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The study presents stylistic textual analysis based on examples of film reviews and similar texts devoted to film as published in a variety of German magazines and newspapers or their online versions. The text basis is formed by 470 texts about films from Der Spiegel, Focus, Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung, sueddeutsche.de. etc. and for the comparative stylistic analysis German–Czech also from e.g. iDnes.cz.
[Malá, Jiřina: Texte über Filme : Stilanalysen anhand von Filmrezensionen und filmbezogenen Texten / Jiřina Malá. - Erste Ausgabe. - Brno : Filozofická Fakulta, Masarykova Univerzita, 2016. - 218 Seiten. - (Masarykova Univerzita$bFilozofická Fakulta : Opera Facultatis Philosophicae Universitatis Masarykianae ; 447) ISBN 978-80-210-8353-0]
In den letzten zwanzig Jahren haben sich die 'African American Studies' zu einem transdisziplinären, internationalen und damit auch komparatistisch relevanten Forschungsfeld entwickelt, in dem – inspiriert von wegweisenden Arbeiten wie Paul Gilroys 'The Black Atlantic' (1993) und Brent Edwards' 'The Practice of Diaspora' (2003) – die vielfältigen historischen und gegenwärtigen, kulturellen und sozialpolitischen Beziehungen zwischen (im weitesten Sinn) afroamerikanischer und europäischer Welt größere wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren haben. Da viele der prominentesten heute noch erinnerten Ereignisse afroamerikanischer Präsenz in Europa ihr Zentrum in Paris hatten – man denke an den ersten Pan-Afrikanischen Kongress 1919, an Josephine Baker im Folies Bergère, an die Szene um Richard Wright und James Baldwin im Café Tournon der 1950er Jahre – ist es wenig verwunderlich, dass Frankreich in den international ausgerichteten Untersuchungen innerhalb der African American Studies am intensivsten untersucht wurde. Dennoch ist inzwischen ein zwar überschaubares, jedoch beachtenswertes Korpus an wissenschaftlichen Werken entstanden, die sich mit den Wechsel- und Austauschbeziehungen zwischen afroamerikanischen und deutschen (nur selten im weiteren Sinn deutschsprachigen) soziokulturellen Welten beschäftigen: mit den Erfahrungen afroamerikanischer Jazzmusiker/innen zur Zeit der Weimarer Republik und denen schwarzer GIs in den Weltkriegen und Besatzungsjahren; mit der 'Afroamerikanophilie' in deutschen Jugendkulturen der 1960er und 70er Jahre; mit den Studienjahren in Berlin und Frankfurt von afroamerikanischen Intellektuellen wie W. E. B. Du Bois, Alain Locke und Angela Davis. Nachdem der Großteil dieser Forschungen bisher in einigen Sammelbänden und verstreut publizierten Aufsätzen zu finden war, liegt nun mit Katharina Gerunds Untersuchung 'Transatlantic Cultural Exchange' eine breit angelegte Monographie vor, die verspricht, "the postwar reception, construction, and appropriation of African American women's culture, art and activism in (West) Germany" in den Blick zu nehmen und dabei diskursive Formationen herauszuarbeiten, die für den Zeitraum zwischen den späten 1960er und den frühen 1990er Jahren besonders relevant waren. Gerunds als Dissertation an der Universität Bremen entstandene Studie ist gleichermaßen um methodisch reflektiertes Vorgehen wie breite historische Kontextualisierung bemüht.
In der Monographie 'Po stopách německy psané literatury na Hlučínsku' [Auf Spuren der deutschsprachigen Literatur in der Hultschiner Region] werden die Ergebnisse der Forschung vorgestellt, die auf das literarische und kulturelle Bild des Hultschiner Ländchens eingeht. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht das literarische Schaffen dieser Region, die durch multikulturelle Einflüsse geprägt wurde und neue Forschungsimpulse bietet.
Es ist nicht immer lohnend, mit einer Replik auf Rezensionen zu reagieren, weil Rezensenten in den meisten Fällen etwas übersehen, missverstehen oder auslassen, weil sie eben nicht alles kommentieren können. Im Falle von Eckhard Lobsien drängt sich eine Replik geradezu auf, weil er nicht einfach etwas Wichtiges übersehen, sondern alles Wesentliche – d. h. alle Kernargumente – ausgelassen hat. So ist es wohl zu erklären, dass ich in seiner Rezension mein Buch 'Essay / Essayismus. Zum theoretischen Potenzial des Essays: Von Montaigne bis zur Postmoderne' (2012, nicht 2013) überhaupt nicht erkannt habe. Worum geht es in diesem Buch?
