Refine
Year of publication
- 2010 (26) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (10)
- Part of Periodical (5)
- Article (4)
- Book (2)
- Contribution to a Periodical (2)
- Part of a Book (1)
- Periodical (1)
- Preprint (1)
Is part of the Bibliography
- no (26)
Keywords
- Magnetoencephalographie (2)
- Achtsamkeit (1)
- Aging (1)
- Anpassung (1)
- Arbeitszufriedenheit (1)
- Bilingualismus (1)
- Cognitive training (1)
- Cortisol (1)
- Differential Item Functioning (1)
- Differentielle Item Funktionen (1)
Institute
- Psychologie (26) (remove)
Orientation: The work of industrial/organisational (I/O) psychologists presents an interesting and relevant context for studying meaning and engagement as components of happiness. Research purpose: The aim of this study was to determine how I/O psychologists experience the meaning of their work and to investigate the relationships between their experiences of work-role fit, meaning of work, psychological meaningfulness and work engagement, utilising the happiness framework proposed by Seligman (2002). Motivation for the study: I/O psychologists spend more than 88% of their working day with people, and they are primary role models for happiness in the workplace. Information about their work engagement and experiences of meaning is therefore needed. Research design, approach and method: A survey design was used. A convenience sample (n = 106) was taken of I/O psychologists in South Africa. A biographical questionnaire, the Work-Role Fit Scale, the Work-Life Questionnaire, the Psychological Meaningfulness Scale, the Work Engagement Scale and a survey measuring the actual and desired time spent on six broad categories of work were administered. Main findings: Work-role fit predicted psychological meaningfulness and work engagement. The calling orientation to work predicted both psychological meaningfulness and work engagement. Work-role fit mediated the relationship between the meaning of work and psychological meaningfulness. Work-role fit partially mediated the relationship between a calling orientation to work and work engagement. Practical implications: A calling orientation to work should be fostered in I/O psychologists because it contributes to experiences of work-role fit, psychological meaningfulness and work engagement. Contribution/value-add: The results of this study contribute to scientific knowledge about work-role fit, engagement and meaning as components of happiness of I/O psychologists.
We examined whether positive transfer of cognitive training, which so far has been observed for individual tests only, also generalizes to cognitive abilities, thereby carrying greater promise for improving everyday intellectual competence in adulthood and old age. In the COGITO Study, 101 younger and 103 older adults practiced six tests of perceptual speed (PS), three tests of working memory (WM), and three tests of episodic memory (EM) for over 100 daily 1-h sessions. Transfer assessment included multiple tests of PS, WM, EM, and reasoning. In both age groups, reliable positive transfer was found not only for individual tests but also for cognitive abilities, represented as latent factors. Furthermore, the pattern of correlations between latent change factors of practiced and latent change factors of transfer tasks indicates systematic relations at the level of broad abilities, making the interpretation of effects as resulting from unspecific increases in motivation or self-concept less likely. Keywords: cognitive training, cognitive abilities, transfer, latent factors, working memory
Behaviorale und neuronale Effekte eines Emotionserkennungstrainings bei Autismus-Spektrum-Störungen
(2010)
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wirksamkeit eines computerbasierten Emotionserkennungstrainings bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zu überprüfen. Dies geschieht durch den Vergleich einer mit dem Frankfurter Training des Erkennens von fazialem Affekt (FEFA) trainierten und einer nicht trainierten Personengruppe mit ASS. Das FEFA ist das einzige deutschsprachige Emotionserkennungstraining, das mit dem Ziel entwickelt wurde, die Erkennung von Basisemotionen in Gesichtsausdrücken bei autistischen Menschen zu verbessern. Da ASS mit deutlichen, nicht ursächlich behandelbaren Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation einhergehen, bieten übende Verfahren eine Möglichkeit, soziale Fertigkeiten aufzubauen und die Symptomatik abzumildern. Das Erkennen emotionaler Zustände anderer