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Die lutherische Reformation war nicht nur eine Reformation von Glauben und Leben, sondern auch eine solche von Tod und Sterben. Mit den Predigten Luthers bei den Begräbnisfeierlichkeiten für die sächsischen Kurfürsten Friedrich den Weisen (1525) und Johann den Beständigen (1532), der Predigt bei Luthers eigenem Begräbnis (1546) und den jeweils begleitenden biographischen orationes Philipp Melanchthons formte sich eine neue Gattung der Totenmemoria aus, die von den Wittenberger Theologiestudenten an ihre späteren Wirkungsorte getragen wurde. Sie selbst waren es dann, in ihrer Funktion als Prediger, die das neue Medium der Leichenpredigt zu ihrer eigenen Verortung in der frühneuzeitlichen Gesellschaft nutzten, indem sie die Gruppe der evangelischen Geistlichen, in der Gestalt des jeweils Verstorbenen, als nachahmenswertes Vorbild christlicher Tugend priesen und ihre Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt herausstellten. Das so gezeichnete Bild bringt nicht nur das Amtsverständnis zum Ausdruck, sondern wirft auch Licht auf die jeweiligen Zeitumstände, den Bildungsweg der Verstorbenen, ihre Berufung als Prediger, Heiratsstrategien, Kinder und deren Entwicklung, Zuständigkeitsverteilungen im Amt, gesundheitliche und andere Beschwerden, ihren seelsorgerlichen Einsatz, ihre konfessionelle Ausrichtung und schließlich das ritualisierte Sterben. Somit sind gedruckte Leichenpredigten eine vielseitig auswertbare Quelle zur frühneuzeitlichen Alltagskultur, insbesondere hinsichtlich der Bevölkerungsgruppe, die uns sowohl als deren Autoren, wie als Verstorbene gegenübertritt. Die lutherische Reichsstadt Frankfurt am Main, deren Geistliche sich zur gemeinsamen Beratung in einem „Predigerministerium“ zusammenfanden, bietet hier ein besonders lohnendes Untersuchungsfeld. Die gute Überlieferungslage, die Bedeutung Frankfurts im Alten Reich, wie auch das, gerade am Beginn der Reformationsepoche, spannungsreiche Miteinander von Rat und Predigern ermöglichen es, an ausgewählten Beispielen die Etablierung, das Selbstverständnis und die wechselnden theologischen Herausforderungen der mit der Reformation entstandenen neuen Sozialgruppe der evangelischen Geistlichkeit im Wandel dreier Jahrhunderte zu verfolgen.
Dieses Buch entstand aus einer Ausstellung, die anläßlich der Verabschiedung von Herrn Dr. Werner Wenzel, dem langjährigen Leiter der Abteilung Frankfurt, vom 19. März bis zum 17. April 1996 in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main zu sehen war. Vorwort: Die Sammlung Frankfurter Drucke (Signaturgruppe ,,N.libr.Ff.") der Abteilung Frankfurt der Stadt- und Universitätsbibliothek besteht aus über 2500 Bänden aus der Zeit von 1511 bis 1800. Dazu kommen noch einige hundert weitere alte Frankfurter Drucke in anderen Bestandsgruppen der Bibliothek. Einen Hinweis darauf, welcher Anteil der kompletten Frankfurter Buchproduktion der letzten 475 Jahre in der Stadt- und Universitätsbibliothek vorhanden ist, mögen folgende Erfahrungen geben: Bei der Bearbeitung von Antiquariats- und Auktionskatalogen konnten wir immer wieder feststellen, daß rund die Hälfte der angebotenen Frankturter Drucke bereits in unserem Bestand zu finden war. Man darf also wohl schätzen, daß um die dreißig bis zu fünzig Prozent aller in Frannkfurt am Main gedruckten Bücher in der Bibliothek archiviert sind. Bis vor wenigen Jahren konnte der Bestand auch durch antiquarische Ankäufe weiter ergänzt werden. Zur Zeit ist dies aus finanziellen Gründen leider nicht möglich. Als