Wer das Buch in die Hand nimmt, wird sogleich durch die sechs Freunde aus Tom Seidmann-Freuds Bilderbuch Die Fischreise (1923), die auf dem Einband zu sehen sind, zur Lektüre angeregt. Es geht hier um das Sammeln und Erwerben von Kinder- und Jugendliteratur – nicht nur von bedeutenden und kostbaren alten Bilderbüchern, wie die schöne Einbandillustration nahelegen könnte, sondern um ein "Schaufenster für Kindermedien" (159). So lautet der Untertitel des Beitrags von Birte Ebsen über die Kinderbibliothek Hamburg, der über dem gesamten Buch stehen könnte. Carola Pohlmann macht in ihrem Vorwort deutlich, dass gedruckte Publikationen nur noch ein Element unter vielen seien und in einer sich rapide verändernden Medienlandschaft nicht mehr allein für den Bestandsaufbau der Bibliotheken maßgeblich sein können (7). Medienvielfalt wird als Chance gesehen, woraus sich die Frage von Spezialisierungen einerseits und Kooperation andererseits ergibt (10). ...
Am 28. Januar 2011 wurde im Pergamonmuseum die Sonderausstellung mit dem Titel "Die geretteten Götter aus dem Palast vom Tell Halaf" eröffnet. Diese am 14.8. zu Ende gegangene Schau beleuchtete vornehmlich sowohl das Lebenswerk des "Laien"-Archäologen Max Freiherr von Oppenheim sowie die mit seinem Namen verbundenen Ausgrabungen auf dem Tell Halaf im heutigen Syrien. Viele der von Oppenheim ans Licht gebrachten Funde fielen im November 1943 einem Luftangriff auf Berlin zum Opfer und zerbarsten durch die damit einhergehenden Hitzeschwankungen in viele tausend Stücke. ...
Besagtes Kapitel wird mit einem Beitrag von Jörg Becker über die spätneolithische Halaf-Kultur mit dem Titel: "Frühe Siedler am Tell Halaf – Zur Bedeutung der Halaf-Kultur" (345-351) eröffnet. ...
Kremnitz nähert sich dem Thema der Mehrsprachigkeit in der Literatur aus der Sicht des Sprachwissenschaftlers und Soziologen, worauf nicht zuletzt der Untertitel des Bandes verweist. Seine Arbeitsweise der "Soziologie der Kommunikation" richtet sich gegen die von ihm konstatierte Vernachlässigung der Kommunikation in der Sprachwissenschaft und strebt eine Verknüpfung zwischen interner (d. h. formaler) und externer Sprachbetrachtung an. Gerade für die kommunikative Erscheinung der Literatur würden externe Faktoren eine bedeutende Rolle spielen, die man zumal bei der Frage nach der Mehrsprachigkeit in der Literatur bzw. der Sprachwahl von AutorInnen nicht vernachlässigen sollte. In seinem knappen Literaturüberblick, der allerdings durch eine in der Neuauflage erweiterte und aktualisierte Bibliographie ergänzt wird, stellt Kremnitz einerseits einen Mangel an systematischen Untersuchungen zum Thema fest, der auch elf Jahre nach dem ersten Erscheinen seines Buches noch zu registrierensei. – Es überwögen Fallstudien zu einzelnen AutorInnen, die zudem meist rein literaturwissenschaftlich argumentierten und die Erkenntnisse der Sprachwissenschaft nicht berücksichtigten. Diesen Lücken in der Forschung setzt Kremnitz sein Buch entgegen, in dem er einerseits das Terrain von Mehrsprachigkeit in der Literatur mit einigen grundlegenden theoretischen Überlegungen abstecken möchte und andererseits sprachwissenschaftliche Erkenntnisse mit zahlreichen Autorenbeispielen (und damit literaturhistorischen Hinweisen) zusammenführt. Im Zentrum des Interesses stehen die Frage nach den Kriterien für die Sprachwahl von mehrsprachigen AutorInnen sowie der Versuch, aus den konkreten Aussagen einzelner AutorInnen zu verstehen, welche Bedeutung sie der Sprachwahl zumessen. In diesem Sinne ist das Buch auch strukturiert: Die Kapitel eins, drei und vier beschäftigen sich mit grundlegenden, theoretischen Fragen, während die Kapitel zwei, fünf und sechs historisch angelegt sind und Beispiele verhandeln.
