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Rezension zu Volker Zenk: Innere Forschungsreisen. Literarischer Exotismus in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Oldenburg (Igel Verlag Wissenschaft) 2003 (= Literatur- und Medienwissenschaft; Bd. 89). 424 Seiten.
Mit seiner Dissertation legt der Autor eine Synthese der in den letzten Jahren zunehmend in Einzeluntersuchungen zerstreuten Forschung zur exotistischen Literatur der Jahrhundertwende vor.
Rezension zu Urválek, Aleš (2015): Vyměřování Německa [Die Vermessung Deutschlands]. Brno: Host, 416 S., ISBN 978-80-7491-524-6
In der tschechischen germanistischen und politisch-kulturgeschichtlichen Literatur gibt es kaum einen Titel, der sich sowohl durch die Ambitionen, als auch durch die angestrebte Komplexität der Blickwinkel so ausführlich dem Diskurs der deutschen Nachkriegsentwicklung widmet wie die Publikation Vyměřování Německa (dt. Die Vermessung Deutschlands) des Brünner Germanisten Aleš Urválek. Der Titel verweist auf den Bestseller-Roman von Daniel Kehlmann über den Mathematiker und Geodäten Carl Friedrich Gauss und den Naturforscher Alexander von Humboldt und versucht in unerwarteter Komplexität den Diskurs des Deutschseins zu untersuchen, der für die intellektuellen Debatten über die Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg prägend gewesen ist. Urválek grenzt die Zeitspanne seiner Analyse auf der einen Seite mit den Sechzigerjahren, auf der anderen Seite mit der Gegenwart ab, trotzdem erinnert er an Ereignisse der früheren Epochen viel mehr als an die Diskussionen der jüngsten Zeit.
Rezension zu Ulrike Zeuch: Umkehr der Sinneshierarchie. Herder und die Aufwertung des Tastsinns seit der frühen Neuzeit. Tübingen (Niemeyer) 2000 (= Communicatio. Studien zur europäischen Literatur- und Kulturgeschichte; Bd. 22). 332 Seiten.
Die vorliegende Habilitationsschrift stellt Herders Theorie der Sinne in ihrer Focussierung auf den Tastsinn dar und macht dabei plausibel, daß dessen Konzeption als Folge jener Entdifferenzierung innere Inkonsistenzen aufweist, welche sich durch Erhellung ihrer Genese jedoch verständlich machen lassen. Eng verknüpft mit der Theorie der menschlichen Sinne ist in der philosophischen Ästhetik die Theorie des Schönen, insbesondere der menschlichen Schönheit. Auch deren Entwicklung seit dem 16. Jahrhundert wird von Ulrike Zeuch am Leitfaden der Frage nach der Korrelation zwischen sinnlich Wahrnehmbarem und Seelischem nachgezeichnet und dabei durchgängig in eine Beziehung zu den jeweils unterschiedlichen theoretischen Modellierungen der Sinne gesetzt.
Romantik als Gegenbewegung zur vernunftfixierten, fortschrittverheißenden Aufklärung wird allzu oft klischeehaft reduziert auf gedankenverlorene Gefühlsduselei, schwärmerische Realitätsflucht und idealisierende Mittelalterverehrung. Wie die Romantik wird auch die Rheinromantik in dieser verzerrten Form heute als Topos des Tourismusmarketing missbraucht und derart im kollektiven Gedächtnis markiert. Dabei hat nicht zuletzt Rüdiger Safranskis populäre Romantikmonographie unmissverständlich hervorgehoben, dass Romantik auch als politische Emanzipationsbewegung, als Ergänzung des nüchternen Rationalismus und als Erweiterung des Wirklichen um das Geheimnisvolle verstanden werden muss.
Dieser ursprünglichen Vieldeutigkeit des Romantischen ist auch Ulrich Meyer-Doerpinghaus mit seinem Band "Am Zauberfluss" verpflichtet. Die "Szenen aus der rheinischen Romantik" wollen das idyllisierende Klischee der efeubewachsenen Gemäuer, der weinseligen Geselligkeit und der Wehmut widerlegen.
