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Nachstehend werden die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammenfassend dargestellt: Die Kriegszeit · Die wesentlichen Einflussfaktoren für die Entwicklung der drei Großbanken im Krieg waren das spezifisch deutsche System der Kriegsfinanzierung, die Zinspolitik der Reichsbank, die Konditionenpolitik der Berliner Stempelvereinigung, die Zentralisierung der Kriegswirtschaft, die Kriegskonjunktur in vielen Bereichen der Wirtschaft, der weit gehende Wegfall der Auslandsbeziehungen und der Verlust eines großen Teils ihres Auslandsvermögens. Der wachsende Zugriff des Reiches auf die Reichsbank zur Abdeckung der kriegsbedingt steigenden Haushaltsdefizite führte im Ergebnis mangels ausreichender Konsolidierung durch Anleihebegebung zu einem enormen Anstieg der schwebenden Schuld des Reiches und einer Überliquidisierung der Volkswirtschaft. · Nach den Ausführungen in den Geschäftsberichten waren den Banken die Ursachen und Wirkungen von Staatsdefiziten und Geldwertverschlechterung frühzeitig bewusst. Direkte Kritik an der Politik von Reich und Reichsbank haben sie – soweit ersichtlich – angesichts der schwierigen Situation des Reiches nicht geübt. Sie hätten dafür auch in der Bevölkerung kaum Verständnis gefunden. Konkrete Vorschläge zur Besserung der Verhältnisse haben die Banken nicht gemacht. · Die Bilanzsummen der drei Großbanken stiegen durch den anhaltenden Zufluss von Kreditoren sowohl in nominaler als auch in realer Rechnung beträchtlich an. Da die Großbanken die Anlage in den lang laufenden Kriegsanleihen scheuten und die Kreditvergabemöglichkeiten an Unternehmen und Private kriegsbedingt begrenzt waren, investierten die drei Großbanken die ihnen zufließenden Mittel zum großen Teil in die hoch liquiden, jederzeit bei der Reichsbank rediskontierbaren Schatzwechsel des Reiches. Hinzu kamen Kredite an die verschiedensten staatlichen Stellen und Kriegsgesellschaften. Ende 1918 machten die Forderungen an staatliche Stellen bei allen drei Banken mehr als zwei Drittel der Bilanzsumme aus. · Die Stärke der gesamtwirtschaftlichen Bedingungen begrenzte die Möglichkeiten einer eigenständigen Geschäftspolitik und nivellierte zum großen Teil die bisher noch bestehenden strukturellen Unterschiede zwischen den drei Banken sowohl auf der Passiv- als auch auf der Aktivseite. Die drei Banken wurden während der Kriegszeit immer stärker zu inlandsorientierten „Einlagebanken“, die primär den Staat finanzierten und damit schon mittelfristig auch ein entsprechendes Risiko eingingen. Wie schon vor dem Krieg hatte die Deutsche Bank auch noch Ende 1918 einen deutlich höheren Anteil an eigentlichen Depositen als die beiden anderen Banken. Die besondere Stärke von Dresdner Bank und Commerzbank blieb das Kontokorrentgeschäft mit der gewerblichen Kundschaft. · Die Rentabilität der drei Großbanken – gemessen an den bereinigten laufenden Gewinnen – lag während der ersten drei Kriegsjahre unter dem Niveau des Jahres 1913. In den Jahren 1917 und 1918 sorgten stark steigende Bilanzsummen und ein lebhaftes Emissions- und Effektengeschäft für sehr hohe Eigenkapitalrenditen, teilweise über dem Niveau von 1913. Die Commerzbank, die im Unterschied zu den beiden anderen Banken kontinuierlich niedrige Liquiditätsquoten unterhielt und die Möglichkeiten positiver Fristentransformation gezielt nutzte, lag hierbei an der Spitze. Deutsche Bank und Dresdner Bank litten stärker unter den Kriegsverlusten (u.a. Zwangsliquidation der wichtigen Filialen in London) als die Commerzbank mit ihren nur geringen Vermögenswerten im feindlichen Ausland. Auch in realer Rechnung waren die Ergebnisse befriedigend. · Alle drei Großbanken weisen nach den Bilanzzahlen – also ohne Berücksichtigung von stillen Reserven bzw. Bewertungsverlusten – in den Jahren 1914 bis 1918 teilweiseverhebliche Überschusse der nominalen Aktiva über die nominalen Passiva auf, d.h. sie finanzierten nominale Aktiva mit Eigenkapital und waren damit den Risiken einer Geldwertverschlechterung ausgesetzt. Die Großbanken waren sich dieses Risikos offenbar nicht bewusst und betrieben keine erkennbare Inflationsrisikopolitik. Die Verluste aus dem Verstoß gegen das „Prinzip der Wertgleichheit“ waren während der Kriegszeit (mit Schwerpunkt im Jahr 1918) sowohl absolut als auch in Relation zum Eigenkapital bei der Deutschen Bank am größten. Doch selbst im ungünstigsten Fall haben die (rechnerischen) Verluste aus der Geldentwertung und Bewertungsverluste die laufenden Gewinne bei den drei Banken mit größter