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Vegetationskundliche und blütenökologische Untersuchungen in Salzrasen der Nordseeinsel Borkum
(1984)
Der Groden im Südosten der Insel Borkum wird durch üppige Prielrand-Vegetation gekennzeichnet. Hier finden sich auf kleinem Raum 7 verschiedene Pflanzengesellschaften, deren Soziologie und deren Bodenprofile studiert wurden. Salicornietum dolichostachyae, Salicornietum ramosissimae und eine Suaeda flexilis-Gesellschaft kommen als Pionier-Gesellschaften vor. Die sippentaxonomischen Probleme mit der Suaeda maritima-Gruppe werden diskutiert. Eine besonders auffällige Gesellschaft ist das blumenreiche Plantagini-Limonietum, deren Vorkommen bisher aus Deutschland noch nicht mit publizierten Originalaufnahmen belegt wurde. Sie ist kleinräumig mit dem Puccinellietum maritimae verzahnt. Fragen nach der Syndynamik dieser beiden Gesellschaften sowie nach der Eigenständigkeit des Plantagini-Limonietum werden behandelt. Als weitere Gesellschaften kommen Halimionetum portulacoidis und Artemisietum maritimae vor, die verschieden hohe Uferwall-Standorte besiedeln. Die Vielfalt und gesetzmäßige Anordnung der Vegetation der Gruppenbeete wird mit Hilfe von Sigma-Aufnahmen dargestellt. Die Blütenbesucher-Gemeinschaft (Hymenoptera, Lepidoptera, Diptera) der Salzrasen setzt sich aus wenigen Arten zusammen, welche die Salzrasen besonders zur Zeit der Massenblüte von Limonium vulgare und Aster tripolium nutzen und dann in hohen Individuenzahlen vorkommen. Hierzu gehören vor allem verschiedene Hummelarten, welche die schwierigen Standortsbedingungen besonders gut meistern. Ferner gehören in die Gruppe der Salzrasen-Blütenbesucher zahlreiche Wanderfalter (z.B. Autographa gamma und verschiedene Nymphaliden-Arten) sowie wandernde Dipteren (Syrphidae), die das Nahrungsangebot auf ihren Wanderstrecken nutzen können. Für sie dienen die Salzrasen als wichtige "Auftank-Stationen". Daneben gibt es jedoch auch Blütenbesucher, die für diesen Lebensraum sehr charakteristisch und die als biotopeigen zu betrachten sind, wie z.B. unter den apoiden Hymenopteren Colletes halophilus, ein Blütenbesucher von Aster tripolium.
Bemerkenswerte Vorkommen der Hornkraut-Gesellschaft (Cerastietum pumili) im Maintal bei Würzburg
(1984)
Im Maintal, ca. 3 Kilometer südöstlich von Würzburg, befinden sich Felsköpfe der Quaderkalk-Fazies, eines geologisch einmaligen Schichtkomplexes im Oberen Muschelkalk, die schon bei der Bildung des Maintales an einem Osthang zutage getreten sind. Auf diesen Felsköpfen hat sich über sehr lange Zeiträume hin eine Vegetation entwickeln können, die weitgehend in Ausgewogenheit mit den Standortsbedingungen steht. Es handelt sich um Dauerstadien der Hornkraut-Gesellschaft (Cerastietum pumili Oberd. et Th. Müller 1961), die sich in Zusammensetzung und Struktur deutlich von allen bisher beschriebenen Ausbildungen dieser auf Süd- und südliches Mitteleuropa beschränkten Gesellschaft unterscheiden.
Auch ohne besondere Berücksichtigung der Moose und Flechten, die am Aufbau dieser Lebensgemeinschaft wesentlich beteiligt sind, zeigen selbst die einzelnen Probeflächen im Untersuchungsgebiet verschiedene Artenzusammensetzungen. Von bestimmten Abweichungen in der typischen Artengarnitur solcher Vegetationseinheiten abgesehen, weisen die meist außerordentlich kümmerlich wachsenden Begleiter aus anderen Vegetationseinheiten auf graduelle Unterschiede in den Lebensbedingungen an den einzelnen Wuchsorten im Gelände und auch innerhalb der jeweiligen Standorte selbst hin.