Rezension zu Ulbrecht, Siegfried/ Küpper, Achim (Hgg.) (2014): Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien. Theatralität in Literatur und Kultur, Jg. 25 (2014), H. 2 (Prag: Euroslavica), 220 S., ISSN 1210-9029
Die Herausgeber der Zeitschrift für germano-slawische Studien GERMANOSLAVICA, Siegfried Ulbrecht und Achim Küpper, haben sich vorgenommen, den Begriff Theatralität zur Diskussion zu stellen, um diesen aus einer kulturenübergreifenden Perspektive wissenschaftlich zu erproben und zu konturieren. So entstand der Sonderband, eine über 200 Seiten umfassende Publikation, die einleitend den Begriff beschreibt und wissenschaftliche Beiträge sammelt, die alle die Theatralität fokussieren. Transnationale und transdisziplinäre Perspektiven fördern in einem internationalen Dialog zwischen Ost und West die Möglichkeit der Erforschung kultur- und gattungsüberschreitender Aspekte. Die theoretischen Studien zeichnen innerhalb von vier Sektionen ein komplexes Bild des begrifflichen Inventars der Theatralität. Mit ihr wird vordergründig Darstellung und Inszenierung assoziiert, in direkter Verbindung mit dem Drama, wobei theatrale Inszenierungsmuster in vielen anderen Bereichen präsent sind.
Rezension zu Tommek, Heribert (2015): Der lange Weg in die Gegenwartsliteratur. Studien zur Geschichte des literarischen Feldes in Deutschland von 1960 bis 2000. Berlin, München, Boston: Walter de Gruyter, 620 S., ISBN 978–3–11–035270–2
1989 steht für das Ende der Nachkriegsliteratur. Aber wo ist der literaturgeschichtliche Ort der Gegenwartsliteratur? Im Unterschied zu ereignisgeschichtlich ausgerichteten Versuchen, die Gegenwartsliteratur zu bestimmen, zielt die vorliegende Studie auf eine Strukturgeschichte, die sich auf Pierre Bourdieus Konzept des literarischen Feldes stützt. Dadurch wird der Blick frei für die lange Genese der Gegenwartsliteratur seit den 1960er Jahren.
Rezension zu Tippner, Anja: Alterität, Übersetzung und Kultur. Čechovs Prosa zwischen Russland und Deutschland. Frankfurt/M. u.a. (Peter Lang) 1997 (= Slawische Literaturen. Texte und Abhandlungen. Hg. von Wolf Schmid; Bd. 13).307 Seiten.
Es geht um Čechov auf deutsch. Und zur Debatte stehen die Vorurteile der Übersetzer beim Übersetzen. Behandelt wird ausschließlich Čechovs erzählende Prosa, nicht sein Bühnenwerk.
Rezension zu Tebben, Karin (Hg.): Deutschsprachige Schriftstellerinnen des Fin de siècle. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1999. 350 Seiten.
Der vorliegende Sammelband, so erläutert die Herausgeberin, Germanistin an der Universität Oldenburg, in ihrem Vorwort, "führt die von Frauen repräsentierte Literatur des Fin de siècle einem aufgeschlossenen Leserkreis zu, der den bislang fast ausschließlich auf männliche Autoren begrenzten literarischen Kanon überdenken und neu gestalten möchte". Behandelt wurden insgesamt sechzehn Autorinnen.
Rezension zu Reiner, Tabea (2013): Prospektive Verben im Deutschen. An der Schnittstelle von lexikalischer Semantik und Satzsyntax. Heidelberg: Universitätsverlag Winter, ISBN 978-3-8253-6263-8, 199 S.
