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Die Fibel, das zeigt die gewiß nicht affirmativ gemeinte Lehrlingslektion überdeutlich, muß an die sozialen Erfahrungen der Kinder anknüpfen, um einmal Motivationen schaffen für das Lesenlernen, wozu am Ende des ersten Schuljahres bereits das "weiterführende" Lesen gehört; davon jedoch nicht abzutrennen ist das erzieherische Ziel, dem das Lesen vom ersten Schultag an verpflichtet sein sollte: die sozialen Erfahrungen der Kinder in ihrer gesellschaftlichen Verursachung aufklären zu helfen. Vor dieser generellen Forderung, der viele Fibelherausgeber zustimmen werden, erweisen sich neuere Fibeln insgesamt als in hohem Maße reformbedürftig, auch wenn hier und da schon erfreuliche Reformtendenzen wahrnehmbar sind. Einige Beobachtungen, die direkt Gegenstand der Analyse waren oder nur am Rande notiert wurden, lassen sich am Ende dieser Arbeit - zumindest als Hypothesen für die weitere Diskussion - generalisieren. Fibeln, von der Lesebuchdiskussion nicht berücksichtigt, wurden von dieser dennoch mitbeeinflußt. Die kindliche Umwelt, breit gefächert in die verschiedenen Aktionsbereiche, ist längst zentraler Gegenstand neuerer Fibeln. Die zivilisatorisch veralteten Texte und Illustrationen mit der Mutter am Waschzuber und dem Sämann mit der Säschüssel über der Schulter sind verschwunden bzw. ersetzt durch modernisierte; d. h. aber auch, daß Waschtag und Landarbeit, um bei den genannten Beispielen zu bleiben, noch vielfach Gegenstand von Fibellektionen sind, auch wenn sie in ihrer Bedeutung für die Erfahrungswelt der meisten Kinder gewiß keine Priorität mehr besitzen. Daraus folgt für viele Fibeln nach der Phase der technologischen Modernisierung der alten Inhalte die Notwendigkeit, die Relevanz dieser Inhalte für Sechs/Siebenjährige zu überprüfen. Aber auch dieser Prozeß, der in vollem Gange ist, betrifft noch nicht den Punkt einer Fibelreform, da sich auch bei einer konsequenten Berücksichtigung von Themenbereichen aus der kindlichen Umwelt deren Konfliktzonen aussparen lassen. Genau dieses Verfahren aber provoziert den entscheidenden Vorbehalt auch noch gegen fast neueren Fibeln, in denen wichtige, weil erfahrungsträchtige kindliche Spiel- und Aktionsräume beschrieben werden, ohne daß die dabei auftretenden individuellen, altersbedingten oder durch gesellschaftliche Verhältnisse verursachte Konflikte Berücksichtigung fänden. So entsteht weiterhin das unwahre Bild einer heilen Welt, in der Kinder durchweg eine liebevolle, fleißige Mutter haben und ab und an auch einen netten Vater; in der heiter, ohne Zank und Verdruß, mit Puppen und Eisenbahnen gespielt, in der gesungen, gerodelt und gebadet wird. Verschwiegen werden all die üblen Erfahrungen die Kinder machen müssen: mit ihren Spielsachen, die, kaum benutzt, kaputt gehen; mit anderen Kindern, die aggressiv sind und nicht spielen können; mit ihren Eltern, die geschieden sind, sich längst hätten trennen sollen oder einfach nur normal sind, was schon schlimm genug sein kann; mit Eltern, die ihre Arbeit ruiniert, die nervös, mürrisch oder brutal sind; mit Wohnungen, die keinen Spielraum bieten; mit Hinterhöfen, Vorgärten, Grünanlagen und Straßen, die verboten sind; mit Spielplätzen, die weit weg, zu klein oder von pedantischen Rentnern bewacht werden; mit Schulen, die all das nicht kümmert und darum vielen Kindern verhaßt oder sterbenslangweilig sind usw. Fibelherausgeber, die bereit sind, die kindlichen Bedürfnisse, die sich in solchen negativen Erfahrungen anmelden, in Texten und Illustrationen zu vertreten, müssen auch berücksichtigen, daß die landläufigen Vorstellungen von kindlicher Umwelt bisher geprägt waren von der Umwelt der Mittelschicht Es wäre zwar ein Fortschritt und in gewissem Umfang auch im Interesse aller Kinder, wenn wenigstens, wie