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Die gegenwärtig in Sachsen-Anhalt laufenden bzw. geplanten Arterfassungen und Kartierungen sind in einer Tabelle zusammengestellt. Koordiniert werden diese 16 Programme durch Arbeitsgemeinschaften und Verbände, durch das Institut für Zoologie der Martin-Luther-Universität, durch die Staatliche Vogelschutzwarte Steckby, durch den Storchenhof Loburg, durch einzelne Artspezialisten sowie durch die Abteilung Naturschutz des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt / LAU.
Im Rahmen von Studentenpraktika konnten im Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Luftbilder der Jahre 1953 und 1993 ausgewertet werden. Wichtige Strukturelemente der Landschaft wurden in Anlehnung an den Katalog der Biotop- und Nutzungstypen des Landes Sachsen-Anhalt (Peterson; Langner 1992) interpretiert und quantifiziert. Die Dokumentation der Ergebnisse soll die landschaftlichen Veränderungen in den zurückliegenden 40 Jahren aufzeigen und auf aktuelle Tendenzen der Landschaftsentwicklung hinweisen. Die Praktikumsberichte, Detailanalysen und Karten liegen im Landesamt vor und können dort eingesehen werden. Im vorliegenden Beitrag werden das Untersuchungsgebiet, die Arbeitsmethode und die Ergebnisse der Untersuchung kurz vorgestellt.
Die vielgestaltigen Habitate der Südharzer Karstlandschaft bieten einer artenreichen Tierwelt Lebensraum. Zwar sind aus dem Südharz eine Vielzahl von Angaben zu den verschiedensten Tierarten bekannt, systematische Untersuchungen begannen aber erst in der jüngsten Zeit. Fast alle Daten wurden von Einzelpersonen zusammengetragen. Eine Zusammenstellung für den gesamten Harz, der auch alle verfügbaren Meldungen zum Südharz enthält, wurde 1997 mit dem Arten- und Biotopschutzprogramm "Landschaftsraum Harz" vom Landesamt für Umweltschutz veröffentlicht.
Die Nordische Wühlmaus, Microtus oeconomus (Palias, 1776), die ihre südwestliche Verbreitungsgrenze an der Nordostgrenze Sachsen-Anhalts hat, wurde in die Rote Liste der Säugetiere des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen und als "stark gefährdet" eingestuft (Heidecke 1992). Die Verbreitungsgrenze ist durch zahlreiche Gewöllfunde und zwei Fallenfänge (1967 bei Paplitz sowie 1986 bei Buch) belegt (Jorga; Erfurt 1987).
Das Beobachten und Zählen von Vögeln hat in Sachsen-Anhalt, insbesondere in Anhalt, eine lange Tradition. Bis zur Zusammenstellung einer regionalen Avifauna auf der Grundlage gesammelter Daten für ein bestimmtes Gebiet verging dann aber noch eine geraume Zeit (Borchert 1927). Jedoch ist bereits seit 1925 in den Steckbyer Forsten auf größeren mit Nistkästen ausgestatteten Flächen jährlich die Vogelbesiedlung von Höhlenbrütern bei gleichzeitiger Kontrolle des Bestandes forstschädigender Insekten ermittelt worden (Hähnle 1933, 1936). Dieser Langzeit-Vogelschutzversuch Steckby, der durch aus Monitoringcharakter aufweist, wird bis in die Gegenwart fortgeführt.
Vorwort
(2007)
Am 23. Mai 2007 fand im Max-Behr-Haus der Staatlichen Vogelschutzwarte in Steckby die Festveranstaltung „75 Jahre Staatlicher Vogelschutz in Sachsen-Anhalt“ statt. Die auf dieser Festveranstaltung gehaltenen Grußworte von Petra Wernicke (Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen- Anhalt), Christoph Sudfeldt (Geschäftsführer Dachverband Deutscher Avifaunisten) und Hemut Opitz (Vizepräsident Naturschutzbund Deutschland), wurden der vorliegenden, ebenfalls diesem Jubiläum gewidmeten Broschüre vorangestellt. Die daran anschließenden Beiträge beschäftigen sich insbesondere mit der Geschichte der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby sowie dem Wirken ihrer Mitarbeiter in der Gegenwart.