Beziehungskrisen: Deutsch-türkische
Verhältnisse in Literatur und Film"
(2017)
Zwischen dem 14. und 16. November 2017 wurde an der Ege Universität-Izmir eine Internationale Tagung veranstaltet, welche im Rahmen zweier Germanistischer Institutspartnerschaften (GIP) vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wurde. Die Kooperation zwischen der Universität Paderborn und der Ege Universität sowie die Partnerschaft zwischen der Universität Hamburg und der Istanbul Universität trugen dazu bei, dass diese Tagung mit dem Schwerpunkt "Beziehungskrisen: Deutsch-türkische Verhältnisse in Literatur und Film" zustande kam.
Bu çalışmada, göç hareketleri ve post kolonyal süreç nedenleriyle çok tartışılan Cultural Turns, yani "Spatial Turn" uzantısı bağlamında "büyük kent" ya da "metropol" kavramı ele alınacaktır.
Edebi bir eserin baş figürü için bir metropolün kaçınılmaz tuzakları yabancılık ve yabancı yaşam biçimleridir; bu anlamda burada Alman dilinde kaleme alınmış iki metinde (Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz und E. Sevgi Özdamar: Seltsame Sterne starren zur Erde. Wedding-Pankow 1976/77) mekan olarak büyük kent Berlin, baş figürler tarafından yaşantılanan yordamsızlık, hayatta kalma stratejileri ve yabancı yaşam biçimleriyle karşılaşmaları bakımından edebi, sosyolojik ve aynı zamanda mekana ilişkin çıkarımlarla analiz edilecek ve anlamlandırma girişimleri öne çıkarılacaktır.
Mekân burada her şeyi saklayan ve insanların kişiliklerini biçimleyen anlam yüklü ve kimlik kazandırıcı bir kabuk manasındadır. Metropol ne denli tehlikeli ve çekici ise orada yaşamak o denli zordur, çünkü metropol, insanları kendine çeker, zayıfları ezerken, içindeki kaotik yaşam, inceleyeceğimiz romanlarda olduğu gibi, kötüleri besler.
19. yüzyılda Doğu ve Batı arasındaki uluslararası kültürel ilişkiler gelişmeye başlar. Bunda Avrupa'nın sanayileşmesi ile kolaylaşan ulaşım imkanlarıyla birlikte yabancı kültürlere duyulan merak ve ilgi de rol oynamıştır. Bu kapsamda Neuruppin (Brandenburg-Prusya) matbaalarında basılan ve geniş halk kesimlerini yabancı ülke ve insanlar hakkında bilgilendirmek amacını güden renkli resimleri de dikkate almalıyız.
Bu resimler içinde Japonya'da bir sergiye de konu olan Japon temalı bir dizi örnek vardır (bkz. Oehmigke/Riemschneider Bog. Nr. 3826). Bu kapsamda, Neuruppin kent müzesinde muhafaza edilen en büyük resim albümündeki (Neuruppiner Bilderbogen) yabancı algısına odaklanacağım. Makalemde, Japon temalı resimler yardımıyla oryantalist örneklerdeki yabancı algısını göstermeye çalışacağım.
Die fünf Aspekte der Scharia und die Menschenrechte : die Auslegung des Koran auf neuen Wegen
(2008)
Auch der Koran ist das Werk seiner Zeit; heute kann er nicht ausgelegt werden, ohne seinen historischen Kontext einzubeziehen. Doch noch dominiert ein starres Verständnis des Koran, das den eigentlichen Charakter des religiösen Textes verkennt. Eine kleine, international etablierte Gruppe von islamischen Theologen postuliert eine zeitgenössische innovative Koranexegese, die berücksichtigt, dass die Worte des Koran als eine lebendige Anrede an seine realen Adressaten in Offenbarungszeit und -ort gerichtet waren, nämlich an den Propheten Muhammad, seine Gefährten, die heidnischen Araber, Juden und Christen. So eröffnet sich ein neuer Blick auf die »heilige Schrift« der Muslime.
Die am Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstandene Décadence hatte einen wichtigen Einfluss auf europäische Literaturen. Charles Baudelaire, Paul Bourget, Hermann Bahr und Friedrich Nietzsche sind unter den Vertretern dieser literarischen Bewegung aufzuzählen. Die Wirkung der Décadence auf derzeitige türkische Literatur ist aus vielen Werken erkennbar. Yakup Kadris frühe Werke tragen auch klare Spuren der 'Décadence'. In seinem Roman 'Yaban' – obwohl es ein realistischer Roman ist – sind viele dekadente Eigenschaften zu betrachten. Der große Abgrund zwischen den türkischen Intellektuellen und den Dörfern ist ein wichtiges Thema des Werkes. Der Protagonist Ahmet Celâl beschließt nach dem Ersten Weltkrieg in einem kleinen Dorf Anatoliens zu leben. Durch seine Erfahrungen und Beziehungen mit den Dörflern treten zahlreiche dekadente Eigenschaften der Dörfler und des Protagonisten in Vordergrund. Ahmet Celâl konfrontiert die Einsamkeit, Krankheiten, Hilflosigkeit, Entfremdung und allerart soziokulturellen Verfall im Dorf, was die dekadente Seite des Dorfes zeigt. Andererseits sind seine dekadenten Haltungen wie Zurückgezogenheit, Übertreibung der Hässlichkeit und Schönheit, Widrigkeit, Verschönerung des Todes und Pessimismus im Werk zu sehen. In dieser Arbeit wird eine kurze Information über die Dekadenz und deren Vertreter vermittelt. Anhand der Décadence-Auffassungen von Nietzsche, Bourget und Bahr werden dekadente Motive in Yakup Kadris Roman Yaban dargestellt.