das in "Wunderbare Sachen" in einer Reihe von Lektionen konsequent geschieht, Konflikte von Mittelschichtkindern dargestellt würden, auf die Dauer aber ist nicht zu verantworten, all jene Konfliktzonen zu vermeiden, die für Kinder dadurch entstehen oder als besonders schlimm empfunden werden, weil die Eltern zu den gesellschaftlich Benachteiligten gehören. So können beispielsweise Kinder aus der Mittelschicht, wenn sie in der Großstadt außerhalb der Wohnung etwas unternehmen wollen, genau so übel dran sein wie Arbeiterkinder; aber zum einen leben sie für gewöhnlich in geräumigen Wohnungen und/oder ihre Eltern haben am Wochenende und in den Ferien mehr Möglichkeiten, den kindlichen Spiel- und Erfahrungsraum auszuweiten und wissen im allgemeinen mehr darüber, wie notwendig dies für die Entwicklung der Kinder ist. Oder ein anderes Beispiel: die Erfahrungen, die Kinder mit ihren Vätern am Feierabend machen, sind sehr unterschiedlich; auch wenn der leitende Angestellte von seiner Arbeit ähnlich frustriert sein kann wie ein Akkordarbeiter, so hat er im allgemeinen in seiner langen Schulzeit so viel lernen können, daß er dies nicht ausgerechnet seiner Frau und seinen Kindern heimzahlen sollte. Es kann nicht darum gehen, nach den harmlosen, weil konfliktfreien Fibeln für Mittelschichtkinder, mit Eigenheim, Garten und anderen Wohlstandsattributen, nun weniger harmlose für Arbeiterkinder zu produzieren, in denen, ohne Umschweife und unabhängig vom Bewußtseinsstand der Eltern, Schulanfängern die gesellschaftlichen Widersprüche vor Augen geführt werden. Wichtig für eine inhaltliche Revision der Fibel wird vielmehr sein, die sozialen Erfahrungen der Kinder insgesamt ernst zu nehmen, die negativen nicht einfach auszusparen und darüber hinaus auch Konflikte zu behandeln, die für Kinder materiell benachteiligter Eltern besonders schmerzlich sind. Basis solcher Reformen müssen in jedem Falle die sozialen Erfahrungen der Kinder sein; denn nur so kann die Gefahr von Indoktrination vermieden werden, die auch dort gegeben ist, wo über die Köpfe von Kindern hinweg Aufklärung betrieben wird. Für inhaltliche Reformen dieser Art gibt es in einigen Fibeln bescheidene Ansätze - mehr noch nicht.
Passionsspiel und geistliche Malerei als Instrumente der Judenhetze in Frankfurt am Main um 1500
(1984)
Wer 1784, nur fünf Jahre vor der großen Revolution und mitten in der großen Bewegung der Aufklärung, zu Christian Gottlieb Jöckers Allgemeinem Gelehrten-Lexicon mit Fortsetzungen und Ergänzungen von Johann Christoph Adelung griff, konnte unter dem Buchstaben C folgenden Eintrag finden: "Cäsar, (Johnnes Baptista,) Syndicus zu Frankfurt um Main, legte aber sein Amt nieder, wegen des damahligen Judentumults. Er hat unter dem Namen Vespasiani Rechtani den Judenspiegel drucken lassen, und die Judenbadstube angehängt, worin er erwiesen daß die Juden höchst schädliche blutsaugende Thiere und Verräther des Vaterlandes und gar nicht zu gedulden seyn ...". Der doppeldeutige Anschluß hat schon seinen Sinn, denn nicht nur in seinem Judenspiegel "beweist" Cäsar die Minderwertigkeit und Schädlichkeit der Juden, sondern vor allem mit seinem Wiederabdruck von "Der Juden badstub. Ein anzeygung jrer manigfeltigen schedlichen hendeI zuo Warnung allen Christen/jren trieglichen listigkeyten zuo entweychen vnd zuo uermeyden", die 1535 zum ersten Mal im Druck erschienen war. Es bedurfte auch fast 250 Jahre später keines erklärenden Hinweises, was mit diesem Wort "Judenbadstube" gemeint sei - offenbar konnte Adelung noch immer darauf vertrauen, daß des bis heute unbekannten Philips von Allendorf dingallegorische Ausdeutung der Abläufe in einer spätmittelalterlichen Badestube jedem Gebildeten, der in seinem Lexicon Rat suchte, bekannt war. Diese Tatsache allerdings bedarf der Erklärung....