Bei der vorliegenden Monographie handelt es sich um die überarbeitete, 2012 verteidigte Dissertation von Tabea Reiner, wobei das Neue an dem Ansatz sich vor allem aus der induktiven Vorgehensweise ergibt: Unvoreingenommen wird eine Datenmenge (108 Verben) ausgehend von ihrer lexikalisch-semantischen Bedeutung hinsichtlich ausgewählter syntaktischer Realisierungen für sich und in authentischer Verwendung analysiert. Dabei handelt es sich um die im Titel genannten prospektiven Verben, eine offene, lexikalische Verbklasse, der bisher nur am Rande eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
[Rezension zu:] Szczęk, Joanna: Absageschreiben auf Bewerbungen. Eine pragmalinguistische Studie.
(2016)
Rezension zu Szczęk, Joanna, Joanna (2015): Absageschreiben auf Bewerbungen. Eine pragmalinguistische Studie. Berlin: Frank & Timme, 415 S., ISBN 978-3-7329-01463
In einer Welt, in der die Arbeitslosenrate und dementsprechend die Bewerbungen um einen Arbeitsplatz hoch sind, ist die Frage, wie auf Letztere bezogene Absageschreiben gestaltet werden, der die vorliegende Habilitationsschrift von Joanna Szczęk nachgeht, von besonderer Aktualität. Nach einem akribisch recherchierten Überblick über einsprachig oder kontrastiv angelegte internationale Forschungsarbeiten zu ablehnenden Reaktionen, die sich mit u.a. linguistisch, soziolinguistisch, pragmalinguistisch bzw. kulturell geprägten Aspekten des Ablehnens beschäftigen und unter denen polonistische Forschungen einen wichtigen Platz einnehmen, erörtert Joanna Szczęk im ersten Kapitel ihre Zielstellung und ihr methodisches Vorgehen. Die Autorin richtet ihr Augenmerk in erster Linie auf die pragmalinguistische Beschreibung der Textsorte Absageschreiben unter Fokussierung auf deren textlinguistische Merkmale.
Rezension zu Stefan Neuhaus: Märchen. Tübingen, Basel (A. Francke) 2005. 391 S.
Obwohl die zeittypischem Literaturverständnis geschuldete Zuordnung von André Jolles längst revidiert und das Märchen von der Forschung als sozusagen komplexe Form rehabilitiert wurde, fehlen neuere Überblicksdarstellungen zu der gerade für die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft höchst interessanten Gattung. Diese Lücke zu schließen ist ambitiöses Ziel des vorliegenden Bandes.
Der Band 'Standardvarietät des Deutschen' ist das Produkt einer gelungenen Parallelaktion: hervorgegangen aus zwei gleichzeitig geführten Seminaren an der Universität Regensburg und an der Karls-Universität Prag, versammelt er neun ausgewählte Aufsätze von Studierenden der Germanistik zum Problem der Standardvarietät des Deutschen aus soziolinguistischer Perspektive.
Die Monografie ist eine überarbeitete Version der im Jahr 2007 von der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin angenommenen Habilitationsschrift der Verfasserin. Das Werk hat insg. sieben Hauptkapitel (S. 1-321), zwei Anhänge (Kap. 8, S. 323-410), das Literaturvereichnis (Kap. 9, S. 411-442) mit rund 760 Titeln, sowie das Personen- und Sachregister (Kap. 10, S. 443-477).
Die Studie bietet eine umfangreiche Korpusanalyse von direktiven und manipulativen Matrixprädikaten des Deutschen, deren Komplemente zwischen finiten und infiniten Sätzen variieren. In synchroner Sicht sind die unterschiedlichen Varianten des Komplementsatzes zwar grundsätzlich synonym, ihre Verteilungsmuster werden aber wesentlich von konzeptuell-semantischen, gebrauchsorientierten und psycholinguistischen Faktoren beeinflusst. In der diachronen Perspektive zeigt sich, dass einige auf den ersten Blick voneinander unabhängige Entwicklungslinien Interdependenzen aufweisen und auf einen gemeinsamen Entwicklungsprozess hindeuten. Für den dass-Satz und für den zu-Infinitiv wird jeweils eine Entwicklungslinie rekonstruiert, die sich von den traditionellen Ansichten in einigen wichtigen Aspekten unterscheidet.