Personen stellt eine relevante Basisfähigkeit für angemessenes sozial-kommunikatives Verhalten dar. Autistischen Personen gelingt die Emotionserkennung oft nicht und es gibt Hinweise, dass sie emotionale Gesichtsausdrücke neuronal anders verarbeiten als nicht autistische Menschen. Daher werden in dieser Studie neben Testverfahren zur Emotionserkennung funktionelle Bildgebungsverfahren (fMRT) eingesetzt, um neuronale Aktivierungsmuster mitzuerfassen. Die Studie gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird ein Querschnittsvergleich durchgeführt, bei dem die Emotionserkennungsfertigkeiten durchschnittlich begabter Personen mit ASS (n=40) sowie deren neuronale Aktivierungsmuster bei der Wahrnehmung emotionaler, fazialer Reize mit denen einer, nach Alter und nonverbaler Intelligenz parallelisierten, unauffälligen Kontrollgruppe (n=26) verglichen werden. Diese Vergleiche zeigen, dass der ASS-Gruppe in den verwendeten Emotionserkennungstests deutlich weniger korrekte Zuordnungen gelingen als der unauffälligen Kontrollgruppe. Darüber hinaus weist die ASS-Gruppe auch in einem Gesichtererkennungstest und einem Wortschatztest gegenüber den unauffälligen Kontrollen Beeinträchtigungen auf. In fMRT-Aufgaben zur impliziten Emotionserkennung ist bei den unauffälligen Kontrollen eine Mehraktivierung in neuronalen Arealen, die mit sozial-emotionaler Reizverarbeitung in Zusammenhang stehen, feststellbar, und zwar im fusiformen Gyrus, der Amygdala und auch im dorsalen lateralen präfrontalen Kortex. Bei Aufgaben zur expliziten Emotionserkennung und der Wahrnehmung neutraler Gesichter bestehen keine Unterschiede in den neuronalen Aktivierungen zwischen den Gruppen in den interessierenden Regionen (Regions of Interest). Der zweite Teil der Studie umfasst die Trainingsevaluation. Hierzu wird das FEFA-Training mit 15 autistischen Personen in acht Einzelstunden innerhalb eines Zeitraums von fünf bis sechs Wochen durchgeführt. Die parallelisierte ASS-Kontrollgruppe besteht ebenfalls aus 15 Personen, die keine Intervention erhalten. Die vor dem Training (bzw. der Wartezeit) erfassten Emotionserkennungsfähigkeiten und neuronalen Aktivierungsmuster werden mit den unmittelbar nach dem Training (bzw. der Wartezeit) erhobenen verglichen. Zudem werden zu einem dritten Messzeitpunkt, etwa vier Wochen nach Beendigung des Trainings, die Testleistungen der beiden ASS-Gruppen einander erneut gegenüber gestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die trainierte ASS-Gruppe in allen verwendeten Tests zur Erkennung von Basisemotionen deutliche, stabile Verbesserungen erreicht, die mit einer Mehraktivierung im fusiformen Gyrus und der Amygdala bei Aufgaben zur impliziten Emotionserkennung einhergehen. Keine Verbesserungen werden bei der Erkennung komplexer emotionaler und mentaler Zustände sowie in der, von den Eltern eingeschätzten, affektiven Reaktivität im Alltag erzielt. In einem visuellen Gedächtnistest und einem Konzentrationstest, die zur Kontrolle der Spezifität des Trainings zu allen Messzeitpunkten angewendet werden, sind keine Verbesserungen in der trainierten ASS-Gruppe feststellbar. Somit kann davon ausgegangen werden, dass keine emotionsunspezifischen Fertigkeiten trainiert wurden. Das FEFA-Training wird von den Teilnehmern hinsichtlich des Ablaufs und des subjektiv erlebten Behandlungserfolges als überwiegend positiv bewertet. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Anwendung des FEFA-Trainings über einen relativ kurzen Zeitraum bei autistischen Personen mit normativer Intelligenz die Emotionserkennungsleistung verbessert, allerdings sind darüber hinaus weitere Interventionen erforderlich, um einen Transfer in den Alltag zu ermöglichen.
Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Deutschland schneiden in nationalen und internationalen Schulleistungsstudien deutlich schlechter ab als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Auch hinsichtlich der Lesekompetenz im Deutschen sind die Ergebnisse eines großen Teils der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund immer wieder bedenklich schlecht. Um die Frage, welche Förderung gegen Defizite in der Deutsch-Lesekompetenz bei dieser Schülergruppe eingesetzt werden sollte, hat sich in Deutschland eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit breiter öffentlicher Wirkung entwickelt. Die drei Beiträge der vorliegenden Dissertation liefern aus unterschiedlicher Perspektive einen Beitrag zur Erforschung der Lesekompetenz von Personen mit unterschiedlicher Sprachbiographie.