Am Ende des zweiten Jahrtausends wie am Ende des ersten sind die Menschen von eschatologischen Vorstellungen beunruhigt und fasziniert zugleich. Der Tod wird wieder entindividualisiert und mir Vorliebe im traditionellen Bild des Totentanzes und des tanzenden Todes ausgedrückt. Dies hat auch Auswirkungen auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Thema, die in den letzten Jahren intensiviert wurde. Einige der neueren Arbeiten zu den spätmittelalterlichen Totentänzen und zur Geschichte ihrer produktiven Rezeption werden hier vorgestellt und im Kontext der Traditionsforschung diskutiert.
Der Golem, so wie er in der jüdischen Tradition lebendig ist, zeichnet sich durch Merkmale aus, die in der Meyrinkschen Bearbeitung wiederkehren. Zunächst ist es das Verhältnis des Schöpfers zum Geschöpf, das im Akt der Schöpfung eines Golem zelebriert wird: In der Erschaffung des Golem wird der Mensch, das Geschöpf Gottes, selbst zum Schöpfer und partizipiert so am göttlichen Sein. Dieser Schöpfungsakt kehrt eine Spaltung hervor, die im "Golem" in dem Motiv des Doppelgängers pointiert wird: Das Geschöpf kann Schöpfer sein. Wie wir im ersten Kapitel sehen werden ist von besonderem Interesse am Akt der Golemerschaffung die Rolle, die die Sprache dabei spielt. Die mittelalterlichen Rituale, die sich um die Golemschöpfung bilden, sind hervorgebracht durch eine "linguistische Technik", durch Rezitationen von Permutationen des hebräischen Alphabets. Die Rolle der Sprache im Ritual sowie die kabbalistische Sprachauffassung läßt als eine mögliche Interpretation der Golemschöpfung zu, daß in diesem Ritual die Einführung des Menschen in die Sprache inszeniert wird: Golem, das Unfertige, kommt durch symbolische Operationen zum Sein, wie das nichtsprechende Menschenwesen, das auf besondere Art "golem" ist, durch die symbolische Ordnung zum Subjekt wird. Vor allem im letzten Kapitel werden wir im Zusammenhang mit der strukturalen Psychoanalyse untersuchen, inwieweit der Golem in Meyrinks Darstellung, Züge dieses zur Sprachekommens trägt. Die genuine Spaltung des Subjekts, die sich im Doppelgänger widerspiegelt, und die Wiederholung, als Wieder-Holung vergessener Geschichte und als ein Mittel zur vollen Präsenz, zum Sein ohne den Mangel zu kommen, wird hierbei besonders berücksichtigt und als ein Effekt von Sprachlichkeit verstanden. Die Darstellung der literarischen Rezeption des Stoffes ergänzt den religionsgeschichtlichen Überblick und beide gemeinsam bilden den Hintergrund für eine vorläufige Einschätzung von Meyrinks "Golem". Die Biographie Meyrinks stellt in wesentlichen Zügen Meyrinks Werdegang als Literat und Okkultist und die Entstehungsgeschichte des "Golem" dar. Dabei ist es eine Besonderheit von Meyrinks Entwicklung als Literat, nämlich die Tatsache, daß seine literarischen Anfänge in mündlicher Erzählung von Geschichten liegen, der hierbei besonderes Interesse gilt. Die wechselseitige Abhängigkeit von Erzählen und Erzählsituation beim mündlichen Erzählen enthält ein Moment von literarischer Beeinflussung der Lebenswelt: Das Erzählen ist geprägt von der Erzählsituation, die es selbst im Erzählen gestaltet. Eine Eigenart seines Schreibens, das "Schreiben unter Diktat", eine Art von "écriture automatique", und sein Literaturverständnis, sein Vertrauen in die Macht des Wortes, weist im biographischen Teil voraus auf den Aspekt der Wirkung von Literatur auf die Lebenswirklichkeit des Lesers, die den Abschluß des dritten Kapitels, der Untersuchung des Rahmens, bildet. In diesem Kapitel wenden wir verschiedene Theorien des Rahmens auf Meyrinks Roman an, um jeweils verschiedene Aspekte am "Golem" deutlich zu machen. Zuletzt führen wir ein