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Zu bedenken ist, daß nur die Literatur zwischen 1750 und 1806 jene Höhe erreicht, die es gestattet, von der Epoche prägender Kraft der Klassik zu reden. Die Künste unterliegen dem Gesetz des Ungleichzeitigen. Die deutsche bildende Kunst des Klassizismus ist im Verhältnis zur Literatur von geringerer Qualität. Annäherungen an Inhalt und künstlerische Qualität des Werkes von Tischbein sind daher auch auf diesen Vergleich hinzu überprüfen. Die Frage entsteht: Wieso kann ein Werk der bildenden Kunst, die sich nicht auf der Höhe der literarischen Klassik bewegt, das "Ereignis Weimar" so prägnant um- und beschreiben, daß es bis heute als ein Hauptwerk dieser Epoche gilt? - "Goethe in der Campagna" ist geprägt von einer Auffassung vom Dichter, die wir vom Maler Johann Heinrich Tischbein vor Augen geführt bekommen. Es handelt sich dabei um eine Interpretation von Goethes Persönlichkeit aus erster Hand.
Rezension zu Robert Stockhammer: Kartierung der Erde. Macht und Lust in Karten und Literatur. München (Fink) 2007. 233 S.
Robert Stockhammers Ziel besteht darin, die Beziehungen zwischen der Literatur und der Kartographie einer genaueren Analyse zu unterziehen. In diesem Zusammenhang wendet er sich zuvörderst solchen literarischen Texten zu, die explizit auf kartographische Repräsentationsformen zurückgreifen - sei es in Form konkreter Karten, die zum Zweck der Illustration oder der Orientierung in den Text integriert sind, sei es in Form der deskriptiven oder narrativen Bezugnahme auf Karten und kartographische Verfahrensweisen.
Von [den] Tatsächlichkeiten der Mediengesellschaft ausgehend, läßt sich rückblickend beobachten, wie in den klassischen Ehebruchsromanen die mediale Konstruktion und Reproduktion durch Geschriebenes und Gedrucktes, durch Gelesenes, Gesehenes und Gehörtes, durch Brief, Buch, Malerei und Musik wirksam waren. Insbesondere dann, wenn eben diese reproduktive und generative 'dritte Kraft' der "Medien" die einschlägigen Narrative nicht nur "transferiert", sondern in sie "interveniert": einbricht in die Liebes- und Verratsgeschichten […].
Gloël merkt in der Einleitung zu „Goethes Wetzlarer Zeit“ (1911) an, dass „man zwar über Goethes Umwelt in Frankfurt, Leipzig, Straßburg und Weimar gründlich unterrichtet ist, aber nicht in gleichem Maße über die in Wetzlar [...].“ Daran hat sich nicht viel geändert. Gloël ist trotz wenig aufschlussreicher Quellenangaben immer noch Standardautor. Ebenso verhält es sich mit Goethes Beziehung zu Geheimbünden und Freimaurertum. Zwar wecken sie seit je das Interesse seiner Biographen, jedoch steht auch hier die Weimarer Zeit im Vordergrund.
Kolem roku 1800 se staly pojmy přirozenost a okamţitost centrálními vzhledem k literárnímu zpracování umění. Srovnáním Schlegelovy 'Louisy' a Goethova 'Werthera' zkoumá tato esej moţnosti, jak vyjádřit estetické zkušenosti slovy. V těchto textech se smyslové a estetické potěšení z umění konstruuje jako kategorie kontemplace i jako prostředek, jak komunikovat o umění. Zvláště konverzace o umění, která se povaţuje za literární ţánr, je rozhodující, jelikoţ její "fiktivní spontaneita" dovoluje působit jako mediator mezi okamţitostí estetického proţitku a potřebou sdělení těchto pocitů.
This study explores the changing culture of emotions and forms of love in German literature of the late 18th century. The paper attempts to demonstrate that love as a passion is not primarily a natural phenomenon, but a cultural one. The main part of the study presents three interpretations. Firstly, using Sophie von La Roche's novel "Geschichte des Fräuleins von Sternheim", the author shows that in the age of sentimentalism the notion of love was based on loving oneself (amour propre). The second interpretation focuses on Goethe's "Die Leiden des jungen Werther" and concludes that the main function of love in this text is to make uncorrupted authentic communication possible in a world otherwise alienated by conventions. The final interpretation turns to Goethe's "Briefe aus der Schweiz" and "Römische Elegien", outlining love as a special form of hermeneutics of life and a fundamental condition for the process of creation.