Beitrag I (Rauch & Hartig, 2010) zeigte, dass es möglich ist, mit den Mitteln der mehrdimensionalen Item Response Theorie den diagnostischen Nutzen eines Deutsch-Lesekompetenztests zu erhöhen. Für Schülerinnen und Schüler, die zu Hause nicht das Deutsche zur Kommunikation nutzen, zeigte sich, dass sie insbesondere bei Basisfähigkeiten, die zur Bewältigung höherer Lesekompetenzprozesse notwendig sind, gegenüber ihren deutschsprachigen Mitschülerinnen und Mitschülern benachteiligt sind. Beitrag II (Rauch, Jurecka & Hesse, 2010) belegte, dass Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler über niedrigere Deutsch-Lesekompetenzen verfügen als ihre monolingual Deutsch aufgewachsenen Mitschülerinnen und Mitschüler. In der Englisch-Lesekompetenz wurde kein Gruppenunterschied nachgewiesen. Es fand sich darüber hinaus ein signifikant positiver Effekt der Türkisch-Lesekompetenz auf die Englisch-Lesekompetenz, aber nicht auf die Deutsch-Lesekompetenz. Beitrag III (Rauch, Jude & Naumann, in Druck) zeigte, dass Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler, die in beiden Sprachen Texte selbständig lesen und verstehen können, besser im Englisch-Lesekompetenztest abschneiden als monolingual aufgewachsene Schülerinnen und Schüler. Türkisch-Deutsch bilinguale Schülerinnen und Schüler, die über niedrigere Lesekompetenzen im Türkischen und Deutschen verfügen, schnitten im Englisch-Lesekompetenztest schlechter ab als beide anderen Vergleichsgruppen. Zudem zeigte Beitrag III, dass Sprachbewusstheit den Zusammenhang zwischen Biliteralität und drittsprachlicher Lesekompetenz teilweise mediiert.
Aus den Ergebnissen kann gefolgert werden, dass es für die Förderung der Deutsch-Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern, die zu Hause nicht das Deutsche zur Kommunikation nutzen, sinnvoll ist, insbesondere auf die Förderung der Bildung von adäquaten Makrostrukturen und die Vermittlung von Lesestrategien abzuheben. Die unterschiedlichen Befunde zur Interdependenz von Kompetenzen im Türkischen einerseits und im Deutschen und Englischen andererseits wurden auf die Art des schulischen Unterrichts in Deutsch und Englisch zurückgeführt. Während Schülerinnen und Schüler mit Herkunftssprache Türkisch im Englischunterricht, der das Englische im formalen Sprachunterricht vermittelt, in der Lage sind, Bezüge zu ihrer Herkunftssprache herzustellen, ist dies im Deutschunterricht, der das Deutsche selbst weitgehend voraussetzt, nicht möglich. Ein Teil des wiederholt in der Literatur berichteten Befundes, dass bilinguale Schülerinnen und Schüler, die in ihren beiden Sprachen lesen können, in drittsprachlichen Lesekompetenztests besser abschneiden als monolinguale Schülerinnen und Schüler, scheint auf erhöhte Sprachbewusstheit zurückzuführen zu sein. Dieses besondere Potential bilingualer Schülerinnen und Schüler könnte durch Herkunftssprachlichen Leseunterricht und einen auf Sprachbewusstheit ausgerichteten Unterricht weiter ausgeschöpft werden.