Der Sammelband von Claudia Garnier und Christine Vogel widmet sich vormoderner interkultureller Ritualpraxis. Dafür haben die beiden Historikerinnen ein einigermaßen abgegrenztes Feld gewählt, nämlich die im Untertitel genannte "diplomatische Interaktion an den östlichen Grenzen der Fürstengesellschaft", was vor allem das Großfürstentum bzw. Zarenreich Moskau sowie das Osmanische Reich umfasst. Garniers und Vogels Einführung (7–17) umreißt knapp und lesbar die Forschungsfragen des Bandes, der aus einer 2012 an der Universität Vechta abgehaltenen Tagung hervorgegangen ist. Dass der kompakte Band zwei Schwächen aufweist, ist Ergebnis der kongruenten Perspektiven seiner Beiträge, die zugleich seine Qualität begründen. ...
Nach der erfolgreichen Monographie 'Stilistische Textanalyse. Grundlagen und Methoden' (Brno 2009), die besonders Studierende der Germanistik (nicht nur) in Tschechien als nützliches Hilfsmittel für den Stilistikunterricht begrüßt haben, setzt sich Jiřina Malá in ihrem neuen Buch wieder mit der Problematik der Stilanalyse auseinander. Diesmal stehen im Focus ihrer Untersuchungen Filmrezensionen und filmbezogene Texte wie Filmessays, Interviews, Sprachporträts oder Filmberichterstattungen, die in renommierten deutschsprachigen Magazinen und Zeitungen (bzw. ihren Onlineversionen) publiziert worden sind.
In der gegenwärtigen kulturwissenschaftlichen Theoriebildung lassen sich neben anderen zwei nur scheinbar gegenläufige Tendenzen ausmachen. Zum einen ist sie, spätestens seit Michel Foucault 1977 die "Ära einer 'Bio-Macht'" konstatierte, im Laufe derer "das alte Recht, sterben zu machen oder leben zu lassen", seit dem 17. Jahrhundert sukzessive abgelöst wurde "von einer Macht, leben zu machen oder in den Tod zu stoßen", explizit geprägt von einer Fokussierung auf das Leben. Zum anderen behaupten jüngere thanatologische Studien nicht nur überzeugend eine "neue Sichtbarkeit des Todes" bzw. der Toten, es lässt sich vor allem auch eine zunehmende Sichtbarkeit der Untoten feststellen: "[I]n 35 ziemlich guten und 2000 schlechten Filmen, in Comics und Romanen, im karnevalesken Zombie Walk und in vielleicht nur teilweise ironischen 'Zombie Survival Guides'" fällt namentlich der Zombie in massenhafter Ausgestaltung über die Gesellschaft her – und ruft in Populärkultur wie Wissenschaft deutlich vernehmbar die Grenzen der zeitgenössischen Fokussierung auf das Leben in Erinnerung.
Judith Kaspers und Cornelia Wilds kommentierte Anthologie Rom Rückwärts ist der konstatierten "Allgegenwart der Tropen" von Rom gewidmet, die 35 sehr unterschiedliche Beiträge vor Augen stellen. Dabei gilt das Interesse dem genauen Funktionieren dieser Referenz, die offenbar weite Teile des europäischen kulturellen Selbstverständnisses auf vielfältige Art und Weise stabilisiert hat und noch immer stabilisiert. Es handelt sich dabei keineswegs um einen weiteren Sammelband, der sich damit begnügte, lediglich Rahmen und Anlass zur Publikation der enthaltenen Beiträge zu bieten. Rom Rückwärts ist vielmehr ein gewitztes und ambitioniertes Buch, das sich an eine komplizierte Intervention wagt: "die versteckten Vielfältigkeiten in der Referenz Rom" herauszuarbeiten und ihre "nicht institutionalisierten Dimensionen" zu entziffern.