Çeviri faaliyeti, 18. yüzyılda Osmanlı Devleti'nin batılılaşması ve modernleşmesinde önemli bir yere sahipti. Bu amaca yönelik olarak çeviri eylemi, Osmanlı döneminde aydınlanma çağındaki fikirlerin yayılması ile birlikte siyasal ve bilimsel fikirlerin yerleşmesinde de çok etkili olmuştur. Bu durum Türkiye Cumhuriyeti'nin kuruluş yıllarında da devam etmiştir. Bu çeviri faaliyetini gerçekleştiren "gizli kahramanlar", yani çevirmenler, Türk diline ve edebiyatına yaptıkları katkılara nazaran pek tanınmazlar ve bilinmezler. Peki, bu çevirmenler kimlerdi? Kimlerin eserleri hangi dilden ve ne zaman çevrilip, hangi yayınevleri tarafından yayımlanmıştır? Türkçe Çevirmenler Sözlüğü'nde Türk edebiyatına katkıda bulunan ve Türk edebiyatının çeviri yoluyla zenginleşmesinde katkı sağlayan çevirmenlerin listelerini oluşturmak amaçlanmıştır. Ege Üniversitesi ile Johannes Gutenberg Üniversitesi Germersheim-Mainz (Almanya) mütercim tercümanlık bölümlerinin ortak yürüttükleri GIP (Germanistische Institutspartnerschaft) projesi bağlamında Türkçe Çeviriler Bibliyografyası kitap çalışması fikri de ortaya çıkmıştır. Uzun bir yöntem arayışından sonra başta Ege Üniversitesi Kütüphanesi, Hacettepe Üniversitesi Kütüphanesi, İstanbul Üniversitesi Kütüphanesi, Boğaziçi Üniversitesi Kütüphanesi ve Milli Kütüphane kayıtlarını barındıran ve T.C. Kültür ve Turizm Bakanlığı Kütüphaneler ve Yayımlar Genel Müdürlüğü ve TÜBİTAK ULAKBİM'in Ulusal Toplu Katalog veri tabanından yararlanılarak yabancı dilden Türkçeye aktarılan eserler ele alınmıştır. Çalışmada Cumhuriyetin ilk yıllarından 2016 yılına kadar Türkçeye aktarılan dil ve edebiyatların nesir, nazım ve tiyatro gibi edebi türlerine göre çevirileri incelenmiştir. Toplam 18.741 eser ve 6.006 çevirmen kaydına ulaşılmıştır.
Lexikalische Merkmale der türkischen Rechtssprache : am Beispiel des neuen Strafgesetzbuches (YTCK)
(2019)
Ziel dieser Studie ist es, die Besonderheiten von Rechtstexten in türkischer Sprache am Beispiel des neuen türkischen Strafgesetzbuches (YTCK) zu analysieren. In der Arbeit soll untersucht werden, inwieweit das YTCK vom alten türkischen Strafgesetzbuch von 1926 (ETCK) abweicht. Im Fokus des Forschungsinteresses steht die lexikalische Struktur des YTCK. Diese Studie erfordert einen interdisziplinär ausgerichteten Ansatz, der Rechts- und Sprachwissenschaften integriert. Der Schwerpunkt liegt auf der lexikalischen Analyse der Fachsprache des Rechts.
Adler ve Freud'un da işaret ettiği gibi babalar kızlarıyla, anneler de oğullarıyla iyi ilişkiler kurabilmektedir. Gerçek yaşamla ilgili bu saptama, çağdaş Alman yazarlarından Karl-Heinz Ott'un 1998 yılında yayımlanmış ve "Ins Offene" adını taşıyan romanının kurmaca dünyasında, bu sefer anne-oğul ilişkisi bazında, tersine işlemektedir.
Çalışmada, anne ve babanın birlikte yaşamamaları, yani aralarında evliliğin gerçekleşmemesi, anne ve oğlunun farklı karakterde olmaları, annenin oğluna olan aşırı bağımlılığı ve kırsal ataerkil toplum bu ilişkiyi sorunlu hale getiren ana etmenler olarak belirlenmiştir.
Aus den angestellten Untersuchungen dürften folgende allgemeine Schlüsse gezogen werden können: Der Hydrodiffusionskoeffizient steigt bei allen untersuchten Elektrolyten mit der Verdünnung von einer gewisssn Normalität an, ungleich für ungleiche Substanzen. Er steigt auch mit zunehmender Konzentration und wird daher ein Minimum durchlaufen, falls Bildungen von Molekülkomplexen bei höhern Konzentrationsgraden nicht den Diffusionsverlauf stören. Der Diffusionstemperaturkoeffizient hat ungleiche Werte für verschiedene Substanzen und ist gleich der Summe der Temperaturkoeffizienten des osmotischen Druckes und des elektrolytischen Leitvermögens. Nernsts Theorie und Formel für Berechnung der Koeffizienten bei unendlicher Verdünnung und Arrhenius´ Hypothese über den Gang der Diffusiollskurve bei Elektrolyten sind durch die Versuche bestätigt worden. Die innere Reibung f´ des Moleküls ist etwas kleiner als die Summe der Reibungen von dessen Ionen f, und das Verhältnis f´/f wird desto grösser, je höher das elektrolytische Leitvermögen des Salzes ist.
