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Wenn augenblicklich Kunst, so die These, vom ehemals hehren Podest im Idealfall origineller, zumindest aber per Gesetz unter der Vorstellung der Urheberschaft verankerter und daher sakrosankter individueller Eigenleistung zum jederzeit und von jedermann bearbeitbaren Allgemeingut wird, passiert etwas, was es so wohl noch nicht gab, und auf das wiederum Kunst selbst reagiert oder nämlich allein schon aus Gründen der Selbsterhaltung zu reagieren hat. Kunst ist, wenn man so will, gleichsam demokratisiertes Allgemeingut, wird also nicht mehr als autark vorliegendes Artefakt erkannt, welches kompromisslos für sich steht und notwendigerweise, um Kunst zu sein, für sich stehen muss. Daran gekoppelt ist eine neue Selbstverständlichkeit, mit welcher gewisse, noch zu diskutierende Ansprüche an kulturelle Erzeugnisse gestellt, gar rigoros gefordert und diese Forderungen zudem von Seiten des vormals schweigenden Publikums selbst durchgesetzt werden. Beides, die Aktionen des vordem nur rezipierenden Publikums und jetzigen (Teil-)Akteurs einerseits, die Reaktion der Kunstschaffenden andererseits, wird an dieser Stelle nachvollzogen, analysiert und eingeordnet.
Der Zyklus 'Letter of Resignation', entstanden zwischen 1959 und 1967, stellt in verschiedener Hinsicht eine Besonderheit in Cy Twomblys Oeuvre dar. Selten setzt Twombly sich so konkret mit dem Topos der Schrift auseinander, ohne daß dies eingebunden wäre in einen der mythischen Vorwürfe, die viele seiner Bilder und Zyklen bestimmen. Auch die Landschaft rückt zu Gunsten der Beschäftigung mit der Kommunikation mittels Schrift und der Vermittlung von Inhalt durch Schrift auf dem Papier in den Hintergrund.