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Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Flora und Vegetation des Hohen Meißners und seines östlichen Vorlandes (Werra-Meißner-Kreis, Nordhessen). Auf dem Meißner selbst sind, neben naturnahen Bereichen mit Basaltblockhalden und Schutthangwäldern (Fraxino-Aceretum) vor allem gut ausgebildete Beispiele montaner Grünlandkomplexe erhalten geblieben. Sie gehören pflanzensoziologisch zu den Bergwiesen (Polygono-Trisetion), Feuchtwiesen (Calthion), Borstgrasrasen (Violion caninae) und Braunseggenrieden (Caricion fuscae). Im östlichen Meißnervorland sind größere Karstgebiete zu finden, die weithin von Kalkmagerrasen (Mesobromion) eingenommen werden. Daneben treten in den Magerrasenkomplexen Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) und kleinflächig Pionierrasen (Alysso-Sedion) auf. Die Ackerflächen sind noch heute reich an gefährdeten Ackerwildkrautgesellschaften, insbesondere die an die Magerrasen angrenzenden, klein parzellierten Kalkäcker mit vielen Arten des Caucalidion. Sowohl die Ackerwildkrautvegetation als auch die Magergrünlandkomplexe sind Gegenstand von naturschutzfachlichen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, die ebenfalls erläutert werden.
Es wird die Vegetation der Kalkmagerrasen des östlichen und westlichen Meißner-Vorlands (Nordhessen) beschrieben. Die behandelten Pflanzengesellschaften und deren Untereinheiten lassen sich mit zunehmender Bodenentwicklung und dem damit günstigeren Wasser- und Nährstoffhaushalt in eine ökologische Reihe stellen. Dabei wird die floristische und ökologische Zwischenstellung des Gentiano-Koelerietum zwischen dem Saxifrago-Poetum compressae (Alysso-Sedion) und dem Arrhenatheretum herausgestellt. Neben dieser Gliederung werden Gebietsausbildungen unterschieden, die vor allem klimatisch bedingt sind. So können die Kalkmagerrasen im Osten des Untersuchungsgebietes als eine Tieflagenform, die im Westen als eine Höhenform aufgefasst werden. Darüber hinaus werden die Gebietsausbildungen aber auch durch die ehemalige unterschiedliche Nutzung geprägt. So wurden die meisten Bestände beweidet, andere hingegen vorwiegend gemäht. Dem Einfluss des Bodenchemismus wird als differenzierender Faktor für die Kalkmagerrasen nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen.
Sie erscheinen kurzhalmig, lockerwüchsig, bringen wenig ertrag. In unserer Kulturlandschaft sind sie hauptsächlich dort zu finden, wo ungünstige Boden- und Klimabedingungen mit bestimmten Nutzungsformen, zum Beispiel Beweidung oder Mahd, zusammen treffen und der Mensch mit Verbesserungen und Düngen nicht nachhelfen will oder kann. Mit anderen Worten es handelt sich um karge, oder besser gesagt um magere Rasen. Grundsätzlich lassen sich bei diesen Biotopen zwei verschiedene Typen unterscheiden: Magerwiesen und Magerweiden. Diese Broschüre geht auf die Biologie und Verbreitung der unterschiedlichen Magerrasentypen ein.