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Mit etwa siebzig Liedern „nach“ den Minnesängern, darunter etwa die Hälfte nach Walther von der Vogelweide, ist Gleim der produktivste Rezipient mittelalterlicher Lyrik im 18. Jahrhundert, weit vor den Dichtern des Göttinger Hains. Seine erste Nachschöpfung erschien bereits im Jahre 1749 in ‚Lieder’ in Halberstadt (...) das Gedicht „Daphne“, das er dann in den „Petrarchischen Gedichten“ von 1764 unter dem neuen Titel „Ismene“ wieder aufnahm, jedoch als „Daphne“ im 1. Teil der „Sämtlichen Schriften“, Reutlingen 1779, S. 52f. wieder abdruckt.
Dagmar Leupold, Lyrikerin, Prosaistin, promovierte Komparatistin und Übersetzerin aus dem Italienischen, hat in den neunziger Jahren insbesondere durch drei Romane - Edmond: Geschichte einer Sehnsucht (1992), Federgewicht (1995) und Ende der Saison (1999) - auf sich aufmerksam gemacht. Darüber hinaus erschienen von ihr bisher zwei Gedichtbände - Wie Treibholz (1988) und Die Lust der Frauen auf Seite 13 (1994) - sowie der Band Destillate (1996), der Kurzprosa und Lyrik versammelt. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Romanen, also mit einer Gattung, die schon oft und nun in der Postmoderne erneut totgesagt wurde, andererseits jedoch lebendiger denn je erscheint, vielleicht gar "zum eigentlichen Medium dessen geworden [ist], was unter dem Begriff 'Postmoderne' subsumierbar wäre". Wenn Leupolds Romane der Postmoderne zugerechnet werden, dann ist dieser oft als Passepartout missbrauchte Begriff kritisch auf seine Brauchbarkeit für die Beschreibung zeitgenössischer Prosa zu prüfen. Die Postmoderne-Debatten, die Forschung und Feuilleton seit Mitte der achtziger Jahre in Deutschland führen, sollen nicht aufgerollt, einige ihrer konstruktivsten Erkenntnisse aber einbezogen werden.
Was man nicht sehen kann, ist gleichzeitig das allem unterlegte Gewebe des Filmischen: die Bewegung. Die Materie scheint hier geschmolzen, löst all ihre Elemente und all ihre Bedeutung in einem Strom immenser Dichte und in unaufhörlichem Fluß, und kein Lichtstrahl entkommt der Gravitation seiner Tiefenschichten. Was aber zeugt von seiner Existenz, wenn er sich hinter seiner eigenen Lichtlosigkeit verbirgt, wenn sein Wesen in der Fülle seiner Unsichtbarkeit besteht? – Die schwarze Bewegung des Zwischenbilds ist mittelbar wahrnehmbar, sie offenbart sich in ihren Objekten, im Bewegten, in der Infizierung des Bildes, das auf ihrer Oberfläche schwimmt und von einer unaufhaltsamen Dynamisierung erfaßt wird, sobald seine Unterseite durch die Energie des Schwarzen, auf dem es treibt, eine Animation erfährt. Stoff und Licht, die diese dunkle Fläche bedecken und unter sich bergen, erhalten so aus ihr einen Impuls der Mobilisierung und Formung, augenfällig dann, wenn sich die gesamte Anordnung des Sichtbaren von einem Augenblick zum anderen verschiebt und zu wandern beginnt. Das statische Bild und dessen Atome vergleichen sich dann mit dem nächsten, sie sind, da der Einfluß ihres Untergrunds einsetzt, in steter Reibung und Differenz.
