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Die Arealexpansion von Argiope bruennichi (SCOPOLl, 1772) in Deutschland ist für die letzten Jahrzehnte recht genau dokumentiert worden. Aus der frühen Ausbreitungsphase um 1900 liegen dagegen nur wenige detaillierte Angaben vor. Anhand von Untersuchungen zur Eiparasitierung wird diskutiert, ob frühe Funde der Schlupfwespe Tromatobia omata (GRAVENHORST, 1829) auch als Nachweise von Argiope bruennichi gelten können: Die Larven dieses Parasitoiden sind monophag, so dass Vorkommen von Tromatobia ornata ohne die gleichzeitige Existenz der Wirtsspinne nicht möglich erscheinen.
1993/94 führte der Verfasser arachnofaunistische Untersuchungen auf Trockenstandorten des Biosphärenreservats Spreewald (Kr. Lübben, Brandenburg) durch. In Bodenfallen, die auf Sandödland in den Pfaffenbergen bei Lübben installiert waren, fanden sich im Leerungsintervall 19.-28.6.1994 zwei Männchen von M. kaestneri (WIEHLE, 1961). Damit konnte die als verschollen geltende Art für Deutschland wiederbestätigt werden.
Die Zusammenstellung der Liste der charakteristischen Tierarten erfolgte analog der vom LAU (2002) geschilderten Vorgehensweise. Inzwischen konnten durch die vom LAU in den FFH-LRT Sachsen-Anhalts durchgeführten intensiven faunistischen Untersuchungen ein besseres Bild der charakteristischen und regional typischen Artengemeinschaften vermittelt werden. Allerdings stehen für einige der neu aufgenommenen FFH-LRT solche Untersuchungen noch aus. Deshalb werden hier in naher Zukunft verstärkte Anstrengungen nötig sein, die Wissenslücken zu schließen.
Säuger
(1994)
In den Harzwäldern fanden einst Braunbär (Ursus arctos), Wolf (Canis lupus) und Luchs (Lynx Iynx) letzte Zufluchtsstätten. 1696 (Bär), 1798 (Wolf) und 1818 (Luchs) gelten als Ausrottungsdaten für diese Raubsäuger, was in eindrucksvollen Schilderungen vom Erlegen ihrer letzten Vertreter im Harz überliefert ist (vgl. U.B. Löns 128, Skiba 156, Butzeck et al. 104).
Sonstige Wirbellose
(1994)
Außer den artenreich vertretenen Insekten kommen im Nationalpark viele weitere Wirbellosengruppen vor, von denen nur für die wenigsten gesichertes Datenmaterial existiert. Bisher überhaupt keine Beachtung fanden beispielsweise im Stoffkreislauf so bedeutungsvolle Vertreter wie die Fadenwürmer (Nematoda) und die zu den Ringelwürmern gehörenden Regenwürmer (Lumbricidae).
Seit der Bearbeitung der 1. Fassung der Roten Liste der Spinnen Deutschlands durch HARMS (1984) sind mehr als 10 Jahre vergangen. Die Kenntnisse über Verbreitung, Ökologie und Gefährdung dieser Tiergruppe haben sich seither erheblich vermehrt, Überwiegend durch die Ergebnisse faunistisch-ökologischer Untersuchungen im Rahmen von Gutachten, z. B. für Umweltverträglichkeitsprüfungen oder Unterschutzstellungsverfahren.
Vorkommen desselten gefundenen Lepthyphantes geniculatus KULCZYNSKI, 1898 sind aus Deutschland bisher nur vom Gipskarstgebiet des Kyffhäusers (N-Thüringen) bekannt. 1964 und 1965 wurden dort auf zwei Gipshügeln in der Umgebung von Bad Frankenhausen insgesamt 4 männliche und 2 weibliche in Bodenfallen nachgewiesen (v. BROEN 1965, 1966).