In Kinderhörspielen werden, so die Herausgeber im Vorwort, "bestimmte Gesellschaftsnormen, Rollenbilder, Handlungsentwürfe und unterschiedliche Vorstellungen des Politischen" vermittelt. Dies geschieht "keineswegs wertfrei", dafür jedoch "simplifizierend – und damit scheinbar kindgerecht – oder unreflektiert".
Ziel des Sammelbandes ist es, den Wertehaushalt der besprochenen Werke zu untersuchen. Methodisch soll dies erreicht werden, indem in den einzelnen Beiträgen "eine theoretische Perspektive konsequent auf ein Kinderhörspiel angewendet wird". ...
Die Studie bietet eine umfangreiche Korpusanalyse von direktiven und manipulativen Matrixprädikaten des Deutschen, deren Komplemente zwischen finiten und infiniten Sätzen variieren. In synchroner Sicht sind die unterschiedlichen Varianten des Komplementsatzes zwar grundsätzlich synonym, ihre Verteilungsmuster werden aber wesentlich von konzeptuell-semantischen, gebrauchsorientierten und psycholinguistischen Faktoren beeinflusst. In der diachronen Perspektive zeigt sich, dass einige auf den ersten Blick voneinander unabhängige Entwicklungslinien Interdependenzen aufweisen und auf einen gemeinsamen Entwicklungsprozess hindeuten. Für den dass-Satz und für den zu-Infinitiv wird jeweils eine Entwicklungslinie rekonstruiert, die sich von den traditionellen Ansichten in einigen wichtigen Aspekten unterscheidet.
[Smirnova, Elena: Deutsche Komplementsatzstrukturen : synchrones System und diachrone Entwicklung / Elena Smirnova. - [1. Auflage]. - Heidelberg : Universitätsverlag Winter, [2017]. - 286 Seiten : Illustrationen. - (Sprache - Literatur und Geschichte ; Band 48)
ISBN 978-3-8253-6722-0]
Nach Charles de Gaulle sind die Zehn Gebote deshalb so knapp und einleuchtend, weil sie ohne Mitwirkung von Juristen zustande kamen. Analoges scheint cum grano salis auch für vorliegenden Tagungsband im Blick auf Kirchengeschichtsschreibung zu gelten: Als einziger Ordinarius dieser Zunft war Thomas K. Kuhn 2015 beim Symposion in Gera vertreten, welches vom Forschungsprojekt "Thüringen im Jahrhundert der Reformation" an der Schiller-Universität Jena in Kooperation mit dem Institut "Deutsche Presseforschung" der Universität Bremen ausgerichtet wurde. Sein Beitrag "Reformierte Aufklärung. Die Reformation bei Georg Joachim Zollikhofer" behandelt den Schweizer Prediger an der Leipziger Hugenottengemeinde. Dieser war nicht an reformatorischer Hagiographie noch an dogmatischer Fixierung reformatorischer Lehrinhalte interessiert, sondern begriff Reformation als emanzipatorischen Initialprozeß. Über Fragen nach Rechtsbindung, Befreiung von kirchlichen und staatlichen Hierarchien und Vernunftgebrauch bei Prüfung von Schrift und Bekenntnis kam es zu Spannungen mit der lutherischen Spätorthodoxie, aber auch zum überkonfessionellen Dialog mit Aufklärern wie Basedow, Campe, Garve, Gedike, Resewitz, Semler, Spalding und Weiße, ja, sogar zum Wunsch und zur Denkbarkeit einer protestantischen Union, wie sie erst nach dem Reformationsjubiläum von 1817 in Preußen realisiert wurde.
"Reformation als Aufklärung" - so eine Kapitelüberschrift Kuhns – war kein reformiertes Spezifikum Zollikhofers, sondern zieht sich als roter Faden durch den Tagungsband.
