Refine
Year of publication
- 1996 (3) (remove)
Language
- German (3)
Has Fulltext
- yes (3) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Bei Streifzügen durch den Wörlitzer Winkel findet man noch heute Hinweise auf die beispielhaften landschaftsgestalterischen Leistungen des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817). Neben zahlreichen Parkanlagen und Streuobstwiesen begleiten vielfältige Obstpflanzungen die Straßen, Feldwege, Gräben und Dämme. Ende des 18. Jahrhunderts galt es, gemäß dem Leitspruch des Fürsten "das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden". Neben der Erzeugung von Früchten sollte auch die Landschaft verschönert werden, was geradezu ideal mit dem Obstanbau gelang. Im Frühjahr lud die Obstblüte zu ausgedehnten Spaziergängen ein, und im Herbst gab es saftige Früchte. Somit konnten weite landwirtschaftliche Flächen effektiv genutzt werden. Obstbäume waren auch als Feldbegrenzungen zu finden, sofern das den Ertrag des Umfeldes nicht minderte (Lott 1991).
Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume unserer Kulturlandschaft, die vielen Lebewesen Nahrungs- und Lebensgrundlage bieten und darüber hinaus typische Landschaftsbilder prägen. Zur Zeit ihrer Anlage stand das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund. Ursprünglich legte man "Baumäcker" an, auf denen auch Feldfrüchte angebaut wurden. Erst später wurde die oft durch Hanglage und Bäume erschwerte ackerbauliche Nutzung durch die einfachere Grünlandnutzung ersetzt. Mit der Einführung des intensiven Plantagenobstbaus ging die Anzahl der Streuobstwiesen seit 1951 in ganz Deutschland um ca. 70 - 75% zurück (Rösler 1992). Weitere Ursachen für den Verlust dieses Biotops sind Bautätigkeiten besonders in Ortsnähe bzw. in Ortsrandlagen.
Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume unserer Kulturlandschaft, die vielen Lebewesen Nahrungs- und Lebensgrundlage bieten und darüber hinaus typische Landschaftsbilder prägen. In alten Beständen Findet man häufig alte, für die betreffende Region typische und manchmal schon vergessene Obstsorten.