Tanzen ist eine Form des Umgangs mit Musik, die in allen Kulturen weltweit existiert. Eine der vielen Funktionen, die dem Tanzen im Laufe der Geschichte zugeschrieben wurden, ist sein Nutzen als heilkräftiges Medium. Bisher gibt es jedoch nur wenige Untersuchungen, die sich mit den potenziellen Effekten des Tanzens als gesundheitsfördernde Tätigkeit beschäftigt haben. Ziel der vorliegenden Arbeit war es einerseits, eine Orientierung in diesem zersplitterten und gleichwohl viel versprechendem Forschungsfeld zu bieten und andererseits die subjektiven Wirkungen des Amateur Tanzens, seine psychobiologischen Korrelaten, sowie die dabei zu Grunde liegenden Einflüsse von Musikstimulation und Partner zu untersuchen. Es wurde gezeigt, dass Tanzen eine multidimensionale Tätigkeit darstellt, die verschiedene gesundheitsfördernden Komponenten, nämlich Körperbewegung, soziale Interaktion und Musikstimulation, einschließt. Wahrgenommen werden positive Wirkungen des Tanzens auf das emotionale Befinden, das körperliche Wohlergehen, das Selbstwertgefühl, das Sozialempfinden sowie das spirituelle Wohlbefinden. Tanzen wird darüber hinaus als wichtige Strategie zur Stressbewältigung anerkannt. Die Untersuchung der Wirkung des Paartanzens auf den emotionalen Zustand sowie auf Cortisol- und Testosteronkonzentrationen ergab, dass Tanzen zu einem Anstieg des positiven und einem Absinken des negativen Affektes führt. In Bezug auf die psychobiologischen Parameter wurden Cortisolreduktionen nach dem Tanzen nachgewiesen, welche von der Musikstimulation abhängig waren, während Testosteronerhöhungen zu Beginn der Untersuchung mit der Präsenz des Partners assoziiert waren. Die hier skizzierten Studien geben Hinweise auf die gesundheitsfördernde Bedeutung des Amateurtanzens sowie auf seine subjektiven und neuroendokrinen Korrelate. Darüber hinaus trägt diese Arbeit dazu bei, die differentiellen Einflüsse von Musik und Partner beim Tanzen zu verstehen. Diese Befunde sollen zukünftige Forschungsvorhaben fördern, die den Nutzen des Tanzens als gesundheitsfördernde Tätigkeit weiter verdeutlichen und das Verständnis der dahinter liegenden psychobiologischen Mechanismen erweitern.
Experience-dependent alterations in the human brain's white-matter microstructure occur in early adulthood, but it is unknown whether such plasticity extends throughout life. We used cognitive training, diffusion-tensor imaging (DTI), and structural MRI to investigate plasticity of the white-matter tracts that connect the left and right hemisphere of the frontal lobes. Over a period of about 180 days, 20 younger adults and 12 older adults trained for a total of one hundred and one 1-h sessions on a set of three working memory, three episodic memory, and six perceptual speed tasks. Control groups were assessed at pre- and post-test. Training affected several DTI metrics and increased the area of the anterior part of the corpus callosum. These alterations were of similar magnitude in younger and older adults. The findings indicate that experience-dependent plasticity of white-matter microstructure extends into old age and that disruptions of structural interhemispheric connectivity in old age, which are pronounced in aging, are modifiable by experience and amenable to treatment.
The comparison of persons is pervasive in social judgement and human decision making and yet its neural substrate is poorly explored. Using functional magnetic resonance imaging we investigated the brain activities of participants comparing other persons with each other (other vs. other comparison - OOC) and with themselves (self vs. other comparison - SOC) as regards psychological (intelligence) and physical (height) characteristics. We found that the comparison of these two person characteristics differ in their neural activation patterns in the OOC as well as in the SOC with higher activity increases for intelligence than height comparison in several areas in medial frontal and orbitofrontal cortex and posterior cingulate cortex suggesting that their activation scales with the demand on person comparison. The person comparison network strikingly overlaps the one commonly described for the classic theory of mind tasks. We interpret this overlap as indicating perspective taking common to person comparison and theory of mind. Furthermore, we suggest that the neural differences between the SOC and the OOC especially in the dorsal part of the medial frontal cortex rely on the different degree of the self involved in the two types of comparisons. The results additionally suggest that the decision directions of self-relevant comparisons, especially in the intelligence comparison of the SOC, resulted in differences in the activation of the medial frontal cortex, which also relies on differences in the reward anticipation and self-relatedness of these decisions.
