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This article combines a brief introduction into a particular philosophical theory of "time" with a demonstration of how this theory has been implemented in a Literary Studies oriented Humanities Computing project. The aim of the project was to create a model of text-based time cognition and design customized markup and text analysis tools that help to understand ‘‘how time works’’: more precisely, how narratively organised and communicated information motivates readers to generate the mental image of a chronologically organized world. The approach presented is based on the unitary model of time originally proposed by McTaggart, who distinguished between two perspectives onto time, the so-called A- and B-series. The first step towards a functional Humanities Computing implementation of this theoretical approach was the development of TempusMarker—a software tool providing automatic and semi-automatic markup routines for the tagging of temporal expressions in natural language texts. In the second step we discuss the principals underlying TempusParser—an analytical tool that can reconstruct temporal order in events by way of an algorithm-driven process of analysis and recombination of textual segments during which the "time stamp" of each segment as indicated by the temporal tags is interpreted.
Man nennt sie ,modeme Sagen‘, ,Großstadtlegenden‘ oder ,sagenhafte Geschichten von heute‘, im Englischen heißen sie ,contemporary legends‘, ,urban belief tales‘, ,belief legends‘ ,modern migratory legends‘, ‚rumor legends‘, ‚urban myths‘ oder – das ist heute der gebräuchlichste Name – ‚urban legends‘. […] Sehr häufig geht es um Ereignisse, die sich zerstörerisch auf den Körper auswirken, um Vergiftungen und Infektionen, Verstümmelungen und Tötungen. Modeme Sagen tragen sich in unserer Alltagswelt zu, an einem namentlich genannten Ort in der Nachbarschaft und zu einem bestimmten, unlängst vergangenen Zeitpunkt, und sie wurden nicht vom Erzähler selbst, aber vom Freund eines seiner Freunde erlebt. Sie erzählen von Ereignissen, die Tatsächlich an Schulen oder Universitäten, am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder am Urlaubsort geschehen sind. Ihre Überzeugungskraft schwindet allerdings, wenn der Hörer erfährt, dass die gleiche Geschichte auch anderswo erzählt wird. Moderne Sagen sind Wandersagen, die sich wellenartig über Länder-, Kultur- und Sprachgrenzen hinweg ausbreiten. Ein und derselbe Handlungskern wird an verschiedensten Orten erzählt und jeweils an die lokale Umgebung und die individuelle Gesprächssituation angepasst […]. Sie werden im Alltag ohne ästhetischen Geltungsanspruch von jedermann erzählt und gehört. Deshalb werden sie seit den 1960er Jahren von Ethnologen und Soziologen, aber kaum von Literaturwissenschaftlern untersucht.
Die "Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung" (1788), die erste von Schillers historischen Schriften, bildet den Ausgangspunkt für die Untersuchung der Frage, wie sich das wissenschaftliche Interesse an Schiller als Historiker in den vergangenen Jahren artikuliert hat. Dabei nähert sich die vorliegende Arbeit der aktuellen Forschung unter zwei Gesichtspunkten: Zunächst sollen die Beiträge zu Schillers historiographischer Methode vorgestellt werden. Dieser Themenkomplex ist eng mit der Frage der Verwendung historischer Quellen verbunden und hat mit Schillers Position zwischen Aufklärung und Historismus zu tun. In einem zweiten Abschnitt werden erzähltechnische und diskursanalytische Ansätze diskutiert, mit denen in jüngster Zeit Schillers historiographisches Werk untersucht wurde.
Wissen und Spannung
(2005)
Im folgenden Beitrag soll das Thema 'Wie erzählt der Erzähler?' wesentlich im Blick auf die Relation Erzähler - Adressat behandelt werden. Grundlegend sind hier der Aspekt des im Erzählen zu vermittelnden Wissens und die Frage der zeitlichen Verfasstheit dieser durch die Narrationsinstanz vorgenommenen Vermittlung von Wissen.