In ihrer Einleitung geht Caroline Fischer zunächst auf den Begriff 'Intermedia' ein, der auf den Fluxuskünstler Dick Higgins zurückgehe und vor allem das Aufbrechen klassischer künstlerischer Ausdrucksmedien zugunsten neuer artistischer Erfahrungen und Gestaltungsräume bezeichne, die sich etwa schon in Duchamps 'ready-mades' anzeige. Zugleich sei Higgins' Begriff eine Entlehnung des britischen Romantikers T. S. Coleridge, wodurch ein spätestens seit der Romantik merklicher Wunsch nach Überschreitung künstlerisch-medialer Grenzen kenntlich werde. Zusammen mit dem nur wenig später durch Kristeva begründeten und von Genette systematisch ausgearbeiteten Begriff der Intertextualität seien somit die Grundlagen für den Begriff Intermedialität geschaffen, dessen Ursprung Fischer in einem Aufsatz des deutschen Slavisten Aage A. Hansen- Löve von 1983 verortet. Der Begriff der Intermedialität antworte damit auf die Notwendigkeit, neuen Medien und neuen Formen künstlerischer Gestaltung (z. B. happening) theoretisch gerecht zu werden. Angesichts eines inflationären und definitorisch oftmals unscharfen Gebrauchs von "Intermedialität" sollen die neun versammelten Beiträge eine präzisierende Arbeit am Begriff leisten und für künftige Arbeiten handhabbare Analysewerkzeuge bereitstellen.
Position gegen den Nationalsozialismus beziehende, erzählende und "engagierte Literatur" für Kinder und Jugendliche, von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zwischen 1933 und 1945 geschrieben und veröffentlicht, ist Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit von Julia Benner, die zugleich ihre Dissertationsschrift ist und 2015 mit dem Christian-GottlobHeyne-Preis 2015 ausgezeichnet wurde. Keine "bekehrende", sondern "bestärkende" Literatur ist die erzählende Kinder- und Jugendliteratur, um gleich eines der Forschungsergebnisse zu nennen. ...
Der Sammelband, der das innovative Konzept verfolgt, Beiträge von Studierenden mit denen von namhaften Fachwissenschaftlern zu vereinen, vesucht den Brückenschlag, "die bisher dominante Rezeption Endes als Schriftsteller" weiterzuverfolgen und dabei die mediale Aneignung in der Populärkultur zu fokussieren. Insgesamt werden somit die Felder des Biographischen, der Intertextualität und der Philosophie mit Blick auf die unterschiedlichen medialen Umsetzungen von Endes Œuvre betrachtet. In seiner Einführung zu Endes Leben konstatiert Tobias Kurwinkel, dass Ende weit mehr als nur der Autor seiner vielfach adaptierten Werke ist, sondern auch selbst als Filmkritiker und Drehbuchautor gearbeitet hat, und begründet dadurch plausibel den intermedialen Ansatz dieses Bandes. Susanne Kröber geht in ihrem bislang unveröffentlichten, leicht provokativen Interview mit Ende der Frage nach, ob der Wunschpunsch (1989) ein resignatives Konzept von Menschheit verfolge. ...
Daniel Stein und Jan-Noël Thon rücken in ihrem Sammelband die Theorie und Geschichte graphischer Narrative ("Graphic Narrative") in den Untersuchungsfokus, mit dem Ziel "[to] examine some of the more salient contexts and their effects on specific narrative affordances and limitations, conventions and innovations" (8). Dass sie dabei eine enorme Vielfalt an Gegenständen, über die auch keinesfalls Eindeutigkeit herrscht, aufrufen, deutet der Haupttitel bereits an: Vom Comic Strip bis zur Graphic Novel gibt es ein weites Spektrum an möglichen Formen des graphischen Erzählens, wobei etwa das Bilderbuch in den Studien noch gar nicht berücksichtigt worden ist. ...
Die öffentliche Wahrnehmung und der kulturelle Stellenwert von Comics haben sich im deutschsprachigen Raum im vergangenen Jahrzehnt grundlegend gewandelt. Das zeigt auch der Titel dieser Studie, in dem einerseits von "graphischem Erzählen" und andererseits von "Autorencomics" die Rede ist. Comics werden hier also selbstverständlich – und zu Recht – als eine mediale Erscheinungsform von Literatur betrachtet. Mit der Fokussierung auf das Thema Adoleszenz schließt die Arbeit an entsprechende Diskurse in der Kinder- und Jugendliteraturforschung und der Jugendsoziologie an, während die transmediale Narratologie als Analysewerkzeug eine Brücke zu literatur- und medienwissenschaftlichen Ansätzen baut. Damit ist das interdisziplinäre Feld umrissen, in welchem die Dissertation von Felix Giesa verortet ist. ...