Dieser Beitrag verhandelt die poetische Bildlichkeit in Eichendorffs Märchennovelle "Die Zauberei im Herbste". Dabei werden verschiedene Ebenen der Bildlichkeit voneinander unterschieden. Zum einen die Ebene einer rhetorischen Bildlichkeit, die sich in dem erfüllt, was Theodor W. Adorno mit antiökonomische Entgrenzung umschrieben hat. Als "zweite Natur" eröffnet Eichendorffs Sprache eine Dimension des Sinnlichen, die sich aus der Gegenüberstellung stereotypisierter Bildelemente ergibt. Neben dieser rhetorischen Ebene lässt sich eine Ebene der bildlichen Textur ausmachen, die einmal zur bildererzeugenden Tätigkeit des Unbewussten der agierenden Personen ins Verhältnis gesetzt und schließlich in einem poetologischen Ausgriff auf die Selbstreflexivität romantischer Kunstproduktion bezogen wird.
Dieser Beitrag zu Goethes "Wahlverwandtschaften" geht von der Prämisse aus, dass dem Roman ein ausgeklügeltes System szenischer, bildlicher und narrativer Rahmungen zugrunde liegt. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die Tableaux vivants, die als in Szene gesetzte Ein-Bildungen Umgruppierungen der auf der Handlungsebene entworfenen Konfigurationen von Handeln, Lieben und Wissen vornehmen. Der Fokus der Argumentation richtet sich auf die selbstreflexive Funktion dieser ‚lebenden Bilder’: in ihnen spiegelt und reflektiert sich der mediale Zuschnitt der Zeichen, aus denen sich die Begehrens- und Wissensordnungen des Romans konstituieren. Obwohl die Tableaux vivants den "erfüllten Augenblick" in der Stillstellung der Zeit zu verwirklichen vorgeben, überantworten sie diesen doch einer Repräsentationslogik der Mortifikation.
"Fürstin, wissen Sie, daß ich eine einzige Sehnsucht hätte: nach Toledo zu reisen. Diese Nacht bildete ich mir plötzlich ein, wir thätens, halb dachte ichs, halb träumte ichs und ließ mich in Beidem recht weit gehen".
In dieser Passage eines Briefes, den Rainer Maria Rilke am 27. September 1911 aus Paris an seine mütterliche Freundin und Mäzenin Marie von Thurn und Taxis schreibt, artikuliert sich ein Wunschtraum des Verfassers, der nicht nur bald schon in Erfüllung gehen sollte: seine imaginäre, ja visionäre Ausrichtung ist es vor allem, die Rilkes Spanienreise strukturell bestimmen wird.
Rilkes Sehnsucht nach Toledo, die Vision einer Stadt, deren Anblick Leben und Schaffen grundlegend zu ändern in der Lage sein könnte, geht auf seine intensive Beschäftigung mit Gemälden El Grecos zurück, welche schon lange vor seinem endgültigen Aufbruch nach Spanien einsetzt. Wenn nun Rilke schon vor seiner Reise aus seiner Bildbetrachtung Vorstellungen entwickelt, die er auf Spanien projiziert, heben sich im Blick des Betrachters die Unterscheidung von Kunst und Lebenswirklichkeit auf. Die spanische Landschaft konstituiert sich als Kunst-Landschaft erst im Akt des gestaltenden Sehens, welches vorgegebenen ikonographischen Mustern, hier solchen El Grecos, folgt. Jede Begegnung mit der Außenwelt wird dem Künstler dort zum deja-vu-Erlebnis, wo das Sichtbare eine spiegelbildliche Reproduktion seines imaginären Landschaftsentwurfs darstellt. Der vorliegende Beitrag will den poetologischen und wahrnehmungsästhetischen Implikationen einer solchen Betrachterperspektive nachgehen.
Seit Beginn der 2000er Jahre hat sich in den Kulturwissenschaften die so genannte Dingforschung etabliert, die nach dem Stellenwert materieller Güter und der Materialisierung von kulturellem Wissen fragt. Mit diesem methodischen Trend verbinden sich nähere Aufschlüsse über symbolische Prozesse kultureller Wissensgenerierung. Aber nicht nur die symbolische Funktion und Qualität von Dingen wurde diskutiert, sondern immer stärker deren pure materielle Existenz mit ihrer Wirkung auf soziale Kommunikation und Handlungsabläufe. Die Dingforschung erhielt im Wesentlichen von der Ethnologie Impulse, bis heute ist ein Boom an Publikationen über Dinge (des Alltags) zu verzeichnen. Auch für die Literaturwissenschaften gewann der Ding-Begriff an Popularität. Das Spektrum der Beschäftigung reicht von der literarischen Auseinandersetzung mit der Materialität von Dingen bis zu Reflexionen über ihren Gebrauchswert, von ihrer phänomenologischen Erscheinungsweise bis zu ihrer poetologischen Funktion in Texten. Der vorliegende Beitrag fragt nach der Valenz der in Texten von Adalbert Stifter, Francis Ponge und W.G. Sebald dargestellten und beschriebenen Dinge. Die drei genannten Autoren interessieren besonders, da sie eine offenkundige Aufmerksamkeit für kleine Dinge aufbringen und diese unabhängig von deren Gebrauchs- und Nützlichkeitswert aufwerten. Welche Rolle spielen hier alltägliche, nebensächliche Dinge? Übernehmen sie eine spezifische Bedeutung im Prozess kultureller Sinnstiftung? Eignet ihnen etwas Widerständiges, ein kritisches, vielleicht sogar ein erkenntnisleitendes Potenzial, sodass man sogar von einer Ethik kleiner Dinge sprechen könnte? Sind kleine Dinge dazu im Stande, herkömmliche Ordnungen des Verhältnisses von Mensch und Objektwelt und die damit verbundenen Implikationen von Macht und Verfügungsgewalt umzustülpen? Mit Adalbert Stifter, Francis Ponge und W.G. Sebald wird eine Konstellation gewählt, die auf den ersten Blick disparater nicht sein könnte und doch bei aller Unterschiedlichkeit Gemeinsamkeiten aufweist.
Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, am Beispiel der türkischen Germanistikstudenten an der Ege Universität die Merkmale und Entwicklung der pragmatisch-diskursiven Fähigkeit als eine Teilkompetenz der fremdsprachlichen Gesprächskompetenz zu untersuchen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Abschnitte: Der erste Teil befasst sich mit der ausführlichen Beschreibung der Gesprächskompetenz als fremdsprachliche Kompetenz im Deutschen als Fremdsprache, der Bewertung der fremdsprachlichen Gesprächskompetenz als sprachproduktive Leistung und der Vorstellung von Subkategorien der pragmatisch-diskursiven Fähigkeit anhand der Beispiele aus dem Arbeitskorpus. Im zweiten Teil wird das Untersuchungsdesign und die Analyseergebnisse ausführlich dargestellt.
Im Jahre 1864 haben die Türken angefangen, die deutsche Sprache in den Schulen zu erteilen, nach der Ausrufung der Republik Türkei in 1923 wurde Deutsch als Fremdsprache außerhalb von Ankara, Istanbul und Izmir auch in den Provinzstädten Kastamonu und Sivas als Fachunterricht eingeführt. In der Universität Istanbul wurde im Jahre 1933 durch Mitglieder des Lehrkörpers Einwanderer aus Deutschland die Abteilung für Deutsche Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät eröffnet. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind von großer Bedeutung und haben Einfluss auf die Entwicklung des Deutschen als Fremdsprache in den Lehrplänen. Seit dem Studienjahr 2001-2002 nimmt das Deutsche als zweites Pflichtfach in den Gymnasien seinen Platz ein. Der Fernunterricht geht seit 1728 kontinuierlich weiter und die Bürger in den Entwicklungsländern profitieren von den Vorteilen des Fernunterrichts. in der Geschichte geht der Fernunterricht in der Türkei zurück bis 1927. In diesem Artikel werden die Möglichkeiten für das Lernen des Deutschen als Fremdsprache durch Fernunterricht erklärt.
Die Sprechfertigkeit ist ein Phänomen, das in fremdsprachlichen Lehr- und Lernprozessen sowohl al Mittel (Vermittlungssprache des Lehrenden) als auch als Zielfertigkeit (die es zu erreichen gilt) an Bedeutung gewinnt. Die Sprechfertigkeit, die zu den sprachlichen Fertigkeiten gehört, ist eine schwer zu entwickelnde Fähigkeit, deren Förderung im Unterricht psychologische und kognitive Mühe erfordert. In dieser Arbeit wird betont, dass es möglich ist, die Sprechfertigkeit im universitären Kontext im Rahmen der Deutschlehrerausbildung "so natürlich wie möglich, so künstlich wie nötig!" zu entwickeln; dies berücksichtigend wurde mit Beispielen erwähnt, dass das Rollenspiel und die Dramatisierungstechniken auf die Förderung der Sprechfertigkeit positiv einwirken. Diese Techniken tragen besonders dazu bei, dass der angehende Deutschlehrer einerseits seine eigene Sprechfertigkeit erweitert und andererseits methodisch-didaktische Vorbildimpulse bekommt, die er in seiner beruflichen Laufbahn als Lehrtechnik effektiv anwenden kann.
Die hier vorgestellte Studie entwickelt eine Theorie 'lyrischer Selbstentwürfe' und leistet eine kritische Bestandsaufnahme und Evaluation diesbezüglicher Forschungspositionen. Entgegen verbreiteter literaturwissenschaftlicher Grundannahmen wird die These vertreten, dass lyrische Texte faktual sein und auf Autor:innen referieren können. Für solche Fälle liefert die Studie ein begriffliches Instrumentarium, das sie an Beispielanalysen erprobt.
Hintergrund
In Anbetracht ihres bedeutenden Potenzials zur Verbesserung der medizinischen Versorgung wird Telemedizin weiterhin zu wenig genutzt. Trotz einiger erfolgreicher Pilotprojekte in den vergangenen Jahren ist insbesondere über die Hindernisse der Etablierung und Verstetigung von Telemedizin wenig bekannt. Diese Studie hatte das Ziel, die Einstellung niedergelassener Neurologen hinsichtlich der Nutzung von Telemedizin in der Epileptologie und resultierende Hinderungsgründe zu verstehen. Gleichzeitig werden mögliche Lösungsansätze präsentiert.