Neben 12 pflanzensoziologischen Aufnahmen der Hornkraut-Gesellschaft an solchen Primärstandorten, den Quaderkalk-Felsblöcken, wurden auch 6 an Sekundärstandorten (Lesesteinhaufen und Steinbruchstandorten) gemacht. Die Aufnahmen dieser Standorte ähneln denen der bisher veröffentlichten. Insbesondere die beiden Bestände, die sich auf einer Quaderkalkbank in einem seit 80 Jahren aufgelassenen Steinbruch befinden, zeigen viele Gemeinsamkeiten in Zusammensetzung und Struktur mit den bisher beschriebenen. Obwohl sie z.Zt. noch die extremsten Ausbildungen dieser Gesellschaft darstellen, ist anzunehmen, dass sie Pionierstadien einer Entwicklung zum Halbtrockenrasen sind.
Die geologische und geomorphologische Eigentümlichkeit und der Bewuchs dieser Kalkfelsen zeichnen das Untersuchungsgebiet "Bromberg-Rosengarten", das auch aus anderen, hier nicht genannten Gründen schützenswert ist, vor ähnlichen Gebieten Mainfrankens aus.
Am Beispiel des Gageo-Allietum oleracei (Tab. 1) werden Struktur, Lebensweise und Ökologie eines Vegetationstyps der Zwiebelgewächse aufgezeigt sowie Probeflächenwahl, Homogenität und Gliederung behandelt. Verwandte Ephemerenfluren auf halbruderalen Böden wurden anderenorts im Kontakt mit kontinentalen und mediterranen Steppenrasen beobachtet. Bisher lassen sich ein Gageo-Allion im temperaten Bereich mit Gageo-Allietum oleracei und Ornithogalo-Allietum scorodoprasi neben einer submediterranen Muscari-Allium-Gruppe innerhalb der Ornithogalo-Allietalia unterscheiden.
Berichtet wird über "Ruderale Wiesen" des Stadtgebietes von Giessen (Hessen). Ein Vergleich mit entsprechendem Aufnahmematerial aus anderen Städten Mitteleuropas (Halle, Köln, Pilsen, Prag, Salzgitter, Wolfenbüttel) sowie den tieferen Lagen des Odenwaldes macht eine synsystematische Einstufung und Abgrenzung dieser Gesellschaft möglich.
Ruderale Wiesen besitzen einen Artengrundstock von Fettwiesenarten, zu dem ruderale Arten aus Artemisietea- und Agropyretea-Gesellschaften hinzutreten, besonders Tanacetum vulgare, Artemisia vulgaris, Linaria vulgaris, Agropyron repens und Convolvulus arvensis. Ökologisch stehen sie zwischen dem Arrhenatheretum elatioris und dem Tanaceto-Artemisietum. Ein- bis maximal zweimalige Mahd pro Jahr fördert die Wiesenarten, ermöglicht aber gleichzeitig den Ruderalarten einzudringen, ohne daß diese zur Dominanz gelangen können. Bei ungestörter Sukzession auf neu geschaffenen Straßenböschungen und vergleichbaren Stellen, aber auch nach Aufgabe der Mahd ehemaliger (Streuobst)-Wiesen entstehen für kürzere oder längere Zeit entsprechende Artenkombinationen, die als Sukzessionsphasen oder -Stadien aufzufassen sind.
Nach den bisher bekanntgewordenen Vorkommen haben Ruderale Wiesen ein mitteleuropäisches Areal und klingen nach Osten in der Tschechoslowakei aus. Sie können, parallel zum Arrhenatheretum elatioris, nach der Bodenwasser-Verfügbarkeit gegliedert werden und zeigen eine großklimaabhängige Aufteilung in geographische Rassen und in höhenstufenabhängige Varianten. Eine Einbeziehung in das Arrhenatheretum elatioris ist deshalb nicht durchführbar. Trotz des Fehlens von Kennarten ist die synsystematische Einstufung als Assoziation gerechtfertigt; denn Ruderale Wiesen sind floristisch eindeutig gekennzeichnet (charakteristische Artenkombination) und durch mehrere Trennarten gut vom Arrhenatheretum elatioris unterschieden. In Anlehnung an bereits bestehende Namen und wegen des diagnostischen Wertes von Tanacetum Vulgare wird die Bezeichnung Tanaceto-Arrhenatheretum vorgeschlagen.