[Smirnova, Elena: Deutsche Komplementsatzstrukturen : synchrones System und diachrone Entwicklung / Elena Smirnova. - [1. Auflage]. - Heidelberg : Universitätsverlag Winter, [2017]. - 286 Seiten : Illustrationen. - (Sprache - Literatur und Geschichte ; Band 48)
ISBN 978-3-8253-6722-0]
Rezension zu Sigrid Thielking: Weltbürgertum. Kosmopolitische Ideen in Literatur und politischer Publizistik seit dem achtzehnten Jahrhundert. München (Fink) 2000. 324 Seiten.
Die unter dem Titel 'Weltbürgertum' erschienene Arbeit widmet sich der Darstellung und Entwicklung des Weltbürgergedankens in hauptsächlich deutschsprachiger Publizistik und Literatur.
Rezension zu Schwitalla, Johannes (2006): Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 3., neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag. Berlin und Fiehler, Reinhard (2005): Gesprochene Sprache. In: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. S. 1175-1256.
Rezension zu Ralf Hertel: Tanztexte und Texttänze. Der Tanz im Gedicht der europäischen Moderne, Eggingen (Edition Isele) 2002. 153 Seiten.
Ralf Hertel, freier Journalist und Mitglied des Graduiertenkollegs "Körperinszenierungen" an der Freien Universität Berlin, untersucht in dem vorliegenden Buch das Verhältnis von Tanz und Lyrik in der Literatur des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Rezension zu Pia-Elisabeth Leuschner: Orphic Song with Daedal Harmony. Die Musik in Texten der englischen und deutschen Romantik. Würzburg (Königshausen & Neumann) 2000 (= Stiftung für Romantikforschung, Band IX). 246 Seiten.
Die unter der Betreuung von Werner von Koppenfels entstandene Münchener Dissertation untersucht theoretische und literarische Texte von Wordsworth, Coleridge, Carlyle, Shelley, Keats, Hunt, De Quincey u.a. in England, von Jean Paul, Wackenroder, Tieck, Novalis, den Gebrüdern Schlegel, ETA Hoffmann, Heine u.a. in Deutschland und versteht sich zu Recht als Beitrag zu einer internationalen Romantikforschung. Über den typologischen Vergleich der beiden Romantiken hinaus zielt sie auf die Beantwortung der systematischen Frage, anhand welcher konkreten Textmerkmale sich eine 'Musikalisierung' der Literatur überhaupt beschreiben läßt.
Der vorliegende Sammelband ist wichtigen Aspekten der sprachwissenschaftlichen Phraseologieforschung gewidmet; er enthält sowohl theoretische Ausführungen zu Struktur, Definition, Semantik, Pragmatik oder syntaktischer Verwendung von phraseologischen Strukturen als auch Beobachtungen zum alltäglichen Sprachgebrauch in konkreten Kommunikationssituationen. Der Band basiert auf der Tagung zum Thema 'Phrasenstrukturen und -interpretationen im Gebrauch', die vom 25. bis 27. September 2014 stattfand und die Tradition von germanistischen Konferenzen am Institut für Germanische Philologie der Universität Wrocław fortsetzte.
Rezension zu Petra Renneke: Poesie und Wissen. Poetologie des Wissens der Moderne. Heidelberg (Winter) 2008 (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte, Bd. 261). 382 S.
Die Germanistin Petra Renneke legt mit ihrer Monographie 'Poesie und Wissen. Poetologie des Wissens der Moderne' die Buchfassung ihrer an der Universität Paderborn eingereichten Habilitation vor.
Rezension zu Peter-Andre Alt: Der Tod der Königin. Frauenopfer und politische Souveränität im Trauerspiel des 17. Jahrhunderts, Berlin, New York (de Gruyter) 2004. 261 Seiten.