Nachweisinstrument für die Frankfurter Drucke existiert in der Abteilung Frankfurt ein "Katalog Frankfurter Drucke (1511-1945)", der außer einem alphabetischen Verfasserteil auch einen Druckerkatalog beinhaltet, in welchem man sich über die Produktion einzelner Drucker oder Verleger ein Bild machen kann. Hier findet man außer den Bestandsnachweisen der Stadt- und Universitätsbibliothek und der Senckenbergischen Bibliothek auch Hinweise auf Titel, welche nicht in der Bibliothek vorhanden sind, in den letzten Jahren aber antiquarisch angeboten wurden. Daneben befinden sich hier noch Spezialkarteien zu folgenden Themen: Sekundärliteratur zu Frankfurter Druckern und Verlegern, Frankfurter Notendruck, Frankfurter hebräische Drucke. Ein Versuch, Frankfurter Buchgeschichte durch hundert Beispiele darzustellen, ist natürlich ein bezweifelbares Unternehmen. Bei dieser kleinen Auswahl sollten nur einige, eigentlich zufällige, Einblicke geboten werden. So soll auch die Entscheidung fur diese 12 Drucker und Verleger keine Wertung von deren Bedeutung sein. Die Nichtberücksichtigung anderer Firmen soll ebensowenig eine Abwertung derselben bedeuten.
Der vorliegende Bericht beschreibt die Situation in der „offenen Drogenszene“ in Frankfurt am Main unter zwei Aspekten: zum einen im Hinblick auf die Veränderungen, die sich in zentralen Inhaltsbereichen wie der sozialen und gesundheitlichen Situation, dem Substanzkonsum und der Inanspruchnahme des Hilfesystems in den letzten Jahren gezeigt haben, zum zweiten im Hinblick auf die aktuelle Situation, wie sie sich in der „offenen Drogenszene“ Mitte des Jahres 2004 auf Grundlage der hier vorliegenden Daten darstellt.
"Der schönste Blick im Museum ist der aus dem Fenster" (Feldtagebuch 13.11.2002)
Diesen Kommentar hörte ich in einem der vielen Gespräche, die ich mit Künstlern oder künstlerisch ambitionierten Menschen im Laufe der letzten Jahre führte. Er verweist auf die Beziehung zwischen einem Museum und seiner Umgebung. Schon als Kind bin ich mit ins Museum genommen worden. In der Berliner Akademie der Künste faszinierte mich damals die Weitläufigkeit der Innenräume und die Klanginstallationen einer Ausstellung mindestens ebenso wie der Innenhof, wo man unter freiem Himmel die Goldfische im Teich beobachten konnte. Später dann war ich begeistert angesichts des Blicks durch die Uhr des Pariser Musée d’Orsay auf die französische Metropole. Wenn ich an Museen denke, denke ich an Paris. ...
In Frankfurt gibt es große und kleine Bibliotheken. Neben den bekannten Häusern, wie der der Deutschen Nationalbibliothek, der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg oder der Stadtbücherei bietet die Stadt aber auch viele kleine Institutionen mit speziellen Sammelschwerpunkten. Für Informationssuchende haben wir 35 Bibliotheken übersichtlich zusammengestellt. ...
Im Mittelpunkt magnetischer Momente : Frankfurt führt das europäische Zentrum für Kernspinresonanz
(2006)
Die Kernspinresonanz (NMR) ist ein Phänomen, das einen präzisen Blick in das Innere der Materie erlaubt. Für Chemiker und Biologen hat ihre Messung im Laufe der vergangenen 50 Jahre immer mehr Bedeutung gewonnen. Die analytische Präzision hat ihren Preis: Ein hochauflösendes NMR-Spektrometer kostet 6,4 Millionen Euro. Auch deshalb haben sich fünf europäische NMR-Zentren jetzt zu einem Großforschungsverbund zusammengeschlossen; unter Federführung Frankfurts und gefördert von der Europäischen Union – damit die Spitzenstellung Europas auf dem Gebiet der NMR-Forschung erhalten und ausgebaut werden kann.