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Im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel (nördliche Eifel) tritt das Galio odorati-Fagetum Sougnez & Thill 1959 (Waldmeister-Buchenwald) vor allem in Silikat-, seltener auch in Kalkgebieten auf. Seinen Schwerpunkt besitzt es dort, wo unterdevonische Schiefer und Grauwacken von pleistozänen Hochflächenlehmen und Solifluktionsdecken überlagert werden. Die Bestände werden anhand von pflanzensoziologischen Aufnahmen nach BRAUN-BLANQUET dokumentiert und differenziert. Das Galio-Fagetum unterscheidet sich vom Luzulo-Fagetum (Hainsimsen-Buchenwald) durch eine ganze Reihe von Trennarten, größere mittlere Artenzahlen, höhere durchschnittliche Deckungsgrade der Krautschicht und einige feinere floristische Merkmale. Im Untersuchungsgebiet sind zwei Subassoziationen des Galio-Fagetum anzutreffen, das anspruchsvollere Galio-Fagetum typicum und das zum Luzulo-Fagetem überleitende Galio-Fagetum luzuletosum. Diese lassen sich weiter untergliedern in eine leicht verhagerte wechseltrockene Flieracium sylvaticum-Variante, eine frische Typische Variante bzw. Hordelymus europaeus-Variante, eine sickerfeuchte Dryopteris filix-mas-Variante und eine stau- bzw. wechselfeuchte Deschampsia cespitosa-Variante. Anreicherungsstandorte mit dicker Fallaubdecke sind durch Massenbestände von Festuca altissima gekennzeichnet. Ferner läßt sich eine collin-submontane Form mit Rubus fruticosus agg. von einer montanen Form mit Polygonatum verticillatum unterscheiden. Geographisch können die Bestände des Galio-Fagetum innerhalb der subatlantischen Ilexaquifolium-Rasse der nordmitteleuropäischen Melica uniflora-Ausbildung zugeordnet werden.
Ausgehend von der Differentialdiagnose, der Darstellung der Fraß- und Entwicklungspflanzen sowie der paläarktischen und der parapatrischen Verbreitung der Arten Kyklioacalles navieresi (Boheman 1837) und Kyklioacalles roboris (Curtis 1834) wird das Vorkommen im Rheinland, insbesondere das auf dem Bausenberg (Eifel) erstmalig beobachtete gemeinsame Auftreten beider Arten, dargestellt und diskutiert. Die These, dass in weiten Teilen Europas Kyklioacalles roboris die hygrophilere Art ist, muss um die These, dass Kyklioacalles navieresi die eindeutig xerothermere Standorte präferierende Art ist, ergänzt werden. So findet sich auf den Südhängen des Bausenbergs, eines ehemaligen Eifel-Vulkans, in den lichten, trockenen Quercus robur - Gebüschen ausschließlich Kyklioacalles navieresi ! Dieser Teil des Bausenbergs kann rasch austrocknen und sich unter der offenen Vegetation in den Sommermonaten sehr stark erwärmen. Legt man die Erfahrungen mit anderen Kyklioacalles-Arten zugrunde, werden sich die Larven von Kyklioacalles roboris - während der dreimonatigen Entwicklung im Hochsommer - in den ersten beiden Larvalstadien mit solchen trockenen Habitatstrukturen nicht abfinden, hier also keine geeigneten Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden. Hingegen werden sie diese Entwicklungsmöglichkeiten eher in den dichteren Laubwäldern oder unter Hecken (z.B. an Carpinus betulus L.) antreffen. Es sind die feuchten und schattigen Habitatstrukturen, die die Imagines von Kyklioacalles roboris auch auf dem Bausenberg eindeutig präferieren.
Ausführlich werden die Wirtspflanzenbindungen von Acalles poneli Stüben 2000 auf Tenerife (Teno Mts.) beschrieben. Nicht Euphorbia obtusifolia Poir., wie bisher angenommen, sondern Euphorbia balsamifera Ait. und Euphorbia atropurpurea (Brouss.) W.&B. sind die Fraß- und Entwicklungspflanzen von Acalles poneli. Dabei gilt es für die Imagines eine hohe Hürde zu nehmen: die insektentoxisch wirkenden Milchsäfte der Euphorbiaceae („Vermeidungsstrategie“). Die erfolgreiche Zucht von Acalles poneli an Euphorbia atropurpurea, der Wirtspflanze der „ersten Wahl“, wird vorgestellt, und die unterschiedlichen Umweltparameter während der verschiedenen Larvalstadien werden mit den tatsächlichen Habitatstrukturen auf Tenerife verglichen. Das Ergebnis: Nicht so sehr das Vorhandensein der Wirtspflanze Euphorbia atropurpurea an sich ist entscheidend, sondern die Möglichkeit des raschen Wechsels von extrem feuchten zu extrem trockenen Habitatstrukturen („Wechselhabitate“) während der Metamorphose sind für Acalles poneli und für den Zeitpunkt der Eiablage ausschlaggebend! Abschließend werden erstmalig die Eier und Larven von Acalles poneli beschrieben.