eigenes Modell, das Moebiusband, ein, um die Struktur von Rahmen- und Binnenerzählung als ein Phänomen der Grenze und des Übergangs zu verdeutlichen. Diese Grenze - im Rückgriff auf Bohrers Diktum vom "Schein in der Kunst als ihre Grenze" - gemeinsam mit einigen Passagen des "Golem", in denen die Fiktion selbstreflexiv wird, läßt diesen Roman als Dichtung über Dichtung erscheinen. Dieser letzte Aspekt wird im vierten Kapitel vertiefend ausgeführt. Es sind dort im wesentlichen zwei Unterscheidungen von Norbert Reichel: "Das Motiv des Felsenmenschen" und "Die Sehn-Sucht nach dem Fortschritt zur Ruhe", die das begriffliche Instrumentarium für die Untersuchung der Bedeutung des Gettos, der Isolation, den Räumen und der Flucht ins Überhistorische zur Verfügung stellt. Beide Unterscheidungen charakterisieren dabei die besondere Situation des Dichters im bürgerlichen Zeitalter und dessen Reflex auf seine soziale Umwelt, der durch die Momente des Rückzugs und der Re-Aristokratisierung geprägt ist. Der Golem, so wie Meyrink ihn darstellt, hat eine besondere Eigenart: Seine Erscheinung ist abhängig von dem Gegenüber, dem er begegnet. Er begegnet Zwakh wie ein Gespenst; die Frau des Kabbalisten Hillel wiederum meint im Golem ihre eigene Seele erblickt zu haben; der Masse der Gettobewohner ist der Golem ein Wesen, das verschwindet, je mehr es auf die Betrachter zukommt, je mehr es sich nähert; Pernath schließlich begegnet der Golem in sich wandelnder Gestalt und erscheint als Katalysator einer geistigen Entwicklung. Nicht anders geht es dem Interpreten, dessen Blick eingeschränkt - eingeschränkt und gleichzeitig geschärft - ist durch die Fragen, die er an den Text stellt. "Der Golem" erscheint in jeweils verschiedener Hinsicht. Was wir für dieses Mal außerhalb des Blickfelds gelassen haben, sind die mystischen und okkultistischen Elemente, die Möglichkeit, den "Golem" als esoterische Fabel zu lesen. Einzig der Schluß dieser Arbeit eröffnet einen Zugang in dieser Hinsicht.
In this paper I show that Clitic Climbing (CC) in Spanish and Long Scrambling (LS) in German (and Polish) are (im-)possible out of the same environments. For an explanation of this fact I propose a feature-oriented analysis of incorporation phenomena. The idea is that restructuring is a phenomenon of syntactic incorporation. In German and Polish, Agro incorporates covertly into the matrix clause and licenses LS out of the infinitival into the matrix clause. Similarily the clitic in Spanish, which is analysed as an Agro-head, incorporates into the matrix clause. I argue that this movement is necessary for reasons of feature-checking, i. e. for checking of an [+R]- or Restructuring-feature. In section 2 I discuss several differences between CC and LS. For example, the proposed analysis correctly predicts that clitics in contrast to scrambled phrases are subject to several serialization restrictions. Throughout the paper I use the term restructuring only in a descriptive sense, in order to describe the phenomenon in question.
Margarete Steffin blieb es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, versagt, ihr eigenes literarisches Werk zu Lebzeiten veröffentlicht zu sehen. Im Dezember 1936 druckte die Zeitschrift Das Wort das Lied des Schiffsjungen aus ihrem Theaterstück für Kinder Wenn er einen Engel hätte, im Juli des folgenden Jahres folgte ein Abdruck des zweiten Bildes dieses Stücks in der Internationalen Literatur. Ferner erschien im Monatsheft des Deutschen Hauses Agra Die Terrasse ein Reisebericht von ihr über das Sanatoriumsleben auf der Halbinsel Krim. Jedoch gelang es ihr trotz intensiver Bemühungen nicht, weitere literarische Texte zu publizieren...