Methoden
Mithilfe eines individuell erstellten 14-Item-Fragebogens befragten wir prospektiv alle Neurologen, die zuvor die Teilnahme an einem transregionalen Telemedizinpilotprojekt im Bereich der Epileptologie abgelehnt oder keine Rückmeldung gegeben hatten, zu Gründen für und gegen den generellen Einsatz von bzw. die Teilnahme an Telemedizin.
Ergebnisse
Von 58 kontaktierten Neurologen antworteten 33 (57 %). Die häufigsten Gründe für die fehlende Nutzung der Telemedizin waren ein vermuteter Zeitmangel oder ein vermuteter zu großer organisatorischer Aufwand (49 %). Zudem wurden Bedenken bezüglich der technischen Ausstattung (30 %) und eine Präferenz für alternative Wege der intersektoralen Kommunikation (30 %) angegeben. Befürchtete Probleme in Bezug auf die Kostenerstattung für telemedizinische Leistungen waren für 27 % ein Hindernis. Neurologen in ländlichen Gebieten waren signifikant häufiger bereit, zunächst eine telemedizinische Konsultation anzufordern, bevor sie eine Überweisung ausstellen (p = 0,006).
Schlussfolgerungen
Die flächendeckende Etablierung von Telemedizinstrukturen ist immer noch durch Hindernisse erschwert, die meist im organisatorischen Bereich liegen. Die bestehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen in ländlichen Gebieten sind eine besondere Chance für die Implementierung von Telemedizin. Die meisten Probleme der Telemedizin können gelöst werden, sollten aber bereits bei der Konzeptionierung von Projekten mitbedacht werden, um ihre Verstetigung zu erleichtern.
Die Weißtanne (Abies alba) – Symbol für naturnahe Waldwirtschaft – ist im Bayerischen Wald beheimatet. Die Tanne ist dort neben Fichte und Buche das prägende Element der Bergmischwälder auf Höhen von 600 bis 1250 m. Einstmals war sie mit etwa 20 % (ROTHE & BORCHERT 2003) am Waldaufbau beteiligt. Seit rund 150 Jahren ist jedoch ein drastischer Rückgang der Tanne - nicht nur im Bayerischen Wald – zu verzeichnen. Die Ursachen für den Rückgang der Tanne sind überwiegend anthropogen bedingt. In erster Linie ist hier die Forstwirtschaft zu erwähnen, die bestrebt ist durch waldbauliche Maßnahmen den Fichtenanteil anzuheben. An zweiter Stelle stehen die neuartigen Waldschäden, welche, bedingt durch Schadstoffimmissionen in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, zu verstärktem Absterben der Tanne führten. Noch heute ist die Tanne die am stärksten geschädigte Baumart in Bayern (BAYSTMLF 2002). Ein weiterer nicht zu vergessender Faktor für den Rückgang der Tanne sind die z.T. hohen Wildbestände, durch deren Verbiss und Schälen junger Tannen das Heranwachsen einer neuen Generation verhindert wird. Mit dem Rückgang der Tanne verändert sich jedoch nicht nur die Baumartenzusammensetzung, sondern auch Tier- und Pflanzenarten sind direkt und indirekt betroffen. Die Arthropodenfauna der bisher kaum untersuchten Tanne wird als relativ artenarm beschrieben (BRÄNDLE & BRANDL 2001), jedoch gibt es wenige spezielle Untersuchungen an dieser Baumart (MÜLLER & GOßNER 2004).
apl. Prof. Dr. Jörg W. Busch (Goethe Uni Frankfurt) hat bisher 2 Vorträge in Trebur gehalten. Der erste am 14. Oktober 2004 mit dem Titel "Trebur ein Königshof am Mittelrhein" und am 6. Oktober 2005 mit dem Titel "Die Pfalz Trebur unter Heinrich IV. vom Schauplatz großer Politik zum gemiedenen Ort" ...
Der evolutionäre Erfolg der Pterygoten macht Fluginsekten auch in Binnengewässern zur nach Arten- und Individuenzahl dominierenden Gruppe. In unseren Gewässern, in denen Großmuscheln und Großkrebse ihre ursprüngliche Rolle nicht mehr spielen, stehen sie auch der Biomasse nach an der Spitze der Wirbellosen. Limnologen, die die Lebensgemeinschaft der Gewässer bearbeiten wollen, müssen darum gute Entomologen in ihren Reihen haben, denn die präzise Identifizierung der Organismen ist eine Grundvoraussetzung für sinnvolle ökologische Studien, welche das eigentliche Anliegen der Limnologen sind. Ende der vierziger Jahre wurde das ehrgeizige Vorhaben der limnologischen Gesamtbearbeitung des einzigen in ganzer Länge in den Westzonen liegenden größeren Flusssystems, Fulda und Weser, von fünf Göttinger Studenten in Angriff genommen. Das Schwergewicht der Arbeiten lag auf der 220 km langen Fulda in Osthessen, deren Erforschung seit der Gründung der Limnologischen Fluss-Station in Schlitz 1951 unter Leitung von Joachim Illies von Schlitz aus betrieben wurde. Ihm bot die Formenvielfalt der Wasserinsekten eine hervorragende Handhabe zur Abgrenzung...
This paper presents some results from a wider study which aims to define the features of German medical textbooks from a diachronic perspective. The medical textbook is presented here as a genre-class (Textsortenklasse) subsuming all texts written for didactic purposes in the field of medicine, i.e. texts aiming to present the theoretical and practical background required in this particular specialist professional field. Since the lingua franca of academic communication was Latin until the 18th century, the corpus used for this study mainly comprises surgery textbooks. The paper focuses solely on structural aspects of textbooks, seeking to show how these aspects functionally contribute to the realization of the general textual function and thereby constitute a historically established conventionalized scheme underlying genres. However, a thorough and effective description of a genre-class requires a much more extensive approach including more interrelated levels of analysis.
