Refine
Document Type
- Article (2) (remove)
Language
- German (2)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- Lower-Saxony (2) (remove)
Die zusätzliche, mit einem einfachen Schlüssel durchführbare Erfassung des phänologischen Zustandes aller in einer Vegetationsaufnahme vorkommenden Arten erlaubt eine eindeutigere Zuordnung des Bestandes zu einer Vegetationseinheit. Besonders bei Pionierbeständen, die im Verlauf eines Jahres ineinander übergehen und aufgrund kleinflächig auftretender Standortunterschiede miteinander verzahnt vorliegen können, ergeben sich auch bei ähnlicher Artenzusammensetzung Hinweise auf die unterschiedliche syntaxonomische Stellung. Das Auftreten von vegetativ voll entwickelten und blühenden bzw. fruchtenden Arten kann dabei die entscheidende Rolle für die Zuordnung des Bestandes zu einer Vegetationseinheit spielen. Schwach entwickelte Arten, die gar nicht oder nur selten im blühenden Zustand vorgefunden werden, sind besonders dann als Begleiter ohne diagnostischen Wert anzusehen, wenn am Wuchsort auch im weiteren Verlauf des Jahres nicht mit ihrer optimalen Entwicklung zu rechnen ist. Oft kennzeichnen diese Arten aber Kontaktgesellschaften und mögliche Folgegesellschaften bei veränderten Standortbedingungen. Als Beispiele zur Erläuterung der Anwendung phänologischer Daten für syntaxonomische Zwecke dienen Vegetationsaufnahmen aus der Klasse Isoeto-Nano-juncetea, die mit Bidentetea-Gesellschaften verglichen werden. Denkbar erscheint aber auch die Anwendung des vorgestellten phänologischen Aufnahmeschlüssels als Hilfsmittel zur Differenzierung anderer Vegetationseinheiten.
Von anthropogenen Sonderstandorten Südniedersachsens und Ostsachsens werden Federschwingel-Gesellschaften beschrieben. Das soziologische Spektrum von Vulpia myuros reicht im Leinebergland von trocken-warmen Trittgesellschaften über artenreiche, leicht ruderale Therophyten-Gesellschaften des Thero-Airion in Steinbrüchen bis zu lückigen Ruderalfluren an Bahnhöfen. In der Lausitz, wo Vulpia myuros häufig vorkommt, bestehen engere Verflechtungen zu Spergularia rubra-Trittgesellschaften und Silbergrasfluren. Vor dem Hintergrund der hier deutlich werdenden floristisch-soziologischen Differenzierung der Federschwingel-Gesellschaften wird der Frage nach der Abgrenzung und Untergliederung des Filagini-Vulpietum myuros Oberd. 1938 nachgegangen. Dazu werden in einer Übersichtstabelle die bisher aus Deutschland mitgeteilten Federschwingel-Gesellschaften abgebildet. Anhand dieser Tabelle wird die Syntaxonomie der Gesellschaften verhandelt und es wird die Untergliederung des Filagini- Vulpietum in mehrere Subassoziationen dargestellt.