Plus de la moitié des Européens de l’U.E. parlent une langue romane comme langue maternelle. Parmi les autres Européens, l’apprentissage de langues romanes comme langue étrangère est très fréquent, il n’est dépassé que par l’anglais: Une «Romanophonie» pourrait s’appuyer donc sur une base large, tandis que ses valeurs intercompréhensives ne sont pas encore suffisamment mises à la disposition d’un publique européen. Au contraire: les nations créent de plus en plus des barrières entre les langues romanes en institutionnalisant les différences et non pas ce qu’elles ont en commun. En Allemagne où l’on trouve encore la philologie romane (Romanische Philologie) comme unité d’études on peut observer en même temps une tendance vers une spécialisation en études unilingues (Einzelphilologien). Un tel séparatisme linguistique à l’intérieur d’une seule famille renonce aux avantages intercommunicatifs et intercompréhensifs offerts par les langues romanes. Le phénomène de l’intercompréhension est largement connu, pas seulement parmi les romanistes. C’est le résultat d’une tradition de l’écrit et d’un héritage culturel - une partie importante de l’unité intellectuelle du continent européen - qui rend les langues romanes si accessibles. ...
Das Neldophon gehört mittlerweile zum internationalen Wortschatz Europas. Neldophonieren ist heute alltägliche Praxis. Die Globalisierung des ausgehenden zweiten Jahrtausends setzt die Entwicklung der Neldophonie voraus, um idealtypisch in naher Zukunft von jedem Punkt der Erde aus mit jedem beliebigen anderen Punkt in neldophonischer Verbindung zu sein. Eurosemantische Gemeinsamkeiten des Neldophonierens und die außersprachliche Partizipiation an der entsprechenden Technologie erleichterten die Akzeptanz des Terminus in den romanischen (und anderen) Sprachen Europas und der Welt trotz des Unikalmorphems Neldo-(vergleichbar mit Him- und Brom- in Him-, bzw. Brombeere) in Verbindung mit dem ansonsten global in verschiedenen Graphien verbreiteten Restmorphem -phon. Wörter haben ihre Geschichte. Der Ausdruck läßt sich auf seinen etymologischen Entstehungsort, den Congrés Europeu sobre Planificació Lingüística (Barcelona 9.-10. November 1995) zurückführen, andem auch der Gründer der FFM teilnahm. Offensichtlich wurde der Terminus hier in internationaler Umgebung erstmalig geprägt und sogleich panromanisch umgesetzt. Die barceloniner Gastgeber sprachen von neldòfon, während hingegen die wenigen Hispanophonen neldófono bevorzugten. Das Verbum neldofonar ist in der Zwischenzeit auch im Portugiesischen belegt, die Académie française wird sich kaum einer Äußerung enthalten können, ob neldophoner oder neldofoner (da offensichtlich im katalanischen Sprachbereich entstanden) die normgerechte Graphie repräsentiere, während Italien den europäischen Neologismus seit dem Herbst 1995 bereits kennt (chiamami più tardi al neldefono) und - zu Recht? - das etymologische ius primi loci beansprucht. In Rumänien erhielt das Verb eine systemimanente Stammerweiterung (Petre neldofoneazã mult) seit 1996. Nach zuverlässigen Quellen (Jernudd 1995) trat der Terminus Ende 1995 in seiner englischen Variante in Honkong in Kontakt mit dem Kantonesischen. Sein Überleben scheint jedoch hier (nach 1997) insbesondere wegen der phonologischen Problematik des liquiden Auslauts der Silbe nel- und diverser noch zu erwartender sprachpolitischer Konflikte nicht gesichert. Da die europäischen Neldophone in USA noch nicht funktionieren, ist eine gewisse Skepsis für den terminologischen Siegeszug der Neldophonie im Amerikanischen Englisch nicht unangebracht. ...
Der Weltfrieden hängt heute mehr denn je von der Kommunikation zwischen den Menschen unterschiedlichster Kulturen ab. Jenseits der Dialoge des Westens und Ostens, des Nordens und Südens liegt das Dynamit von interkulturellen Konflikten. Obgleich zumeist lokal begrenzt, zerreißen sie mit ihrer Sprengkraft Blöcke. Kriege, Entkolonialisierungskämpfe, ökologische und soziale Krisen können ab dem 20. Jahrhundert unversehens ein globales Ausmaß annehmen. ...
Die vorliegende Untersuchung vergleicht den politischen Sprachgebrauch von CDU, SPD, Bündnis90/DIE GRÜNEN sowie deren Jugendorganisationen während der 13. Wahlperiode (1994-1998). Unter Verwendung einer computergestützten Textanalysemethode wird dazu ein Textcorpus, bestehend aus 18 parteiprogrammatischen Äußerungen, auf sprachliche Strategien der Persuation und Verhaltensteuerung hin untersucht. Im Kern der Untersuchung steht die Frage, welche sprachlichen Werkzeuge Parteien verwenden, um die Wahlentscheidung junger Wähler und Erstwähler zu beeinflussen. So können Modalverben auf appellative Strukuren verweisen, Konjunktionen (aber , dennoch) ein Indiz für eine dogmatische Denkweise sein, Personal- und Possesivpronomen über Distanziertheit, Verbundenheit und den Gruppenbezug Auskunft erteilen. Inhaltliche Nähe zu den zentralen Problemfelder der Jugendlichen erhebt der Vergleich mit den Ergebnissen der 12. Shell-Jugendstudie des Jahres 1997.