Im Gegensatz zu den anderen Wirbeltieren spielt sich das Leben der Fische ausschließlich im Wasser ab und bleibt den Blicken des Menschen verborgen. Systematische Arterfassungen werden erst seit jüngerer Zeit durchgeführt, aber jede Methode der Bestandserfassung liefert nur ein unvollkommenes Bild. Daher blieb es auch lange Zeit unbekannt, dass etliche Fischarten nur noch in geringen Restbeständen vorkommen, einige sogar völlig verschwunden sind. Als diese Situation bekannt wurde (Paepke 1981), erregte sie kaum Aufmerksamkeit. Erst in den 1980er Jahren begannen auch im heutigen Sachsen-Anhalt Fischkundler mit der systematischen Erfassung der Vorkommen von Fischen und Rundmäulern (Engelke 1988, Wüstemann 1989, Zuppke 1986). Nach 1990 wurden diese Bemühungen dank der Verfügbarkeit effektiverer Fanggeräte intensiviert.
Tierwelt der Muldeaue
(1997)
Dem Gebiet der unteren Mulde bietet mit seinem vielfältigen Habitatangebot einer artenreichen Tierwelt Lebensraum. In der Flussaue mit ihren Auenwäldern, Wiesen, Großseggenrieden, Hochstaudenfluren, Röhrichten und Gewässern leben 46 Säugetierarten, wovon 24 Arten [56 %) einer Gefährdungskategorie der Roten Liste Sachsen-Anhalts (Teil 1 , 1992) zugeordnet ist. Der naturnahe Lauf der Mulde mit seiner Vielgestaltigkeit der Ufer, seinen Altwässern sowie der Weichholzaue bietet dem Elbebiber (Castor fiber albicus) ideale Lebensbedingungen, die sein Überleben in den Zeiten des stärksten Bestandsrückganges ermöglichten. Der engagierten Betreuungstätigkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter des Arbeitskreises Biberschutz ist eine lückenlose Dokumentation zur Bestandsentwicklung des Elbebibers zu verdanken. 1981 wurde die Höchstzahl von 92 Bibern ermittelt. Doch in den folgenden Jahren setzte infolge starker Uferdevastierung durch Weidevieh und durch Abwasserbelastung eine Bestandshalbierung ein. NOLET, DIJKSTRA und HEIDECKE [71) ermittelten in den Nieren der Biber an der Mulde extrem hohe Cadmiumbelastungen [durchschnittlich 467 g Cd/ g Trockengewicht, die höchsten jemals bei Pflanzenfressern festgestellten Werte. Mit dem Einstellen der Weidewirtschaft und der Verbesserung der Wasserqualität der Mulde erholte sich der Biberbestand wieder. Im Winter 1995/96 wurden 76 Biber ermittelt, so dass der Bestand zunächst als gesichert erscheint.
Das Flussneunauge (Lampetra fluviatilis Linnaeus, 1758), das im Anhang II der FFH-Richtlinie als Tierart „von gemeinschaftlichem Interesse“ aufgeführt ist, lebt in den Küstenregionen europäischer Meere und wandert als erwachsenes Tier zum Laichen in die einmündenden Flüsse. Daher kommt bzw. kam es in Sachsen-Anhalt nur in der Elbe und größeren Nebenflüssen wie der Havel, Mulde, Saale und Schwarzen Elster vor (Kammerad et al. 1997). Hier war es aber durch die starke Abwasserbelastung und den Bau des Elbewehres in Geesthacht (Niedersachsen) ausgestorben. Erst nach der Verbesserung der Wassergüte und der Errichtung von funktionsfähigen Fischaufstiegsanlagen in Geesthacht konnte es wieder in der Elbe aufsteigen. Am 1.5.2002 gelang der erste Nachweis für den erfolgreichen Aufstieg dieser Art in den Bereich der Mittelelbe durch den Fang von 34 Flussneunaugen am Stadtwehr Dessau (Gaumert & Zuppke 2003).
Der publizierte Nachweis von Lepidurus apus (L.) in der Elbtalaue bei Rühstädt (Bulow 1992) gibt Anlass, auf das Vorkommen dieses Blattfußkrebses (Phyllopoda) im Mittelelbegebiet bei Wittenberg hinzuweisen, da diese Art von Heidecke und Neumann (1987) wegen ihres erdgeschichtlichen Alters und ihrer ökologischen Spezialisierung als "Naturschutzobjekt" bezeichnet wird.
Das Meerneunauge gehört zur Familie der Petromyzonidae (Neunaugen). Es wird 50 – 80 cm lang, ist graugrün gefärbt mit einer dunklen Marmorierung auf der Oberseite, hat einen langgestreckten, aalähnlichen Körper und eine zweigeteilte Rückenflosse (GEBHARDT & NESS 1997). Seine Mundscheibe ist durch zahlreiche, ringförmige Reihen von Hornzähnchen gekennzeichnet (MUUS & DAHLSTRÖM 1993).
