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Da das Singuläre im Aktionsbereich des Literarischen einen angestammten Ort der Verhandlung und der Ausgestaltung hat, stellt sich die Frage, inwiefern der Literatur selbst eine hiatische Funktion, das heißt die Funktion einer "Atemwende", eines Richtungswechsels, oder weniger luftig gedacht: die Funktion eines Aktes, einer Veränderung bewirkenden Kraft zukommt.
Daß in die Visionen des Jorge Luis Borges Reminiszenzen an Werke der bildenden Kunst eingeflossen sind, erscheint evident, wenn man etwa die Beschreibung der 'La biblioteca de Babel' (Borges 1989a, 465-471) mit den Kerkerphantasien Giovanni Battista Piranesis ('Carceri', 1745-1750) oder auch mit der Darstellung des Babylonischen Turmbaus (1563) durch Pieter Breughel d.Ä. vergleicht. Auch bestehen vielfaltige Beziehungen der Borges'schen Labyrinth-, Spiegel- und Doppelgängerphantasien zu Gemälden der Surrealisten sowie zu anderen Werken, insbesondere der modernen Kunst. Inzwischen hat Borges der bildenden Kunst gleichsam mit Zinsen zurückerstattet, was er ihr verdankt. Bildende Künstler verschiedener Stilrichtungen haben aus seinen Werken Anregungen bezogen, Borges'sche Visionen visualisiert, mit Gemälden, Photographien und Graphiken auf die Denkbilder des Argentiniers geantwortet.
Die Frage nach dem "Erbe der Literatur" steht ihrerseits in einer Erbfolge. Nach 1945 stellte sie sich schon einmal im Kontext der Legitimierung einer sich neu definierenden Gesellschaftsformation. Der Anspruch der DDR, ein Hort der Bewahrung und Pflege des klassischen, bürgerlich-humanistischen Erbes zu sein, wurde in der westdeutschen Sicht der sechziger Jahre kritisch umgedeutet als Kulturkonservatismus, Traditionalismus und Antimodernismus, die als "bürgerliche" Haltungen genuin sozialistisch-revolutionäre Neuerungen und Traditionen abblockten. Erst in den siebziger Jahren wurde die literarische Erbetheorie in der DDR grundsätzlich reformuliert und für Modernisierungen zugänglich. Wie stellt sich aber die Frage nach dem (bürgerlichen) Erbe in der ostdeutschen Literatur nach der Wiedervereinigung? Hier können nur einige historische Skizzen und ästhetische Teilaspekte in einer feldanalytischen Perspektive im Sinne der Soziologie Pierre Bourdieus vorgestellt werden. Sie münden in die Betrachtung eines spezifischen Erbes von drei Vertretern der sogenannten Generation der "Hineingeborenen", nämlich Ingo Schulze, Durs Grünbein und Uwe Tellkamp.
Mit der Bezeichnung des Problem/Lösungs-Konzeptes als eines Beschreibungs- und Erklärungsmodells für literaturgeschichtlichen Wandel habe ich bereits eine Festlegung vorgenommen. "Problem" ist damit zu einem terminus technicus geworden, dem eine bestimmte Verwendungsweise ("Bedeutung") innerhalb einer bestimmten Fachsprache zugeordnet ist. Diese Verwendungsweise ist zwar initial an die innerhalb der Alltagssprache angelehnt (aus ihr "entlehnt"), wird mit der Prägung eines Terminus aber von ihr abgekoppelt. Das hat unter anderem zur Folge, dass Bedeutungen, die dem Wort "Problem" in der Alltagssprache zukommen, nicht gegen die heuristische Konzeption des Problem(lösen)s ins Feld geführt werden können (sondern allenfalls – mit einer guten Alternative im Gepäck – gegen die Wahl des Zentralbegriffs ). Denn in dieser Konzeption ist "Problem" ein rein instrumenteller Begriff und bezeichnet anders als der alltagssprachliehe Begriff nicht zwingend eine krisenhafte Erfahrung, sondern die eine Seite in einer erklärenden Relation von zwei Sachverhalten. Mit anderen Worten: In der Tat kann ich alles als Problem beschreiben bzw. "im Problemvokabular reformulieren", wenn ich nur will, das heißt: wenn ich mir davon einen wie auch immer gearteten Erklärungswert für etwas von mir als erklärungsbedürftig Erachtetes verspreche. Die Frage lautet also nicht: Wann ist ein Sachverhalt "treffend" (d. i. nach unserer alltags sprachlichen Intuition stimmig) als Problem beschrieben? Sondern: Wann brauche ich den betreffenden Sachverhalt für eine erklärende Relation und muss ihn zu diesem Zweck als heuristische Einheit konzipieren (und nenne sie deshalb meinem Modell gemäß ein Problem)?