In dieser Arbeit werden folgende Assoziationen des Verbandes Calthion Tx. 1937 em. Lebrun et al. 1949 betrachtet: Scirpetum sylvatici Raiski 1931, Angelico-Cirsietum oleracei Tx. 1937 und Filipendulo-Geranietum palustris W. Koch 1926. Das Scirpetum sylvatici ist im Untersuchungsgebiet selten; Angelico-Cirsietum oleracei und Filipendulo-Geranietum palustris sind dagegen verbreitet und zeigen eine relativ große Variabilität. In den chemischen Bodeneigenschaften wurden folgende Unterschiede festgestellt (relative Schätzung der Mittelwerte): Scirpetum sylvatici typicum: der niedrigste Gehalt an Ca und K, hoher Gehalt an P; Angelico-Cirsietum oleracei: der höchste pH-Wert, ein hoher Gehalt an Ca und Na; Filipendulo-Geranietum palustris: der höchste Gehalt an Ca und Mg, niedriger Stabilitätsfaktor.
Les associations végétales des dalles rocheuses (Alysso-Sedion) de la chaîne du Jura francais
(1985)
L'auteur présente, à partir de 45 relevés phytosociologiques appartenant à l'alliance Alysso-Sedion, une étude synthétique de la végétation des dalles rocheuses calcaires du Jura français. Sur le pourtour de la chaîne du Jura, à l'étage collinêen, se rencontre le Cerastietum pumili sous sa variante méridionale à Trifolium scabrum. Il est remplacé à l'étage montagnard inférieur du Jura occidental par le Poo badensis -Allietum montani typicum, association connue seulement d'Allemagne du Sud jusqu'alors. A l'étage montagnard supérieur du Jura méridional et du Jura oriental s'observe une association inédite de l'Alysso-Sedion, le Sedo acri - Poetum alpinae, caractérisée notamment par une variété particulière de Poa alpina proche de Poa molinerii.
Lorsque la forme de la table rocheuse permet la rétention prolongée de l'eau de pluie, des groupements particuliers apparaissent. Le Poetum badensis, jusqu'alors connu seulement de Bourgogne, existe ainsi, à l'étage collinêen, au niveau du Jura méridional, alors que le Poo badensis - Allietum montani oaricetosum lepidocarpae le remplace à l'étage montagnard inférieur dans les mêmes conditions écologiques.
Die Formation des von Nadelhölzern beherrschten Krummholzes ist sowohl in den japanischen als auch in den europäischen Alpen landschaftsprägend entwickelt; die beiden Ausbildungen werden hier vergleichend-autökologisch und vergleichend-pflanzensoziologisch betrachtet. Schlüsselart des (Nadel-) Krummholzes ist in Japan Pinus pumila (Pall.) Regel, in Europa Pinus mugo Turra. P. pumila unterscheidet sich bei an sich gleichem Wuchs durch die Fähigkeit, an älteren Ästen Nebenwurzeln und damit Polykormone zu bilden. Messungen der Nadellängen bei P. pumila zeigten: Die Nadellänge korreliert mit den Sommertemperaturen des Jahres, in dem das Streckungswachstum stattfindet, die Zahl der Nadelbüschel mit den Temperaturen des (vorhergehenden) Sommers, in dem sie angelegt wurden. Zur Bestimmung der auffallenden Biegesteifigkeit und Bruchfestigkeit der Äste wurden 2 Methoden zu deren Messung entwickelt (Abb. 2-4). Die Biegesteifigkeit ist jeweils abhängig vom Astdurchmesser und bei der baumförmigen P. cembra und bei Tieflagen-Herkünften von P. mugo geringer als bei P. pumila und Hochlagen-Herkünften von P. mugo. Ökologisch entscheidend ist die wesentlich höhere Bruchfestigkeit von P. mugo-Hochlagen-Herkünften gegenüber Tieflagen-Herkünften und P. cembra. P. mugo ist anemochor; P. pumila bildet wie ihre Elternart P. cembra geschlossen bleibende Zapfen; die Samen werden von Tieren, vor allem dem Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes (in Asien in der ssp. macrorhynchos) ausgebreitet. Jungpflanzentrupps von 2 bis 8 Pflanzen wurden von uns im Faurio-Caricetum blepharicarpae des Naeba-Gebirges gefunden; ihr gleichmäßiges Alter von 8-9 Jahren läßt auf Verjüngung in mehrjährigen Abständen schließen. Die Einheitlichkeit des Krummholzes in beiden Gebieten wird dadurch belegt, daß es von nur je einer Assoziation gebildet wird, dem Vaccinium-Pinetum pumilae Maeda et Shimazaki 1951 bzw. dem Rhododendro-Mugetum Br.