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Rezension zu: Arno Gruen (2013): Dem Leben entfremdet. Warum wir wieder lernen müssen zu empfinden. Stuttgart: Klett-Cotta. Ca. 19,95.
Wir verlieren den Sinn für mitmenschliche Gefühle mit gravierenden Konsequenzen für uns selbst, die Gesellschaft und die Politik. Das meint der Psychoanalytiker Arno Gruen in seinem neuen Buch „Dem Leben entfremdet“. Es ist ein eindrücklicher und lebensnaher Anstoß, über uns selbst und unser Verhalten im Alltag nachzudenken.
Wenn in Deutschland über Roma diskutiert wird, werden sie meist mit Verschmutzung, Arbeitslosigkeit und Sozialschmarotzertum in Verbindung gebracht. Auffällig dabei: Die Roma selbst kommen fast nie zu Wort. Anders in einem neuen Film, der am Sonntag in Frankfurt Premiere feiert – er gibt Frankfurter Roma eine vernehmbare Stimme.
Rezension zu: Akstinat, Björn (Hg.) (2012/2013): Handbuch der deutschsprachigen Presse im Ausland. Verzeichnis deutschsprachiger Zeitungen, Zeitschriften, Mitteilungsblätter und Jahrbücher außerhalb Deutschlands, Österreichs, Luxemburgs, Liechtensteins und der Schweiz. Berlin: Internationale Medienhilfe, 318 S., ISBN 978-3-9815158-1-7
"Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird." Der berüchtigte Aphorismus sollte Historikerinnen und Historiker nicht von der Beschäftigung mit "Monstern" und dem "Monströsen" abhalten, versprechen diese doch zahlreiche Einsichten. Auch wenn nicht jeder gleich eine eigene Disziplin der "Monster Studies" anstreben wird, wie Mittman es in seiner programmatischen Einleitung mit Augenzwinkern formuliert (S. 1f.), eröffnet ein teratologischer Blick der kulturhistorischen Analyse originelle und weiterführende Perspektiven auf normative Diskurse und Selbstzuschreibungen. Monster mögen aus modern-rationalistischer Sicht nicht zuletzt als Wesen erscheinen, die ein lediglich imaginiertes Dasein führen (so ein Vorschlag für einen "Minimalkonsens", mit dem Dendle sein Fazit enden lässt, S. 448), aber dies macht sie doch keineswegs zu rein imaginären Wesen. Vielmehr spiegeln sie in subversiver Unterwanderung die Bruchstellen und Probleme, die jeder Komplex identitärer Selbstzuschreibungen angesichts systemisch nicht integrierbarer Kontingenzen aufweist.
Die seit 2007 einmal jährlich erscheinende Fachzeitschrift „Aussiger Beiträge“ will als internationales Periodikum neue Impulse zu anstehenden wissenschaftlichen Debatten und Diskussionen geben. In der Bemühung, eine möglichst breite Schicht von Lesern anzusprechen, berücksichtigt sie alle germanistischen Bereiche und setzt in den einzelnen Ausgaben Schwerpunkte abwechselnd auf Literatur, Linguistik, Didaktik und Kulturgeschichte. Im Mittelpunkt der aktuellen Nummer stehen Lexikologie und Lexikografie und ihre aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen. In der Publikation sind insgesamt 13 wissenschaftliche Beiträge, 8 Rezensionen und 5 Berichte über relevante Tagungen und Konferenzen in Tschechien, Österreich und Deutschland zu finden...
Rezension zu Bodo Morawe: Faszinosum Saint-Just. Zur programmatischen Bedeutung der Konventsrede in „Danton’s Tod“ (II,7) von Georg Büchner. Bielefeld: Aisthesis 2012. / Ariane Martin/Bodo Morawe: Dichter der Immanenz. Vier Studien zu Georg Büchner. Bielefeld: Aisthesis 2013. / Daniela Bravin: Zeit und ihre Nutzung im Werk Georg Büchners. Eine Untersuchung zeitgenössischer Quellen. Bielefeld: Aisthesis 2012 / Georg Büchner und das 19. Jahrhundert. Hg. von Ariane Martin und Isabelle Stauffer (= Vormärz-Studien 22), Bielefeld: Aisthesis 2012.