Wenn Elisabeth Beck-Gernsheim über die jüdische Kultur in Deutschland schreibt, sie sei "hier und heute tatsächlich: eine deutsche Erfindung" (Beck-Gernsheim 1999, 270), so stellt sich auch die Frage, ob es sich bei 'Galizien' in anderen literarischen Texten ebenfalls in diesem Sinne um eine Erfindung, um die Konstruktion einer Erinnerungslandschaft handelt, die sich im Sinne Pierre Noras als "histoire au second degre" (Nora 2002) auf ein Phantasma bezieht, dessen eigentlich Substanz sich nicht in einer wie immer zugeordneten und im weitesten Sinne vermutlich sogar ganz unbekannt gebliebenen Landschaft 'im Osten' wiederfinden lässt, sondern vielmehr in der Seelengeschichte, im Mentalitäten-Haushalt ihrer Beobachter ihren Bezugspunkt hat.
Christoph Schmitt-Maaß beschreibt, dass vor dem Hintergrund der Ideen der historischen Rechtsschule und der Studien der Brüder Grimm eine spezifische Poetologie im Gefüge von Rechtsgeschichte, Sprachwissenschaft und Nationalliteratur entsteht, die für die Herausbildung der 'Kulturnation' eine wichtige Bedeutung zukomme. Die Durchdringung von Rechts-, Wissenschafts- und Dichtersprache erweise sich an einem Kulminationspunkt der deutschen Geschichte als bewusstseinsstiftend, insofern sich noch viele Vormärzschriftsteller im Kontext von Recht, Sprache und Poesie auf von Savigny bezögen und dessen Poetologie fortschrieben, auch wenn sie längst zur Chiffre geworden sei. Schmitt-Maaß illustriert diese Wirkungsgeschichte von Savignys und der Brüder Grimm am Beispiel von Heinrich Heine und Hoffmann von Fallersleben. Während Heine eine kritische Distanz zu den rechtshistorischen Positionen der historischen Rechtsschule einnehme, begreife Hoffmann von Fallersleben, dessen liberale Auffassungen eng mit der mittelalterlichen Literatur, etwa Walthers von der Vogelweide, in Verbindung gesetzt würden, die Aufgabe von Dichtung als Politik, die sich aus der Gemeinsamkeit von Recht und Poesie im 'germanischen' Altertum ergebe. Schmitt-Maaß weist nach, wie Literatur, Literaturgeschichtsschreibung und Jurisprudenz im Vormärz zusammentreten.
Smutek jako jedna ze základních emocí podstatně ovlivňuje ţivot jedince. Emoce pŧsobí na budoucí jednání ĉlověka ve spoleĉnosti a mají vliv na vnímání okolního světa a jeho utváření. Někdo, kdo je smutný, hodnotí své okolí spíše kriticky a toto negativní nazírání světa se pak odráţí v jeho postojích. Jedním z autorŧ, který reflektuje ve svém díle smutné záţitky z dětství, je rakouský spisovatel Thomas Bernhard. Ve svém románu "Ein Kind" líĉí emocionální izolaci a traumatické záţitky nechtěného dítěte.
Fensterszenen in der Literatur haben bislang wenig Interesse geweckt, sie gehören gewissermaßen fraglos zum Inventar des Interieurs und seiner Darstellung. Literarische Fensterszenen sind ja auch bei weitem unscheinbarer als diejenigen, die sich, von der Kunstwissenschaft durchaus beachtet, als 'gerahmte Rahmung' in der Malerei einstellen. Um den Umriß meines Themas anzudeuten, wende ich mich zu Beginn einem der berühmtesten Texte des 20. Jahrhunderts zu; nämlich Franz Kafkas Erzählung "Das Urteil", die mit einer solchen Fensterszene ihren Anfang nimmt. Es heißt da:
Es war an einem Sonntagvormittag im schönsten Frühjahr. Georg Bendemann, ein junger Kaufmann, saß in seinem Privatzimmer im ersten Stock eines der niedrigen, leichtgebauten Häuser, die entlang des Flusses in einer langen Reihe, fast nur in der Höhe und Färbung unterschieden, sich hinzogen. Er hatte gerade einen Brief an einen sich im Ausland befindenden Jugendfreund beendet, verschloß ihn in spielerischer Langsamkeit und sah dann, den Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt, aus dem Fenster auf den Fluß, die Brücke und die Anhöhen am anderen Ufer mit ihrem schwachen Grün. (KKA D,43)
Emoce jsou verbalizované city. Předtím, neţ jsou vyjádřeny, hodnotí mluvĉí urĉitou skuteĉnost, příp. objekt. Evaluace v něm mŧţe vzbudit rŧzné emoce. Emoce a hodnocení je tedy třeba od sebe přísně oddělit. K hodnocení slouţí v němĉině především modální slova, která mohou vyjádřit epistemický, doxický, distancující se nebo hodnotící postoj mluvĉího. Jazyk disponuje rŧznými jazykovými prostředky k vyjádření emoĉních postojŧ. Z komunikaĉních forem výpovědi je třeba jmenovat nejprve expresivní (výrazové) věty, přiĉemţ exprese/výraz představuje funkci jazykového znaku ve smyslu Bühlerova organon-modelu přirozeného jazyka. Dále sem patří příznakové formy vět jako osamostatněné vedlejší věty a neslovesné vazby.