-Bl. 1939 em. Oberd. 1957. Die aktuelle Ausdehnung des Krummholzes entspricht in den Japanischen Alpen in sehr viel höherem Maße dem potentiellen Areal als in Europa, wo die Almwirtschaft direkt und indirekt zu einer Zerstückelung oder Vernichtung geführt hat. Die relativen Höhenlagen sind verschieden: die räumliche Durchdringung mit dem Nadelholz-Stammwald-Gürtel ist in Europa viel stärker; in Japan gibt es im oberen Grenzbereich bereits Frostböden. Im strukturellen Aufbau aus 3 Schichten (Pinus sp., Ericaceen, Kryptogamen) gleichen sich die beiden Assoziationen; die Artenzahlen sind jedoch im europäischen Krummholz wegen stärkerer Auflichtung höher. Das Vaccinio-Pinetum pumilae ist eine klare Vaccinio-Piceetea-Assoziation; das Rhododendro-Mugetum nimmt eine Übergangsstellung zu den Erico-Pinetea ein und wird von uns dieser Klasse zugeordnet. Hierin spiegelt sich die verschiedene Synevolution unserer Gesellschaften: Das Vaccinio-Pinetum pumilae ist aus Arten nordischer Verbreitung, vermutlich aus der arktotertiären Flora stammend, aufgebaut, lediglich seine Rhododendren könnten den Lorbeerwäldern entstammen. Das Rhododendro-Mugetum enthält dagegen zusätzlich zu den nordischen Arten wesentliche alpigene Arten. Das Vaccinio-Pinetum pumilae wird oft von "Zwergmänteln" umrandet, je nach Windexponiertheit dem Arctoo alpini-Vaccinietum uliginosi oder dem Arcterio nanae-Loiseleurietum procumbentis angehörend. In den europäischen nördlichen Kalkalpen bilden Rhododendron hirsutum bzw. ferrugineum ebenfalls Randstreifen, die sich aufnahmetechnisch und syntaxonomisch allerdings schwer aus dem Krummholz selbst herauslösen lassen. Eine "relative Ökologie" läßt sich aus den Kontaktgesellschaften ablesen (Abb. 5): Eine "mittlere" Schneebedeckung, die schätzungsweise mindestens 4 Monate Vegetationszeit erlaubt, aber auch einen gewissen Schutz gegen Frosttrocknis bietet, benötigen beide Gesellschaften. Verschieden sind die edaphischen Ansprüche: das Vaccinio-Pinetum pumilae ist eine Silikatgesteins-Gesellschaft, das Rhododendro-Mugetum stockt auf Kalkgestein, freilich oft mit autogener saurer Streudecke. Rasengesellschaften und Rasenarten kommen in den Japanischen Alpen in weit geringerer Vielfalt vor; die Gründe hierfür werden diskutiert.
Aus dem Raum Ingolstadt werden die Pflanzengesellschaften der Wiesen in Landschaftsausschnitten der Donau-Aue, des Donau-Mooses und des Paar-Tales im Tertiär-Hügelland beschrieben. Großflächig kommen Grünlandflächen jedoch nur in den beiden zuletzt genannten Gebieten vor.
In den Wiesen der Donau-Aue und -Niederterrasse überwiegen Arrhenatheretum-Gesellschaften mit verschiedenen Ausbildungen der Subassoziationen von Bromus erectus und Alopecurus pratensis. Daneben kommen an wechselfeuchten Standorten zum Sanguisorbo-Silaëtum gehörende Wiesen sowie sehr kleinflächig degradierte Magnocaricion-Gesellschaften vor, die von Carex gracilis, C. acutiformis, C. disticha oder in sehr staunassen Mulden auch von Eleocharis palustris beherrscht sein können.