Eines der 193 bereits im Jahre 2000 gemeldeten FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat) des Schutzgebietssystems NATURA 2000 des Landes Sachsen- Anhalt ist die „Untere Muldeaue“ (Nr. 129). In ihm kommen mit dem Unterlauf der Mulde der Lebensraumtyp 3260 „Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis“ nach Anhang I der FFH-Richtlinie und neben Säugetier-, Lurch- und Insektenarten auch vier Fischarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie vor (NATURA 2000). Diese Landschaft ist gleichzeitig als Naturschutzgebiet und als Bestandteil des Biosphärenreservats Mittlere Elbe und des Landschaftsschutzgebietes Mittlere Elbe und Mittelelbe geschützt.
Ein Lachs in der Mulde
(2005)
Am 11.12.2004 fing ein Angler aus Dessau in der Mulde unterhalb des Stadtwehres Dessau einen Lachs (Salmo salar). Bei diesem 70 cm langen Fisch handelt es sich um ein laichreifes Tier, das sich offensichtlich in die Mulde verirrt hatte und am Dessauer Wehr am Weiteraufstieg gehindert wurde. Es ist der erste Nachweis dieser Fischart in der unteren Mulde, nachdem sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Bau großer massiver Wehranlagen in der gesamten Mulde ausstarb.
Bei einer Fischarten-Erfassung an der Elbe zwischen Arneburg und Sandau fanden Dipl.-Biol. J. Huth, G. Belkner und der Verfasser am 14.10.2004 in der Nähe des rechten Ufers zwischen Strom-km 409 und 410 an einem etwa 10 cm langen Barsch (Perca fluviatilis) ein etwa 2 cm langes Krebstier, das wie eine kleine Garnele aussah. Die Determination dieses Fundtieres durch Frau Dipl.-Biol. U. Michels ergab Atyaephyra desmaresti, die einzige in Deutschland vorkommende Süßwassergarnele.
Da in Sachsen-Anhalt alle vorkommenden Branchiopodenarten (= Blatt- oder Kiemenfüßer) in ihrer Existenz gefährdet sind (Neumann & Heinze 2004), erscheint eine verstärkte Aufmerksamkeit gegenüber ihren Vorkommen angebracht. Auch die beeindruckende Tatsache, dass diese Tiere in fast unveränderter Form bereits vor rund 500 Millionen Jahren auf der Erde lebten, die ihnen auch den Namen „Urzeitkrebse“ eingebracht hat, rechtfertigt diese gebotene Aufmerksamkeit. Da auch Engelmann & Hahn (2004) im Ergebnis ihrer umfangreichen Recherche über das Vorkommen der Branchiopodenarten in Deutschland „ermutigen, bekannte und potentielle Vorkommen … publik und behördenzugänglich zu machen“, soll hier das Ergebnis einer Suche nach dem Blattfußkrebs Lepidurus apus in der Umgebung von Lutherstadt Wittenberg dargelegt werden.
Das 358,75 ha große Naturschutzgebiet „Alte Elbe bei Bösewig“ liegt etwa 20 km südöstlich von Lutherstadt Wittenberg zwischen dem Hochwasserdeich und der Elbe, unmittelbar östlich der Ortschaft Bösewig. Vom Deich bei Bösewig bietet sich ein Blick auf den inmitten von Überflutungsgrünland gelegenen Mäanderbogen der Elbe, der mit seinem Umland aus überwiegend avifaunistischen Gründen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde (LAU 1997). Das Gebiet dient als "Mauser-, Übersommerungs-, Rast- und Überwinterungsgebiet" zahlreicher Vogelarten, zu denen auch der Kranich (Grus grus) zählt.
Am 25.06.2004 fand R. Scharapenko in einer Wasserpfütze in der Teucheler Heide nördlich von Wittenberg „Kiemenfüße“. Der Verfasser konnte am 26.06.04 vor Ort in einer nur ca. 50 x 50 cm großen und ca. 5-10 cm tiefen, lehmigen Pfütze auf einem Weg zwischen zahlreichen Kreuzkrötenlarven (Bufo calamita) ebenfalls viele Kiemenfüße erkennen. Sie erreichten eine Länge von ca. 20 mm. Unter dem Binokular waren die an der Basis durch eine Naht getrennten Frontalanhänge gut zu erkennen, so dass die Artdiagnose Branchipus schaefferi Fischer, 1834, gesichert ist. Somit handelt es sich um den ersten Nachweis dieses Kiemenfußkrebses (Anostraca) für den Kreis Wittenberg.
Bei einer im Auftrag des Wasser- und Schiffahrtsamtes Dresden durchgeführten Befischung der Eibe bei Coswig (Sachsen-Anhalt) im Biosphärenreservat "Mittlere Eibe" mit einem Elektrofischfanggerät zur Arterfassung der Fischfauna konnte am 19.10.1999 mit dem Weißflossengründling (Gobio albipinnatus Lukasch, 7933) eine für Sachsen-Anhalt neue Fischart nachgewiesen werden. Angeregt durch den Hinweis von GAUMERT (1998), der in der sächsischen Eibe diese bisher nur aus dem Donau-Einzugsgebiet sowie dem Wolga- und Donbecken bekannte Gründlingsart nachweisen konnte, wurden die bei der oben angeführten Befischung gefangenen 134 Gründlinge besonders aufmerksam gemustert.
