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A guide to bryological hotspots in Europe : [Part 2: The Rur Valley, Eifel Mountains, Germany]
(2005)
The Rur valley is situated in the extreme west of Germany in the western part of the Eifel Mountains, close to the Belgian border. The Rur valley harbours several interesting, mainly bryopyhtes. Most of the interesting species are aquatic species. Very obvious is the oceanic element, which is represented by species such as Platyhypnidium lusitanicum, Hyocomium arnoricum, and Isothecium holtii.
Die Nordvogesen liegen südlich der Saverner Senke auf der Höhe von Straßburg und bestehen aus Buntsandstein, der sich nach Norden in den Pfälzer Wald fortsetzt. Sie sind bryologisch nicht besonders durchforscht. Eine Ausnahme davon macht das Rehtal, aus dem Hée (1942, 1945) die Lebermoose publiziert hat. Die Reh verläuft West-Ost, macht bei Schaeferhof einen Knick nach Norden und mündet bei Haselbourg ins Tal der Zorn, an der als größere Ortschaft Lutzelbourg liegt (Abb. 1). Das besondere an dem Tal ist, dass eine Seite nordexponiert ist und auf dieser Seite eine mehrere hundert Meter lange Steilwand an der Straße auf ca. 250 m Höhe liegt, die offenbar durch den Straßenbau noch steiler angeschnitten wurde. Die Wand besteht aus eigentlich saurem Konglomerat des Oberen Buntsandsteins, ist aber durch basische Sickerwässer durchfeuchtet, so dass hier sowohl Basen- als auch Säurezeiger zusammen vorkommen. Das sind offenbar die Gründe für die außerordentliche Artenvielfalt als auch die hier vorkommenden Raritäten.
Das Siegerland ist für seinen früheren Bergbau bekannt. Obgleich auch in anderen Gegenden des devonischen Schiefergebirges Gangerze abgebaut wurden, ist dies im Siegerland in besonderem Ausmaß geschehen. Bereits auf der Generalkarte sind südlich von Siegen mehr als ein Dutzend entsprechende Kartensymbole verzeichnet. Und das sind nur die größeren Plätze. Allein auf dem Messtischblatt 5214 (Burbach) sind es 14 solcher Orte. Und dennoch ist aus dieser Gegend bislang nichts über Schwermetallmoose bekannt geworden.
Manche besonders artenreiche Lokalitäten mit seltenen Arten wurden von Bryologen über die Jahrhunderte immer wieder aufgesucht. Die dort gefundenen Arten haben auch Eingang in lokale Florenwerke gefunden. Am Nordrand des Sauerlandes in Nordrhein-Westfalen liegen eine ganze Reihe von solchen hot spots wie der Ramsbecker Wasserfall, die Meilerlegge bei Ostwig, die Velmedahöhle oder die Bruchhauser Steine. Will man sich aber über das Arteninventar eines solcher Gebiete orientieren, vermisst man zumindestens zusammenfassende Artenlisten wenn nicht gar Gebietsmonographien. Da hilft es nur, die Floren durchzusehen und die Arten herauszuziehen, in diesem Fall die Mooflora von Westfalen (Koppe 1935-49. Die Nachträge sind nicht mehr so interessant, da darin nur Kleinarten und unwesentliche Nefunde hinzukommen, die Funde sensationeller Arten aber bereits schon im 19. Jahrhundert gemacht wurden). Dabei reicht es, wenn das einmal gemacht wird und nicht jeder, der solch ein Gebiet besuchen möchte, diese Arbeit von neuem leisten muss. Es gibt sicherlich fähigere Bryologen als den Autor, welche die Gebiete besser kennen, was aber nichts nutzt, wenn dieses Wissen in den Köpfen schlummert und nicht verfügbar ist. Daher sind an dieser Stelle solche Artenlisten für einige solcher Gebiete am Nordrand des Sauerlandes zusammengestellt, die der Autor sich für eine Exkursion im Herbst 2011 erstellt hat. Hier haben wir besondere Voraussetzungen für ein Artenreichtum: das Gebiet bist geologisch sehr divers. Das Grundgebirge besteht aus devonischen Schiefern, das ganze Gebiet wird aber von einem schmalen Kalkriff durchzogen, und zusätzlich gibt es plutonitische Intrusionen von Diabas und Quarzporphyr. Mit Höhen von um 450 m haben wir zudem schon entsprechende Niederschläge und Feuchtigkeit. Daher wurde das Gebiet schon frühzeitig von Bryologen besucht, angefangen von H. Müller Lippstadt über Winter, Grebe, Brockhausen, Mönkemeyer bis zu den Gebrüdern Koppe. In letzter Zeit war die Moosflora der Massenkalkfelsen des nördlichen Sauerlandes Thema der Dissertation von Carsten Schmidt (2004), von dem der erste Teil in Buchform veröffentlicht ist. Das Buch ist aber nach Arten gegliedert, lässt somit auch die hier gewünschten Gebietsbeschreibungen vermissen, die man gerne hätte, wenn man solch eine Lokalität aufsucht.