Das Donau-Moos wird in seinem flachgründigen und schwieriger zu entwässernden Randbereich noch vorwiegend grünlandwirtschaftlich genutzt. Je nach dem Entwässerungsgrad, der Torfmächtigkeit, dem Basengehalt des mineralischen Untergrundes und der Nutzungsintensität haben sich dort Arrhenatheretum-, Poo-Trisetetum-, Angelico-Cirsietum- oder Sanguisorbo-Silaëtum-Gesellschaften herausgebildet. Diese Wiesengesellschaften sind durch wechseltrockene, -frische bis -feuchte Ausbildungen eng miteinander verzahnt. Insbesondere an den frisch-feuchten Standorten lassen sich dazu noch jeweils Bestände mit Magerkeitszeigern von solchen mit nitrophilen Trennarten unterscheiden. Entlang des Bodenfeuchtegradienten zwischen den Glatthafer- und den Kohldistelwiesen fallen die Kennarten der Glatthaferwiesen schrittweise aus: Zunächst Arrhenatherum selber, dann Dactylis zusammen mit Veronica chamaedrys und Tragopogon pratensis, sowie zuletzt Galium album, Crepis biennis, Trifolium dubium und Heracleum sphondylium. Dieser Übergangsbereich wurde provisorisch als "Poo-Trisetetum" beschrieben. Typische Kohldistelwiesen sind äußerst selten und könnten auch als stark gedüngte und daher artenarme Silgenwiesen angesehen werden.
Das Grünland in der Paar-Aue wächst an dauernd frisch-feuchten bis feucht-nassen Standorten, so daß hier neben Poo-Trisetetum- und Sanguisorbo-Silaëtum-Gesellschaften vorkommen und eigentliche Glatthaferwiesen ganz fehlen.
Als Folge abnehmender Standort- und Nutzungsvielfalt werden von der Donau-Auen-Landschaft über das Donau-Moos bis hin zum Paar-Tal die Wiesengesellschaften immer artenärmer. Ein Vergleich zwischen der 1840 und 1980 eingeschätzten Häufigkeit der Wiesenpflanzen im Raum Ingolstadt macht deutlich, wie stark die Flora früher verbreiteter Magerwiesen an trockenen und nassen Standorten in diesen 140 Jahren verarmt oder doch ernstlich vom allgemeinen Artenrückgang betroffen ist. Eine weitere "Intensivierung" der Futterproduktion würde auch die noch artenreichen Wiesen trockener Auenstandorte und mancher Mooswiesen rasch zum Verschwinden bringen.
Die mittleren Zeigerzahlen (nach ELLENBERG 1979) der pflanzensoziologischen Wiesenaufnahmen für die Standortfaktoren Feuchte und Stickstoffversorgung helfen, die ökologische Abstufung der Wiesengesellschaften zu interpretieren. Die Zeigerzahlen für die Bodenreaktion sind dazu weniger geeignet, weil die Basenversorgung aller Standorte recht gut ist.
Durch Hemerobiestufen lässt sich die Intensität anthropogener Eingriffe in Lebensräume kennzeichnen. Dies wird für Vegetationstypen auf Klassenebene erörtert.
Üblicherweise resultieren aus Eingriffen in Vegetationstypen sekundäre Sukzessionen. Niedermoorgesellschaften mit jeweils einer dominierenden "Schlüsselart" können erhebliche Veränderungen im Arteninventar erfahren, ohne daß sich der Gesellschaftsaspekt merklich ändert. Für die jeweils floristisch unterschiedlichen Vegetationstypen mit identischer Schlüsselart oder auch Artengruppe wird damit die Zuordnung zu unterschiedlichen synsystematischen Kategorien höherer Ordnung möglich. Dies wird für drei Beispiele durch Tabellen und eine graphische Darstellung erläutert. Es wird angeregt, die jeweils niedrigste Hemerobiestufe (naturnächste Ausbildung) einer Assoziation als floristische Bezugseinheit für die Zuordnung zu einem Verband zu verwenden.
Die Bedeutung der Erfassung von Hemerobiestufen bei Pflanzengesellschaften für Naturschutz und Landschaftspflege wird knapp diskutiert.
The paper presents some data on the Caricion kobomugi communities at a locality south of the city of Wonsan, the Democratic People's Republic of Korea. Two plant communities, namely the Ixeridetum repentis and the Carex pumila-community were described and their syntaxonomy and nomenclature briefly discussed.