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In einem Gebiet im Westen Schleswig-Holsteins (Dellstedter
Moor) wurde von 1969 bis 2005 in mehr oder weniger großen
Intervallen der Brutbestand von Wiesenlimikolen erfasst. Vier
Arten (Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe, Gr. Brachvogel)
nahmen dramatisch ab, zwei (Austernfischer, Rotschenkel)
sind nahezu verschwunden. Der Bestand des Großen Brachvogels
stieg von 3 (1968) auf 22 Paare (2001), um dann wieder
auf 6 Paare (2005) abzufallen. 2003, 2004 und 2005 fanden
sich jeweils 4, 4 bzw. 3-4 Territorien auf regenerierendem
Hochmoor und 6, 3 bzw. 2 auf Wirtschaftsgrünland. 2003
hatte je ein Paar in beiden Habitaten Bruterfolg. Der starke
Bestandsrückgang innerhalb von nur vier Jahren lässt sich
hauptsächlich wie folgt interpretieren: Brutortstreue und
möglicherweise hohes Lebensalter erhielten jahrelang einen
verhältnismäßig großen Bestand. Das Zusammentreffen von
Alterssterblichkeit und sehr geringer Fortpflanzungsrate alter
Brachvögel beschleunigte dann die Abnahme.
Die Rückgänge der weiteren Arten sind im Wesentlichen mit
Flächenverlusten (37 % weniger Grünland) und landwirtschaftlichen
Arbeiten zu erklären: Für Bruten und Ersatzbruten steht
zwischen verschiedenen Maßnahmen intensiver Grünlandnutzung
(Düngen, Schleppen, Walzen, Mahd) zu wenig Zeit
zur Verfügung.