Eine wichtige Erkenntnis der modernen Linguistik ist, daß der synchrone Zustand einer Sprache das Resultat der komplexen Interaktion von universalen Prinzipien natürlicher Sprache und bestimmten historischen Entwicklungen darstellt. Aus dieser Sicht kann die Untersuchung sprachlichen Wandels Hinweise auf den Einfluß genereller Prinzipien liefern und dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über die Struktur menschlicher Sprache und Sprachfähigkeit zu gewinnen. Die Einsicht, daß historische Daten wichtige Informationen enthalten, die sich einer rein synchronen Betrachtung nicht erschließen können, hat in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, daß die Untersuchung diachroner Aspekte auch in der generativen Syntaxforschung einen erheblichen Aufschwung erlebt hat. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zu diesem Forschungsprogramm. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die historische Entwicklung des sogenannten "Verbzweit-Phänomens" in den germanischen Sprachen unter besonderer Berücksichtigung des Englischen und Deutschen.1 Der Begriff "V/2" bezeichnet eine syntaktische Gemeinsamkeit der germanischen Sprachen, die sich darin äußert, daß das finite Verb im Hauptsatz mit wenigen Ausnahmen stets die zweite Position im Satzgefüge einnimmt. Die sich anschließende Untersuchung stellt eine Kombination aus historisch-synchroner und diachroner Perspektive dar: Zum einen soll der Versuch unternommen werden, deskriptive Generalisierungen für unterschiedliche Stadien des V/2- Phänomens in bestimmten, historisch attestierten Formen des Germanischen zu formulieren und auf dieser Basis eine adäquate theoretische Analyse zu ermitteln. Zum anderen soll für die Sprachgeschichte des Deutschen und Englischen gezeigt werden, wie sich die Entwicklung von einem V/2-Stadium zum nächsten vollzogen hat. Im Mittelpunkt der historisch-synchronen Untersuchung werden die V/2- Eigenschaften des Altenglischen (Ae.) und Althochdeutschen (Ahd.) stehen, die systematisch von den Wortstellungsmustern der modernen V/2-Sprachen abweichen. In diesem Zusammenhang soll gezeigt werden, daß für das Ae. und Ahd. eine einheitliche Analyse anzustreben ist, die eine Form von residualem V/2 als historischen Kern des V/2-Phänomens identifiziert. Diese historisch-synchronen Übereinstimmungen sind der Ausgangspunkt für eine diachrone Untersuchung der Entwicklung unterschiedlicher typologischer Varianten des V/2-Phänomens, die im Deutschen zu obligatorischem V/2 in allen deklarativen Hauptsätzen führte, während im Englischen eine Reduzierung der V/2-Stellung auf bestimmte syntaktische Konstruktionen erfolgte. Bevor ich eine Übersicht über den Inhalt der einzelnen Kapitel gebe, möchte ich einige elementare Probleme aufzeigen sowie konzeptuelle Prämissen erläutern, die im Zusammenhang mit einer historisch-synchronen bzw. diachronen Untersuchung von Bedeutung sind.