Im Mai 2010 besuchte ich die Almequelle (Hochsauerlandkreis, Westfalen). Die Almequelle ist ein aufgestauter Teil eines Tales, in dem über hundert kleine Karstquellen austreten. Die meisten ergießen sich im gestauten Bereich, so dass sich dadurch eine Art künstlicher Quelltopf ergibt. Nur wenige offene Quellen befinden sich am Rand des Tales. In diesen Quellen als auch dem das Tal durchströmenden Bach fielen Massenbestände einer bemerkenswerten Form von Platyhypnidium riparioides auf. Diese war – speziell im Bach - nicht der Strömung angepasst. Normalerweise ist zu beobachten, dass mit zunehmender Wassergeschwindigkeit die Pflanzen von Platyhypnidium riparioides immer dichter beblättert und weniger verzweigt werden sowie in Strömungsrichtung wachsen. In Wasserfällen haben wir dann die var. atlanticum, mit drehrunder kompakter Beblätterung, deren Steigerung Platyhypnidium lusitanicum ist. Hier ist der Fall genau entgegengesetzt:Trotz der raschen Strömung waren die Pflanzen aufrecht und büschelig verzweigt, erinnerten im Habitus an Eurhynchium striatum und die Blätter sind nicht anliegend sondern abstehend (Abb. 1). Die Pflanzen standen in den Quelltöpfen (Abb. 2,3), wo die Wuchsform noch erklärbar wäre, da das Wasser von unten anströmt, aber auch bodendeckend am Grunde des stark fließenden Baches (Abb. 4), was sehr ungewöhnlich für diese Art ist und mir noch nicht untergekommen war. Auch in der Strömung behalten die Pflanzen den aufrechten, büscheligen Wuchs bei.
Vor Jahren erwarb ich aus dem Nachlass von Karl Mägdefrau das Buch „Moosstudien“ von dem Münchner Bryologen P.G. Lorentz (1864). Es ist ein eigenartiges dreiteiliges Sammelsurium von Beiträgen verschiedenster Art. Der erste Teil beinhaltet anatomische Studien von Lorentz (hier war Lorentz Vorreiter, solche Ausdrücke wie Deuter und Socii in der Rippenanatomie gehen auf ihn zurück). Der zweite Teil enthält „Beiträge zur Biologie und Geographie der Laubmoose“ von Lorentz und Molendo, er umfasst Exkursionsberichte, erstens auf den hier Bezug genommenen betitelt „Ein bryologischer Ausflug nach der Messlinwand in Tirol“ von P.G. Lorentz, dann „Die Moosregionen in den Tauern“ von Molendo und drittens „Die Moosflora unseres Tauernabschnittes…“ von Lorentz und Molendo. Auch hier waren Lorentz und Molendo Vorreiter, denn es waren mit die ersten bryogeographischen Beiträge überhaupt. (Die Untertitel lauten entsprechend „eine pflanzengeographische Skizze“ bzw. „pflanzengeographische Studie“). Wichtig ist, dass Lorentz und Molendo trotz des allgemeinen Titels („ein bryologischer Ausflug“) nur Laubmoose berücksichtigt hatten. Der dritte Teil beinhaltet Beschreibungen neuer Arten aus den Tropen von Lorentz. Es schließen sich dann noch Nachträge zur „Moosflora unseres Tauernanschnittes“ an, die leicht zu übersehen sind und wichtige Ergänzungen bringen, so die Neubeschreibung von Philonotis tomentella durch Molendo, was erklärt, warum die Art in den Exkursionsberichten nicht auftaucht.
Das Felsenmeer bei Hemer (früher auch als Felsenmeer bei Sundwig bezeichnet) liegt im Bereich eines devonischen Massenkalkzuges (nicht Tertiär, wie bei Wikipedia steht), der sich von Wuppertal mit Unterbrechungen über Iserlohn bis nach Brilon erstreckt. Durch Karsterscheinungen (man vergleiche die zahlreichen Höhlen speziell im umgebenden Gebiet) sind große unterirdische Höhlungen entstanden, die im Gebiet östlich Hemer eingestürzt sind, so dass mit Felsblöcken gefüllte Vertiefungen entstanden sind (Abb. 1). Zudem ist im Mittelalter hier Bergbau betrieben worden, wobei zusätzlich Schächte und Stollen entstanden sind. Das Gebiet ist 35 ha groß und wurde 1958 unter Schutz gestellt. Wegen Lebensgefahr sind alle Wege eingezäunt, so dass heute kaum mehr Gelegenheit zur bryologischen Erforschung besteht. Das Felsenmeer ist schon lange Ziel von Bryologen gewesen. Wie Carsten Schmidt (2004) in seiner peniblen Auflistung der bryologischen Aktivitäten in seinem Arbeitsgebiet schreibt, war H. Müller bereits am 18.9.1859 dort, dann 1879 noch einmal. Es folgten Brockhausen (1908), Grebe (1900), H. Schmidt (1928), F. & K. Koppe (1934), F. Koppe (1936, 1961), W. Kleinewächter (1935) und R. May (1988).
Am Mittelrhein kommen vier Cinclidotus-Arten vor: C. mucronatus, C. fontinloides, C. riparius und C. danubicus. Die Standorte sind nach der Höhe über der Mittelwasserlinie differenziert. Am deutlichsten setzt sich C. mucronatus ab, welche in Lagen vorkommt, die nur gelegentlich von Hochwässern erreicht wird. Darunter steht C. fontinaloides, welche bis über der Mittelwasserlinie zu finden ist. Cinclidotus riparius schließt sich im Bereich darunter an. In den tiefsten, am häufigsten überschwemmten Lagen steht C. danubicus.
Leucobryum juniperoideum was found on a fieldtrip in December 2009 in North Carolina. This species was so far known from the tropics as well from Europe where it had formerly be included in L. glaucum until 1962. It is the third species of this genus in North America and differs from L. albidum and L. glaucum by a different leaf shape, a different transverse section of the costa and different shape of the capsules.