In this study, cross-dialectal variation in the use of the acoustic cues of VOT and F0 to mark the laryngeal contrast in Korean stops is examined with Chonnam Korean and Seoul Korean. Prior experimental results (Han & Weitzman, 1970; Hardcastle, 1973; Jun, 1993 &1998; Kim, C., 1965) show that pitch values in the vowel onset following the target stop consonants play a supplementary role to VOT in designating the three contrastive laryngeal categories. F0 contours are determined in part by the intonational system of a language, which raises the question of how the intonational system interacts with phonological contrasts. Intonational difference might be linked to dissimilar patterns in using the complementary acoustic cues of VOT and F0. This hypothesis is tested with 6 Korean speakers, three Seoul Korean and three Chonnam Korean speakers. The results show that Chonnam Korean involves more 3-way VOT and a 2-way distinction in F0 distribution in comparison to Seoul Korean that shows more 3-way F0 distribution and a 2-way VOT distinction. The two acoustic cues are complementary in that one cue is rather faithful in marking 3-way contrast, while the other cue marks the contrast less distinctively. It also seems that these variations are not completely arbitrary, but linked to the phonological characteristics in dialects. Chonnam Korean, in which the initial tonal realization in the accentual phrase is expected to be more salient, tends to minimize the F0 perturbation effect from the preceding consonants by taking more overlaps in F0 distribution. And a 3-way distribution of VOT in Chonnam Korean, as compensation, can be also understood as a durational sensitivity. Without these characteristics, Seoul Korean shows relatively more overlapping distribution in VOT and more 3-way separation in F0 distribution.
Adverbien der Art und Weise im Deutschen und Englischen: zu ihrer Stellung und Interpretation
(2002)
Während es für das Englische seit langem bekannt ist, dass die Interpretation bestimmter ambiger Adverbien von ihrer Stellung abhängt, soll hier gezeigt werden, dass ähnliche Fakten auch im Deutschen zu beobachten sind. Sie können als Hinweis darauf genommen werden, dass bestimmte Adverbialtypen bestimmte Grundpositionen im deutschen Satz haben. Als Beispiel werden in diesem Aufsatz Adverbien der Art und Weise herangezogen, deren Stellungsregularitäten im Englischen und Deutschen auf den ersten Blick völlig unterschiedlich sind. Es wird gezeigt, dass die Stellung dieser Adverbien einer sprachübergreifenden Regularität folgt und dass die zu beobachtenden Unterschiede in der Stellung auf die unterschiedlichen Satzstrukturen des Deutschen und des Englischen zurückzuführen sind.
Meine Überlegungen zielen [...] nicht nur spezifisch auf eine Anfang der 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts führende Interpretationsrichtung, die damals bis auf den Kommentar einer Historisch-kritischen Ausgabe durchschlug. Meine Bemerkungen richten sich darüber hinaus auf die Problematik eines positivistisch ausgerichteten Kommentars angesichts eines Œuvres, das bei genauerem Hinsehen nicht nur eine gewisse Nähe zum Positivismus aufweist, sondern zugleich auch Kritik und Distanz. Eine Historisch-kritische Edition trägt von ihrer wissenschaftsgeschichtlichen Genese her positivistische Züge. Der "Detailrealismus" und der dokumentarische Zug in Annette von Droste Hülshoffs Werk kommt dem entgegen.
This paper follows a new perspective on speech errors within the framework of Articulatory Phonology, as proposed by Goldstein et al. (in prep.). On the basis of kinematic evidence, their work has demonstrated that speech errors are not restricted to categorical exchanges of position of segmental units, but rather gestures that compose segments can exhibit errors that vary from zero to maximal in magnitude.
Here we report results from two perceptual experiments which use stimuli selected on the basis of their articulatory properties only, covering a range of errorful gestural activations. The outcome of the perceptual experiments suggests that different segments show different degrees of vulnerability to (subsegmental) speech errors: While listeners detected errors reliably for some segments, for other segments the reaction to errorful and non-errorful tokens was not distinct. The data suggest that at least for some error types an asymmetric error distribution arises due to perception, while production itself is not asymmetric. However, for error types involving segments whose gestural compositions stand in a subset relationship to each other (as described below), asymmetries may indeed originate in production due to the overall dominance of a gestural intrusion bias observed in the production data of Goldstein et al. (in prep.).