Beim herbstlichen Abfischen des Großen Lausiger Teiches im Naturschutzgebiet (NSG) "Lausiger Teiche und Ausreißerteich" (LK Wittenberg) am 28.10.2000 durch Fischer Jörg FLEMMIG fiel dem Verfasser auf dem Sortiertisch ein Kleinfisch auf, den er als Blaubandgründling (Pseudorasbora parva [SCHLEGEL, 1842]) bestimmte. Der etwa 7 cm lange Fisch war grünlich-grau gefärbt, wobei die untere Körperhälfte silbrig schimmmerte und die Schuppen dunkel umrandet waren. In der Körpermitte verlief von den Kiemen bis zur Mitte des Schwanzansatzes ein breiter dunkler Streifen. Der Kopf mit dem leicht oberständigen Maul lief spitz aus.
Der Steinbeißer (Cobitis taenia L.) ist eine Fischart, die in allen deutschen Bundesländern als selten gilt und in den "Roten Listen" als gefährdete Art eingestuft ist. Zurückgeführt wird diese Situation überwiegend auf die Einschränkung des Lebensraumes dieser spezialisierten Fischart, der in der Literatur übereinstimmend als "klare Gewässer mit Sandgrund" angegeben wird.
Dr. Wolfram Jakobs gestorben
(1997)
Nach langer schwerer Krankheit starb am 8. August 1996 im Alter von 60 Jahren der im Naturschutz des Kreises Wittenberg aktive und besonders bei den Herpetologen und Libellenfreunden wohlbekannte Dr. Wolfram Jakobs. Trotz des Wissens um die unheilbare Krankheit kam sein Tod für viele seiner Freunde und Mitstreiter unverhofft, hatte er doch bis zum Ende seinen Lebensmut behalten. Noch zwei Wochen vor seinem Tod bestimmte er, obwohl bettlägerig, die ihm vorgelegten Libellen.
Vorkommen und Verbreitung der Fischarten im südlichen Sachsen-Anhalt und ihre Schutzsituation
(1993)
Die Verbreitung der Wirbeltierarten in Deutschland ist im Wesentlichen bekannt. Nur die Kenntnis über die Fischarten ist nach wie vor sehr lückenhaft, obwohl die Fische seit altersher das Interesse der Menschen fanden. Allerdings war dieses Interesse stark nutzungsorientiert, so dass es fast unbemerkt blieb, dass die wirtschaftlich und angelsportlich uninteressanten Arten - besonders die sogenannten "Kleinfische" - immer seltener wurden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR musste Paepke bereits 1981 ca. 70% der nachgewiesenen Arten als verschollen, stark gefährdet oder gefährdet einstufen. Die in der Bundesrepublik Deutschland (Bless; Lelek 1984) und in allen alten Bundesländern erstellten "Roten Listen" (Bless 1989) belegen, dass auch im westlichen Deutschland der gleiche Anteil der autochthonen Fischarten bedroht ist.
Bei einer für den Verein Dübener Heide e.V. im Herbst 2003 durchgeführten Fischartenerfassung mittels Elektrobefischung im Fliethbach zwischen Reinharz und Reuden (Lkrs. Wittenberg) im FFH-Gebiet "Fliethbach-System zwischen Dübener Heide und Elbe" wurden die Auswirkungen der Besiedlung des Gebietes durch den Biber (Castor fiber) auf die Ichthyozönose des Baches sichtbar. Daraus ergibt sich ein Konflikt zwischen mehreren Schutzzielen der FFH-Richtlinie, der auch an anderen kleinen Fließgewässern zumindest visuell erfasst wurde.
Bei einer Fischarten-Erfassung in der Elbe zwischen Arneburg und Sandau (Landkreis Stendal) am 06.07.2005 fingen J. Huth, M. Reuter und der Verfasser am linken Ufer bei Strom-km 410 auf einer flach überströmten Kiesbank im Buhnenfeld drei Nasen (Chondrostoma nasus) von je etwa 15 cm Länge. Die Fischart Nase wird in der Roten Liste Sachsen-Anhalts (Kammerad et al. 2004) in der Gefährdungskategorie 1 geführt. Damit gilt sie hier als vom Aussterben bedroht.
Trotz einer geringen Gewässernetzdichte von 0,4–1,7 km/km2 sind Fließ- und Stillgewässer in der Dübener Heide stellenweise landschaftsprägende Strukturen, die neben ihrer landschaftsvernetzenden Funktion und landschaftsästhetischen Wirkung auch eine hohe ökologische Bedeutung haben. Sowohl die von den Erhebungen der Altmoränenlandschaft in ehemaligen Schmelzwasserabflussrinnen der Elbe oder Mulde zufließenden Fließgewässer als auch die durch Anstau oder Abgrabungen durch Menschenhand geschaffenen Stillgewässer sind entsprechend ihrer Beschaffenheit wichtige Lebensräume für aquatische und amphibische Lebensgemeinschaften.
In der gewässerarmen Landschaft des Roßlau-Wittenberger Vorflämings sind Feldsölle wichtige aquatische Lebensräume. Einige dieser Feldsölle im Raum Rahnsdorf- Klebitz nördlich von Zahna (Lkr. Wittenberg), die nach der Klassifizierung von Klafs et al. (1973) als „Pseudosölle“ ausgebildet sind, wurden 1983 als FND ausgewiesen (RdK WB 1987) und nunmehr als FFH-Gebiet „Klebitz-Rahnsdorfer Feldsölle“ (FFH0234LSA) in das Schutzgebietssystem NATURA 2000 des Landes Sachsen-Anhalt integriert (Haslbeck 2010).