Der Würzburger Germanist Peter-Andre Alt hat mit 'Der Tod der Königin' eine Studie zur Literatur der Frühen Neuzeit vorgelegt, die weit mehr enthält und verhandelt, als es Titel und Untertitel anzudeuten vermögen. Es geht nicht allein um die theatralische Darstellung weiblicher Herrschaft in deutschen und englischen Trauerspielen des 17. Jahrhunderts, wobei auch Seitenblicke auf die französische Klassik geworfen werden, sondern um einen generellen Problemaufriss der politischen, sozialen und geschlechtsspezifischen Rollenzuweisungen im Rahmen präabsolutistischer Machtkonzepte sowie deren theologische und rechtliche Legitimationsmuster.
[Rezension zu:] Oxana Swirgun: Das fremde Rußland. Rußlandbilder in der deutschen Literatur 1900-1945. Frankfurt a.M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien (Peter Lang) 2006 (= Bochumer Schriften zur deutschen Literatur, Bd. 65). 268 S.
Wer sich über das literarische deutsche Russlandbild und die vielfältigen imagologischen Aspekte der deutsch-russischen Literaturbeziehungen vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts orientieren will, findet hierzu verlässliche erste Informationen und zahlreiche bibliografische Hinweise zu spezieller Forschungsliteratur in den zwischen 1985 und 2000 von Mechthild Keller bei Wilhelm Fink herausgegebenen vier Sammelbänden zum Thema 'Russen und Rußland aus deutscher Sicht', die innerhalb der von Lew Kopelew herausgegebenen Reihe "West-Östliche Spiegelungen" erschienen sind. Überblicksdarstellungen zu den deutsch-russischen Literaturbeziehungen des 20. Jahrhunderts liegen in größerer Zahl vor, wobei der Schwerpunkt auf der deutschsprachigen Russland- bzw. Sowjetunion-Reiseliteratur vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges liegt.
An der Wirtschaftsuniversität Bratislava hat das Sprachstudium eine lange Tradition. Gleich nach der Gründung der Universität 1940 begann man am Institut für Fremdsprachen mit dem Studium von 6 Fremdsprachen, die einen Pflichtteil des Studiums bildeten. Das Interesse für die Fremdsprachen war an der Universität immer groß, die Kurse wurden spezialisiert, qualifizierte Lehrer eingestellt und neue, aktuelle Lehrbücher erstellt.
In den letzten Jahren entstanden mehrere spezielle Lehrbücher, Lehrmaterialien und Wörterbücher, die auf Wirtschaftsdeutsch und Ökonomie ausgerichtet waren. Oft waren die Autorinnen E. Ondrčková und D. Lišková, die seit vielen Jahren am Fremdsprachenzentrum der Wirtschaftsuniversität Bratislava tätig waren. Heute sind sie Hochschuldozentinnen an der Fakultät für angewandte Sprachen. Ihre langjährigen Erfahrungen im Unterrichten des Wirtschaftsdeutschen implementierten sie auch in das vorliegende Hochschullehrbuch. Das Lehrbuch ist für die Studenten aller Fakultäten der Wirtschaftsuniversität bestimmt, die die deutsche Wirtschaftssprache erlernen. Geeignet ist das Lehrbuch auch für Manager in der Betriebspraxis, die ihre Grundkenntnisse aus der deutschen Wirtschaftssprache erweitern und festigen möchten. Die Arbeitnehmer in den Firmen haben meistens keine Zeit für den Besuch von Fachkursen. So können sie sich in ihrer Freizeit im Selbststudium mit dem Deutschen beschäftigen. Für diesen Zweck ist das Buch sehr gut geeignet. Die Lösungen der Übungen findet der Benutzer im Schlüssel und die Fachlexik im Glossar, das sich im Anhang des Buches befindet. Es beinhaltet den Wortschatz, der sowohl in den Texten als auch in den Übungen zu finden ist.