Der Fokus der Dissertation liegt auf der Betrachtung von Items zur Messung von fremdsprachlichem Leseverständnis in verschiedenen europäischen Ländern. Insbesondere wird der Einfluss unterschiedlicher Testkulturen auf die internationale Vergleichbarkeit und Validität dieser Items analysiert. Haupthypothese der Arbeit ist, dass sich Differentielle Item Funktionen (DIF, z.B. Holland & Wainer, 1993), eine durch Gruppenzugehörigkeit verursachte Varianz der Itemschwierigkeit, durch unterschiedliche Profile von Stärken und Schwächen von Gruppen im Hinblick auf sprachliche Teilaspekte vorhersagen lassen sollten. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass in unterschiedlichen Bildungskulturen unterschiedliche Schwerpunkte bezüglich der unterrichteten sprachlichen Teilaspekte existieren. Ferner wird angenommen, dass sich dies auf den in einem Land konstruierten Testitems abbilden sollte, indem bestimmte schwierigkeitsbestimmende Charakteristika eines Items (z.B. Schwierigkeit von Vokabular/ Grammatik) mehr oder weniger häufig bei der Itemkonstruktion verwendet wurden. Signifikante Unterschiede dahingehend bei in unterschiedlichen Ländern konstruierten Items sollte demzufolge auf unterschiedliche testkulturelle Profile von Ländern hinweisen. Die Hauptfragestellung der Arbeit lautet: „Existiert ein Zusammenhang zwischen Differentiellen Item Funktionen und Indikatoren nationaler Testkulturen bei Aufgaben zur Messung des fremdsprachlichen Leseverständnissen in englischer und deutscher Sprache?“ Die Analysen wurden am Datensatz der europäischen EBAFLS-Studie (European Bank of Anchor Items for Foreign Language Skills; Fandel et al., 2007) durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden Daten an ca. 10.500 Schülern der 9.-11. Klasse in acht europäischen Ländern in den Sprachen Englisch, Deutsch und Französisch erhoben; die verwendeten Testitems stammten aus den verschiedenen Teilnehmerländern. Experten ordneten die Items hinsichtlich der verschiedenen Itemcharakteristika mit Hilfe des Kategorisierungsinstruments „Dutch Grid“ (Alderson et al., 2006) ein. Für diese Dissertation wurden die EBAFLS Items und Datensätze zur Messung des fremdsprachlichen Leseverständnissen für Englisch (Länder: Frankreich, Deutschland, Spanien, Ungarn) und Deutsch (Länder: Frankreich, Niederlande, Ungarn, Schweden) verwendet. In einem ersten Auswertungsschritt wurden zunächst für die Analysen notwendige Voraussetzungen überprüft: die Rasch-Skalierbarkeit der Items innerhalb der Länder, die Anzahl signifikanter DIF-Parameter zwischen den einzelnen Länderpaarungen, sowie das Vorhandensein unterschiedlicher testkultureller Profile der Teilnehmerländer im Sinne unterschiedlich häufig vorkommender Itemcharakteristika bei den in den unterschiedlichen Ländern konstruierten Items. Es zeigte sich, dass diese Voraussetzungen als gegeben angesehen werden konnten. Des Weiteren wurden anhand der unterschiedlichen testkulturellen Profile Hypothesen hinsichtlich der zu erwartenden Stärken und Schwächen der einzelnen Länder im Hinblick auf Items mit bestimmten kognitiv-linguistischen Charakteristika formuliert. Im zweiten Analyseschritt zeigten sich innerhalb aller Länder korrelative Zusammenhänge zwischen den ausgewählten Itemcharakteristika und der Itemschwierigkeit. Somit konnten die Itemcharakteristika auch für weitere Analysen, d.h. zur Erklärung von Unterschieden der Itemschwierigkeiten zwischen den Ländern, verwendet werden. Im dritten Auswertungsschritt wurden zunächst paarweise DIF-Parameter (zw. jeweils 2 Ländern) berechnet. Zur Analyse von Zusammenhängen zwischen DIF und den Itemcharakteristika wurden dann die Itemcharakteristika mit den DIF-Parametern korreliert sowie im Rahmen einer multiplen Regression als Prädiktoren für DIF eingesetzt. Die Korrelationen lagen zwischen r = -.47 und r = .47. Dabei bedeutet eine negativer Zusammenhang, dass dieses Item aus Sicht der Fokusgruppe eine im Vergleich zur Referenzgruppe niedrigere Itemschwierigkeit aufweist, und somit ein Zusammenhang zwischen einem Itemmerkmal und für diese Gruppe vorteilhaften DIF besteht, bzw. umgekehrt. In einem letzten Schritt wurde überprüft, inwieweit die Richtung der gefundenen Zusammenhänge mit den testkulturellen Profilen einhergeht. Kommt ein Itemmerkmal bei den Items der Fokusgruppe signifikant häufiger vor als beiden Items der Referenzgruppe, sollte dies mit einem negativen, d.h. vorteilhaften, Zusammenhang zwischen diesem Itemmerkmal und DIF einhergehen und umgekehrt. Es zeigte sich, dass 23 von 29 (Englisch) bzw. 25 von 34 (Deutsch) signifikanten Korrelationen ihrer Richtung nach den aufgrund der Testkultur aufgestellten Hypothesen entsprachen. Ferner konnte zwischen 21% und 49% der DIF-Varianz anhand von Prädiktoren erklärt werden, die ihrer Richtung nach den aufgrund der testkulturellen Profile gemachten Annahmen entsprachen. Die Hauptannahme, dass ein Zusammenhang zwischen Differentiellen Item Funktionen und Testkulturen existiert, konnte somit insgesamt beibehalten werden.