Wahrscheinlichkeit nicht aufgezehrt. Der dann noch verbleibende Restgewinn deckte bei der Commerzbank mit Sicherheit, bei Deutscher Bank und Dresdner Bank mit großer Wahrscheinlichkeit die Kriegsverluste ab. Im Ergebnis dürfte es in der Kriegszeit nicht zu einer Minderung des Eigenkapitals gekommen sein. · Nach einer kurzen Unterbrechung durch den Kriegsbeginn kam der säkulare Prozess der Konzentration und Expansion bei den drei Großbanken wieder in Gang. Die durch den Krieg erzwungene weit gehende Beschränkung auf das Inland und die hohe Liquidität in der Volkswirtschaft begünstigten diese Entwicklung. Die drei Großbanken gingen systematisch daran, ihre Positionen durch Übernahme anderer Banken und Filialgründungen in den Gebieten zu stärken, in denen sie bisher nicht oder nur schwach vertreten waren oder in denen sie sich aufgrund der politischen und militärischen Entwicklung günstige Geschäftsmöglichkeiten versprachen. Gegen Ende des Krieges verfügten Deutsche Bank und Dresdner Bank jeweils über ein flächendeckendes Netz von rd. 100 Filialen. Die Commerzbank blieb mit 23 Filialen noch deutlich hinter den beiden anderen Banken zurück. Allen drei Banken gelang es in den Kriegsjahren, die Zahl ihrer Konten/Kunden sehr stark zu steigern. Einher ging dies allerdings mit einem starken Anstieg der Mitarbeiterzahl und einem überproportionalen Kostenanstieg. Ihrem Ziel, Universalbanken für weite Bevölkerungskreise und in allen Regionen Deutschlands vertreten zu sein, waren die drei Großbanken jedoch ein großes Stück näher gekommen. · Ohne Berücksichtigung der Kriegsverluste, nur auf das Inlandsgeschäft bezogen, waren die Jahre 1913 bis 1918 für die drei Großbanken keine schlechten Jahre. Die noch moderate Inflation bzw. Geldentwertung erwies sich unter den gegebenen Bedingungen insgesamt gesehen als eher förderlich für die Geschäfte und das Wachstum der drei Großbanken. ....
Die Studie befaßt sich in mikrohistorischer Betrachtungsweise mit der Sozialgeschichte der Leipziger Kaufleute Albert Dufour-Feronce, Gustav Harkort und Carl Lampe. Im Mittelpunkt stehen die Praktiken, mit denen die Akteure den politischen, sozialen und ökonomischen Strukturen begegnen. Nach einer Vorstellung der Titelpersonen in ihrem familiären Umfeld und als Bürger der Stadt werden ihre unternehmerischen Aktivitäten ihrem gesellschaftlichen Engagement auf den Feldern Wirtschaft, Vereinswesen, Kultur und Politik gegenübergestellt.
Das Wissen um eine antike Kultur ist nicht selten vom Stand der modernen Forschung geprägt. Auf dem Gebiet der Erforschung des antiken Westbalkan hat dieser keineswegs ein Optimum erreicht. Vielmehr haben der politische Umbruch in Osteuropa sowie die Kriege seit den 1990er Jahren in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien ein negatives Licht auf jene Länder und seine Menschen geworfen. Diese Bewertung wird darüber hinaus bis in die heutigen Tage paradoxerweise auch auf die Kulturen der Antike übertragen. Dabei bildet die Region an der Adria mit ihren archäologischen Denkmälern aus verschiedenen Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte eine der ältesten Kulturlandschaften Europas. In kaum einem anderen Teil des Kontinents finden sich Natur und Kultur derart eng beieinander. Die in albanischer, serbischer, kroatischer oder slowenischer Sprache verfassten wissenschaftlichen Abhandlungen sowie die von den Touristenrouten häufig abseits gelegenen Kulturgüter sind darüber hinaus in Westeuropa zumeist unbekannt. Aus diesem Grund soll dieser Aufsatz einen Beitrag zum kulturellen „Wiederaufbau“ des am Adriatischen Meer und im Dinarischen Gebirge gelegenen antiken Illyricum leisten. Zunächst wird zur allgemeinen Orientierung der geographische Rahmen abgesteckt. Des weiteren soll die geographische sowie topographische Situation der verschiedenen Kulturlandschaften entlang der Adria sowie des Dinarischen Hinterlandes exemplarisch aufgezeigt werden. Schließlich wird versucht, die sowohl historische als auch archäologische „Lücke“ zwischen Griechenland und Italien für die vorrömische Zeit zu schließen.
Agelidis (A.) legt mit dem zu besprechenden Buch die überarbeitete Fassung ihrer Bonner Dissertation von 2004 vor. Berücksichtigt werden Denkmäler aus Athen, Attika, Oropos, dem böotischen Orchomenos, Delos und Thasos. Von anderen Orten bzw. aus anderen Landschaften seien keine von Choregen und Agonotheten errichteten Denkmäler bekannt. Wie A. betont, gab es seit dem Werk von Emil Reisch (Griechische Weihgeschenke, Leipzig 1890) keine zusammenfassende Untersuchung mehr zum Thema. ...