Das Neue deutsch-russische Großwörterbuch (im Weiteren NDRGW), dessen Erstellung mehrere Jahrzehnte intensiver Arbeit vieler Mitarbeiter unter der Leitung von Professor D. O. Dobrovoľskij in Anspruch nahm, stellt in der deutsch-russischen lexikografischen Geschichte einen Meilenstein dar. Im Vergleich zum Großen deutsch-russischen Wörterbuch (1998, 2004) unter der Leitung von O. I. Moskaľskaja bringt dieses Wörterbuch vor allem eine Aktualisierung des lexikalischen Systems der deutschen Sprache. Es handelt sich besonders um Wörter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur der deutschsprachigen Länder sowie um neuere Fachterminologie, die eine breitere Verwendung in der alltäglichen Kommunikation gefunden hat. Die Archaismen (archaische Lexeme, feste Wendungen bzw. archaische Bedeutungen) wurden aus der Stichwortliste ausgeschlossen, die Historismen dagegen differenziert behandelt. Denjenigen, die mit wichtigen politischen Realien auch aus der jüngsten Geschichte verbunden sind, wurde durch verschiedene Vermerke und Kommentare besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Rezension zu Nadobnik, Renata / Skorupska-Raczyńska, Elżbieta (Hrsg.) (2021): Deutsch und Polnisch im Kontakt mit anderen Sprachen. Beiträge anlässlich des Jubiläums "500 Jahre deutsch-polnische Sprachführer". [Schriften zur Vergleichenden Sprachwissenschaft, Bd. 33], Hamburg: Verlag Dr. Kovač. ISBN 978-3-339-12292-6. 226 S.
Mellado Blanco, Carmen (Hg.) (2014): Kontrastive Phraseologie Deutsch-Spanisch. Tübingen: Edition Julius Gross im Stauffenburg Verlag, ISBN 978-3-87276-882-7, 211 S.
Der vorliegende Band enthält eine Auswahl von dreizehn Beiträgen, die im Rahmen der Internationalen Tagung zur kontrastiven Phraseologie Deutsch-Spanisch/Galicisch am 24. und 25. November 2011 an der Universität Santiago de Compostela (organisiert von der dortigen Forschungsgruppe FRASESPAL) gehalten wurden. Davon sind acht in deutscher Sprache und fünf auf Spanisch verfasst. Eine solch monographische Tagung sowie die daraus hervorgegangenen Resultate beweisen, was für einen hohen Stellenwert die kontrastive Phraseologieforschung mittlerweile innehat und wie diese in Spanien von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und diversen Forschungsprojekten vorangetrieben wird.
Rezension zu Malý, Radek (2014): Příběhy básní a jejich překladů [Die Geschichten der Gedichte und deren Übersetzungen]. Olomouc: Univerzita Palackého v Olomouci, Filozofická fakulta (Edition Litera libera; 2), 134 S., ISBN 978-80-87895-09-2
Příběhy básní a jejich překladů nannte Radek Malý seine jüngste, im Jahr 2014 in tschechischer Sprache veröffentlichte Monografie. Der Titel suggeriert Geschichtenerzählen, Spannung und Abenteuer dort, wo man sie üblicherweise nicht erwartet: bei Gedichten und ihren Übersetzungen. Der Autor begründet dies in seiner Einleitung folgendermaßen: "Denn die Übersetzung jedweden Gedichts ist neben anderem ein Abenteuer, das der Übersetzer mit dem Text des Originals und mit seiner Muttersprache erlebt, in welcher er für das Gedicht eine optimale Gestalt sucht - und dieses Abenteuer bietet auch bei ausgesprochen lyrischen Texten spannende Geschichten an." (S. 7, Übersetzung J. H.) Die Auswahl der Texte ist offensichtlich Radek Malýs Professionen zu verdanken. Der Germanist und Bohemist, der zudem selbst erfolgreicher Autor und Übersetzer ist, kann in seinen Ausführungen zu konkreten Übersetzungen und der Problematik des gerechten Übersetzens Erfahrungen aus seinem eigenen Schaffen miteinbeziehen und dadurch die Spannung der einzelnen Kapitel steigern.
Rezension zu Euba, N.; Warner, C.; Dobstadt, M.; Riedner, R. (org.). Literatur lesen lernen: Lesewerkstatt Deutsch 2. Leipzig: Ernst Klett Verlag, 2017.