Die vorliegende Arbeit leistet einen methodologischen und empirischen Beitrag zur Validierung zweier bedeutender Achtsamkeitsskalen, den Deutschen Adaptationen der Mindful Attention and Awareness Scale (MAAS; Brown & Ryan, 2003) und des Kentucky Inventory of Mindfulness Skills (KIMS; Baer, Smith & Allen, 2004). Zunächst stehen methodologische Fragen im Zentrum der Betrachtung. Es werden Methodeneffekte, wie sie in psychologischen Fragebogen vorkommen, vorgestellt. Weiterhin wird der spezifische Effekt der Itempolung beleuchtet, indem empirische Untersuchungen zur Analyse von Itempolungseffekten aus dem Bereich der Self-Esteem-Forschung vorgestellt werden. Anschließend werden statistische Verfahren zur Analyse der sogenannten Multitrait-Multimethod (MTMM)-Daten dargestellt. Hierbei wird die traditionelle MTMM-Analyse von Campbell und Fiske (1959) in Bezug zur konfirmatorischen Faktorenanalyse (CFA) gestellt und eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten zur Spezifikation sog. MTMM-CFA-Modelle gegeben. Die methodologischen Überlegungen dienen als Grundlage für empirische Untersuchungen zur MAAS. Es sollten die Fragen geklärt werden, ob die MAAS auch dann als eindimensional bzw. homogen bezeichnet werden kann, wenn nicht nur die 15 negativ gepolten Items der MAAS, sondern auch positiv gepolte Items zusätzlich zu den negativ gepolten Items eingesetzt werden. Zur Klärung dieser Fragen wurden verschiedene CFA- bzw. MTMMCFA-Modelle spezifiziert und auf ihre Modellanpassung hin überprüft. Es ergab sich, dass für eine modifizierte 10-Item-Version der MAAS (MAAS-Short) mit negativ und positiv gepolten Items Eindimensionalität und Homogenität nachgewiesen werden kann, wenn der Effekt der Itempolung in Form eines Methodenfaktors Berücksichtigung im Rahmen eines MTMM-CFA-Modells findet. Wichtige Kennwerte der MAAS-Short werden berichtet. Mit dem KIMS liegt ein vierdimensionaler Achtsamkeitsfragebogen mit 39 Items vor, der sich für die Forschungspraxis als hilfreich, aber zu wenig ökonomisch erweist. Mögliche Homogenitätsmängel im KIMS werden mit verschiedenen CFA untersucht und führen zu einer 20-Item-Version des KIMS (KIMS-Short). Die vierfaktorielle Struktur des KIMS konnte für das KIMS-Short im Wesentlichen bestätigt werden, wobei für die Skala „Beobachten“ keine Eindimensionalität, sondern – theoretisch plausibel – Zweidimensionalität gefunden wurde. Zusammenhänge des KIMS-Short mit der MAAS, mit Persönlichkeitsvariablen und mit Maßen psychischer Belastung belegen die diskriminante und konvergente Validität des KIMS-Short. Die Ergebnisse aus den methodologischen und empirischen Untersuchungen werden in einer zusammenfassenden Diskussion kritisch gewürdigt und eingeordnet. Mit vorliegender Arbeit werden vielfältige Analysemöglichkeiten von Methodeneffekten aufgezeigt sowie zwei revidierte Versionen von Achtsamkeitsskalen vorgelegt. Schlagwörter: Achtsamkeit, Multitrait-Multimethod-Analysen, Validierung, Kentucky Inventory of Mindfulness Skills, Mindful Attention and Awareness Scale.