Internet und Sprachenlernen
(1998)
Begriffe wie „Datenautobahn“, „Informationsgesellschaft“, „globales Dorf“, „cyberspace“ und „virtual community“ sind allgegenwärtig und deuten auf die umgreifenden Veränderungen hin, die die neuen Informationstechnologien vor allem seit Beginn der 90er Jahre mit sich gebracht haben. Die weltweiten Computernetze ermöglichen in nie zuvor dagewesenem Ausmaß Informationsaustausch und Kommunikation zwischen Menschen in allen Teilen der Welt - und das in Sekundenschnelle. Wir stehen also „mitten in einer technologischen Revolution, die unsere Welt nachhaltiger verändern wird, als es die industrielle Revolution Ende des 19. Jahrhunderts getan hat“ (Kleinschroth 1996, S.11). Auch ein anderer Vergleich wird häufig gezogen: „Die Veränderungen, die sich hier anbahnen, könnten sich mit jenen messen, die die Erfindung des Buchdrucks mit sich gebracht hat“ (Maier/Wildberger 1995, S.181). Diese Entwicklung hat natürlich auch weitreichende Konsequenzen für den Bildungsbereich und wird daher von Pädagogen je nach Standpunkt mit Sorge oder überschwenglicher Euphorie betrachtet. Welche Möglichkeiten bietet das Internet nun also wirklich? Vor allem für den Bereich des Fremdsprachenlernens erscheint ein „Näherrücken“ der Welt als virtuelle Gemeinschaft im „globalen Dorf“ als vorteilhaft, ergeben sich doch völlig neue Kommunikationsmöglichkeiten. Auch der Zugriff auf authentisches fremdsprachliches Material ist leichter, schneller und oft auch billiger geworden, und für den Bereich des Fernlernens ergeben sich durch die weltweite Computervernetzung ganz neue Perspektiven. Dem gegenüber stehen aber auch Nachteile und Probleme beim Einsatz der neuen Technologien, und zwar sowohl didaktische als auch technische. In diesem Zusammenhang taucht daher auch die Wichtigkeit der Vermittlung von „computer literacy“ und informationstechnologischer Bildung auf, denn vor allem in der Zukunft wird es immer wichtiger werden, in der Informations- und Wissensgesellschaft mitreden zu können. (Sprachen-) Lernen über das Internet hat also viele Facetten, allerdings herrscht oftmals noch Unklarheit und Unwissenheit über das Potential dieses neuen Mediums. In dieser Arbeit soll daher untersucht werden, inwieweit sich das Internet zum Lernen und Üben von Fremdsprachen eignet, welche Probleme sich ergeben können und wie das Internet in Schule und Erwachsenenbildung bereits genutzt wird bzw. genutzt werden kann. Im ersten Kapitel wird das Medium Internet vorgestellt, wobei zunächst kurz auf dessen Geschichte und die technischen Grundlagen eingegangen werden soll. Es folgt eine Darstellung der Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Internetdienste, und zwar sowohl für das individuelle Lernen als auch für den Gruppenunterricht. Eine zusammenfassende Beschreibung der Vor- und Nachteile des Mediums Internet für das Fremdsprachenlernen schließt das erste Kapitel ab. Das zweite Kapitel beschäftigt sich dann mit dem Einsatz des Internet im schulischen Sprachunterricht, es werden u.a. konkrete E-Mail- und WWW-Projekte, die im Englischunterricht durchgeführt werden können, beschrieben sowie Erfolge und Probleme aus der Praxis dargestellt. Das dritte Kapitel geht auf die Möglichkeiten in der Erwachsenenbildung und im Fernunterricht ein, hier stehen die Aktivitäten von Volkshochschulen und privaten Sprachenschulen im Vordergrund. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten Schlußfolgerungen noch einmal zusammengefaßt. Der Anhang enthält zusätzlich Computerausdrucke von einigen im Text erwähnten Webseiten und Ressourcen aus dem Internet. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß in der Arbeit zwar die Einsatzmöglichkeiten des Internet für das Sprachenlernen im allgemeinen dargestellt werden sollen, sich die meisten praktischen Beispiele jedoch auf die englische Sprache beziehen. Diese Eingrenzung war nötig, da sonst der Aufwand den Rahmen dieser Arbeit gesprengt hätte. Nichtsdestotrotz habe ich mich bemüht, Verweise auf andere Sprachen miteinzubeziehen, denn auch wenn die „Verkehrssprache“ des Internet das Englische ist, gibt es Ressourcen und Kommunikationsmöglichkeiten in fast jeder anderen Sprache. Im übrigen lassen sich ohnehin Aussagen und Vorschläge, die sich auf das Lernen der englischen Sprache beziehen, meist problemlos auf andere Sprachen übertragen.
