Refine
Document Type
- Article (3)
Language
- German (3) (remove)
Has Fulltext
- yes (3) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Keywords
- synchorology (3) (remove)
Rotföhrenwälder werden bereits seit Beginn der vegetationskundlichen Forschung immer wieder untersucht, eine befriedigende soziologische Klassifikation wurde jedoch bis heute kaum erreicht. Die vorliegende Arbeit beinhaltet eine syntaxonomische Neubearbeitung der Rotföhrenwälder in Österreich. 1372 Einzelaufnahmen aus Österreich und den angrenzenden Gebieten Deutschlands, Tschechiens und Italiens wurden dazu verarbeitet. Eine TWINSPAN-Klassifikation des Gesamtdatensatzes führte zu folgenden Ergebnissen:
Es werden auch weiterhin drei Haupttypen von Rotföhrenwäldern unterschieden, nämlich kontinentale inneralpische Hauhechel-Rotföhrenwälder (Ononido-Pinion), Schneeheide-Rotföhrenwälder über Karbonatgestein (Erico-Pinion) sowie bodensaure Moos-Rotföhrenwälder (Dicrano-Pinion). Aufgrund der floristischen Verwandtschaft von Erico-Pinion und Ononido-Pinion (früher Klasse Pulsatillo-Pinetea) werden nur noch zwei Klassen unterschieden (Erico-Pinetea, Vaccinio-Piceetea). Innerhalb der drei Verbände lassen sich sechs Assoziationen unterscheiden, wobei die Karbonat-Schneeheide-Rotföhrenwälder wegen des Fehlens von guten Charakterarten in nur einer Assoziation Erico-Pinetum sylvestris dargestellt werden; die Assoziation werden in acht Subassoziationen.
Sämtliche Syntaxa werden ausführlich beschrieben und nomenklatorisch revidiert. Eine synoptische Tabelle sowie Bestimmungsschlüssel für die Assoziationen und Subassoziationen sind beigefügt.
Die vorliegende Arbeit beinhaltet die syntaxonomische Neubearbeitung der Sand-Kiefernwälder im norddeutschen Tiefland auf der Basis von 1096 Vegetationsaufnahmen. Es wird gezeigt, daß nicht nur Kiefernwälder Ostdeutschlands, sondern auch die Kiefernbestände armer Sandböden in Nordwestdeutschland zum Dicrano-Pinion Matuszk. 1962 em. hoc loco (Piceetalia abietis, Vaccinio-Piceetea) gehören. Damit wird das Areal des Verbandes über das Vorkommen natürlicher, d. h. bereits vor der historischen Waldverwüstung existierender Kiefernwälder nach Westen ausgeweitet. Die durch die Kieferndominanz bedingten einheitlichen Standortfaktoren bewirken nicht nur eine große Ähnlichkeit der Wälder innerhalb des ausgedehnten Areals, sondern auch, daß natürliche Kiefernwälder, Kiefern-Anflugwälder auf ehemaligen Offenstandorten und Kiefernforsten floristisch meist nicht gegeneinander abzugrenzen sind. Innerhalb des Dicrano-Pinion werden vier Assoziationen (Cladonio-Pinetum, Leucobryo-Pinetum, Empetro nigri-Pinetum, Peucedano-Pinetum) und eine ranglose Gesellschaft (Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Gesellschaft) unterschieden. Die weit verbreiteten Syntaxa Cladonio-Pinetum, Leucobryo-Pinetum und Deschampsia-Pinus-Gesellschaft sind entlang eines ökologischen Gradienten zunehmender Nährstoffversorgung differenziert. Alle drei Gesellschaften werden mehrdimensional standörtlich und geographisch gegliedert. Empetro nigri-Pinetum und Peucedano-Pinetum, von denen nur wenige Vegetationsaufnahmen vorliegen, sind charakteristisch für basenreichere Sonderstandorte. Die bisher vielfach in das Dicrano-Pinion gestellten Kiefern-Moorwälder werden aus dem Verband ausgegliedert.