In den bislang veröffentlichten literaturwissenschaftlichen Arbeiten zum Geldmotiv dominiert zumeist das "Entfremdungsparadigma". Das Geld wird aus soziologischer und philosophischer Perspektive als ein Motor des sozialen Wandels betrachtet, durch den soziale Beziehungen entfremdet, entmenschlicht und versachlicht werden. Bei der Lektüre dieser Arbeiten hat man zumeist den Eindruck, dass das Geld als eine Macht erscheint, die ihre Gestalt im Verlauf des 19. Jahrhunderts nicht verändert hat, die zwar scharf kritisiert worden ist, jedoch nicht im geringsten hat "gebrochen" werden können. Die vorliegende Arbeit geht hingegen davon aus, dass in literarisch gestalteten Geldmotiven nicht nur ein Aufbegehren gegen das Geld gestaltet ist, sondern dass Schriftsteller mit literarischen Werken auch an sozialen Kämpfen um die Aneignung von Geld und um den Wandel seiner Zirkulationsrichtung partizipiert haben. Während des 19. Jahrhunderts entfaltet sich ein Prozeß, der als Desillusionierung des utopischen Liberalismus bezeichnen wird. Unter "utopischer Liberalismus" wird die sich im 18. Jahrhundert formierende Doktrin verstanden, nach der es genüge, das Geld aus seinen feudalen Fesseln zu befreien, um eine sich selbst regulierenden ökonomische und soziale Prosperitätsbewegung in Gang zu setzen. Man schreibt dem ohne Schranken unreguliert zirkulierenden Geld eine soziale Harmonie herstellende gesellschaftsverändernde Kraft zu. Geld erscheint als die Verkörperung der Vernunft. Die in der vorliegenden Arbeit behandelten Autoren und Werke (Balzac, Daumier, Jarry, Vallès, Zola und andere) stellen im 19. Jahrhundert diese Sicht auf das Geld in Frage. Sie stellen dar, welche Auswirkungen die deregulierte Geldzirkulation im 19. Jahrhundert hat. Sie greifen Reformvorschläge ihrer Zeitgenossen auf, die Konzepte zu einer Regulierung der Geldzirkulation entworfen haben und sie entwickeln diese in literarischen Texten weiter. Die Wirtschaftsgeschichte Frankreichs zeigt, dass diese Gegenentwürfe einer Regulierung des Geldes erfolgreich gewesen sind. Die Geldzirkulationsspäre, die Finanzwelt und damit auch das Geld haben ihre Form im 19. Jahrhundert verändert. In der Restauration ist das unproduktive Geldkapital, das vor allem in Staatsrenten angelegt wird, die das politische und ökonomische Leben bestimmende Form des Geldes. Die Gewinne der Kapitalanleger und der Haute Banque, die die Staatsrenten profitabel verwaltet, werden finanziert, indem das Restaurationsregime und auch die Julimonarchie stetig sich verteuernde Steuern auf Konsumgüter erhebt. Den Schaden tragen das produzierende Bürgertum und die unteren Bevölkerungsschichten. Zwischen dem Beginn der Julimonarchie und der Blütephase des Second Empire gelingt es dem industriellen Bürgertum jedoch, die Geldzirkulation in ihrem Interesse zu regulieren. In der Dritten Republik führt dieser Wandel der Geldzirkulation zu einer Überakkumulation von Profiten, die dann in die Epoche des französischen Kapitalexports mündet. Frankreich wird zum Weltbankier, exportiert Geldkapital und importiert ausländische Staatsanleihen mit häufig sehr unsicherer Wertdeckung. Geld wird mehr und mehr zu einem auch fiktiven Wertzeichen. In der Arbeit wird in den unterschiedlichen sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Epochen exemplarisch belegt, welche konkreten Stellungnahmen zur Frage einer notwendigen Regulierung der Macht des Geldes in der Literatur zu finden sind.
Für Romanisten ist Interkomprehension seit der Begründung ihrer Disziplin ein Anliegen, für romanischsprachige Menschen ist sie meist ein persönliches Erlebnis der partiellen Entdeckung, vor 1500 Jahren war sie alltägliche Realität. Es geht um die Fähigkeit, in einer Gruppe von Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung haben, kommunizieren zu können.
Läßt man die Problematik der bei dieser Aussage verwendeten Ausdrücke außer Betracht und schränkt den Blickwinkel auf die Gruppe der romanischen Sprachen ein, so lassen sich eine Reihe von Aussagen über Interkomprehension machen.
Daß zwischen dem sechsten und achten Jahrhundert, also während der protoromanischen Phase, Interkomprehension zwischen entfernten Gegenden des niedergegangen Imperium Romanum möglich war, ist unstrittig, freilich gab es keine außersprachlichen Gründe, die das Faktum Interkomprehension in den Vordergrund hätten rücken können. Die einzig übriggebliebene Zentralmacht Kirche benutzte ihr eigenes Latein. ...